Thomas Mann: Buddenbrooks

  • Hallo Literatur-Fans!


    Mein Freund hat mich empfohlen, dass ich zwei wichtige Bücher lesen soll. Sie sind "Buddenbrooks" von Thomas Mann und "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel Garcia Màrquez. Die beide Bücher seien sehr gut und hat ähnliche Szene. Buddenbrooks erzählt über Verfall einer Familie. Hundert Jahre Einsamkeit erzählt über Verfall einem Regime.


    Also began ich Buddenbrooks zu lesen. Als ich noch beim ersten Teil (50 Seiten) gelesen habe, fand ich unklar und schwierig. Weder die Sprache sind oft gemische Dialoge auf Hollandisch und Französisch noch der Sinn.


    Unterdessen doch geniesse ich beim Lesen. Er hat vielen interessante Adjektive gebraucht. Seine Still hat eine Tendenz von Erzählung. Das ist Gegenteil von Hesse vor allem bei "Steppenwolf", es klingt sehr poetisch.


    Ich werde das Buch weiter lesen, aber ich brauche ein Paar Tipps von euch die schon bekannt mit Thomas Mann`s Werke vor allem Buddenbrooks.


    Alle Vorschläge sind wilkommen!


    kb


  • Hallo Kang
    Stimmt, bei den Buddenbrooks beschreibt Thomas Mann den Zerfall einer Familie. Die Geschichte hat auch autobiografische Züge, denn die Mann's stammen aus Lübeck und das Buddenbrook-Haus kann man dort besichtigen. Ich war leider noch nie dort.


    http://www.buddenbrookhaus.de/


    Der Erzählstil Thomas Mann's wirkt zu anfangs schon kompliziert, selbst für mich als Deutsche. Er wird nicht umsonst der "bedeutendste Epiker " genannt. Aber ich liebe seinen Stil :-)


    Mein Lieblingsbuch von Thomas Mann ist "Der Zauberberg"


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Die Buddenbrooks liegen bei mir auch noch auf dem SUB, ich habe schon mal angefangen, aber als ich bei Seite 20 immer noch nicht begriffen hatte, worum es genau ging, habe ich es erstmal beiseite gepackt. Ich denke, das ist ein Buch, von dem man mindestens 50 Seiten am Stück lesen muss, bevor man einen Zugang findet. Das ging mir bei dem Zauberberg nämlich genauso. Eigentlich ein klasse Buch für die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr :P .


    Etwas einfacher zu lesen und auch weniger Seiten hat "Tod in Venedig", dort geht es um einen älteren Herrn, der sich in einen bildhübschen Jüngling verliebt und darüber mehr oder weniger den Verstand verliert. Sehr tragisch und beklemmend!


    Nach Lübeck solltet Ihr mal fahren, schon allein wegen des Weihnachtsmarktes, der jetzt dort aufgebaut ist - wunderschön! Nicht zu vergessen das ganze Lübecker Marzipan...


    Viele Grüße
    Heidi

  • Hallo Maria und Heidi.


    Danke vielmal für deine Komentare.


    Obwohl Buddenbrooks schwierig ist, möchte ich trotzdem weiter lesen. Für mich Buddenbrooks ist wie mein Kampf. Bevor ich andere Klassische Werke lese. Buddenbrooks ist für erste Treppe zum andere weiter zu steigen. Ich liebe direkt diesem Werk lesen, als nur kleine Rezension anschauen. Weil wenn man ein Werk liest, lernt man dabei. Die Kunst des Schreibens, Spur des Gefühles, Stil des Satzes, ect.
    Das ist klar Rezension ist eine Erleichterung zu wissen. Aber zu viel Rezension macht uns "mehr wissen aber wenig verstehen".


    Am besten mit eigene Weg zu finden. Ich lese normalerweise wenn ich Unterwegs bin. Im Zug oder Bus.
    Thomas Mann hat gute Spruch. "Eine Genie setzt sich aus vier notwendigen Komponenten Zusammen: Talent, Fleiss, Disziplin und Charakter".




