Mai 2003: Honoré de Balzac - Ursule Mirouet


  • Ursule Mirouet


    Klappentext:
    Der Roman, 1841 geschrieben und erschienen, führt in den bunten Provinzalltag der Kleinstadt Nemours, wo Ursule Mirouet, die Titelheldin, aufwächst. Sie ist das Kind eines Militärkapellmeisters, dessen sich ein greiser, begüterter Arzt, Minoret, nach dem Tod des Vaters als Vormund annimmt. Er hütet das ihm blutsverwandte Mädchen wie seinen Augapfel und führt mit ihr und wenigen Auserlesenen ein idyllisches Leben, bis auch ihn der Tod ereilt.


    Obwohl er durch testamentarische Anweisungen sein Mündel finanziell abgesichert hat, gelingt es den habgierigen Verwandten, diese Anweisungen an sich zu bringen und damit das Mädchen aus dem Hause zu jagen. Durch Traumerscheinungen des Mädchens kommen die verbrecherischen Machenschaften der Sippe Minoret ans Tageslicht, so daß am Ende ihr Glück, auch ihr Liebesglück, gesichert ist.


    Klappentext: Insel-Taschenbuch 1996


    es lohnt sich hier vorbei zu schauen:
    http://home.arcor.de/frank.weidemann/00050.html


    hier geht es zur gemeinsamen Leserunde:
    http://www.klassikerforum.de/forum/viewtopic.php?t=783

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    danke sandhofer für deine Erläuterung. Hubert: ich habe in der "Chronik" die Leserunde angelegt. :smile:


    Maria: Eigene Wortschöpfung, such nicht im Netz. Ich hatte mich auf Balzacs Aussage bezogen, dass 3 Familien in 1000 Jahren die ganze Welt bevölkern würden. Dabei ist mir die Potenzrechnung mit dem Schachbrett eingefallen. (Die Geschichte war so, als der König den Erfinder des Schachbretts fragte, welchen Lohn er erhalten möchte, so gab dieser zur Antwort: Auf das erste Feld ein Weizenkorn, auf das zweite zwei, das dritte vier usw. . Am Ende war es eine Welternte.)


    danke dir, da saß ich auf der Leitung :breitgrins:


    Ich bin nun auf Seite 107 und die Wendung in der Geschichte verwirrt mich, auf einmal geht es in Richtung Mesmerismus und ich glaube das wird auch weiterhin das Thema bleiben.

    Balzac wird überhaupt sehr wissenschaftlich. Die Hypnosesitzung mit diesem Medium :entsetzt:
    mir war es schon etwas unheimlich.


    auf S. 76-77 (Insel-TB 1996) nennt er in einem Atemzug Gall (Schädellehre), Hahnemann (Homöopathie), Mesmer (Magnetismus) in Zusammenhang mit Piccinisten und Gluckisten, auch Jesus, Galilei und Diderot werden erwähnt:


    Der Magnetismus, die Lieblingswissenschaft Jesu und eine der den Aposteln verliehenen göttlichen Gewalten, zeigte sich von der Kirche nicht in einem höheren Grade berücksichtigt als von den Schulen Jean-Jacques' und Voltaires, Lockes und Condillacs. Enzyklopädie und Klerus versagten sich dieser alten menschlichen Gewalt, die so neu erschien......


    In der modernen Philosophie gibt es ja keine Leere. Zehn Fuß Leere, und die Welt stürzt ein! Besonders für die Materialisten ist die Welt voll, hält sie alles, fügt alles sich aneinander, ist alles ausgesonnen. 'die Welt', sagt Diderot, 'ist als Ergebnis des Zufalls erklärbarer als Gott....'


    S. 76 und 77 haben es in sich und werde ich nochmals lesen, denn ich komme mit Balzacs' Gedankensprünge nun kaum zurecht.


    später wird es wieder persönlicher, der Arzt unterhält sich mit Ursule und die Verwandten machen sich wieder Sorgen um ihr Erbe.


    Also wir haben in diesem Roman echte Beziehungen zu seinem Leben und zu Deutschland.


    unbedingt.


