Die Frau in Weiß ist was Feines - würd ich mir am liebsten noch mal vornehmen ...
Unsere Rhöner Literaturwerkstatt hat dieses Semester das Thema "Operation Buch", womit unter anderen ganz konkret die Betreuung kranker Bücher gemeint ist. Ich habe ein solches Exemplar, ein Taschenbuch von D.H. Lawrence: "Das verlorene Mädchen". Vermutlich habe ich es sehr oft gelesen, es war eines der ersten Erwachsenenbücher, die ich überhaupt las - muss damals zwischen zehn und zwölf gewesen sein. Jedenfalls ist das Buch hinüber. Nur noch Fetzen. Trotzdem habe ich es bis jetzt aufbewahrt, weil es meine Rezeption sicher stark geprägt hat.
Für die Ausstellung unserer Literaturwerkstatt muss ich nun das Buch noch mal durchgehen und einige besonders prägende Stellen heraussuchen. Dafür habe ich mir nun ein Zweitexemplar besorgt, das etwas besser zusammenhält.
Erstaunlich, es nochmal zu lesen - meine Leseeindrücke von vor über dreißig Jahren sind noch präsent, ich erinnere mich ganz genau - aber es liegt so viel Zeit dazwischen, dass mir beinahe ein wenig gruselt, als stünde ein zweites Ich lesend neben mir.
(Nebenher betreue ich noch einige weitere "schwerkranke" Bücher, darunter ein sehr interessantes - ein Gebetbuch, in dem die Besitzerin auf den leeren Seiten Tagebuch geführt hat - so um 1870 bis 1890 herum! In meinem Weblog sind einige Auszüge.)
Mit Sütterlin kämpfend,
Zefira