Februar 2011: A. Stifter: Der Nachsommer


  • Ich bin durch.
    Kein Fazit von mir, aus Respekt vor den Mitlesern. :winken:


    Meinetwegen kannst du auch gerne jetzt schon dein Fazit mitteilen... so langsam wie ich lese, müßtest du sonst lange warten :zwinker:.


    Ich bin momentan noch im ersten Teil, kurz nach der Abreise des Erzählers aus dem Rosenhaus.



    Das ist ja eben nicht Natur. Das ist gezähmte Natur. Ich weiss nicht einmal, ob der Ausdruck im ganzen deutschen Sprachraum gilt; hier in der Schweiz heissen die der Landwirtschaft u.ä. dienenden Felder "Kulturland". Nomen est omen.


    Landwirtschaftlich genutzte Felder heißen bei uns schon auch eher Kulturlandschaft. Natur ist das nicht mehr. Leider findet man auch außerhalb der landwirtschaftlich genutzten Flächen meist keine wirklich unberührte Natur mehr (zumindest in den besiedelten Gegenden). Fast überall wurde gestalterisch eingegriffen. Auch wenn mir die Wahlverwandtschaften nicht so besonders gut gefallen haben, fand ich die Passagen über die Umgestaltung der Natur ganz interessant. Was damals schon alles umgestaltet wurde... heute sieht es wie Natur aus, aber unberührt ist es nicht mehr :rollen:. Dafür kann man besser (= angenehmer, ohne sich dreckig zu machen) drin spazieren gehen...


    Viele Grüße
    thopas

  • Das muss ich jetzt doch erwähnen :zwinker: Mir standen die Tränen in den Augen, mich hat das vorletzte Kapitel doch emotional ziemlich erwischt :redface: Geschieht mir äußerst selten, aber was Veredelung ist, weiß ich jetzt :smile:


    Übrigens hat es Stifter raffiniert eingefädelt, denn durch das Zurücktreten des Erzählers, hatte der Leser immer mehr den Part, diese Entwicklung zu durchwandeln. Und da ich ein gefälliges Opfer bin, habe ich mich gerne unterweisen lassen. Ein Lesegenuss!


    LG
    Anita

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

  • Ich habe gestern noch Band 1 beendet. Raffiniert, wie Stifter, ohne auch nur ein diesbezügliches Wort fallen zu lassen, den Leser auf die Love Story zwischen Erzähler und Nathalie vorbereitet. Hier ein Blick, ein Verstummen, da ein kleines Zeichen von Eifersucht ... :klatschen:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • ... was Veredelung ist, weiß ich jetzt :smile:


    "Veredelung" ist in der Tat so etwas wie das Leitmotiv des Buchs; Veredelung durch Bildung und vor allem durch Kunst.



    Für mich ist der Nachsommer im Grunde genommen ein riesiges, sprachlich in höchstem Masse durchformtes Gedicht. Lyrik.


    Die Stiftersche Sprache verfügt über einen enormen Gestaltungswillen. Die Sätze sind einfach (nicht simpel) und schön; vieles klingt antiquiert, passt aber in die kultivierte Sphäre der Figuren.


    Der Germanist Wolfgang Matz hat es so formuliert: "Der “Nachsommer” nahm eine zentrale Idee der sprachverliebten Moderne vorweg: Ein Roman besteht nicht aus Wirklichkeit und aus wirklichen Dingen, er besteht aus Worten; sein Sinn liegt nicht in der Evozierung des Wirklichen, sondern in den Worten selbst. ... Stifter zeigt, dass das sprachliche Kunstwerk das einzige ist, welches das wahrhaft künstliche Paradies zu schaffen vermag. " (Quelle: W. Matz: 1857 - Flaubert, Baudelaire, Stifter, 2007). Das ist, wie ich finde, eine des Nachdenkens werte These.


    LG


    Tom


  • Außerdem habe ich Witiko bestellt.


    Dass Du immer gleich so übertreiben musst ... :breitgrins:


    Ich habe soeben antiquarisch "Nachkommenschaften" aus dem Spätwerk geordert. Es ist dem Vernehmen nach ein kleiner Künstlerroman. Ich bin sehr gespannt, ob Stifter die Höhe des "Nachsommers" hält.


    So long,


    Tom

  • In meiner Ausgabe vom Vitalis Verlag ist die Erzählung nicht in Bände gegliedert. Gibt es verschiedene Versionen des Nachsommers?


    Das letzte Kapitel ist übrigens äußerst originell. Wer hätte gedacht wie sich das alles zusammenfügt. ( :breitgrins:)


    Um es mit eigenen Worten zu sagen: Heinrich mir grauts vor dir.

