Oktober 2004: Dante Alighieri «Divina Commedia»

  • Super, unsere Runde wird ja immer größer! :klatschen:


    Maja: Tu dir keinen Stress an, hier liest sowieso jeder sein eigenes Tempo ... Georg und xenophanes sind schon mit der Hölle fertig, Sandhofer und ich stecken mitten drin, und nimue ist eben noch relativ am Anfang. Hauptsache diskutierfreudig, lautet die Devise! :zwinker:


    Suse: Schön, dass du wieder einsteigen willst! :knuddel:


    xenophanes: Danke für den Buchtipp, klingt wirklich sehr interessant.


    Bye bye,
    Bluebell :sonne:

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Hallo Maja!


    Auch von mir ein herzliches Willkommen - an Bord des Forums wie dieser Leserunde! :blume: Ich hänge im Moment auch immer noch plus/minus bei Gesang 20 herum. Du hast also jede Menge Zeit, uns einzuholen.


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "Bluebell"


    Tempo ... Georg und xenophanes sind schon mit der Hölle fertig


    Habe nach der Hölle auch eine Pause eingelegt und lese derzeit einiges über Dante. Neben der höllischen Studie von Minois :breitgrins: kann ich auch folgenden Band empfehlen:


    Rachel Jacoff: The Cambridge Companion to Dante


    Enthält 15 Beiträge zu diversen Themen. Gelesen habe ich bisher eine Handvoll (u.a. zur Hölle, zu Dante und dem Kaiserreich, Dante und Florenz) und fand alle sehr erkenntnisfördernd.


    CK

  • Hallo zusammen!


    Ich bin diese Woche sehr wenig zum Lesen gekommen. In Dante habe ich gerade mal einen einzigen Gesang hinzufügen können.


    Gesang 22: Immer noch recht komisch - und doch zugleich traurig. Komisch durch die seltsame Eskorte, die Dante und Vergil da erhalten; komisch durch die zwei Teufel, die sich da um den armen Kerl streiten - und am Schluss von ihm hereingelegt werden. Traurig eben wegen dieses armen Kerls, der zuerst alles unternimmt, um so lange wie möglich erzählenderweise ausserhalb des Pech-Sumpfs sich aufhalten zu dürfen, und dann quasi in letzter Not die Teufel um ihre Freude wenigstens insofern betrügt, als dass er sich ein Von-ihnen-zerrissen-Werden erspart, in dem er schneller als sie ist und wieder in den Sumpf voltigiert..


    Bluebells Frage, ob die Teufel hier Widersacher oder Handlanger Gottes sind, hat sich mir hier auch gestellt. Einerseits sind sie offenbar Teil von Gottes Plan, andererseits dürfen sie von den Sündern einfach so übern Tisch gezogen werden. Ich sehe da noch nicht ganz durch.


    Sekundärliteratur lese ich persönlich schon lange nicht mehr; ich würde mich aber natürlich freuen, xenophanes, wenn Du uns an Deinem Erkenntnisgewinn teilhaben lässt. :breitgrins:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "xenophanes"


    Hat das einen speziellen Grund?


    Ja: Überfütterung.


    Und wenn ich z.B. eine Divina Commedia nur noch verstehe, wenn ich die Geschichte Florenz' kenne, heisst das für mich, dass das Werk 'tot' ist. Kein Klassiker (mehr), der auch für den Laien interessant sein müsste, sondern Spezialliteratur für den Fachmann / die Fachfrau. (Was - nebenbei gesagt - die Divina Commedia ja zum Glück nicht ist.) Das gilt sogar, wenn ein Klassiker einen anderen voraussetzen würde, wenn man also die Divina Commedia nur verstünde, wenn man Ovid und Vergil in Gänze kennt. (Was - zum Glück - bei der Divina Commedia ja nicht der Fall ist.) Deshalb bin ich in Bezug auf die 'Klassiker'-Qualitäten eines Ulysses von Joyce noch skeptisch. Wie weit kann man ihn verstehen und bereitet er Lesegenuss ohne Kenntnis der Odyssee von Homer? Während bei Dante zumindest die Hölle ein Genuss auch für einen mit andern Klassikern oder Sekundärliteratur Unbekannten ist. Imho. (Wie gesagt: Sekundärliteratur kann das Verständnis vertiefen oder neue Interpretationsmöglichkeiten eröffnen. Wenn ich aber ein Werk nur über Sekundärliteratur erschliessen kann, hat es für mich keinen Wert mehr.)


