<a href="http://www.cicero.de/97.php?ress_id=7&item=1807">Hier</a> gewährt uns Frau Heidenreich einen weiteren Blick in ihren geistigen Mikrokosmos.
"Frage: Viele junge Leute lesen heute keine Bücher mehr – sie sind in Chats und Blogs im Internet unterwegs. Auch junge Schriftsteller. Normal oder fatal?
Antwort: Das ist hochgefährlich. Wer nicht liest, kann auch nicht schreiben. Ich merke sofort bei der Lektüre eines Buches, ob der Autor literarische Erfahrungen hat oder nicht. Die können dann keine Sätze bilden, die haben keine Ironie, die können nicht ein Kapitel so aufbauen, dass man am Ende eine Motiv wieder findet. Die klotzen alles mögliche hin, Literatur ist das nicht."
Reizend so etwas (oder gar hochgefährlich?). Die Interviewende stellt sinnfrei irgendeine Behauptung auf, die durch nichts anderes als die eigene zweifelhafte Vorstellung von der Welt belegt wird (wer in Chats und Blogs liest oder schreibt ist dem Lesen abhold???) - und Frau Heidenreich (hat sie die Frage bestellt?) entblödet sich nicht, das so geworfene Stöckchen aufzunehmen und ihrerseits festzustellen, dass Chats und Blogs Bücher nicht ersetzen können. - Sowas aber auch, ebenso ist Hämorrhoidensalbe kein rechter Ersatz für Gipsverbände. Für solche Erkenntnisse sollten wir dankbar sein und sie bei der nächsten heidenreichschen Buchempfehlung berücksichtigen.
Grüße
s.
Kurios so nebenher, dass der einzige mit virtuell bekannte Blogger, Dostojewski, nicht gerade zu den Literaturverächtern zählt.