Kommentare zu folgenden, klassischen Büchern

  • Ich war, als sehr junger Leser, durch den Funk-Essay von Schmidt überhaupt erst auf Wieland gekommen. Schmidts theoretische Arbeiten beurteile ich inzwischen weitaus kritischer, verdanke ihm aber viel.
    Ohne den Unbeugsamen Arno :breitgrins: hätte ich auch Ludwig Tieck wohl später entdeckt.
    Jean Paul allerdings nicht. :wink:


    Was den "Messias" betrifft - ich weiß deutsche Hexameter durchaus zu würdigen.
    ( Gerade letztens, nach langer Zeit mal wieder, Goethe, "Römische Elegien". :klatschen: )
    Den "Messias" fand ich aber, reingeschnuppert, knochentrocken.
    Ob’s am Thema liegt? :breitgrins:


    Schmidt hat von Klopstock "Die Gelehrtenrepublik" empfohlen, und das hatte ich seinerzeit tatsächlich gelesen. Band der Kritischen Ausgabe, aus der UB entliehen.
    Ich fand es, zumindest, sehr interessant. Aber verstanden hab ich’s nicht die Bohne.
    ---
    Kurzer Hinweis - vielleicht ja an den Vorklassischen Knaben :breitgrins: - und gleichzeitig eine Frage.
    Ich hatte jahrelang in diversen Ramschkatalogen eine sehr dickleibige, ich glaub dreibändige Wieland-Biographie angeboten gesehen.
    Wohl von einem Engländer oder Amerikaner.
    Hatte es mir verkniffen, denk aber immer wieder mal dran, das zu lesen.
    Bevor ich selbst recherchiere -
    hat eventuell jemand die Titelangabe parat, weiß sonst was drüber, oder hat das sogar gelesen?


    Ein Schön’Wochenend’
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

    Einmal editiert, zuletzt von Leibgeber ()


  • Leserunde in 2008? :breitgrins:


    Ohne :breitgrins: warum eigentlich nicht. :wink:
    Ich hatte gerade letztens mal wieder reingeschaut.
    Und war von dem wunderbar flüssigen, eleganten - klassischen - Deutsch sehr beeindruckt.
    Ist nur so, das gilt bei mir für Wieland grundsätzlich, dass ich mehr Sekundärliteratur nachlesen müsste.
    Ich hab in der Ecke deutscher Literaturgeschichte nie so sehr dringehangen.
    Und es ist dann auch erforderlich, griechische Antike nachzulesen.
    ( Auch die "Abderiten" bspw. erschließen sich mE nur richtig, wenn man bspw. ein bisschen was über Demokrit weiß, und über die Vorlagen, die Wieland nun mal immer benutzt hat. )
    Ich hab einfach nicht genug Zeit, mehr als nur ein wenig Literaturwissenschaft zu betreiben.


    Für den "Aristipp", bzw. grundsätzlich eine Wieland-Neulektüre, würd ich auch nicht die Göschen-Ausgabe nehmen. Sondern eine neue, gut editierte und kommentierte.
    Müsste es in der Bibliothek Deutscher Klassiker geben, oder?


    Übrigens - lassen wir Montaigne einschlafen? :wink: Liegt immer noch auf dem Schreibtisch, aber ich häng eben z Zt voll in Dostojewskij drin, und - in Theodor Storm, und in 2-3-6 anderen Sachen, wie üblich.


    So, raus aus'm Web, rin in "Die Brüder Karamasoff". :wink:


    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Für den "Aristipp", bzw. grundsätzlich eine Wieland-Neulektüre, würd ich auch nicht die Göschen-Ausgabe nehmen. Sondern eine neue, gut editierte und kommentierte.


    Woher nehmen und nicht stehlen? Der Göschen-Reprint ist eine großartige Möglichkeit, für wenig Geld sehr viel Wieland zu bekommen. An das Papier gewöhnt man sich.