    Eine wichtige Rolle spielt im Roman die Bekehrung des Arztes zu Gott und der Glaube, dass ein Toter "zurückkehren" kann. (Überbrückung von Raum und Zeit durch Magnetismus?)


    ein weiterer wichtiger Hinweis:
    S. 98 (Insel-TB 1996) der Arzt sagt zu Ursule:


    "Ursule", sagte Minoret, "wenn dir je Gefahr droht, so rufe mich, ich werde kommen."


    ich weiß noch nicht ob mir die Richtung, die dieser Roman nimmt, gefällt. Mal sehen....


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria,


    da haben wir uns ja auf etwas eingelassen. :rollen: Aber glaube mir, ich hätte nie eine bessere „Lese-Partnerin“ bekommen können. :smile: Allerdings muss jetzt mal wieder mein „Idol“ verteidigen:


    In der modernen Philosophie gibt es ja keine Leere. Zehn Fuß Leere, und die Welt stürzt ein!


    Er will sagen, alles muss begründet werden. Die Philosophen hatten damals viel mehr Ansichten als heute, weil die Welt nicht erklärbar war. Zum Mesmerismus, Schädellehre, Homöopathie usw. ist zu sagen, dass man sich vor 200 Jahren mit vielen Anschauungen und Theorien beschäftigt hat. Balzac führt sie auf, aber vertritt er sie?


    „wenn man den Physiologen Glauben schenken will, die der Ansicht sind, dass in dem unerklärbaren Phänomen der Zeugung das Kind dem Vater dem Blut nach gehört und dem Nervensystem nach der Mutter“


    Das ist doch eine geistlose (Entschuldigung) Theorie. Balzac führt sie auf, aber er sagt nicht, dass er an sie glaubt. Ich glaube, manche Aussagen sind mit etwas versteckter Ironie geschrieben oder müssen auch so betrachtet werden? Das heißt natürlich nicht, dass wir ihn nicht ernst nehmen sollten.


    Eins haben wir nun herausbekommen, wer Ursule ist: Die Tochter vom Sohn des Schwiegervaters des Doktors, also die Nichte des Doktors. Du hast es ja in der Chronik sehr gut zusammengefasst. Danke noch mal für die Empfehlung meiner Website.


    Tragisch ist das Schicksal ihrer Mutter, die an dem Tag ihrer Geburt gestorben ist. Hier findet sich auch eine Erörterung über Entbindungen und die Ursachen von Fehlgeburten. Ein Schicksal, das seine spätere Frau Eva 1846 leider auch ereilt hat.
    In der Monographie „Balzac“ von Gaetan Picon), findest du dieses Ereignis beschrieben.



    ich weiß noch nicht ob mir die Richtung, die dieser Roman nimmt, gefällt. Mal sehen....


    Du machst mir Angst. :redface:


    Ich hänge etwas nach und werde jetzt straff weiterlesen, damit ich wieder mitreden kann. Vorerst alles Gute, melde mich wieder, wenn ich bei Seite 100 bin. Frank :winken:

  • Hallo Frank


    Zitat von "Frank W."


    da haben wir uns ja auf etwas eingelassen. :rollen: Aber glaube mir, ich hätte nie eine bessere „Lese-Partnerin“ bekommen können. :smile:


    dieses nette Kompliment gebe ich gerne wieder zurück. Ist doch schön, wenn man sich ergänzt und ermuntert zum Weiterlesen. :winken:


    Zitat


    Allerdings muss jetzt mal wieder mein „Idol“ verteidigen:


    In der modernen Philosophie gibt es ja keine Leere. Zehn Fuß Leere, und die Welt stürzt ein!


    Er will sagen, alles muss begründet werden. Die Philosophen hatten damals viel mehr Ansichten als heute, weil die Welt nicht erklärbar war. Zum Mesmerismus, Schädellehre, Homöopathie usw. ist zu sagen, dass man sich vor 200 Jahren mit vielen Anschauungen und Theorien beschäftigt hat. Balzac führt sie auf, aber vertritt er sie?


    guter Gedanke. Stimmt, Balzac führt auf, gibt dem Leser ein wissenschaftliches Bild der damaligen Zeit. Das finde ich schon sehr interessant.