  • Mitten im dritten Band äussert sich Risach zur Künstlerproblematik:
    “Der Künstler macht sein Werk, wie die Blume blüht, sie blüht, wenn sie auch in der Wüste ist und nie ein Auge auf sie fällt. Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht. … Und sollte der Künstler das wirklich Schöne nicht für die Geweihten schön halten? … Es sind dies die Größten, welche ihrem Volk voran gehen und auf einer Höhe der Gefühle und Gedanken stehen, zu der sie ihre Welt erst durch ihre Gedanken führen müssen. Nach Jahrzehnten denkt und fühlt man wie jene Künstler, und man begreift nicht, wie sie konnten mißverstanden werden. Man hat durch diese Künstler erst so denken und fühlen gelernt.”


    Für mich wirft das folgende Fragen auf:
    Hat Stifter geahnt, dass sein „Nachsommer“ das Schicksal des über Jahrzehnte Unverstandenen teilt?
    Vermutlich nicht, denn er war wohl sehr enttäuscht über die ablehnende Aufnahme des Romans.


    Hat Stifter sich auch zu den Künstlern gezählt, die „das wirklich Schöne für die Geweihten schön halten“? Wahrscheinlich, denn wenn man bedenkt, dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts die literarische Auseinandersetzung auf dem weiten Feld des Realismus stattfand, dann steht „Der Nachsommer“ mit seinen schöngeistigen Idealen und Ideen vollkommen außerhalb dieser Diskussion. Die beiden gesellschaftlichen Krankheiten des 19. Jahrhunderts, Beschleunigung und Ennui (das kleinbürgerliche Syndrom aus geistiger Versumpfung, diffuser Sehnsucht und gelebter Verantwortungslosigkeit), scheint Stifter zwar wahrgenommen, aber als das „Nicht-Schöne“ bewusst aus seinem Werk herausgehalten zu haben.


    Last but not least: Was haltet Ihr von einem derartigen Kunstverständnis? Anfangs hielt ich es für arg elitär, aber je länger ich darüber nachdenke, umso bereitwilliger möchte ich Stifter zustimmen.



    Das letzte Kapitel ist übrigens äußerst originell. Wer hätte gedacht wie sich das alles zusammenfügt. ( :breitgrins:)


    Der Schluss ist eigentlich nicht mehr als das Rondo nach einer anstrengenden Sonate. Wahrscheinlich bleibt alles, wie es ist, denn: „Werde wie Dein Vater!“ Was für eine Aufforderung zum Zementieren der Verhältnisse und zum Stillstand! Irgendwie erzreaktionär – wenn nicht diese außergewöhnliche Sprache und der ausgeprägte Hang zum Schönen wie ein ständig blauer Himmel über dem Roman läge.


    Fazit: Zwiespältig, aber gut.



    Um es mit eigenen Worten zu sagen: Heinrich mir grauts vor dir.


    :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Ich bin trotz allem froh, den „Nachsommer“ gelesen zu haben. Vielleicht berichte ich im allgemeinen Stifter-Ordner über das Spätwerk „Nachkommenschaften“.


    Ladies & gentleman: Es war schön mit Euch.


    So long,


    Tom


  • Der Schluss ist eigentlich nicht mehr als das Rondo nach einer anstrengenden Sonate. Wahrscheinlich bleibt alles, wie es ist, denn: „Werde wie Dein Vater!“ Was für eine Aufforderung zum Zementieren der Verhältnisse und zum Stillstand! Irgendwie erzreaktionär – wenn nicht diese außergewöhnliche Sprache und der ausgeprägte Hang zum Schönen wie ein ständig blauer Himmel über dem Roman läge.


    Nö, ist doch gar nicht so :zwinker:


    Als die zwei frisch Verpaarten dem weisen Mann eröffnen, dass sie alles so erhalten wollen wie es ist, keine Veränderung an Haus und Besitz, ein Andenken ... spricht er wie folgt:


    >>Da tut ihr zu viel, ..., ihr versprecht etwas, dessen Größe ihr nicht kennt. Diese Bande darf ich nicht um euren Willen und eure Verhältnisse legen, sie könnten von den übelsten Folgen sein. Wollt ihr mein Gedächtnis in mannigfachem Bestehenlassen ehren, tut es, und pflanzt auch euren Nachkommen diesen Sinn ein, sonst ändert, wie ihr wünscht, und wie es not tut. Wir wollen, so lange ich lebe, selber noch mit einander ändern verschönern bauen: ich will noch eine Freude haben, und mit euch zu ändern und zu wirken ist mir lieber, als wenn ich es allein tue.<<


    Es ging nie um die Verhinderung des Neuen, nur soll sie sinnvoll sein, sich einpassen in das Alte, sich bewähren und gut sein. Und natürlich soll alles, ob alt oder neu, vervollkommnend werden, und dazu muss man ständig schauen, arbeiten und ändern. Ein echter Perfektionist eben :smile:


    Zitat

    „Werde wie Dein Vater!“


    Heißt für mich hier nicht Stillstand, sondern so groß wie dein Vater, reinens Herzens und gut. Durchaus darf und soll Heinrich eigene Wege gehen.


