Nachtrag: Das Buch ist eingetroffen. Die Übersetzung ist gut - etwas moderner als die alte Suhrkamp-Ausgabe, die ich habe, aber nicht so modern, dass es entstellend wirkt. Befremdend fand ich den Ausdruck "ich wollte ihn nicht weiter nerven", aber das ist bisher das einzige, was mir zu "schick" vorkam.
Die Illustrationen sind sehr hübsch und passen zum Stil der Geschichten.
Guter Kauf - schade, dass der erste Band nicht mehr erhältlich ist (ich habe beim Verlag nachgefragt), aber wie gesagt decken die beiden Suhrkamp-Bändchen den ersten Festa-Band fast komplett ab.
Beiträge von Zefira
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Danke für den Hinweis! Die Festa-Bücher habe ich - bisher - nicht.
Von den Geschichten, die in den Inhaltsverzeichnissen genannt sind, finden sich insgesamt 23 in den beiden Suhrkamp-Bändchen "Der Schatz des Abtes Thomas" und "Dreizehn Geistergeschichten". Die übrigen sind mir neu. Die Titel, die ich kenne, sind im übrigen auch nicht exakt gleich, es dürfte sich daher um andere Übersetzungen handeln als bei Suhrkamp.
Allerdings schwanke ich auch noch, ob ich mir das kaufen soll. Die meisten Geschichten habe ich ja und der Preis ist in der Tat heftig.
Edit: Ich habe nochmal alle Titel überprüft und mir jetzt den zweiten Band bestellt. Den ersten Band brauche ich gar nicht, da sind nur drei Geschichten drin, die ich nicht habe. Im zweiten dagegen 17, und den gibt es ja noch zum normalen Verlagspreis. Da fiel die Entscheidung leicht.
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Und ich wäre bei der Werkausgabe - ist sicherlich nur eine Auswahl
https://www.elfenbein-verlag.de/9783961600274.htm
https://literaturkritik.de/machen-grosse-pan,28066.html
fast schwach geworden.
Da werde ich auf alle Fälle mal darüber nachdenken.
Mir persönlich liegen allerdings die Erzählungen des in dem Artikel erwähnten M.R.James mehr, sie gehören zum Gruseligsten, das ich je gelesen habe. Einige seiner Geschichten können mir immer noch Angst und Schrecken einjagen, obwohl ich sie durch und durch kenne. Sie sind very british, spielen fast immer in alten Herrenhäusern und oft steht ein Landgeistlicher im Mittelpunkt, der irgendwelche alten Bücher durchstöbert und erschröckliche Geheimnisse aufdeckt. -
Hm ... ist die eventuell aus Jorge Luis Borges' "Phantastischer Bibliothek"?
Lach, wär schön - aber die Phantastische Bibliothek Suhrkamp ist eine sehr nette TB-Reihe. Die Bändchen sind alle lila. Ich habe etliche davon, auch zb die wunderbaren Lovecraft-Übersetzungen von H.C.Artmann.
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"Die Toten schweigen" hatte ich als Gymnasiastin in einem Lesebuch, ich erinnere mich ganz gut. Besonders an den Begriff "Franz Josefsland", mit dem ich damals nichts anfangen konnte. Ich weiß auch noch, dass mir die Geschichte auch nicht besonders gefiel, ich fand dieses "die Toten schweigen" (das, meine ich mich zu erinnern, der Frau in Gegenwart ihres Ehemannes versehentlich über die Lippen kam) so pompös.
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Danke für den Link.
In Suhrkamps "Phantastischer Bibliothek" ist eine Sammlung von Machen unter dem Titel "Die leuchtende Pyramide" erschienen. Habe ich auch noch nicht komplett gelesen. -
"Der grüne Heinrich" von Keller habe ich beendet. Die zweite Fassung. Das Ende der ersten Fassung habe ich dann auch gelesen, nur das letzte Kapitel, weil mich der "zypressendunkle Schluss" (von Keller selbst so genannt) interessierte.
Ich mochte das Buch sehr - auch wenn ich manchmal ein wenig befremdet war, wie Heinrich jede gute Gelegenheit zur Werbung um eine Frau vorübergehen ließ, um sich dafür zu bestrafen, dass er die letzte Gelegenheit (also die jeweils davor) ungenutzt hat verstreichen lassen. Wenigstens hat er am Ende ein bescheidenes Glück gefunden.
Die kürzeren Sachen von Keller gefallen mir aber besser. Ich werde noch einiges von ihm lesen, was mir noch fehlt. -
Keller ist mein Lieblingserzähler, und ich möchte gern in diesem Jahr das wenige an Prosa lesen, was ich von ihm noch nicht kenne.
Leider ist die Keller-Gesamtausgabe meiner Eltern irgendwohin verschwunden. Ich habe selbst nur eine zweibändige Ausgabe "Gesammelte Werke" und eine Gesamtausgabe als Ebook. -
Ich habe mit dem Grünen Heinrich begonnen. (Als ich das meinem Gatten gegenüber erwähnte - der leider absolut gar keine Belletristik mehr liest - erinnerte er sich, in seiner Schulzeit ein Referat über dieses Buch abgeleistet zu haben ...)