    Viel Spass!
    kb

  • Hallo Kang


    Zitat

    Das ist klar Rezension ist eine Erleichterung zu wissen. Aber zu viel Rezension macht uns "mehr wissen aber wenig verstehen".


    Sehr gut ausgedrückt und sehr wahr!


    Laß` Dich bei den Buddenbrooks nicht entmutigen. Das 1. Kapitel ist deshalb etwas verwirrend, weil Thomas Mann darin gleich sehr viele Personen auftreten läßt. Dieses Knäuel entwirrt sich aber recht schnell und dann wirst Du merken, daß Du eines der unterhaltsamsten Werke der Weltliteratur liest. Ging mir jedenfalls so.


    Viel Spaß beim Weiterlesen.


    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • anmerken solte man noch bei den buddenbrooks dass thomas mann erst 24 lenze zählte als er dieses buch schrieb


    ich verehre TM nicht unbedingt - doch sollte man mann gelesen haben


    @heidi - es stimmt - solche art literatur eignet sich am besten für kalte wintertage






    :schneemann:

  • Hallo zusammen,


    ich weiß, dass diese Diskussion längst das zeitliche gesegnet hat doch möchte ich sie trotzdem für eine kurze Zeit am Leben erhalten.


    Da ich erst seit kurzer Zeit damit begonnen habe Klassiker zu lesen nahm ich mir vor mit den Buddenbrooks zu starten. Mir erging es zu Beginn ähnlich, dass ich von vielen Charakteren überflutet wurde aber nach einiger Zeit legte es sich und ich gewann einen Überblick über den Buddenbrook/Kröger Clan.


    Ich bin von dem Buch mehr als begeistert, da es Thomas Mann schafft den Leser in die Familie Buddenbrook zu integrieren. So hatte ich bereits nach 100 Seiten das Gefühl ein Teil der Familie zu sein und freute mich über jeden Erfolg (Senatswahlen, Geburt Hannos...) und war entsetzt nach jeder Katastrophe (Tod Thomas und Hannos...) die die Familie erleiden musste. Erging es euch beim lesen genauso?


    Neben den Buddenbrooks schriebt Thomas Mann auch den Roman "Tonio Kröger". Ich habe ihn zwar nicht gelesen doch verbinde ich den Namen Kröger sofort mit dem Buddenbrook Clan. Hat jemand von euch das Buch gelesen oder weiß jemand von euch ob es Parallelen zwischen den beiden Büchern gibt oder sich Mann lediglich dem Namen Kröger bedient hat und eine von den Buddenbrooks unabhängige Handlung erfunden hat?


    Mit besten Grüßen
    André

    Miguel de Cervantes Saavedra:&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &quot;Don Quixote von la Mancha&quot;&nbsp; <br />- Tieck Übersetzung -

  • Tut mir leid André,


    das weiß ich alles leider nicht. :rollen: Hingegen die Buddenbroks ansich gehören unbedingt zu meinen Lieblingsbüchern. Ich bin im Nachhinein enttäuscht, dass ich mich zunächst durch den Dr. Faustus von Thomas Mann ein wenig abschrecken ließ. Um so besser, im Nachhinein festzustellen, dass auch Thomas Mann durchaus über einen recht hintersinnigen Humor verfügte und diesen in einem breitgefächterten Repertoire an hochliterarischer Unterhaltungsliteratur zum Ausdruck zu bringen wusste.


    MfG
    F. Hermann

  • Hallo André,


    Leider weiß ich das auch nicht, aber in Buddenbrooks ist Tonio eine Frau und im anderen Buch ein Mann. Ob das aber die einzigen Unterschiede sind und ob die Figuren irgendwie zusammen hängen weiß ich auch nicht. Auch nach dem Lesen des wikipedia Artikels über Tonio Kröger bin ich nicht wirklich klüger geworden.


    Ich bin auch sehr froh, dass ich damals mit Buddenbrooks Mann noch eine Chance gegeben habe, immerhin bin ich zuvor schon dreimal am Zauberberg gescheitert. Und mittlerweile habe ich das Buch auch zu Hause, denn beim ersten Lesen hatte ich es nur aus der Bücherei geholt. Aber ich will es unbedingt noch einmal genießen.


