Danke für den Link.
In Suhrkamps "Phantastischer Bibliothek" ist eine Sammlung von Machen unter dem Titel "Die leuchtende Pyramide" erschienen. Habe ich auch noch nicht komplett gelesen.
Beiträge von Zefira
-
-
"Der grüne Heinrich" von Keller habe ich beendet. Die zweite Fassung. Das Ende der ersten Fassung habe ich dann auch gelesen, nur das letzte Kapitel, weil mich der "zypressendunkle Schluss" (von Keller selbst so genannt) interessierte.
Ich mochte das Buch sehr - auch wenn ich manchmal ein wenig befremdet war, wie Heinrich jede gute Gelegenheit zur Werbung um eine Frau vorübergehen ließ, um sich dafür zu bestrafen, dass er die letzte Gelegenheit (also die jeweils davor) ungenutzt hat verstreichen lassen. Wenigstens hat er am Ende ein bescheidenes Glück gefunden.
Die kürzeren Sachen von Keller gefallen mir aber besser. Ich werde noch einiges von ihm lesen, was mir noch fehlt. -
Keller ist mein Lieblingserzähler, und ich möchte gern in diesem Jahr das wenige an Prosa lesen, was ich von ihm noch nicht kenne.
Leider ist die Keller-Gesamtausgabe meiner Eltern irgendwohin verschwunden. Ich habe selbst nur eine zweibändige Ausgabe "Gesammelte Werke" und eine Gesamtausgabe als Ebook. -
Ich habe mit dem Grünen Heinrich begonnen. (Als ich das meinem Gatten gegenüber erwähnte - der leider absolut gar keine Belletristik mehr liest - erinnerte er sich, in seiner Schulzeit ein Referat über dieses Buch abgeleistet zu haben ...)
Es ist gut, mich regelmäßig darauf zu besinnen, was für ein einzigartiger Erzähler Keller ist. In den Schilderungen aus Heinrichs Kindheit (die, soweit ich erkenne, Kellers Kindheit ist) wird einiges vorweggenommen, was ich später bei Hermann Hesse über die dunklen Seiten der Kindheit gelesen habe. -
Die Kampa-Ausgabe?. Die Schweizer rühren im Moment fleissig die Werbetrommel für ihre neue Ausgabe.
Ja, so ist es.
Meine geliebte alte Ausgabe von "Die Besessenen" ist noch von Hanser, 1989. -
Unser Buchladen hatte mehrere Bücher von Witold Gombrowicz im Regal - hat mich erstaunt in einem so kleinen Laden.
Ich habe "Pornographie" mitgenommen, zur Freude der Buchhändlerin. Das sei so ein herrlich schräger Autor. -
Da werden Erinnerungen wach ... mein großer Bruder hatte eine TB-Ausgabe "für die Jugend", die ich gelesen habe, als ich ungefähr zehn war, evtl. auch noch jünger.
Ich weiß nicht, ob es mir damals schon auffiel, jedenfalls erinnere ich mich, dass mir - damals oder evtl. später - doch erhebliche Zweifel an einer solchen Verwechslung kamen. Mit einem einfachen Kleidertausch ist es wohl kaum getan. Haare, Fingernägel ... na ja. Beeindruckt war ich trotzdem.
So lange es her ist, ich habe noch den Satz im Kopf: "Eines Morgens stand Tom hungrig auf und verließ das Haus mit knurrendem Magen." -
Ich habe inzwischen "Die Woodlanders" gelesen. In meiner Übersetzung ist das im Text mit "die Waldländer" übersetzt. Gemeint ist die Bevölkerung des Örtchens Little Hintock, das in einem Waldgebiet liegt, das wiederum an ein Apfelanbaugebiet grenzt. Die Leute von Little Hintock leben alle entweder vom Wald oder vom Obstanbau. Eine der Hauptfiguren, Giles Winterborne, pflanzt sowohl im Wald junge Bäume als auch in den Obstgärten Apfelbäume.
Wie so oft bei Hardy sind Klassenschranken das Thema. Der Holzhändler Melbury hat eigentlich jenem Giles Winterborne gestattet, um seine (Melburys) Tochter Grace zu werben. Gleichzeitig hat er Grace eine feine Erziehung angedeihen lassen, und als sie von der Schule nach Hause kommt, benimmt sie sich wie ein Stadtfräulein und ist eigentlich für Winterborne zu gut. Folglich erlaubt Melbury, dass sie sich von Winterborne lossagt und seit kurzem in Little Hintock ansässigen jungen Arzt Fitzpiers heiratet. Jener Fitzpiers wiederum dünkt sich eigentlich zu gut für die Tochter eines Holzhändlers und ärgert sich jedes Mal, wenn Grace im Kreise ihrer Familie oder ihrer alten Freundinnen einen Anflug von "bäuerischen Manieren" erkennen lässt. Als er ins Herrenhaus von Mrs. Charmond gerufen wird - die einzige feine Dame der Gegend, eine hübsche junge Witwe -, um sie nach einem leichten Unfall zu behandeln, ergreift er die Gelegenheit und nimmt sie zur Geliebten. Zu diesem Zeitpunkt ist er erst wenige Monate verheiratet.
