Kuriositäten im Regal

  • Moin, Moin!


    Es werden wieder <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Stöckchen">Stöckchen</a> geworfen. Zu 'Kuriositäten im eigenen Bücherregal" äußerten sich unter anderem: <a href="http://trivialdelight.de/?p=191">Trivial Delight</a>, <a href="http://aci.blogg.de/eintrag.php?id=149">Aci</a>, <a href="http://www.ankegroener.de/?p=1563">Anke Gröner</a> und <a href="http://www.blog.libri-amandi.de/?p=206#more-206">Katharina Lewald</a> von Bookaholics. Kommt man kaum umhin, aufzustehen und sich mal in den eigenen Regalen umzuschauen, <a href="http://ubique.antville.org/stories/1422077/">was ich auch tat</a>. Im Stöckchenblog ist diese Umfrage ebenfalls <a href="http://stoeckchen.twoday.net/stories/2261013/">angekommen</a>.

  • Hallo zusammen!


    [...]und <a href="http://www.blog.libri-amandi.de/?p=206#more-206">Katharina Lewald</a> von Bookaholics.


    Danke für den Link. Darin gefunden: ein uraltes Buch von 1964. Uralt ... 1964 ...


    Soll ich lachen? Soll ich weinen? :rollen:


    Grüsse


    Sandhofer


    der sich angesichts solcher Aussagen fühlt wie der Alte vom Berge ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo zusammen!


    Wenn man ein rororo-Büchlein von 1964 vor sich hätte, könnte man allerdings den Eindruck gewinnen, einen Sensationsfund aus einem der vielen vergangenen Jahrhunderte gemacht zu haben.


    Ich bin ja bis heute davon überzeugt, dass Rowohlt und Fischer für ihre Taschenbücher noch jahrzehntelang Papier und Leim aus Kriegsnotbeständen aufgebraucht haben. Aber: diese Taschenbücher von 1964 habe ich damals in der Buchhandlung noch neu(!) gekauft ... und heute gelten sie bereits als uralt ... :rollen:


    Im selben Blog übrigens auch gefunden: 6. “Philosophie für Einsteiger” von Denis Huisman ist ein kleines, recht dünnes Buch, das durch lustige Texte und viele Comics den Einstieg in die Philosophie erleichtert. Eine zeitlang beschäftigte ich mich mit dem Thema, jedoch habe ich inzwischen erkannt, dass das Ganze nix für mich ist. Philosophie ist einfach nichtssagend, irgendwie :zwinker:


    Einfach nichtssagend, irgendwie ... ach ja ...


    Grüsse


    Der Alte vom Berge :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo!


    Zitat von "sandhofer"

    Aber: diese Taschenbücher von 1964 habe ich damals in der Buchhandlung noch neu(!) gekauft


    Wow! War damals der Buchdruck überhaupt schon erfunden? :breitgrins:


    Zitat von "sandhofer"

    ... und heute gelten sie bereits als uralt ...


    Ganz unten im Blog-Eintrag steht »Ich bin ja auch noch sehr jung« - das erklärt einiges. ;-) Aber das Gedicht von Meleagros findet sie toll, wie sie schreibt, und der gute Mann ist immerhin schon über 2000 Jahre alt. :-)


    Ein wirklich uraltes Buch hätte ich übrigens sehr gerne, mein ältestes Buch hat erst knappe 220 Jahre auf dem Buckel, das ist mir definitiv zu jung. :breitgrins:


    Schöne Grüße,
    Wolf

  • J. Hesse: Die Heiden und wir. 220 Geschichten und Beispiele aus der Heidenmission. Calw & Stuttgart: Verlag der Vereinsbuchhandlung 1901.


    Merve Eisinger: Stühle des 20. Jahrhunderts. Funktionsmöbel und Designerstücke. München: Klinkhardt & Biermann 1994.


    Erich Rahn: Ich lerne Jiu-Jitsu. Stuttgart, Olten, Salzburg: Fackelverlag 1957.


    Rudolf Engel-Hardt: Der Farbenreiz im Druckwerk. Ein Ratgeber für alle, die im graphischen Gewerbe farbig schaffen. Zugleich Versuch einer Systematik der Farbenharmonie und der Werbekraft der Farben. Leipzig: Julius Mäser 1921. [Mit der eingedruckten Widmung: "Herrn Geheimrat Prof. D. Wilhelm Ostwald, dem großen Ordnungswissenschaftler und Farbenforschung, in Verehrung zugeeignet." Ordnungswissenschaftler. Was es nicht alles gibt.]


    Dr. med Roger Potin: Wunder der körperlichen Liebe. Lindau: Rudolphsche Verlagsbuchhandlung o. J, ca. 1955.

  • Hi!


    J. Hesse: Die Heiden und wir. 220 Geschichten und Beispiele aus der Heidenmission. Calw & Stuttgart: Verlag der Vereinsbuchhandlung 1901.


    Ich bin zu faul zum Recherchieren: Hermanns Vater?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Ich bin ja bis heute davon überzeugt, dass Rowohlt und Fischer für ihre Taschenbücher noch jahrzehntelang Papier und Leim aus Kriegsnotbeständen aufgebraucht haben.