    Und nicht zu vergessen: die zT geringe Seitenfülle vermittelt einem das schöne Gefühl, so richtig schnell voran zu kommen 8-)

  • hallo zusammen,


    durch Eure "Gespräche" inspiriert, heute gekauft:


    Wieland - ausgewählte Werke (Phaidon) (4,50 €)
    Inhalt:
    -Geschichte der Abderiten
    -Das Urteil des Paris
    -Musarion oder Die Philosophie der Grazien
    -Schach Lolo oder Das göttliche Recht der Gewalthaber
    -Oberon
    -Briefe an einen jungen Dichter
    -Über die Rechte und pflichten der Schriftsteller
    -Das Geheimnis des Kosmopolitenordens
    -Über Teutschen Patriotismus


    Jetzt fehlt mir nur die Zeit...
    liebe Grüsse
    donna

  • Hallo Donna,


    Hast Du diese Ausgabe antiquarisch erworben oder gibt es diese noch neu im Buchhandel? Wäre auch an einer preisgünstigen Wieland-Ausgabe interessiert.


    Liebe Grüsse,
    Imrahil

    "Die Kunst des Nachdenkens besteht in der Kunst..., das Denken genau vor dem tödlichen Augenblick abzubrechen. - Thomas Bernhard, Gehen

  • hallo Imrahil,
    ich war heute im Ausland...in Trier :zwinker: und habe De' Bücherladen durch Zufall entdeckt. Hier werden, soweit ich es einschätzen konnte, Mängelexemplare und veraltete Ausgaben verkauft. Ich habe noch nie von diesem Geschäft gehört aber es hat sich gelohnt...
    -Homer: Odysee (in der Übertragung von Johann Heinrich Voss) 3,50€
    -Paula von Preradović: Pave und Pero 3,95€
    -Wolfgang Hilbig: Ich 3,50€
    -Carola Stern: Doppelleben 2,95 €
    Arthur Schnitzler: Das grosse Lesebuch 2,50€
    ...
    jetzt höre ich auf, bin ja vollkommen OT :rollen:


    liebe Grüsse
    donna

  • "jetzt höre ich auf, bin ja vollkommen OT "


    Aber woraus besteht denn der Ordner sonst? Hier scheint ja alles chaotisch zu sein, hier wird durcheinandergeredet, aber es ist schön, was man hier lernt, und mir macht es eine große Freude.


    Eine Wieland-Leserunde also... kann das zustande kommen? Es scheint so. Leibgeber, was deine Frage zur Wieland-Biographie betrifft, so bin ich da ratlos, und du überschätzst mich, wenn du glaubst, dass ich da etwas wissen müsse! ;) Sehr schöne deutsche Hexameter gibt es übrigens auch in "Reineke Fuchs"!


    Arno Schmidt - der Name wird hier so oft genannt. Wer ist das? Ich habe nun einen Band mit einigen Dialogen von Schmidt aus der Bibliothek, den ersten Dialog mit dem Titel "Eine Schuld wird beglichen", über einen deutschen Schriftsteller namens Lafontaine habe ich mit sehr viel Interesse gelesen. Leider sind alle andere Dialoge über englische Autoren, die mich nicht interessieren. Sein Schreibstil ist herrlich.


    Lieben Gruß.


  • Es scheint so. Leibgeber, was deine Frage zur Wieland-Biographie betrifft, so bin ich da ratlos, und du überschätzst mich, wenn du glaubst, dass ich da etwas wissen müsse! ;) Sehr schöne deutsche Hexameter gibt es übrigens auch in "Reineke Fuchs"!


    Ja, aber der ist nicht so erotisch. "Hermann und Dorothea" übrigens auch nicht. :smile:


    ----------------------
    Das mit der Wieland-Biographie war als Tipp an den Fan gemeint. :wink:
    Ich hab es inzwischen rausgekriegt.
    Aber das ist keine Biographie, sondern eine Quellensammlung.


    Starnes, Thomas C.:
    Christoph Martin Wieland : Leben u. Werk ; aus zeitgenöss. Quellen chronolog. dargest. / Thomas C. Starnes. - Sigmaringen : Thorbecke. - 24 cm
    ISBN 3-7995-2017-1 Gewebe in Kassette : DM 375.00

    Drei Bände, insgesamt wohl so an 2000 Seiten. :wink:


    Über Thomas Clyde Starnes weiß ich nichts weiter, aber es gibt von ihm bspw. auch dies hier.
    Und er hat auch was zum "Musarion" veröffentlicht.