    Katrin

  • Nun habe ich mir in der Bücherei Lektürenschlüssel zu den Buddenbrooks ausgeliehen. In einem fand ich einen Stammbaum der Buddenbrooks/Krögers indem kein Tonio Kröger verzeichnet ist. Daraus kann man folgendes schließen:


    1. Der Verfasser der Lektürenhilfe verzeichnete Tonio Kröger bewusst nicht, da er in den Buddebrooks nicht erwähnt wurde.
    2. Es gibt gar keine Verbindung zwischen Tonio Kröger und den Buddenbrooks, wovon ich mittlerweile auch ausgehe.


    Interessant an der Entstehungsgeschichte der Buddenbrooks finde ich, dass sich Mann seiner eigenen Familie bedient hat um Charaktere zu erschaffen. Nächste Spekulation: Gab es in seiner Familie jemanden der Tonio Kröger wiederspiegelt?


    Ich denke vielmehr, dass sich Thomas Mann dem geläufigen Namen Kröger ausgewählt hat ohne eine Beziehung zwischen seinen Werken herzustellen. Vielleicht benutzte er den Namen Kröger auch nur, damit sich seine Leser viele Jahre später die Frage stellt, ob es eine Verbindung zwischen den Werken gibt. Leider können wir Mann die Frage nicht mehr stellen und bleiben im unklaren.


    Gruß André

    Miguel de Cervantes Saavedra:&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &quot;Don Quixote von la Mancha&quot;&nbsp; <br />- Tieck Übersetzung -

  • Ich denke eher das zweiteres zutrifft.


    Lies dir mal den wikipedia Artikel durch und da vor allem die Selbstkommentare Thomas Manns. Im Grunde ist in dem Buch eine biographische Person vertreten - nämlich Hans Hansen. Vorbild war sein früh verstorbener Mitschüler Armin Martens.


    Katrin

  • 2. Es gibt gar keine Verbindung zwischen Tonio Kröger und den Buddenbrooks, wovon ich mittlerweile auch ausgehe.


    Es gibt Autoren, die Figuren aus einer Geschichte in einer andern wiederauftauchen lassen. Th. Mann gehört dezidiert nicht dazu. Jede seiner Geschichten ist komplett eigenständig.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Es gibt Autoren, die Figuren aus einer Geschichte in einer andern wiederauftauchen lassen. Th. Mann gehört dezidiert nicht dazu. Jede seiner Geschichten ist komplett eigenständig.

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    Besten Dank! Vorher wusste ich nicht, dass T. Mann dazu gehört. Woher weißt du das? Steht das in einer Biographie über ihn?

    Miguel de Cervantes Saavedra:&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &quot;Don Quixote von la Mancha&quot;&nbsp; <br />- Tieck Übersetzung -

  • Hallo André,


    ich bin auch der Ansicht, dass Thomas Mann jedes seiner Werke als ein Einzelstück konzipierte, so auch seine Figuren. Zumindest bin ich in keiner Biographie auf eine andere Aussage gestoßen.


    Doch vielleicht hat Thomas Mann dennoch den Namen "Kröger" benutzt, um noch die Nähe zu den Buddenbrooks anzuzeigen. Denn die Novelle "Tonio Kröger" (erschienen 1903) hat einen Auftakt, der gut zu den "Buddenbrooks" (erschienen 1901) passt. Das "gieblige" Lübeck, das namentlich in beiden Büchern nicht genannt wird. Die dunkle Mutter. Tonio Krüger wie Hanno Buddenbrook Söhne von Kaufleuten, doch für diese Tätigkeit nicht geboren. Das ist jetzt nur ein Gedankenspiel von mir, angeregt durch deine Frage. :winken:


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

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    Besten Dank! Vorher wusste ich nicht, dass T. Mann dazu gehört. Woher weißt du das? Steht das in einer Biographie über ihn?