    Solang sie nicht die Kommentare weiterverwendet haben ... :zwinker:


    Zitat


    Aber: diese Taschenbücher von 1964 habe ich damals in der Buchhandlung noch neu(!) gekauft ...


    Du scheinst etwas älter zu sein als ich. Ich hab die zT in den 70ern auf dem Flohmart gekauft. :breitgrins:


    Zitat


    und heute gelten sie bereits als uralt ... :rollen:


    Ist ein bisschen was Wahres dran. Viele dieser Taschenbücher sind aufgrund der Papierübersäurung in einem schlechteren Zustand als richtig alte :zwinker: Bücher, die auf holzfreiem Papier gedruckt wurden.
    Ob's nun Kriegsbestände waren oder nicht, ich schätz mal, dass diese Verlage durch knallharte Billigkalkulation ihre Taschenbuchreihen aufgebaut und am Leben gehalten haben.
    Und ich hab durch eben diese Reihen, aus dem Bücherregal meiner Eltern nämlich, eine Menge gute Literatur kennengelernt.
    Mein erster Jean Paul war ein leicht gekürzter "Siebenkäs" aus der Reihe "Rowohlts Klassiker".
    Ich glaub, damals fand ich in jugendlichem Unverstand diese Bücher auch "ziemlich alt".


    Gruß :winken: Liebgeber :breitgrins:

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Hallo zusammen!


    Um auch zur Ausgangsfrage etwas beizutragen:


    8 dicke in rotes Leder gebundene Kochbücher aus Brasilien. Stockfleckig als ob sie wirklich "uralt" wären - dabei sind sie 5 Jahre jünger als "uralt", nämlich von 1969. :breitgrins:


    In nicht viel besserem Zustand ein neues Testament auf deutsch. Schätzungsweise Ende 17. - Anfang 18. Jahrhundert. Die ersten Seiten fehlen, ich kann das also nicht nachprüfen.


    Richard Katz' Ein Bummel um die Welt von 1927 in einem privaten Stoffeinband, der aussieht, als würde das Buch eine dicke Strickjacke tragen. Antiquarisch blind erstanden über zvab.


    Lorenz Kühne: Karl May und die Musik. Da ist eigentlich nicht das Buch kurios, sondern die beigelegte CD, bzw. die darauf singende Dame. Der hört man an, dass ihre Stimme zwar eine Schulung hinter sich hat - trotzdem ist sie nicht in der Lage, zwei Töne hintereinander zu treffen. Schaurig-schön.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ich habe ein Buch zu Hause, dass mein ganzer Schatz ist. Es ist Jules Verne "In 80 Tagen um die Welt".


    Ich habe es von meinem Opa bekommen (er ist 1994 gestorben), es ist in einer alten Schrift verfasst (nicht Korinth, aber so eine Art Schreibschrift die für mich schwer zu lesen ist) und es muss schon alt sein. Es steht kein Erscheinungsjahr oder irgendein anderes Merkmal wie alt es ist im Buch.


    Trotzdem ist es das kostbarste was ich besitze. Ich muss es jetzt nur mehr lesen. :klatschen:


    Katrin

  • Hallo!


    Kuriosität die erste: "Entdeckte Grufft natürlicher Geheimnisse, das ist: Gewisse und richtige, nicht in blosser Speculation bestehende, sondern durch viel und oftmahlige Experimenta bewährte Künste, die Landgüter mercklich zu verbessern, den Ackersmann reich zu machen, und zu allem Überfluß zu verhelffen". Sechste Auflage von 1707, als Autor fungiert ein nicht näher genannter "Liebhaber der guten Künste". Ein Landwirtschaftsratgeber, von mir allerdings weder ganz gelesen noch befolgt.


    Ins Buch eingelegt Briefe, Rechnungen und Kinderzeichnungen von Ende des 19. Jahrhunderts, außerdem ein handschriftlicher, vergilbter Zettel mit den Zeichen für Luft, Wasser, Feuer etc., aber auch für Zinn, Vitriol und Moorkönig (???).


    Grüße


    s.


    Mir läuft im übrigen auch immer ein Schauer über den Rücken, wenn ich Bücher als alt bezeichnet sehe, deren Erscheinungsdatum meinem eigenen nachfolgt.


  • Hallo zusammen!



    In nicht viel besserem Zustand ein neues Testament auf deutsch. Schätzungsweise Ende 17. - Anfang 18. Jahrhundert. Die ersten Seiten fehlen, ich kann das also nicht nachprüfen.



    .... ob sie dasselbe Schicksal ereilt hat wie die ersten und letzten Seiten des "Werther" bei Ulrich Plenzdorf? :entsetzt: :breitgrins:


    Daniela

    &quot;Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde.&quot; - John Irving

  • Hallo zusammen!


