Jean Paul (Richter)

  • Hallo zusammen,


    kann man mir eine gute Biografie über Jean Paul empfehlen?


    Außer kurzen Biogrammen und der mehrfachen Erwähnung Jean Pauls in dem Buch von Carl Eduard Vehse "Die Höfe zu Thüringen" ist mir über den Dichter nur wenig bekannt.


    Liebe Grüße
    Leila :smile:

  • Hallo Troll,


    danke für den Hinweis. Ich habe mir gleich beide Bücher bestellt. Freue mich drauf. :smile:


    Liebe Grüße
    Leila
    _________________


    Zuletzt Alice Schmidt "Tagebuch aus dem Jahre 1954"
    Aktuell Howard Hughes "Once Upon a Time in the Italian West

  • Die vom troll verlinkte Biographie wurde mir auch bereits von Literaturkennern ans Herz gelegt und steht mit auf meiner (recht langen) Wunschliste ganz oben. Man kann wohl viel über Jean Paul erfahren und gleichzeitig über Günter de Bruyn, der mir auch ein sehr interessanter Schriftsteller scheint. Es gibt ja noch so viel zu entdecken... FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Zitat von "xenophanes"

    Das Jean Paul Buch von Rolf Vollmann wird auch immer gelobt, habe ich aber noch nicht gelesen.


    Ich hab's seinerzeit (also so vor rund 20 Jahren) sehr gern gelesen, es gibt ein paar wirklich schöne Einsichten, Anmerkungen und Witze. Ist übrigens mehr ein biographischer Essay als eine Biographie. Ob mir das heute noch gefallen würde, weiß ich nicht, Vollmann scheint mir zu sehr zur Masche geworden zu sein und geht mir überwiegend auf die Nerven.

  • Zitat von "giesbert"

    Vollmann scheint mir zu sehr zur Masche geworden zu sein und geht mir überwiegend auf die Nerven.


    Geht mir ähnlich.


    Gruß von Hubert

  • Hallo !


    Auf Empfehlung aus dem Forumn hab ich ja die de Bruyn-Biografie bereits gelesen und sie ist wirklich eine der besten Schriftsteller-Biografien, die ich bisher gelesen habe. Neben der politischen Zeit kommt auch die philosophische Komponente im Leben des Jean Paul nicht zu kurz.


    Gruß von Steffi

  • Ich habe eine vielleicht kuriose Frage. Über Siebenkäs und Flegeljahre, auch über Hesperus und Titan wird hier und an ähnlichen Orten häufig geschrieben. Nun habe ich Siebenkäs und Flegeljahre hinter mir, und ich frage mich, ob es sich nach all der großen Begeisterung für diese zwei Romane eigentlich noch lohnt, die kleineren Bücher zu lesen, wie Quintus Fixlein oder Dr. Katzenbergers Badereise. Wäre die Lektüre solcher Bücher eine Riesenenttäuschung, die man sich besser sparen sollte? Zumindest habe ich bisher keinen großen Enthusiasmus für sie wahrgenommen.


    Gruß


    (P. S. Ich schwanke immer, so alte Ordner nach Jahren wiederzubeleben. Wäre es nicht besser, einen neuen Ordner zum entsprechenden Autor zu eröffnen, betitelt mit z. B. "Jean Paul II"?)

  • Hallo Knabe,


    Zitat von "Knabe"


    Nun habe ich Siebenkäs und Flegeljahre hinter mir, und ich frage mich, ob es sich nach all der großen Begeisterung für diese zwei Romane eigentlich noch lohnt, die kleineren Bücher zu lesen, wie Quintus Fixlein oder Dr. Katzenbergers Badereise.


    natürlich lohnt sich das, insbesondere den Dr. Katzenberger solltest Du Dir auf keinen Fall entgehen lassen, das ist ein schrulliger Kauz, den man woanders in der Literatur so nicht wieder trifft, ein richtiges Ekelpaket. :-) Den <i>Quintus Fixlein</i> habe ich <a href="http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/2794.0">kürzlich als Hörbuch gehört</a>, da geht es wesentlich ruhiger zu als in <i>Dr. Katzenbergers Badereise</i>, das erste ist eine sanfte Idylle, das zweite eine Satire, viel schwärzer und beißender. Den braven <i>Quintus Fixlein</i> könntest Du einstweilen zurückstellen, wenn Du nicht der unbedingte Jean-Paul-Fan bist, aber der <i>Dr. Katzenberger</i> ist unverzichtbar. ;-)


    Zitat von "Knabe"


    Ich schwanke immer, so alte Ordner nach Jahren wiederzubeleben.


    Das brauchst Du aber nicht, einen neuen Ordner halte ich für unnötig, außerdem war der letzte Beitrag noch gar nicht so lange her, denn als Klassikerleser rechnet man ja sowieso eher in Jahrhunderten als in Jahren. :breitgrins:


    Schöne Grüße,
    Wolf

  • giesbert und Wolf haben schon alles gesagt - auch zum "Wiederbeleben" alter Threads. Solche, bei denen wir das nicht möchten, sind eh für Beiträge gesperrt, z.B. die alten Leserunden. :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Vielen Dank, wanderer, für den Link. Ich bin neu hier. Aber Jean Paul interessiert mich schon seit Jahrzehnten. Jetzt endlich habe ich Zeit zu etwas ausgiebigerer Lektüre.


  • Vielen Dank, wanderer, für den Link. Ich bin neu hier. Aber Jean Paul interessiert mich schon seit Jahrzehnten. Jetzt endlich habe ich Zeit zu etwas ausgiebigerer Lektüre.


    Hallo Juravist,


    ich freue mich, dass der Link dich interessiert. Herzlich Willkommen in Forum auch von mir :zwinker:!


    Liebe Grüße
    wanderer

  • "Studium oder Ausbildung zuende? Oder warum ist jetzt mehr Zeit für die Lektüre vorhanden? "


    Inzwischen bin ich als Gymnasiallehrer im Ruhestand. Ich muss mit meinen 66 Jahren nicht mehr korrigieren (das vermisse ich am wenigsten) und habe nun mehr Zeit für eigene, ausschließlich selbstbestimmte Lektüre. So kam Jean Paul auch in meinem Unterricht kaum vor. Ging ja nicht. Allerdings: auf die "Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, dass kein Gott mehr sei" habe ich im Deutsch-, mitunter auch im Philosophieunterricht nicht immer verzichten müssen.
    (Die Spuren, die gerade dieser gewaltige Traum aus dem "Siebenkäs" auch im Ausland über die französische Übersetzung von Charles de Villers z. B. bei Nerval und Dostojewskij, aber auch später im Inland z. B. bei Wolfgang Koeppen hinterlassen hat, waren mir bald bewusst.)


    So habe ich aus Zeitgründen den "Titan" leider nie ganz gelesen, würde das aber sehr gerne mit euch gemeinsam tun. (Nicht nur wegen Roquairols und der Clavis Fichteana.)


    Für die freundlichen Willkommensgrüße von euch beiden bedanke ich mich sehr.

  • Also ich lese gerade Jean Pauls Hesperus. Auf so ungefähr Seite 380 bin ich gerade angekommen.


    Der Roman hat wundervolle Passagen, sicherlich. Aber diese schriftstellerische Umständlichkeit treibt einen Schier zur Verzweiflung, gerade bei einem solch langen fast 800 seitigen Roman. Da denkt man: Wenn schon so etwas irrsinnig langes, dann doch bitte lieber Dostojewski.


    Ich lese das Ding nun schon seit Monaten und langsam verliere ich die Lust ....