    Zitat

    Was haltet Ihr von einem derartigen Kunstverständnis? Anfangs hielt ich es für arg elitär, aber je länger ich darüber nachdenke, umso bereitwilliger möchte ich Stifter zustimmen.


    Ist ja kein Kunstverständnis zum Schluss mehr, sondern eine Lebensphilosophie, und die, die, ja die gefällt mir äußerst gut :smile: Stifter spricht hier bei vielen bestimmt eine große Sehnsucht an, und andere können es gar nicht damit. Dass Nietzsche den "Nachsommer" so mochte, kann ich mir gut vorstellen: Stifter plädiert ja dafür, dass diese Idylle von innen erfühlt, also aus einem selber heraus entstehen soll. Nicht weil ich dir sage, dass das schön ist, ist es schön, sondern weil du erkennst, dass es schön ist! :klatschen:


    LG
    Anita, die ganz begeistert ist :winken:

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in &quot;Also sprach Zarathustra&quot;

  • Was für eine Aufforderung zum Zementieren der Verhältnisse und zum Stillstand!


    Irgendwann im Verlauf der Leserunde fiel mal das Wort "Utopie" für den Nachsommer. Hier passt es vorzüglich, denn im Grunde genommen ist jede Utopie reaktionär im Sinne von stillstehend. Schliesslich hat sie ja den optimalen Zustand erreicht, besser geht es nicht. Eine Krankheit, an der die Utopie per definitionem wohl leidet ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zweiter Band - Die Erweiterung


    Als ob sich der Bub nicht schon genug verzettelt hätte, schlägt ihm der alte Risach noch vor: "Ihr solltet zu eurem Wesen eine breitere Grundlage legen." Und als ob der Bub nicht schon genug müssig gegangen wäre: "Kommt dann zu uns aufs Land, lebt einmal eine Weile müssig bei uns!" ...
    [hr]
    Und dann die Eitelkeit des Menschen Stifter, wenn der Vater dem Sohn beim Betrachten der Bilder, die dieser von den Schätzen des Asperhofs angelegt hat, sagt: "Zwei so auserlesene Stücke wie den großen Kleiderschrank und den Schreibtisch mit den Delphinen dürfte man kaum irgendwo finden. Sie wären wert, in einem kaiserlichen Gemache zu stehen."


    Wo in der Wirklichkeit stehen die Vorbilder für diese beiden bei Stifter im Asperhof angesiedelten Möbel? Richtig - bei Stifter zu Hause ... :breitgrins:
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    Stifters Aufzählungen übrigens: prinzipiell ohne Kommata. (Bei Stifter traue ich mich nicht, "Kommas" zu schreiben.)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Wo in der Wirklichkeit stehen die Vorbilder für diese beiden bei Stifter im Asperhof angesiedelten Möbel? Richtig - bei Stifter zu Hause ...


    Apropos Möbel: Stifter verwendet konsequent den Begriff "Geräte", was mich anfangs ein wenig irritiert hat. Ist dies ein gebräuchliches Wort in Österreich? Oder hat man früher überall "Geräte" statt "Möbel" aufgestellt?

  • Apropos Möbel: Stifter verwendet konsequent den Begriff "Geräte", was mich anfangs ein wenig irritiert hat. Ist dies ein gebräuchliches Wort in Österreich? Oder hat man früher überall "Geräte" statt "Möbel" aufgestellt?


    Ziemlich interessante Einzelheiten, die ihr hier zusammen tragt. Über die Wortwahl Stifters habe ich mich auch einige Male gewundert, schreibe vieles aber den natürlichen Wandel der Bedeutung von Begriffen zu und poetischer Orientierung, wie zum Beispiel bei den Angaben der Himmelsrichtungen (da war Stifter aber nicht konsequent). So ein Wort wie "merkwürdig" wird ja heute auch anders gebraucht, wie vor hundert und mehr Jahren, wobei mir der wörtliche Sinn aus der Vergangenheit sympathischer ist.


    Wenn ich Sandhofer richtig verstehe und etwas verallgemeinere, so können wir schließen, dass die akribischen Beschreibungen von Gegenständen bei Stifter auf eigene Anschauung beruhen und nicht auf Phantasie. Ich bin gespannt, wie es sich dann in einem historischen Roman wie Witiko darstellt.


