Es bleibt immer noch der Fakt, das die alle gerade "frisch" veröffentlicht wurden. Das hat für mich den Geruch der Promotion.
Es dürfen nur Bücher eingereicht werden, die im laufenden Jahr (Okt. bis Sept) veröffentlicht wurden. Und ja: der ganze Preis dient in erster Linie dem Marketing. Es ging von Anfang an vor allem darum, einen marketinggerechten Preis zu schaffen, der durch sein Procedere (Longlist, Shortlist, Verleihung am Vorabend der Frankfurter Buchmesse) eine große Medienpräsenz erreicht und den Verlagen auch dabei hilft, ihre Bücher im Ausland besser verkaufen zu können. Literarische Qualitität war dabei immer nur eines der vielen Kriterien, die anderen sind Länderproporz (A, CH, D), Verlagsnamen, Geschlecht, ethnischer Hintergrund usw. usf.
Und: Als Marketinginstrument funktioniert der Preis hervorragen, eigentlich fast zu gut, denn viele beklagen ja, dass die Verlage, die Rezensenten und der Buchhandel sich zu sehr auf die nominierten Titel konzentrieren und andere Bücher nicht mehr ausreichend wahrgenommen werden.