Der Roman umfasst einen sehr begrenzten Zeitraum - es dürften nicht mehr als zweieinhalb Jahre sein. Es kommt zu einer Trennung zwischen den Eheleuten, am Ende versöhnen sie sich wieder, aber von einem echten Happy-end kann keine Rede sein.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Thomas Hardy versteht sich darauf, auch die feinsten, kaum bewussten Gefühlsregungen zu schildern. In "Die Woodlanders" wird überdies die Schilderung des Waldes im Lauf der Jahreszeiten sehr schön organisch in die Handlung eingebunden. Für Waldliebhaber ist das Buch ein Genuss.
Ich habe eine Ausgabe des Anaconda Verlags in einer Übersetzung von Ana Maria Brock gelesen. Dass die Übersetzung holprig und schwerfällig sei, wie einige Amazon-Rezensenten behaupten, kann ich so nicht erkennen - Hardy ist nun mal kein flotter und leichthändiger Erzähler, ich habe allerdings auch keine Vergleichsmöglichkeit. -
Ich fand übrigens in Wien auch das Uhrenmuseum sehr sehenswert, das sich auf Marie von Ebner-Eschenbachs Sammlung gründet.
Die Strudlhofstiege habe ich aber bisher immer verpasst und seit ich das Buch gelesen habe, war ich auch noch nicht wieder in Wien. Irgendwann ergibt es sich hoffentlich. -
Ich habe das Buch fast durch. Es ist sehr spannend, aber besonders gut gefällt mir, wie stark Hardy die geschilderten Ereignisse mit den Vorgängen in der Natur in Bezug setzt, in diesem Fall mit dem Wald. Alles, was geschieht, findet sein Spiegelbild in den Bäumen.
Wieder mal, wie so oft bei Hardy, ist das Thema Klassenschranken der Mittelpunkt, von dem das Drama ausgeht.
-
Ich kenne diesen Effekt auch, habe es aber genausogut auch schon erlebt, dass ein Buch beim Wiederlesen stärker auf mich gewirkt hat als bei der Erstlektüre. Das gilt zb für "Heidi" und für "Das verlorene Mädchen" von D.H. Lawrence. Beide Bücher habe ich als Teenager gelesen und gemocht, dann viele Jahre später wiedergelesen und noch mehr gemocht. Speziell bei "Das verlorene Mädchen" liebe ich jetzt genau die Passagen am meisten, die ich bei der Erstlektüre nicht recht verstanden und mehr oder weniger überlesen habe.
-
Ich habe mit "Woodlanders" von Thomas Hardy begonnen, das auf meiner diesjährigen Liste steht. Erfreut stelle ich fest, dass ich es doch noch nicht kenne; es ist völlig neu für mich. (Da es mit meinem Namensaufkleber markiert war, hatte ich geglaubt, es irgendwann schon mal gelesen zu haben, da ich diese Markierung immer erst anbringe, wenn ich das Buch gelesen habe und behalten will.)
Es gefällt mir sehr. Die Woodlanders sind Bewohner einer kleinen, in einem Waldstück gelegenen Ansiedlung namens Little Hintock. So gut wie alle Leute sind irgendwie im Holzgeschäft oder im Obstanbau tätig, haben also jedenfalls mit Bäumen zu tun.
-
Es folgt eine Liste meiner geplanten Re-Reads - zum Teil seit Jahren geplant und immer wieder aufgeschoben, jetzt wird es endlich mal durchgezogen!! :
Hans Lebert: Die Wolfshaut
Christina Stead: Der Mann, der seine Kinder liebte
Emily Ruskovich: Idaho (gelesen)
Radka Denemarková: Ein Beitrag zur Geschichte der Freude (gelesen)
Helmut Krausser: Melodien (gelesen)
Kjell Johansson: Gogols Welt (abgebrochen)
Enrique de Hériz: Lügen
André Dubus III: Haus aus Sand und Nebel
Joel Rose: Kein Rabe so schwarz
Stefan Màni: Das Schiff (gelesen)
Die zwei letztgenannten sind (nach meiner Erinnerung) Trashbücher, die ich aber - warum auch immer - als "wiederlesenswert" im Regal gelassen habe. Die Inhalte habe ich komplett vergessen. -
"Vom Norden rollt ein Donner" habe ich auch noch auf der Wunschliste. Obwohl ich mir ja vorgenommen habe, in diesem Jahr mehr ältere Sachen zu lesen ...
-
Zefira, ich kann gut nachvollziehen, was dich zu den Zweitlektüren treibt. Bei mir soll der Anteil auch höher werden, aber ich habe auch noch so viele ungelesene "Klassiker" (dem Alter nach) in meinen Regalen, dass die Zweitlektüren sich doch in Grenzen halten.
Da ich Gottfried Keller zu meinen Lieblingserzählern rechne, werde ich zuerst von ihm lesen, was ich noch nicht kenne, vor allem den Grünen Heinrich. Das dürfte mich eine Weile beschäftigen.