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo alle,


    Zitat von "sandhofer"

    (Wie gesagt: Sekundärliteratur kann das Verständnis vertiefen oder neue Interpretationsmöglichkeiten eröffnen. Wenn ich aber ein Werk nur über Sekundärliteratur erschliessen kann, hat es für mich keinen Wert mehr.)


    Hm, zählt für dich auch der angefügte Kommentar einer jeden Ausgabe als Sekundärliteratur?
    Für mich eigentlich schon - und ich gestehe: ohne diesen wäre ich ziemlich aufgeschmissen! Denn wenn man Ovid und Vergil nicht gelesen hat und kein Experte für florentinische Geschichte ist, ist man an vielen Stellen der Commedia doch darauf angewiesen, dass einem erläutert wird, worauf sich Dante bezieht. Ansonsten bleibt einem manchmal nicht mehr als die blanke Action ...
    Und weil ich dir vollkommen zustimme, dass sich die Qualität eines Werkes ab einem gewissen Grad des ... naja, nennen wir es "Sekundärliteraturbedarfs" drastisch verringert, ist das in meinen Augen schon ein Minuspunkt der Göttlichen Komödie.
    Andererseits ist es natürlich gut möglich, dass die Leserschaft, für die Dante sein Werk geschrieben hat, einfach viel besser mit dem nötigen Hintergrundwissen vertraut war als wir Heutigen.


    Ich bin inzwischen ein Stückchen weiter:


    Gesang 23: Um der Verfolgung durch die Teufel zu entgehen, lassen sich Vergil und Dante in den sechsten Graben hinabgleiten, wo die Heuchler, mit schweren vergoldeten Bleimänteln bekleidet, mühsam einherschreiten. Gespräch mit zwei Bolognesen vom Orden der "frati godenti". Kaiphas, der Hohepriester, liegt gekreuzigt am Boden.


    Gesang 24: Bei den Trümmern der nächsten Brücke steigen die Wanderer auf den Damm und dann auf die Brücke, die den siebenten Graben überspannt. In diesem befinden sich die Diebe, die, von Schlangen gebissen, unablässig zu Asche werden und wieder neu erstehen. Der Räuber Vanni Fucci prophezeit Dante schlimme Vorgänge in Florenz.
    Auch hier nutzt Dante also wieder die Tatsache, dass er diese Jenseitsreise etliche Jahre in die Vergangenheit verlegt hat, sodass er Dinge in "Prophezeiungen" kleiden kann, die er eigentlich nur nacherzählt, weil sie längst passiert sind.


    Gesang 25: Vanni Fucci lästert Gott. Der Rinderdieb Cacus taucht auf. Unglaubliche Verwandlungen anderer Sünder, die von Schlangen gebissen werden.
    Diese Metamorphosen stelle ich mir mit moderner Computertechnik in Szene gesetzt ziemlich beeindruckend vor! :zwinker:


    Schönes Wochenende
    wünscht Bluebell


    PS: Übrigens ist der Grund, warum ich mich über den Ulysses noch nicht drüber getraut habe, genau der - ich denke, ohne Odysseus checkt man hier wirklich kaum was.
    Davon abgesehen: ist der Ulysses wirklich sooo genial? Nach allem, was ich bisher darüber gehört habe, bin ich ehrlich gesagt ziemlich skeptisch ...

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Wow, Dantes Werk steht schon lange auf meiner Liste.


    Ich hatte berets bereits ein paar Gesänge der Hölle gelesen und ich habe mich im Inferno wohlgefühlt, jedoch hatte ich das Gefühl mir rasen die meisten tieferen Inhalte an mir vorbei. Jedenfalls fände ich eine Diskussion amüsanter, als mich alleine hinter die Zeilen zu setzen. Ich werde auf jeden Fall am Dienstag das Buch wieder ausleihen und ich werde die ersten Gesänge im Internet lesen (Gutenberg-Projekt).
    Zum Glück seit ihr noch nicht uneinholbar weit. Jetzt muss halt 39.90 ein bisschen zur Seite geschoben werden...


    P.S. bin auch neu :), das ist mein 4. Beitrag.