    .... ob sie dasselbe Schicksal ereilt hat wie die ersten und letzten Seiten des "Werther" bei Ulrich Plenzdorf? :entsetzt: :breitgrins:


    Daniela


    Den Plenzdorf habe ich vor sehr, sehr langer Zeit - und auch nur einmal - gelesen. Was war es wieder gleich? Klopapier?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Wollen wir nicht hoffen, dass du in Zeiten der sanften Drei- und Vierlagigkeit die Stammesgeschichte Jesu ... Außerdem ist das Papier bei solch einem alten Buch meist dünn und brüchig und wenn ich mir vorstell ... Nein, lieber nicht.


    Verwende lieber den Plenzdorf oder einen ungenannten brasilianischen Romancier. Und gib acht bei missbräuchlicher Verwendung religiöser Werke, schnell findet sich eine Bibelrunde mit wenig Humor und du wirst sehen, dass die Toleranz Rechtgläubiger bei den Karikaturen diverser Propheten endet.


    Zum Thema: Spamers Handatlas, Ende 19. Jahrhunderts, ledergebunden. Handatlas suggeriert Rocktaschenformat, aber: 40 x 27 cm, 3 bis 4 kg schwer. Nett und historisch interessant die Beschreibung der Länder. So liest man, dass in den Vereinigten Staaten noch "viel Viehhirtenroheit" zu finden sei und allerlei "Hinterwäldlertum", verleiht aber der Hoffnung Ausdruck, dass sich dies durch zivilisatorische Maßnahmen ändern werde. So ist das mit den Hoffnungen ...


    Grüße


    s.



  • Genausowaret!! :)


    Daniela

    &quot;Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde.&quot; - John Irving

  • Letztens beim Kartonwühlen wiedergefunden:


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    Meyer-Berkhout, Edda:
    200 [Zweihundert] Rezepte für 1 [eine] Person : d. Kochbuch für "Singles" / Edda Meyer-Berkhout. - Orig.-Ausg.. - München : Heyne, 1980. - 154 S. : Ill. ; 18 cm
    (Heyne-Bücher ; Nr. 4300 : Heyne-Kochbücher)
    ISBN 3-453-40284-7 kart. : DM 5.80
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    Vornedrauf der Vermerk: "Das 300. Heyne-Kochbuch".
    Die Dame kriegte übrigens eben im Katalog der Deutschen Bibliothek 100 Treffer.


    Darin liegend: ein sorgsam maschinegetipptes Rezept für Französische Zwiebelsuppe. Und drei Sammelkarten nicht feststellbarer Herkunft:
    Hackepeter mit butterweichen Avocados. Einer, den sie ganz alle machen.
    Geflügelsalat mit butterweichen Avocados. Das ist was, wo die Familie drauf fliegt.
    Schlank- und Schlemmersalat mit butterweichen Avocados. So machen Sie bestimmt eine gute Figur.


    Das war übrigens ein Geschenk meiner Mutter zum Studienanfang.
    Allzu viel hat die mir an der Kochplatte nicht zugetraut ...


    Gruß
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • "Schmerztherapie heute". Gar nicht so uninteressant. Jemand arthritische Leiden? ;)
    Ein uraltes, samtgebundenes Gesangbuch, "Wir Mädchen" (ein Jugendbuch meiner Tante), armenische Sprichwörter. Wenn ichs näher bedenke: meine Sammlung ist generell kurios. ;)

  • Ich habe da einiges, zum Beispiel:


    1. Die Chronik Bayerns, schon nicht mehr ganz aktuell, wurde mir erst kürzlich zu meinem Umzug nach München von einem alten Freund geschenkt, der sie auf dem Flohmarkt erstanden hat.


    2. Lin Carter, Tolkiens Universum. Eine literaturwissenschaftliche Arbeit aus den 60ern... Wurde mir von einem ganz lieben Freund geschenkt, der sich nur leider immer total in den Büchern und CDs vergreift, die er mir so schenkt (von ihm habe ich unter anderem François Lelords "Hectors Reise" oder eine CD der ??? "Codename: Cobra" bekommen...). Das hat meiner Sympathie für ihn noch nie einen Abbruch getan.


    3. William Flowe, Die Schönheitskönigin. Ein amerikanischer Freund von mir, der kurze Geschichten für Deutschlehrlinge schreibt hat mir mal so ein von ihm verfasstes Heftchen geschenkt. Wenn man ihn kennt, ist es nicht unamüsant.


    4. Der Adonis-Komplex, eine meiner ältesten Freundinnen hat mir das mal geschenkt, ich weiß auch nicht, warum.


    5. Christiane Gohl, Julia und der Hengst aus Spanien. Soll angeblich ein Kinderbuch sein um den wilden Hengst Placido, den Julöia so gar nicht in den Griff kriegt. Da muss ihr erst der spanische Zirkusjunge Manuel zur Hand gehen... Ich hatte noch keine Zeit reinzugucken.


    6. Ein gewidmetes Exemplar von Renate Günzel-Horatz, Und es wurde alles gut, ein Kinderbuch über einen Jungen, der im Koma liegt und anhand dessen Krankheitsverlauf die Schöpfungsgeschichte nacherzählt wird. Wurde mir von ganz, ganz lieben Ex-Kollegen zum Abschied (unter anderem) geschenkt, ich halte es in Ehren, vor allem, da nicht allzu viele davon verkauft wurden...