Es ist gut, mich regelmäßig darauf zu besinnen, was für ein einzigartiger Erzähler Keller ist. In den Schilderungen aus Heinrichs Kindheit (die, soweit ich erkenne, Kellers Kindheit ist) wird einiges vorweggenommen, was ich später bei Hermann Hesse über die dunklen Seiten der Kindheit gelesen habe. -
Die Kampa-Ausgabe?. Die Schweizer rühren im Moment fleissig die Werbetrommel für ihre neue Ausgabe.
Ja, so ist es.
Meine geliebte alte Ausgabe von "Die Besessenen" ist noch von Hanser, 1989. -
Unser Buchladen hatte mehrere Bücher von Witold Gombrowicz im Regal - hat mich erstaunt in einem so kleinen Laden.
Ich habe "Pornographie" mitgenommen, zur Freude der Buchhändlerin. Das sei so ein herrlich schräger Autor. -
Da werden Erinnerungen wach ... mein großer Bruder hatte eine TB-Ausgabe "für die Jugend", die ich gelesen habe, als ich ungefähr zehn war, evtl. auch noch jünger.
Ich weiß nicht, ob es mir damals schon auffiel, jedenfalls erinnere ich mich, dass mir - damals oder evtl. später - doch erhebliche Zweifel an einer solchen Verwechslung kamen. Mit einem einfachen Kleidertausch ist es wohl kaum getan. Haare, Fingernägel ... na ja. Beeindruckt war ich trotzdem.
So lange es her ist, ich habe noch den Satz im Kopf: "Eines Morgens stand Tom hungrig auf und verließ das Haus mit knurrendem Magen." -
Ich habe inzwischen "Die Woodlanders" gelesen. In meiner Übersetzung ist das im Text mit "die Waldländer" übersetzt. Gemeint ist die Bevölkerung des Örtchens Little Hintock, das in einem Waldgebiet liegt, das wiederum an ein Apfelanbaugebiet grenzt. Die Leute von Little Hintock leben alle entweder vom Wald oder vom Obstanbau. Eine der Hauptfiguren, Giles Winterborne, pflanzt sowohl im Wald junge Bäume als auch in den Obstgärten Apfelbäume.
Wie so oft bei Hardy sind Klassenschranken das Thema. Der Holzhändler Melbury hat eigentlich jenem Giles Winterborne gestattet, um seine (Melburys) Tochter Grace zu werben. Gleichzeitig hat er Grace eine feine Erziehung angedeihen lassen, und als sie von der Schule nach Hause kommt, benimmt sie sich wie ein Stadtfräulein und ist eigentlich für Winterborne zu gut. Folglich erlaubt Melbury, dass sie sich von Winterborne lossagt und seit kurzem in Little Hintock ansässigen jungen Arzt Fitzpiers heiratet. Jener Fitzpiers wiederum dünkt sich eigentlich zu gut für die Tochter eines Holzhändlers und ärgert sich jedes Mal, wenn Grace im Kreise ihrer Familie oder ihrer alten Freundinnen einen Anflug von "bäuerischen Manieren" erkennen lässt. Als er ins Herrenhaus von Mrs. Charmond gerufen wird - die einzige feine Dame der Gegend, eine hübsche junge Witwe -, um sie nach einem leichten Unfall zu behandeln, ergreift er die Gelegenheit und nimmt sie zur Geliebten. Zu diesem Zeitpunkt ist er erst wenige Monate verheiratet.
Der Roman umfasst einen sehr begrenzten Zeitraum - es dürften nicht mehr als zweieinhalb Jahre sein. Es kommt zu einer Trennung zwischen den Eheleuten, am Ende versöhnen sie sich wieder, aber von einem echten Happy-end kann keine Rede sein.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Thomas Hardy versteht sich darauf, auch die feinsten, kaum bewussten Gefühlsregungen zu schildern. In "Die Woodlanders" wird überdies die Schilderung des Waldes im Lauf der Jahreszeiten sehr schön organisch in die Handlung eingebunden. Für Waldliebhaber ist das Buch ein Genuss.
Ich habe eine Ausgabe des Anaconda Verlags in einer Übersetzung von Ana Maria Brock gelesen. Dass die Übersetzung holprig und schwerfällig sei, wie einige Amazon-Rezensenten behaupten, kann ich so nicht erkennen - Hardy ist nun mal kein flotter und leichthändiger Erzähler, ich habe allerdings auch keine Vergleichsmöglichkeit. -
Ich fand übrigens in Wien auch das Uhrenmuseum sehr sehenswert, das sich auf Marie von Ebner-Eschenbachs Sammlung gründet.