  • Willkommen Leviathan!(':winken:')


    Mit Hilfe einer Ohnmacht habe ich mich an Charon vorbeigeschmuggelt und bin nun auch bei Euch in der Hölle! Bis jetzt finde ich es nicht speziell unangenehm, mir gefallen die anschaulichen Darstellungen, zum Beispiel die Geizigen und die Verschwender, die auf ihren Halbkreisen hin und her laufen, das ist doch einfach herrlich! Aber vielleicht sah man das anders, als man noch daran glaubte, nach dem Tode dort landen zu können??


    Noch ein Gedanke zur Rahel-Diskussion: Mir genügt vorderhand die Erklärung, dass sie das Sinnbild für das beschauliche Leben sei. Das ist doch auch ein köstliches Bild, wenn nicht sogar ein bisschen ironisch: die 2 Frauen sitzen da beschaulich im Himmel, während der Geliebte sich im Sündenwald abmüht!
    Ausserdem (Achtung, das habe ich vorhin in der Sekundärliteratur gesehen...) komme dann im 2. Teil im 27. Gesang in einem Traum Lea, Sinnbild für das aktive Leben, vor. Vielleicht gibt uns das dann neue Hinweise.


    xenophanes, vielen Dank für die Tipps, ich habe mir die zwei Sachen heute in der Bibliothek geholt!
    Ich lese sehr gerne Sekundärliteratur, sie kann die Lektüre sehr bereichern, gemäss den chinesischen(?) Sprichwort "Man sieht, was man weiss". Ich gebe zu, dass die Überfütterungsgefahr besteht, doch ich finde, es lohnt sich, da mit sich selber gewisse Abmachungen zu treffen.


    Leviathan: nachdem ich heute in der Buchhandlung die Taschenbuch-Ausgaben angeschaut habe, kann ich Reclam empfehlen!


    Liebe Grüsse,
    Maja


    PS: Blöde Frage: kann mir jemand erklären, wie man die weissen Rahmen mit "XY hat folgendes geschrieben:" hinkriegt? Und wie man etwas farbig schreibt?
    Danke!

  • Zitat von "sandhofer"


    Und wenn ich z.B. eine Divina Commedia nur noch verstehe, wenn ich die Geschichte Florenz' kenne, heisst das für mich, dass das Werk 'tot'


    Die "Klassiker-Lesekompetenz" muss man sich doch wie eine Skala vorstellen. Du hast ein großes Hintergrundwissen und kommst deshalb gut ohne Sekundärliteratur aus. Bei anderen dagegen scheitert es schon am Sprachverständnis. Ich höre von Deutschlehrern immer wieder, dass viele Schüler sprachliche Verständnisschwierigkeiten von klassischen Texten haben.


    Je weniger man weiß, desto mehr muss man sich um den Kontext bemühen. Deine Aussage heißt also übersetzt, dass ein Klassiker von einem solide gebildeten Menschen ohne Sekundärliteratur lesbar sein muss. Dem stimme ich durchaus zu.


    Ich würde die Beschreibung aber weiter fassen: Ein guter Klassiker erlaubt sowohl eine "naive" Lesart - gute Beispiele wären hier Shakespeare oder Cervantes - als auch eine "umfassende". Man kann Cervantes als lustige Rittergeschichte lesen, man kann aber auch die Literaturgenre Parodie genießen oder sich an dem brillanten Spiel mit der Fiktionalität erfreuen usw.


    Mir persönlich sind "umfassende" Lesarten lieber, da ich mich gerne fordern lassen und Komplexität nicht als Nachteil empfinde.


    Was Dante angeht, glaube ich nicht, dass man dem Buch mit einer "naiven" Lesart gerecht werden kann. Hier ginge zu viel verloren. Wenn jemand nicht weiß, wer Vergil ist, oder keinerlei Ahnung vom Mittelalter hat, kann er das Buch nicht verstehen. Das gilt ebenso für die zahlreichen Anspielungen auf Florenz und dessen jüngste Geschichte.


    Zitat von "bluebell"


    PS: Übrigens ist der Grund, warum ich mich über den Ulysses noch nicht drüber getraut habe, genau der - ich denke, ohne Odysseus checkt man hier wirklich kaum was.


    Ich habe "Ulysses" als eines einer besten Leseerlebnisse in Erinnerung. Habe mir dazu ein Monat Zeit genommen (Semesterferien, das war noch was :zwinker: )
    Habe parallel dazu die Odyssee gelesen.


