• Ein Liebhaber von "Der Schimmelreiter" war ich schon immer und auch "Immensee" gefiel mir sehr gut, aber "Pole Poppenspäler", das ich an meinem heutigen Urlaubstage süchtig durchlas, ist mir bisher die liebste Novelle Storms. Jetzt werde ich gezielt die anderen lesen. Mich hat "Pole Poppenspäler" tief gerührt. Theodor Storm ist eine Entdeckung/Wiederentdeckung wert. Ein allgemeiner Storm-Ordner bestand wohl noch nicht, oder ich habe es überlesen. Ich denke, Storm wird zu den bleibenden, immer gelesenen Klassikern zählen und auch immer Anhänger(innen) haben und finden. FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Zitat von "Friedrich-Arthur"

    Ein Liebhaber von "Der Schimmelreiter" war ich schon immer und auch "Immensee" gefiel mir sehr gut, aber "Pole Poppenspäler", das ich an meinem heutigen Urlaubstage süchtig durchlas, ist mir bisher die liebste Novelle Storms. Jetzt werde ich gezielt die anderen lesen. Mich hat "Pole Poppenspäler" tief gerührt. Theodor Storm ist eine Entdeckung/Wiederentdeckung wert. Ein allgemeiner Storm-Ordner bestand wohl noch nicht, oder ich habe es überlesen. Ich denke, Storm wird zu den bleibenden, immer gelesenen Klassikern zählen und auch immer Anhänger(innen) haben und finden. FA


    An Storm habe ich auch eine Handvoll schöner Lese-Erinnerungen. Ich hatte viel für die altmodelnden Sachen übrig, wie "Aquis submersus", "Renate" oder "Ein Fest auf Haderslevhuus". Irgendwann einmal finde ich bestimmt auch mal die Zeit, zumindest die Novellen komplett zu lesen.
    "Pole Poppenspäler" habe ich aber - wenn überhaupt - vor 20 Jahren oder so gelesen.

  • Ist ja witzig; ich habe gerade heute - seit ca. 15 Jahren zum ersten Mal wieder - einen Storm-Text zur Hand genommen: Hans und Heinz Kirch. Hab bisher erst 15 der 60 Seiten gelesen. Bei mir wurde das Interesse allerdings durch einen Wochenendaufenthalt in Husum hervorgerufen. Hier stolpert man schließlich auf Schritt und Tritt über seine Häuser sowie die seiner Eltern, Schwiegereltern oder großeltern...

  • Hallo und guten Tag.


    Theodor Strom ist für mich einer der größten Erzähler die ich in meinem langen Leseleben kennen lernen durfte. Seine Novellen sind von einer einzigartigen Tiefe und Menschlichkeit.
    Selten habe ich Erzählungen so auf einen „Ruck“ durch gelesen wie die von Strom.
    Über seine Lyrik allein könnte ich ein paar Seiten schreiben, aber das lasse ich dann doch lieber. Ich weiß nicht, aber der Schimmelreiter oder wie schon erwähnt – Aqis submersus, gehören, vielleicht, einmal hier zusammen gelesen, wenn es denn nicht schon geschehen ist.
    Atemlose Leseeindrücke, damals.


    Liebe Grüße, siodmack.

  • Hallo Literaturfreundinnen und -freunde,


    ich wünsche euch mit Theodor Storms Weihnachtsgedicht



    ein besinnliches Weihnachtsfest und auch schon jetzt einen guten Rutsch ins neue Jahr!


    Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • "Aquis submersus" greift wirklich nach dem Herzen und hat mich tief bewegt. So eine konzentrierte und anklagende und dennoch ungezwungene Handlung. Welch ein nachdenklich machendes Ende der Novelle. FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Die ersten elf, nur die ersten elf Seiten von Storms "Aquis submersus" habe ich jetzt gelesen. Noch nie habe ich etwas Realistischeres gelesen, noch nie hat mich ein Buch so sehr an das Leben erinnert wie dieses. Storm findet treffende Worte für Erlebnisse und Gefühle der Kindheit. Diese Kindheit aber ist weder besonders herausragend noch auch allzu uninteressant. Und so ist doch auch das Leben! Hier ist das Leben: lauter mehr oder minder bemerkenswerte Dinge, die aber auch ungesagt bleiben können. Aber betreten wir, als ein auf den Wiesen spielendes und in den Häusern älterer Menschen gerne speisendes Kind, eine Kirche, in der nun, im düsteren Licht, Schreckszenen aus dem Leben unseres Heilands hängen und Porträts von bärtigen, weisen Geistlichen, die im 17. Jahrhundert gelebt haben... und man wird ergriffen, Ahnungen von dunklen Taten schlagen ihre Wurzeln ins Herz, Teufelsfratzen und blutüberströmte Geharnischte mit einer unbändigen Wut im Gesicht beim Begehen furchtbarer Verbrechen verursachen im unschuldigen Kind eine Beklemmung, und als ein anderer tritt es aus der Kirche heraus, und Tote scheinen neben ihm zu gehen..