    Zitat


    Arno Schmidt - der Name wird hier so oft genannt. Wer ist das? Ich habe nun einen Band mit einigen Dialogen von Schmidt aus der Bibliothek, den ersten Dialog mit dem Titel "Eine Schuld wird beglichen", über einen deutschen Schriftsteller namens Lafontaine habe ich mit sehr viel Interesse gelesen. Leider sind alle andere Dialoge über englische Autoren, die mich nicht interessieren. Sein Schreibstil ist herrlich.


    Stimmt. Aber beachte, was sandhofer weiter oben
    [quote author=sandhofer]
    Bei Schmidt wende ich als Faustregel an: Wo er nichts sagt, oder verreisst: nachlesen, da könnte was dahinter stecken. Wo er lobt: Vorsichtig herangehen ...
    [/quote]
    über ihn schrieb. Da ist schon was dran. Also sei vorsichtig -
    er lobt Wieland. :wink:


    Wenn du weiteres Interesse hast, solltest du dir die Essays zur deutschen Literatur zulegen, es gibt einen über Wieland, und auch den über die "Schreckensmänner", glaub ich, das sind Karl Philipp Moritz etc.
    Wer sich da besser auskennt, möge korrigieren, hab meine Ausgabe nicht greifbar.


    Dagegen liegt hier schon seit einiger Zeit, bisher nicht gelesen, die Rowohlt-Monographie über Wieland von Irmela Brender.
    Das ist für den Anfang sicherlich auch nicht übel.


    Gruß
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

    Einmal editiert, zuletzt von Leibgeber ()


  • Woher nehmen und nicht stehlen? Der Göschen-Reprint ist eine großartige Möglichkeit, für wenig Geld sehr viel Wieland zu bekommen. An das Papier gewöhnt man sich.


    Ja, das müssen Klassiker-Fans sowieso. :wink:
    Die Typographie ist übrigens schön.
    Und die absolut gigantische Lebensbeschreibung von Gruber ist auch noch dabei. Also, ich meine den Umfang. Über die Qualität weiß ich nichts. Müsste den Wieland-Essay von Schmidt wiederlesen. :wink:


    Gegen die Methode viel Buch für wenig Geld hab ich auch nix.
    Aber wenn ich mich in ein Werk richtig reinknieen will, erwäge ich eben doch den Kauf einer kommentierten Ausgabe.


    Zitat


    Und nicht zu vergessen: die zT geringe Seitenfülle vermittelt einem das schöne Gefühl, so richtig schnell voran zu kommen 8-)


    Stimmt, die Verserzählungen lesen sich weg wie nix.
    Aber ob mir das mit dem "Aristipp" auch so ginge ... ?

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Aber wenn ich mich in ein Werk richtig reinknieen will, erwäge ich eben doch den Kauf einer kommentierten Ausgabe.


    Je länger ich darüber nachdenke und Leseerfahrungen sammle, desto allergischer werde ich gegen "kommentierte Ausgaben". Es gibt Ausnahmen - aber das Gros der Kommentierungen schreibt zu völlig willkürlich herausgegriffenen Begriffen einfach von anderen Kommentaren oder aus dem Lexikon ab. Oft ohne Sinn und Verstand. Die Kommentare tragen in den meisten Fällen nichts zum Verständnis bei und schleppen im Gegenzug allerlei Datenschrott herbei.


    Ein Beispiel hab ich just vor einem Jahr mal notiert: http://www.damaschke.de/notizen/?p=3


    Stimmt, die Verserzählungen lesen sich weg wie nix.
    Aber ob mir das mit dem "Aristipp" auch so ginge ... ?


    Been there, done that: Ja, der Aristipp liest sich ebenfalls wie nix. Das ist eine traumhaft gute Prosa. Aber den Aristipp gibt's ja auch in anderern Ausgaben.