Den Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Stevenson kenne ich wahrhaftig auch noch nicht - eigentlich sehr merkwürdig bei meiner Vorliebe für klassische Gruselgeschichten.
Was ich über Zweitlektüren schrieb, bezieht sich aber vor allem auf Nicht-Klassiker. Ich habe einige ältere Romane, die ich seit z.T. über zehn Jahren wiederlesen wili. Immer werden sie nach hinten geschoben, und es sind so tolle dabei. Um die will ich mich endlich kümmern. Ich mache eine gesonderte Liste damit. Vielleicht ist das eine oder andere bei den Mitlesern hier bekannt.ps. In diesem Jahr soll ein später Roman von Thomas Hardy erscheinen, der bisher noch gar nicht auf deutsch vorliegt, "Die Liebe seines Lebens" (Verlagsankündigung) . Ich habe mich für eine Leserunde mit Rezensionsexemplar eingetragen; falls sie nicht zustande kommen sollte, kaufe ich mir das Buch natürlich. Auch das möchte ich in diesem Jahr noch lesen. "Woodlanders", das auf meiner Liste steht, habe ich gelesen, erinnere mich aber an genau nichts; im Gegensatz zum "Bürgermeister von Casterbridge", das ich mindestens zehn Jahre früher gelesen habe als "Woodlanders". Was entweder bedeutet, dass Woodlanders nicht so großartig ist, oder dass ich Alzheimer im Frühstadium habe - Stichwort Langzeitgedächtnis ...
-
Unbedingt, für beide.
"Aus der Tiefe" gab es erstmals in der "Bibliothek des Hauses Usher". Insel Verlag. Die hatte ich seinerzeit aus der Stadtbücherei ausgeliehen, alle. Die ersten hatten sogar gruslig grünes Papier.
Von Sheridan le Fanu steht hier "Onkel Silas" und "Der besessene Baronet".
An den besessenen Baronet kann ich mich gerade kaum erinnern - obwohl ich ihn gelesen habe. Muss wohl auch mal eine Wiederlektüre erleiden.
Aber der Uncle Silas ist einzigartig. Wenn ich nach Thriller-Empfehlungen gefragt werde, nenne ich immer diesen Roman zuerst. Mit der Bemerkung, dass Fitzek und Konsorten sich da mal eine dicke Scheibe abschneiden sollten. Ich kann das Gefühl, das sich beim Lesen einstellt, nur so beschreiben: stell dir vor, du liest in einer Kammer ohne Türen und Fenster und die Wände rücken immer näher zusammen mit jeder Seite, die du umblätterst. -
Man könnte ja sowas mal auf der Strudelhofstiege veranstalten, dann müssten wir nicht so weit reisen ...
24 Stunden lang Treppen rauf und runter mit dem Buch in der Hand. Warum nicht? -
Geplante Klassiker-Lektüren (die anderen kommen auch noch):
Thomas Hardy: Woodlanders (gelesen und vorgestellt)
Charles Dickens: Bleakhouse (habe ich wieder gestrichen, evtl. nächstes Jahr ... )
Robert L. Stevenson: Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde (gelesen)
Thomas Hardy: Der Bürgermeister von Casterbridge
Gottfried Keller: Der grüne Heinrich (gelesen)
Walter de la Mare: Aus der Tiefe (Erzählungen) (teilweise gelesen) -
Ich habe jetzt mal die dringendsten Lektüren auf eine ordnungslose Liste gesetzt.
Es sind viele Zweitlektüren dabei.
Hintergrund ist folgender: In den letzten drei Jahren war ich sehr viel in einem schönen Leseforum unterwegs, das sich vorwiegend um Neuerscheinungen dreht (es gibt viele Leserunden mit Rezensionsexemplaren). Das habe ich mit Freude mitgemacht, aber als ich Ende 2024 mal wieder die Regale aufräumte, stellte ich fest: obwohl mir die neuen Bücher viel Lesefreude beschert haben, ist gar nicht so viel dabei, was ich unbedingt wiederlesen will, und vieles könnte weg. Die Bücher, an denen ich so richtig hänge, das sind alles ältere. Damit meine ich nicht, dass die Erstlektüre lange zurückliegt, sondern dass das Erscheinungsdatum lange zurückliegt (auch wenn es nicht unbedingt Klassiker sind).
Ich will daraus jetzt kein allgemeines Fazit ziehen, sondern nur für mich: Im laufenden Jahr soll mein privates Lesetagebuch mehr als früher "blaue Einträge" enthalten (das sind die Zweitlektüren - die Erstlektüren sind normal schwarz).
Also: die geplanten Klassiker-Lektüren erscheinen jetzt im Listenthread. Vielleicht mache ich noch einen zweiten Thread mit geplanten Nicht-Klassiker-Zweitlektüren, damit ich bei der Stange bleibe und nicht so viel neues Zeug nachkaufe oder leihe. -
Ah danke, das beantwortet meine im Nachbarthread gestellte Frage.
Ich habe bereits geahnt, dass es wohl ein bisschen anders läuft als "Herr der Fliegen" ...