    Zitat


    „wenn man den Physiologen Glauben schenken will, die der Ansicht sind, dass in dem unerklärbaren Phänomen der Zeugung das Kind dem Vater dem Blut nach gehört und dem Nervensystem nach der Mutter“


    Das ist doch eine geistlose (Entschuldigung) Theorie. Balzac führt sie auf, aber er sagt nicht, dass er an sie glaubt. Ich glaube, manche Aussagen sind mit etwas versteckter Ironie geschrieben oder müssen auch so betrachtet werden? Das heißt natürlich nicht, dass wir ihn nicht ernst nehmen sollten.


    diese versteckte Ironie Balzacs' kenne ich noch aus der Leserunde: Eine Frau von dreißig Jahren. Ich bin nicht abgeneigt dagegen, das gibt der Geschichte doch einen gewissen Pfiff.


    Zitat

    Tragisch ist das Schicksal ihrer Mutter, die an dem Tag ihrer Geburt gestorben ist. Hier findet sich auch eine Erörterung über Entbindungen und die Ursachen von Fehlgeburten. Ein Schicksal, das seine spätere Frau Eva 1846 leider auch ereilt hat.
    In der Monographie „Balzac“ von Gaetan Picon), findest du dieses Ereignis beschrieben.


    das ist traurig.
    Ich habe die Rororo-Monographie bei Jokers bestellt, diese werde ich anschließend lesen.


    Nochmals zu dieser Philosophie:
    Zitat:
    Besonders für die Materialisten ist die Welt voll, hält sie alles, fügt alles sich aneinander, ist alles ausgesonnen


    weißt du, dieses mehrmalige erscheinen von alles, erinnerte mich an eine Bibelstelle, die mir als "Philosophie" für unsere Welt sehr gut gefällt. Sie heißt wie folgt:


    Die Liebe ist langmütig.....sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, die duldet alles 1. Korintherbrief 13, Vers 4a und Vers 7


    Zitat


    ich weiß noch nicht ob mir die Richtung, die dieser Roman nimmt, gefällt. Mal sehen....


    Du machst mir Angst. :redface:


    Ich hänge etwas nach und werde jetzt straff weiterlesen, damit ich wieder mitreden kann. Vorerst alles Gute, melde mich wieder, wenn ich bei Seite 100 bin. Frank :winken:


    ist nicht gruselig oder so, sondern ich mag keine "Geister" oder "Medien"-Geschichten. Deswegen bin ich jetzt gespannt, wie es weitergeht.
    Aber hetz dich nicht, denn ich paß mich deiner Geschwindigkeit an. Das ist kein Problem.


    Achte bitte doch mal auf die Sinnesänderung des Arztes. Ich glaube, hier liegt irgendwo im Laufe der Geschichte der Schlüssel: Religion und Wissenschaft kristalisieren sich als Hauptthema heraus?


    Bis morgen
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo allerseits


    Mir ist aufgefallen, dass die Jahreszahl in der Chronik zu diesem Buch nicht korrekt ist - es müsste 2004 sein.
    Kann das jemand ändern?


    liebe Grüße


    Daniela

    "Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde." - John Irving

  • Zitat von "elahub"

    Hallo allerseits
    Mir ist aufgefallen, dass die Jahreszahl in der Chronik zu diesem Buch nicht korrekt ist - es müsste 2004 sein.
    Kann das jemand ändern?
    liebe Grüße
    Daniela


    Hallo Daniela,


    wieso ist Dir die falsche Jahreszahl jetzt bei dem Chronikeintrag zu Balzac aufgefallen, aber die gleiche Jahreszahl beim Eintrag zu Zola nicht? :zwinker:


    Ich nehme mal an, Maria und Steffi, sind ihrer Zeit voraus. :breitgrins:


    Gruß von Hubert

  • Hallo
    *ggg* - da haben wir zuweit gedacht *bg*


    Hubert oder Sandhofer, könntet ihr bitte in der Chronik das umändern? Danke schön.


    :blume:


    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "JMaria"

    Hubert oder Sandhofer, könntet ihr bitte in der Chronik das umändern? Danke schön.


    Wie Du, glaube ich, selber herausgefunden hast, können die Autoren des Eintrags das auch selbständig machen - via den Butten 'Edit' oben rechts; dann den Titel ändern ...