    Habe inzwischen die ersten fünf Gesänge des Fegefeuers gelesen. Ab Dienstag muss ich wieder arbeiten, dann wird es nicht mehr so schnell gehen :sauer:


    CK

  • Hallo zusammen!


    Ich bin unterdessen einen Gesang weiter, will aber zuerst noch auf Eure Beiträge antworten.


    Zitat von "Bluebell"

    Hm, zählt für dich auch der angefügte Kommentar einer jeden Ausgabe als Sekundärliteratur?
    Für mich eigentlich schon - und ich gestehe: ohne diesen wäre ich ziemlich aufgeschmissen!


    Für mich nicht unbedingt. Ich habe nichts gegen Kommentare und Worterklärungen. Der Inhalt der Allgemeinbildung ändert sich halt über die Jahrhunderte; was zu Dantes Zeit noch jeder kannte, ist heute eben vielen unbekannt.


    Zitat von "Bluebell"

    Davon abgesehen: ist der Ulysses wirklich sooo genial? Nach allem, was ich bisher darüber gehört habe, bin ich ehrlich gesagt ziemlich skeptisch ...


    Das wird jetzt zwar OT, aber: Doch, gut, vielleicht sogar genial gemacht ist Joyce' Werk allemal. Ich zweifle nur daran, ob's die Jahrhunderte überleben wird. Klopstock hat mit seinem Messias auch etwas Geniales abgeliefert, das, wie sich heute zeigt, die Jahrhunderte offenbar nicht überdauern kann.


    Zitat von "xenophanes"

    Die "Klassiker-Lesekompetenz" muss man sich doch wie eine Skala vorstellen. [...] Je weniger man weiß, desto mehr muss man sich um den Kontext bemühen. Deine Aussage heißt also übersetzt, dass ein Klassiker von einem solide gebildeten Menschen ohne Sekundärliteratur lesbar sein muss. [...]
    Ich würde die Beschreibung aber weiter fassen: Ein guter Klassiker erlaubt sowohl eine "naive" Lesart - gute Beispiele wären hier Shakespeare oder Cervantes - als auch eine "umfassende". Man kann Cervantes als lustige Rittergeschichte lesen, man kann aber auch die Literaturgenre Parodie genießen oder sich an dem brillanten Spiel mit der Fiktionalität erfreuen usw.


    Darauf könnten wir uns wohl tatsächlich einigen. Ich habe gerade The Celestial Railroad von Hawthorne gelesen. Es entwickelt zwar schon irgendwo einen Sinn, aber die Pointen werden sich wohl nur dem erschliessen, der Bunyans The Christian's Pilgrimage kennt.


    Danke, Maja, für Deinen Beitrag zu Rahel! Ich habe diese Frau nicht vergessen. Vielleicht geben uns die weiteren Teile wirklich noch mehr Auskunft. Ein Sinnbild für das beschauliche Leben? Ist da die Vita contemplativa , das benediktinische Mönchsideal, gemeint? Aber warum Rahel?


    Maja: Zu Deinen übrigen Fragen: Welchen Browser benutzt Du? Eigentlich sollten die Features, nach denen Du fragst, beim Antworten als Buttons vorhanden sein ...


    Und noch zu Gesang 23: Bluebell hat den Inhalt ja schon zusammengefasst. Was mich am meisten interessierte, war die Kritik an den Frati Godenti, einem geistlichen Ritterorden. In Zusammenhang mit immer wieder auftauchenden Büchern über Templer, Johanniter etc. frage ich mich nun, ob wir auf die andern Ritterorden auch noch stossen werden. (Das müsste auch Deinen Bruder interessieren, Bluebell!)


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "sandhofer"

    Und noch zu Gesang 23: Bluebell hat den Inhalt ja schon zusammengefasst. Was mich am meisten interessierte, war die Kritik an den Frati Godenti, einem geistlichen Ritterorden. In Zusammenhang mit immer wieder auftauchenden Büchern über Templer, Johanniter etc. frage ich mich nun, ob wir auf die andern Ritterorden auch noch stossen werden. (Das müsste auch Deinen Bruder interessieren, Bluebell!)