    Aber dabei bleibt es ja nicht. Nun wird der Leser mit Inschriften gepackt. Es ist eine bereits äußerst spannende Novelle!


    Mir ist auch schon viel Symbolisches aufgefallen: die Jahreszahl 1666; das im "Schatten eines Schrankes" hängende Ölbild; die zwei uralten Linden, die das Haus verdunkeln und die weite Aussicht versperren; usw.


    Ich muss zugeben, der "Immensee" und der "Schimmelreiter" haben mich gelangweilt. Der Name Storm war mir nicht sympathisch. Aber jetzt sollte ich mich weiter auf Entdeckungsreise machen. Es ist wirklich ergreifend, und das tausendmal Bessere habe ich ja noch vor mir!


    Verzeiht bitte meine blödsinnige Pathetik, wenn ihr könnt... ich werde mir wahrscheinlich nie verzeihen!


    Gruß


    (und auf weitere Empfehlungen freue ich mich! Vielleicht sollte ich den Schimmelreiter noch einmal lesen...)

  • zuerst wollte ich mich gar nicht an den mann herantrauen, aber nachdem ich den schimmelreiter gelsen hatte, kamen mehr und mehr werke von ihm in meine regale und wurden geradezu verschlungen. er ist inzwischen einer meiner lieblingsautoren und ich habe so einiges von ihm gelesen...

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.<br />(Ludwig Feuerbach)


  • Storms "Aquis submersus"


    Hallo Knabe,


    das ist auch meine Lieblingsnovelle Storms. Deine Langeweile beim Lesen des "Schimmelreiters" kann ich hingegen nicht verstehen. Liegt es vielleicht daran, dass die Geschichte so bekannt ist wie das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf?


    Gib ihm noch eine Chance, denn er hat sie verdient, der tapfere Deichgraf! "Immensee" ist in der Tat nicht so großartig. Hier ist Langweile m.E. durchaus angebracht.


    Es grüßt herzlich


    Tom

  • Hallo,


    auch ich schätze Storm sehr! Neben seinen wunderschönen Novellen und Gespenstergeschichten mag ich auch seine Lyrik, so zum Beispiel:


    Über die Heide


    Über die Heide hallet mein Schritt;
    Dumpf aus der Erde wandert es mit.


    Herbst ist gekommen, Frühling ist weit -
    Gab es denn einmal selige Zeit?


    Brauende Nebel geisten umher;
    Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer.


    Wär ich hier nur nicht gegangen im Mai!
    Leben und Liebe - wie flog es vorbei!



    Storm beherrscht die Natur- und Gedankenlyrik gleichermaßen und kann auch humoristisch. Man vergleiche dazu das lustige "Von Katzen".


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Im Hanser Verlag erschien im Januar 2013 eine Biographie:


    Du graue Stadt am Meer
    [kaufen='978-3446241411'][/kaufen]



    Du graue Stadt am Meer: Der Dichter Theodor Storm in seinem Jahrhundert. Biographie [Gebundene Ausgabe]
    Jochen Missfeldt (Autor)



    Der Hinweis auf des Dichters Jahrhundert macht neugierig, denn ich finde es reizvoll wenn nicht nur Autor und Werk betrachtet wird sondern auch die damalige Zeit miteinbezogen wird.


    Hat jemand die Biographie bereits?


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • ... ich finde es reizvoll wenn nicht nur Autor und Werk betrachtet wird sondern auch die damalige Zeit miteinbezogen wird.


    Hi Maria,


    so geht es mir auch. Ich bin spät zum Lesen von Biographien gekommen und nutze dieses Genre sehr selten. Derzeit habe ich allerdings meinen Spaß mit Safranskis "Schiller oder Die Erfindung des Deutschen Idealismus". Danke für den Hinweis auf Storm.


    LG


    Tom