Nun habe ich gerade Pan von Knut Hamsun beendet und vor ein paar Wochen schon ein paar seiner kürzeren Werke gelesen. Ich gestehe, dass mich die Werke Hamsuns etwas ratlos zurücklassen. Einerseits versteht es der Autor, mit Hilfe seiner Naturschilderungen eine sehr schöne und sehr dichte Atmosphäre für seine Erzählungen zu kreiieren. Andererseits sind die Charaktere derart abstrus, dass ich nur kopfschüttelnd davor stehe. Die Handlungen und Reaktionen z.B. des Leutnants in Pan sind m.M.n. eigentlich völlig irr, ohne dass der Leutnant aber den Eindruck eines Irren hinterlässt. Ein 25Jähriger mit dem Charakter eines 10Jährigen - so würde ich ihn beschreiben.
"Pan" ist die dritte Chance, die ich Hamsum gebe - und derzeit komme ich mit dem Buch gut zurecht. Ich teile Deine Eindrücke, sandhofer. Hamsun geht es mMn. nicht darum, einen nachvollziehbaren und vernünftig handelnden Charakter zu erschaffen, sondern einen unstrukturierten Kindskopf. Ich ahne bereits die Katastrophe, auf die der Leutnant Glahn zusteuert ...
Wenn Hamsun das bisherige Niveau hält, bin ich jedenfalls mit ihm versöhnt und gebe evtl. anderen Werken eine zweite Chance.
LG
Tom