    Eine allzu große Hilfe war mir mein Bruder bisher leider nicht, aber er hat mir versprochen, in seinem Weltverschwörungsforum (sowas gibts tatsächlich! :breitgrins: ) nachzufragen, ob sich irgendjemand näher mit Dantes Rolle auskennt.
    Mit meinen persönlichen Recherchen komme ich leider auch nur langsam weiter, man findet recht wenig Information. Momentan interessiert mich am meisten, wer alles auf der "Quibus licet"-Lektüreliste der Freimaurer stand ...


    Wusstet ihr übrigens, dass der berüchtigte Bußprediger Savonarola die Schriften Dantes, Petrarcas, Boccaccios & Co. als ketzerisch verbrennen ließ?


    Schönen Abend,
    Bluebell

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Hallo


    ich hab immer wieder Probleme das Forum zu finden. Obwohl ich den Link fest hinterlegt habe, ist es mir z.B. am Samstag Vormittag nicht gelungen, das Forum auf dem Server zu finden. Gabs da technische Probleme?


    Zitat von "Bluebell"


    Also korrigiert mich bitte, wenn mich mein Gedächtnis schon wieder trügt, aber ich bilde mir ein, dass unehelicher Geschlechtsverkehr laut Bibel sozusagen mit Ehebruch gleichzusetzen ist.
    (Fragt mich jetzt aber nicht nach der genauen Stelle ...)


    Also ich kenne nur die Stelle bei den 10. Geboten und die heißt imho: "Du sollst nicht ehebrechen" und um eine Ehe zu brechen muß imho einer der Partner vorher eine eingegangen sein. Unehelicher Geschlechtsverkehr kann imho kein Ehebruch sein.

  • Zitat von "sandhofer"


    Und wenn ich z.B. eine Divina Commedia nur noch verstehe, wenn ich die Geschichte Florenz' kenne, heisst das für mich, dass das Werk 'tot' ist. ...... Deshalb bin ich in Bezug auf die 'Klassiker'-Qualitäten eines Ulysses von Joyce noch skeptisch. Wie weit kann man ihn verstehen und bereitet er Lesegenuss ohne Kenntnis der Odyssee von Homer?


    Hallo,


    natürlich kann man die Commedia auch lesen, ohne die Geschichte Florenz zu kennen, aber je mehr man davon kennt um so mehr erschließt sich einem Dantes Werk. Und warum soll man auf diese zusätzliche Erkenntnis verzichten, nur weil man ohne Sekundärliteratur (und dazu gehört selbstverständlich auch ein Kommentar) auch einiges versteht.


    Den Ulysses kann man imho auch ohne Kenntnis der Odyssee mit Lesegenuss lesen und verstehen, natürlich gibt es ein paar zusätzliche Aha-Erlebnisse wenn man den Homer kennt, kennt man die Odyssee aber nicht wird man sie beim Ulysses weniger vermissen, als z.B. den Faust beim Lesen von Thomas Manns Zauberberg.


    Davon abgesehen, schadet es aber nichts, wenn man die Klassiker kennt, bevor man sich mit anspruchsvoller zeitgenössischer Literatur beschäftigt.


    Gruß


    Georg

  • Zitat von "Bluebell"

    Wusstet ihr übrigens, dass der berüchtigte Bußprediger Savonarola die Schriften Dantes, Petrarcas, Boccaccios & Co. als ketzerisch verbrennen ließ?


    Da ist Savonarola vermutlich zu weit gegangen, jedenfalls wurde er am Schluß selber verbrannt.



    Ich bin inzwischen mit dem Purgatorio zu Ende. Es ist genau so streng geordnet wie das Inferno, wobei auf Einzeltaten nicht mehr eingegangen wird, sondern nur noch auf allgemeine Laster, das macht imho die Sache noch etwas langweiliger.. Auf dem Gipfel des Purgatorio liegt das irdische Paradies, in dem Adam und Eva vor der Apfelgeschichte lebten. Dante bezieht sich da imho auf Thomas für den dieser Schauplatz der Glückseligkeit nur auf dem Gipfel der vollbrachten Läuterung möglich war.


    Nach einer Reinigung in Lethe (hätte das nicht schon am Eingang zur Unterwelt stattfinden müssen?), beginnt Dante nun zusammen mit Beatrice den Aufstieg ins himmlische Paradies.