    Grüsse


    Sandhofer
    (den die Jahreszahl 2005 überhaupt nicht stört ...)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Maria,


    nun bin ich mitten in der Philosophie zwischen dem Mesmeristen, den Ungläubigen und dem Swedenborgianer. Wissenschaften und Pseudowissenschaften. Was ich erst noch wage behauptet habe, stellt sich für mich nun konkret dar. Es ist eine philosophische Studie.


    Balzac hat seine Werke eingeteilt in Sittenstudien und philosophische Studien. Biographen, wie z.B. Hanns Heiss (1913), stellen fest, dass sich diese Einteilung nicht immer trennen lässt und der eine oder andere Roman, hier oder da stehen könnte. So ist es meiner Ansicht nach auch bei „Ursule Minouret“


    Nun hatte ich mich vor dieser Leserunde mit der Swedenborg-Theorie befasst. (siehe auch meine hp, Seite Religion) Der Roman „Seraphita“ ist das beste Beispiel dafür (eine im fleischlichen Leib eingekerkerte engelhafte Phantasiegestalt aus Frau und Mann). Balzac hat sich mit all diesen Theorien seiner Zeit auseinandergesetzt. Er verwendet sie in seinen Romanen, lässt Ansichten „aufeinanderprallen“, wie hier dieses Treffen mit dem Freunden. (s.77 in meinem Buch).
    Es ist einfach eine Analyse der Theorien und heute, wer kennt heut noch Swedenborg?


    „ich mag keine "Geister" oder "Medien"-Geschichten. Deswegen bin ich jetzt gespannt, wie es weitergeht. „


    Balzac hat den Ruf, Schöpfer des französischen realistischen Romans zu sein (Bertelsmann sowie viele andere Lexika).
    Realismus bedeutet nicht Anhänger einer fiktiven Idee zu sein. Soviel zu den Theorien, auch wenn es manchmal gespenstig aussieht. Er hat E.T.A. Hoffmann gelesen.


    Ist es nicht immer die Phantasie gewesen, der man sich hingegeben hat, wenn man sich etwas nicht erklären konnte?


    Mit der hypnotisierten Frau, das sind Experimente, wie sie heute noch stattfinden, was ist den zum Beispiel ein Lügendetektortest?
    Es sind Reaktionen der Nerven.
    :zwinker:


    Aber hetz dich nicht, denn ich pass mich deiner Geschwindigkeit an. Das ist kein Problem.


    In eigener Sache, wenn es manchmal schleppend geht, dann liegt das etwas an der fehlenden Zeit und ich danke dir Maria, für dein Verständnis.


    Achte bitte doch mal auf die Sinnesänderung des Arztes. Ich glaube, hier liegt irgendwo im Laufe der Geschichte der Schlüssel: Religion und Wissenschaft kristalisieren sich als Hauptthema heraus?


    Kommt noch, ich achte darauf. Schönen Abend, Frank. :winken:

  • Hallo zusammen!
    Hallo Frank W.


    Ich lese zwar den Balzac nicht, aber natürlich verfolge ich Eure Diskussion. Jetzt habe ich eine Verständnisfrage an Dich:


    Meinst Du:


    - Realismus bedeutet ((Komma)) nicht Anhänger einer fiktiven Idee zu sein.


    oder:


    - Realismus bedeutet nicht ((Komma)) Anhänger einer fiktiven Idee zu sein.


    ?


    Grüsse


    Sandhofer

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  • Hallo zusammen!
    Hallo Frank W.!


    Zitat von "Frank W."

    egal wo das Komma steht, der Sinn bleibt gleich. Deshalb habe ich es gleich weggelassen. :zwinker:


    Neiiiiiiiiiiiiiin!


    Der erste Satz bedeutet, dass es einem Realisten nicht möglich ist, einer fiktiven Idee anzuhängen, ansonsten er per definitionem kein Realist ist.


    Der zweite Satz bedeutet, dass ein Realist Anhänger einer fiktiven Idee sein kann oder auch nicht, da dies dies für die Definition von 'Realismus' irrelevant ist.