Die Strudlhofstiege habe ich aber bisher immer verpasst und seit ich das Buch gelesen habe, war ich auch noch nicht wieder in Wien. Irgendwann ergibt es sich hoffentlich. -
Ich habe das Buch fast durch. Es ist sehr spannend, aber besonders gut gefällt mir, wie stark Hardy die geschilderten Ereignisse mit den Vorgängen in der Natur in Bezug setzt, in diesem Fall mit dem Wald. Alles, was geschieht, findet sein Spiegelbild in den Bäumen.
Wieder mal, wie so oft bei Hardy, ist das Thema Klassenschranken der Mittelpunkt, von dem das Drama ausgeht.
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Ich kenne diesen Effekt auch, habe es aber genausogut auch schon erlebt, dass ein Buch beim Wiederlesen stärker auf mich gewirkt hat als bei der Erstlektüre. Das gilt zb für "Heidi" und für "Das verlorene Mädchen" von D.H. Lawrence. Beide Bücher habe ich als Teenager gelesen und gemocht, dann viele Jahre später wiedergelesen und noch mehr gemocht. Speziell bei "Das verlorene Mädchen" liebe ich jetzt genau die Passagen am meisten, die ich bei der Erstlektüre nicht recht verstanden und mehr oder weniger überlesen habe.
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Ich habe mit "Woodlanders" von Thomas Hardy begonnen, das auf meiner diesjährigen Liste steht. Erfreut stelle ich fest, dass ich es doch noch nicht kenne; es ist völlig neu für mich. (Da es mit meinem Namensaufkleber markiert war, hatte ich geglaubt, es irgendwann schon mal gelesen zu haben, da ich diese Markierung immer erst anbringe, wenn ich das Buch gelesen habe und behalten will.)
Es gefällt mir sehr. Die Woodlanders sind Bewohner einer kleinen, in einem Waldstück gelegenen Ansiedlung namens Little Hintock. So gut wie alle Leute sind irgendwie im Holzgeschäft oder im Obstanbau tätig, haben also jedenfalls mit Bäumen zu tun.
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Es folgt eine Liste meiner geplanten Re-Reads - zum Teil seit Jahren geplant und immer wieder aufgeschoben, jetzt wird es endlich mal durchgezogen!! :
Hans Lebert: Die Wolfshaut
Christina Stead: Der Mann, der seine Kinder liebte
Emily Ruskovich: Idaho
Radka Denemarková: Ein Beitrag zur Geschichte der Freude
Helmut Krausser: Melodien
Kjell Johansson: Gogols Welt
Enrique de Hériz: Lügen
André Dubus III: Haus aus Sand und Nebel
Joel Rose: Kein Rabe so schwarz
Stefan Màni: Das Schiff
Die zwei letztgenannten sind (nach meiner Erinnerung) Trashbücher, die ich aber - warum auch immer - als "wiederlesenswert" im Regal gelassen habe. Die Inhalte habe ich komplett vergessen. -
"Vom Norden rollt ein Donner" habe ich auch noch auf der Wunschliste. Obwohl ich mir ja vorgenommen habe, in diesem Jahr mehr ältere Sachen zu lesen ...
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Zefira, ich kann gut nachvollziehen, was dich zu den Zweitlektüren treibt. Bei mir soll der Anteil auch höher werden, aber ich habe auch noch so viele ungelesene "Klassiker" (dem Alter nach) in meinen Regalen, dass die Zweitlektüren sich doch in Grenzen halten.
Da ich Gottfried Keller zu meinen Lieblingserzählern rechne, werde ich zuerst von ihm lesen, was ich noch nicht kenne, vor allem den Grünen Heinrich. Das dürfte mich eine Weile beschäftigen.
Den Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Stevenson kenne ich wahrhaftig auch noch nicht - eigentlich sehr merkwürdig bei meiner Vorliebe für klassische Gruselgeschichten.
Was ich über Zweitlektüren schrieb, bezieht sich aber vor allem auf Nicht-Klassiker. Ich habe einige ältere Romane, die ich seit z.T. über zehn Jahren wiederlesen wili. Immer werden sie nach hinten geschoben, und es sind so tolle dabei. Um die will ich mich endlich kümmern. Ich mache eine gesonderte Liste damit. Vielleicht ist das eine oder andere bei den Mitlesern hier bekannt.ps. In diesem Jahr soll ein später Roman von Thomas Hardy erscheinen, der bisher noch gar nicht auf deutsch vorliegt, "Die Liebe seines Lebens" (Verlagsankündigung) . Ich habe mich für eine Leserunde mit Rezensionsexemplar eingetragen; falls sie nicht zustande kommen sollte, kaufe ich mir das Buch natürlich. Auch das möchte ich in diesem Jahr noch lesen. "Woodlanders", das auf meiner Liste steht, habe ich gelesen, erinnere mich aber an genau nichts; im Gegensatz zum "Bürgermeister von Casterbridge", das ich mindestens zehn Jahre früher gelesen habe als "Woodlanders". Was entweder bedeutet, dass Woodlanders nicht so großartig ist, oder dass ich Alzheimer im Frühstadium habe - Stichwort Langzeitgedächtnis ...