    Gruß


    Georg


    @ Bluebell:
    Die Odyssee halte ich nicht für notwendig um Ulysses zu verstehen (im Gegenteil: für ein erstes Lesen lenkt das dann ständige Suchen nach Vergleichen, von der eigentlichen Geschichte zu sehr ab), ohne gute Hamlet-Kenntnisse wird es aber schwer!

  • Hallo,
    eigentlich wollte ich sandhofer zitieren, aber ich schaffe es immer noch nicht.
    ( Die Features sind als Buttons vorhanden, aber wie weiter?? Ausschneiden und einfügen in die eckige Kammer, oder was sonst?)


    [sandhofer/Was mich im zweiten Canto überrascht hat: Die Anrufung der Musenr]


    Gesang 1 und 3 haben 136 Verse, Gesang 2, wenn man vom Musenanruf aus zählt, auch. Das ist ja sicher beabsichtigt.


    136??
    Im Reclam-Anhang hat es einige Hinweise zu den Zahlen. Habt Ihr das in Euren Ausgaben auch, oder soll ich etwas darüber schreiben?


    Schwer gestolpert bin ich über eine Stelle, die nimue schon irritiert hat (17.Okt.):
    9. Gesang, Vers 61-63


    O ihr mit unverdorbenem Verstande
    Betrachtet doch die Lehre, die im Schleier
    Der dunklen Verse mag verborgen liegen!


    Warum gerade hier??? Das ist so unvermittelt, dass es doch irgendein Hinweis sein muss!
    Bis hierhin sind es 1142 Verse, 42 ist die Zahl für "Dante"... Vielleicht hat jemand von den schnellen Lesern Lust, da eine kleine Rechnungspause einzulegen!


    Gesang 10 hat übrigens auch 136 Verse, und da stecke ich gerade.


    Gruss,
    Maja

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Maja"

    eigentlich wollte ich sandhofer zitieren, aber ich schaffe es immer noch nicht.
    ( Die Features sind als Buttons vorhanden, aber wie weiter?? Ausschneiden und einfügen in die eckige Kammer, oder was sonst?)


    Das ist, weil ich nicht zitierfähig bin :breitgrins: - Im Ernst: Du kannst einen Beitrag zitieren, indem Du nicht auf Antwort schreiben gehst, sondern oben rechts beim zu zitierenden Beitrag auf den Button "quote" drückst. Es öffnet sich automatisch das Fenster "Antwort schreiben" inkl. zitiertem Beitrag. Oder Du markierst den Text im Editierfeld, den Du verändert haben willst und drückst oben auf einen Button. Sofern Du nicht Opera als Browser hast, sollte das funktionieren. Ist also wie bei Word.


    Zitat von "Maja"

    Im Reclam-Anhang hat es einige Hinweise zu den Zahlen. Habt Ihr das in Euren Ausgaben auch, oder soll ich etwas darüber schreiben?


    Sicher, gerne, ja.


    Zitat von "Maja"

    Schwer gestolpert bin ich über eine Stelle, die nimue schon irritiert hat (17.Okt.):
    9. Gesang, Vers 61-63


    Da habe ich in einem Beitrag die Erklärung gepostet, die von Wartburg in meiner Ausgabe gegeben hat ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Gut, dann versuch ich's auch noch mit einer Erklärung in punkto Zitieren! :breitgrins:


    Wenn du die gewünschte Textstelle markierst und auf den "Quote"-Button im Antwortfenster klickst, dann steht im Eingabefeld zum Beispiel (die Leerzeichen musst du dir wegdenken) ...


    [ quote ] Das ist, weil ich nicht zitierfähig bin :breitgrins: [ /quote ]


    ... und schaut nach dem Abschicken so aus:


    Zitat

    Das ist, weil ich nicht zitierfähig bin :breitgrins:


    Und wenn du jemanden namentlich zitieren möchtest, musst du noch ein Istgleich-Zeichen und den Namen in Anführungszeichen einfügen, so:


    [ quote="Sandhofer" ] Das ist, weil ich nicht zitierfähig bin :breitgrins: [ /quote ]


    Schaut im Endeffekt dann so aus:


    Zitat von "Sandhofer"

    Das ist, weil ich nicht zitierfähig bin :breitgrins:


    Alle Klarheiten beseitigt?
    (Sandhofer hat hoffentlich nichts dagegen, dass er als Demonstrationsobjekt herhalten musste!? :zwinker: )


    Gruß
    Bluebell

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."