    Was ist, zusätzliche Frage, eine 'fiktive Idee'?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "sandhofer"


    Ich lese zwar den Balzac nicht, aber natürlich verfolge ich Eure Diskussion. Jetzt habe ich eine Verständnisfrage an Dich:
    Sandhofer


    Hallo Sandhofer,


    diese Leserunde hat zwischen Maria und Frank als persönliche Diskussion begonnen. Dass die Beiden uns alle an ihren interessanten Beiträgen teilhaben lassen, finde ich für mich bereichernd und ich lese auch mit. Wenn ich entscheidendes zur Diskussion beitragen könnte, hätte ich auch keine Hemmungen mich einzumischen. Kritik an Inhalt, Grammatik oder Interpunktion sollte es bei einer solchen Diskussion aber grundsätzlich und für Nichtmitleser schon überhaupt nicht geben. Ebenso sind m.M.n. Verständnisfragen für Nichtmitleser nicht erlaubt, möglicherweise ergibt sich dieses fehlende Verständnis ja aus der Lektüre, und wenn Nichtmitleser schon von der Diskussion der Leser profitieren, dann sollten sie m.M.n. diese Diskussion nicht stören. Wenn Maria diesen Satz verstenden hat, (und nur sie hätte m.M.n. das Recht nachzufragen) dann ist der Satz okay. Übrigens habe ich ihn, obwohl Nichtmitleser auch verstenden.


    Gruß von Hubert

  • Lieber Hubert


    Jetzt habe ich eine persönliche Verständnisfrage an Dich:


    Ein Forum im Internet ist für mich ein Ort der Öffentlichkeit. Wenn ich Diskussionen über irgendein Thema persönlich führen will, so sollte ich doch auf e-mail, SMS, Briefe oder die gute alte Methode des 'von Angesicht zu Angesicht' ausweichen. In dem Moment, wo zwei ihre Diskussion in einem öffentlich einsehbaren Forum führen, darf m.M. auch jeder mitreden oder eben Verständnisfragen stellen. Siehst Du das anders?


    Frank W.s Antwort auf meine Frage hätte mich übrigens wirklich interessiert; es war keine Beckmesserei, mich interessierte sein Begriff von 'Realismus'.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "sandhofer"

    Lieber Hubert
    Jetzt habe ich eine persönliche Verständnisfrage an Dich:
    Ein Forum im Internet ist für mich ein Ort der Öffentlichkeit. Wenn ich Diskussionen über irgendein Thema persönlich führen will, so sollte ich doch auf e-mail, SMS, Briefe oder die gute alte Methode des 'von Angesicht zu Angesicht' ausweichen. In dem Moment, wo zwei ihre Diskussion in einem öffentlich einsehbaren Forum führen, darf m.M. auch jeder mitreden oder eben Verständnisfragen stellen. Siehst Du das anders?


    Hallo Sandhofer,


    im Prinzip sehe ich das genau so, aber das Klassikerforum teilt sich ja deswegen in Leseforen und Diskussionsforen, und m.M.n. sollte in den Leseforen gelesen und über das Gelesene diskutiert werden und Begriffserläuterungen und Verständnisfragen sollten in den Diskussionsforen diskutiert werden. Natürlich kann man in einem öffentlichen Forum niemand verbieten das umgekehrt zu handhaben, aber ich fände es schade, wenn so die Leserunden unnötig gestört würden und die Frage: "Was verstehst Du unter Realismus?", hättest Du auch einfacher stellen können. :zwinker:


    Gruß von Hubert

  • Hallo Hubert!


    Zitat von "Hubert"

    [...]und m.M.n. sollte in den Leseforen gelesen und über das Gelesene diskutiert werden und Begriffserläuterungen und Verständnisfragen sollten in den Diskussionsforen diskutiert werden.


    Ja? Schade. Ich hatte eigentlich mit Ungeduld auf 'Dein' Bibelprjekt gewartet, weil ich zu der einen oder anderen Textstelle schon so meine Fragen gehabt hätte, ohne eigentlich mitlesen zu wollen. Aber in dem Fall ...