    Bei mir bleibt, poetische Form hin, poetische Form her, der Eindruck, die Ausführung der Geschichte iim Nachsommer ist missglückt.


  • Bei mir bleibt, poetische Form hin, poetische Form her, der Eindruck, die Ausführung der Geschichte iim Nachsommer ist missglückt.


    Aber dann konsequent missglückt, denn an Konsequenz bis ins letzte Detail fehlt es nicht :zwinker:

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in &quot;Also sprach Zarathustra&quot;

  • Wenn ich Sandhofer richtig verstehe und etwas verallgemeinere, so können wir schließen, dass die akribischen Beschreibungen von Gegenständen bei Stifter auf eigene Anschauung beruhen und nicht auf Phantasie. Ich bin gespannt, wie es sich dann in einem historischen Roman wie Witiko darstellt.



    Ja. Wobei: Witiko wird er nicht aus persönlicher Anschauung gekannt haben wird ... :breitgrins:


    Bei mir bleibt, poetische Form hin, poetische Form her, der Eindruck, die Ausführung der Geschichte iim Nachsommer ist missglückt.



    Hm ... was verstehst Du unter "die Ausführung der Geschichte"?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • [quote='Lost','http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/&postID=45979#post45979']Wenn ich Sandhofer richtig verstehe und etwas verallgemeinere, so können wir
    Hm ... was verstehst Du unter "die Ausführung der Geschichte"?


    Ich meinte die inhaltliche Seite der Geschichte Heinrichs.

  • Ich verstehe immer noch nicht ganz, tut mir leid.


    Meinst Du den Plot? Du hast Recht: der ist Unsinn, aber der ist auch Nebensache. Es geht um die Stufenfolge menschlichen Wesens, Denkens: Naturerkenntnis, Kunsterkenntnis. Die Love Story? Erst recht Nebensache. Wichtig ist die Form, nicht der Inhalt.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Wichtig ist die Form, nicht der Inhalt.


    Die meisten Deutungen weisen aber sehr wohl auf die große Aussage hinter dem Inhalt, nicht nur der Form. Mit der Love-Story und das etwas zu schmalzigem Ende gebe ich dir gerne Recht. Aber solche Aussagen:


    Zitat von "Stifter"

    “Die Ehrfurcht vor den Dingen, wie sie an sich sind, war bei mir so groß, daß ich bei Verwicklungen streitigen Ansprüchen und bei der Notwendigkeit, manche Sachen zu ordnen, nicht auf unsern Nutzen sah, sondern auf das, was die Dinge nur für sich forderten, und was ihrer Wesenheit gemäß war, damit sie das wieder werden, was sie waren, und das, was ihnen genommen wurde, erhalten, ohne welchem sie nicht sein können, was sie sind."


    ” …, wenn etwas, das Flossen hat, fliegen, und etwas, das Flügel hat, schwimmen muß."


    ” …, daß jenes Neue, welches bleiben soll, weil es gut ist - … - nur allgemach Platz finden, und ohne zu große Störung sich einbürgern möchte. So ist der Übergang ein längerer aber er ist ein ruhigerer und seine Folgen sind dauernder."


    tragen doch das Werk. Was sich nicht nur musikalisch liest :zwinker:


    LG
    Anita

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in &quot;Also sprach Zarathustra&quot;

  • Hallo Ihr,


    ich hoffe, es ist ok, wenn ich als Neue hier einfach so reinmarschiere? Ich lese den Nachsommer ja auch ( und bin nur noch schlappe 321 Seiten von der polnischen Krone entfernt :clown:) .


    Was ich mal fragen wollte: Könnte es sein, dass Stifter den Nachsommer eigentlich als eine Art Lehrbuch konzipiert hat und das pädagogische Anliegen des Werkes völlig verkannt worden ist? Mir kommt das Ganze wie eine Sammlung von Lehreinheiten vor - zu Gartenbau, Rosenzucht, Geologie, Möbelrestauration, Hauswirtschaft etc. pp. -, die durch eine im Grunde nebensächliche Rahmenhandlung zusammengehalten werden. Und es würde auch die "Schwächen" des Werkes erklären: Die penetrant positive Atmosphäre, die psychologische Eindimensionalität der Personen, die demonstrative Sittlichkeit, den schlichten, belehrenden Tonfall. Ganz zu schweigen von der zombiehaften Bravheit und Beflissenheit der mitwirkenden Pubertanden.
    Als Roman fände ich den Nachsommer auch etwas misslungen, für ein Lehrbuch in Romanform wäre er dagegen hervorragend... hm...