Da ist es: Teil 1, Nr. 11:
Um N. Gerechtigkeit widerfahren zu lassen: man sollte das nicht mit einem Vorverständnis ex post nach Erfahrungen aus tausendjährigen Zeiten lesen, sondern ex ante nach der Konstruktion des "Übermenschen" im Zarathustra, so wackelig sie auch ist.
Hallo Gronauer,
vielen Dank für Deine Suche. Ich werde das bei Gelegenheit nachschlagen.
Was das Thema "Gerechtigkeit widerfahren lassen" betrifft, so meine ich, dass Nietzsche heute nicht mehr ausschließlich als der verfluchte Philosoph, der den Nazis einen Unterbau für Euthanasie und Endlösung lieferte, gesehen werden darf. Der "Übermensch" ist eine starke und mehrdeutige Metapher für die Fähigkeit des Menschen, über sich selbst hinauszuwachsen. Dazu bedarf es einiger Einsichten und Voraussetzungen, um die sich große Teile des Nietzsche-Werks ranken - nicht mehr und nicht weniger. Im Grunde war Nietzsche ein kranker Mensch, der das "starke Leben" vergötterte, weil es ihm verwehrt war.
Einen schönen Start in eine kurze Woche wünscht
Tom