    Grüsse


    Sandhofer

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  • Hallo Freunde,


    Streit ist gut wenn er weiterbringt. Von den letzten 12 Einträgen war einer zum Thema. Ich wollte eigentlich damit sagen, dass wir uns nicht in Nebensächlichkeiten verlieren sollten. Ich möchte die Gesprächskultur nicht ändern, jeder soll mitdiskutieren, sofern es der Erkenntnis dient. Wenn das Buch es hergibt, sollen auch mal die Fetzen fliegen, Frieden. :grmpf:



    Hallo Maria,


    100 Seiten erfolgreich beschritten.
    Endlich raus aus dem Morast von Metaphysik, Magnetismus, Hellseherei und Schädellehre. Endlich wieder in gewohnten heimischen Gefilden von Neid, Hass, Erbschleicherei, Geldgier und all den bekannten Lastern. :zwinker:



    Wie findest du die Erörterung der damaligen Rechtsprechung?


    Also wie es aussieht, geht Ursule leer aus.


    „Es erhob sich eine Freude unter den das Gold schon in Haufen raffenden Erben, die mit Lächeln, halbem Sich-von-den-Sitzen-Erheben, ….. „


    Bis das Wort „ABER“ kam.


    Bin gerade an der Stelle, wo der Notar das Schicksal von Ursule abwägt. Was bleibt ihr im Falle des Todes ihres Onkels. Die zwei Möglichkeiten Adoption und Heirat. Adoption ist unmöglich und Heirat makaber.


    Schon in anderen Werken Balzacs habe ich bemerkt, dass sich Balzac sehr viel mit der Rechtsprechung auseinandergesetzt hat. Am extremsten war es in „Oberst Chabert“, wo der todgeglaubte Mann wieder auftaucht und "seine" Rechte fordert. Aber das soll nur ein Hinweis sein, das er selbst vor brisanten Fällen nicht zurückgewichen ist.


    Ursule ist ja nun allen ein Dorn im Auge, ungeachtet dessen ist sie vielen nicht unsympathisch. Sie ist zwar eine „Diebin“ (natürlich für die Erbschleicher), aber so hart will man dann doch nicht sein und nennt sie ist „eine reizende Diebin“. (Aussage Désire Minoret).


    Also erstmal wieder Pause, Tschüß Frank.
    :winken:

  • Hallo zusammen,


    der Tag war beruflich ziemlich stressig, so dass ich erst jetzt zum Durchforsten der Posting komme.


    @Frank, ich melde mich nochmals. Ich habe auch die Bildmonographie über Balzac heute bekommen und habe bereits ein paar wenige Seiten gelesen. Hoch interessant. Besonders die Arbeiten des Rodin :redface:


    Hubert, Sandhofer:
    ich beschreib es mal so:


    es ist schön, dass ihr da seid :knuddel:


    Bis später
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria,
    hallo Frank,
    hallo Sandhofer,


    sorry, sorry, sorry, da bin ich ja anscheinend in alle Fettnäpfchen getreten die rumstanden. Eigentlich wollte ich einem möglichen Streit vorbeugen, habe mich jetzt aber wohl zwischen alle Stühle gesetzt. Danke, dass ich wieder was gelernt habe und Entschuldigung bei dir Sandhofer, dass ich dich ungerechtfertigterweise in deinen Rechten beschneiden wollte und bei Maria und Frank, dass ich hier OT-Postings geschrieben habe.


    Gruß von Hubert


    PS: sandhofer
    mit meinem Bibelprojekt hatte mein Posting nichts zu tun, bei meinen Threads kannst Du grundsätzlich dazwischen posten und ich persönlich bin dir auch dankbar wenn Du mich auf Kommafehler aufmerksam machst (das ist sowieso nicht meine Stärke), allerdings werde ich mir ein Recht auf eigene Interpunktion (im Sinne Arno Schmidts) vorbehalten.


    Nur wenn Du die Antwort auf offene Fragen zu bestimmten Bibeltextstellen in meinem Bibelprojekt erwartest, muss ich dich heute schon enttäuschen. Da ich kein Bibelwissenschaftler bin, sondern nur interessierter Laie, wäre ich da wohl überfordert.

  • Hallo zusammen!


    No offense meant and none taken, wie unsere amerikanischen Brüder so schön sagen ...


    Grüsse


    Sandhofer


    PS. Es ist und war kein Kommafehler; ich hab' - wieder einmal - wohl ein Posting zu genau gelesen und bin - wieder einmal - angeeckt mit meiner Manie, alles genau be- und geschrieben haben zu wollen ... :redface:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus