Hallo zusammen!
Wie im Thema angekündigt, würde ich mich freuen, wenn eine Leserunde zu der kleinen Novelle zusammenkommen würde. Chamisso... Ich glaube, ich bin in erster Line dank Thomas Mann auf diesen Namen gekommen, jetzt möchte ich dieses Stückchen Allgemeinbildung erwerben - Wären ein paar von euch auch daran interessiert?
Habe einen Kurzabriss gesucht für all jene, welche noch weniger wissen als ich, worum es in der Geschichte gehen soll:
Zitat von "[url=http://www.deutsche-liebeslyrik.de/chamis_b.htmQuelle[/url]"] Chamissos bekanntestes literarisches Werk ist zweifellos die 1814 entstandene Novelle Peter Schlemihls wundersame Geschichte, in dem er das zu seiner Zeit – u. a. durch Johann Wolfgang von Goethes Bearbeitungen des Faust-Stoffs – sehr populäre Motiv des Teufelspaktes aufgriff und variierte; dabei kombinierte er gekonnt phantastische und realistische Elemente miteinander:
Der Protagonist verkauft dem Teufel für unbegrenzten Wohlstand seinen Schlagschatten, wird daraufhin von der Gesellschaft geächtet und führt, nachdem er auf dem Jahrmarkt ein Paar Siebenmeilenstiefel erstanden hat, ein unstetes, dem Studium der Natur gewidmetes Wanderleben. (Die Idee geht offenbar auf einen scherzhaften Einwand Fouqués zurück, der den Autor nach einer Reise, bei dem er mehrerer Kleidunggstücke verlustig ging, fragte, ob er vielleicht auch seinen Schatten verloren habe.)
Chamisso verknüpft im Schlemihl meisterhaft Märchen- bzw. Legendenmotive (wie den Glückssäckel und die Sage vom Ewigen Juden Ahasver) und einen betont einfachen Erzählstil mit einer modern gezeichneten Teufelsfigur und einer kritischen Sicht auf soziale Konventionen. Das Motiv des verlorenen Schattens weist zweifelsfrei einen autobiographischen Bezug auf: Obwohl der Verfasser verdienter preußischer Offizier war, bekam er im Zuge der Befreiungskriege Ressentiments gegenüber Frankreich schmerzlich zu spüren.
Thomas Mann las die Erzählung hinsichtlich seiner eigenen Thematik einer Künstler-Bürger-Dualität und als Zeugnis einer entwurzelten Exilexistenz, die "sich nicht auszuweisen vermag und mit wundem Ichgefühl überall Hohn und Verachtung spürt". Chamisso selbst amüsierte sich über die "kuriosen Hypothesen" zur Deutung seines Märchens. Die Novelle endet mit einem Rat: "Willst du unter den Menschen leben, so lerne verehren zuvörderst den Schatten, sodann das Geld. Willst du nur dir und deinem besseren Selbst leben, o so brauchst du keinen Rat".
Zeitpunkt der Leserunde sollte nicht vor ca. Mitte Septemeber sein. Später sollte kein Problem sein - vielleicht innerhalb des nächsten Jahres...
Grüsse
alpha