    Ob das in einer Biografie steht, weiss ich nicht. Ich verdanke mein Wissen einer einfachen Tatsache: Ich habe Thomas Mann gelesen, das ist alles ... :breitgrins: :winken:


    Doch vielleicht hat Thomas Mann dennoch den Namen "Kröger" benutzt, um noch die Nähe zu den Buddenbrooks anzuzeigen. Denn die Novelle "Tonio Kröger" (erschienen 1903) hat einen Auftakt, der gut zu den "Buddenbrooks" (erschienen 1901) passt. Das "gieblige" Lübeck, das namentlich in beiden Büchern nicht genannt wird. Die dunkle Mutter. Tonio Krüger wie Hanno Buddenbrook Söhne von Kaufleuten, doch für diese Tätigkeit nicht geboren. Das ist jetzt nur ein Gedankenspiel von mir, angeregt durch deine Frage. :winken:


    Ich denke, dass es ausgerechnet derselbe Nachname ist, liegt eher daran, dass für Mann dieser Name zu jener Zeit das typische Nordlicht, den Lübecker Kaufmann, bezeichnete. Der Rest sind autobiografische Eierschalen. :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Doch vielleicht hat Thomas Mann dennoch den Namen "Kröger" benutzt, um noch die Nähe zu den Buddenbrooks anzuzeigen. Denn die Novelle "Tonio Kröger" (erschienen 1903) hat einen Auftakt, der gut zu den "Buddenbrooks" (erschienen 1901) passt. Das "gieblige" Lübeck, das namentlich in beiden Büchern nicht genannt wird. Die dunkle Mutter. Tonio Krüger wie Hanno Buddenbrook Söhne von Kaufleuten, doch für diese Tätigkeit nicht geboren. Das ist jetzt nur ein Gedankenspiel von mir, angeregt durch deine Frage. :winken:


    Für mich sieht es so aus, als habe Thomas Mann im "Tonio Kröger" die Geschichte Hanno Buddenbrooks fortgeschrieben. Er hat vielleicht das Potenzial dieses Außenseiters erkannt. Da Hanno aber bekanntlich am Ende der "Buddenbrooks" stirbt, hat er einfach eine neue Figur erfunden.


    LG


    Tom

  • Ich denke, dass es ausgerechnet derselbe Nachname ist, liegt eher daran, dass für Mann dieser Name zu jener Zeit das typische Nordlicht, den Lübecker Kaufmann, bezeichnete. Der Rest sind autobiografische Eierschalen. :winken:


    Wie häufig der Name ist, lasst sich auch aus dem "Zufall" schließen, dass Heinrichs 2. Frau Nelly den Namen ihrer Adoptiveltern Kröger (einer Fischerfamilie) führte.


    Allerdings ist eine Beziehung zu den Romanen ausgeschlossen, da Heinrich Nelly erst kennenlernte, als die Bücher schon lange geschrieben waren.

  • Für mich sieht es so aus, als habe Thomas Mann im "Tonio Kröger" die Geschichte Hanno Buddenbrooks fortgeschrieben. Er hat vielleicht das Potenzial dieses Außenseiters erkannt.


    "Fortschreiben" klingt, als ob es der nämliche Charakter wäre. Das stimmt wohl nur bedingt. Ich denke eher, dass in beiden Figuren sehr viel von "Thomas Mann" steckt. Das Problem (im weitesten Sinn) des Künstlers - lebensabgewandt, ja lebensuntauglich - hat Mann immer wieder beschäftigt, v.a. im Früh- und dann wieder im Spätwerk. Lotte in Weimar, Doktor Faustus, Der Erwählte, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Das Problem (im weitesten Sinn) des Künstlers - lebensabgewandt, ja lebensuntauglich - hat Mann immer wieder beschäftigt, v.a. im Früh- und dann wieder im Spätwerk. Lotte in Weimar, Doktor Faustus, Der Erwählte, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull ...


    und auch die Entsprechung König - Künstler hat Thomas Mann beschäftigt, angedeutet in Tonio Kröger durch die Erwähnung von Schillers Don Carlos, dem vereinsamten König und später ausgedehnt in "Königliche Hoheit".


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

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