Beiträge von Zefira

    Unbedingt, für beide.

    "Aus der Tiefe" gab es erstmals in der "Bibliothek des Hauses Usher". Insel Verlag. Die hatte ich seinerzeit aus der Stadtbücherei ausgeliehen, alle. Die ersten hatten sogar gruslig grünes Papier.

    Von Sheridan le Fanu steht hier "Onkel Silas" und "Der besessene Baronet".

    An den besessenen Baronet kann ich mich gerade kaum erinnern - obwohl ich ihn gelesen habe. Muss wohl auch mal eine Wiederlektüre erleiden.
    Aber der Uncle Silas ist einzigartig. Wenn ich nach Thriller-Empfehlungen gefragt werde, nenne ich immer diesen Roman zuerst. Mit der Bemerkung, dass Fitzek und Konsorten sich da mal eine dicke Scheibe abschneiden sollten. Ich kann das Gefühl, das sich beim Lesen einstellt, nur so beschreiben: stell dir vor, du liest in einer Kammer ohne Türen und Fenster und die Wände rücken immer näher zusammen mit jeder Seite, die du umblätterst.

    Man könnte ja sowas mal auf der Strudelhofstiege veranstalten, dann müssten wir nicht so weit reisen ...

    24 Stunden lang Treppen rauf und runter mit dem Buch in der Hand. Warum nicht?

    Geplante Klassiker-Lektüren (die anderen kommen auch noch):

    Thomas Hardy: Woodlanders
    Charles Dickens: Bleakhouse
    Robert L. Stevenson: Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde
    Thomas Hardy: Der Bürgermeister von Casterbridge
    Gottfried Keller: Der grüne Heinrich
    Walter de la Mare: Aus der Tiefe (Erzählungen)

    Ich habe jetzt mal die dringendsten Lektüren auf eine ordnungslose Liste gesetzt.
    Es sind viele Zweitlektüren dabei.
    Hintergrund ist folgender: In den letzten drei Jahren war ich sehr viel in einem schönen Leseforum unterwegs, das sich vorwiegend um Neuerscheinungen dreht (es gibt viele Leserunden mit Rezensionsexemplaren). Das habe ich mit Freude mitgemacht, aber als ich Ende 2024 mal wieder die Regale aufräumte, stellte ich fest: obwohl mir die neuen Bücher viel Lesefreude beschert haben, ist gar nicht so viel dabei, was ich unbedingt wiederlesen will, und vieles könnte weg. Die Bücher, an denen ich so richtig hänge, das sind alles ältere. Damit meine ich nicht, dass die Erstlektüre lange zurückliegt, sondern dass das Erscheinungsdatum lange zurückliegt (auch wenn es nicht unbedingt Klassiker sind).
    Ich will daraus jetzt kein allgemeines Fazit ziehen, sondern nur für mich: Im laufenden Jahr soll mein privates Lesetagebuch mehr als früher "blaue Einträge" enthalten (das sind die Zweitlektüren - die Erstlektüren sind normal schwarz).
    Also: die geplanten Klassiker-Lektüren erscheinen jetzt im Listenthread. Vielleicht mache ich noch einen zweiten Thread mit geplanten Nicht-Klassiker-Zweitlektüren, damit ich bei der Stange bleibe und nicht so viel neues Zeug nachkaufe oder leihe.

    Ah danke, das beantwortet meine im Nachbarthread gestellte Frage.
    Ich habe bereits geahnt, dass es wohl ein bisschen anders läuft als "Herr der Fliegen" ...

    Ich habe von Walter de la Mare ein Bändchen Gruselgeschichten mit dem Titel "Aus der Tiefe", das in der lila Reihe Suhrkamp Phantastica erschienen ist. Offenbar auch gelesen, denn es hat Leserillen hinten, aber ich kann mich an nichts erinnern. Ich setze es mir mal auf die Liste, es sind Erzählungen, das geht gut nebenher.

    Auch Sheridan LeFanu verdient eine zweite Lektüre.

    Ich habe eben nochmal in meine Leseliste des Vorjahres geguckt.
    Als "ganz großartig" habe ich vermerkt:
    "Das Gleichgewicht der Welt" von Rohinton Mistry. (Es geschieht nicht mehr oft, dass ich über einem Buch sitzend weinen muss, aber bei diesem war ich nahe dran.)
    "Darwyne" von Colin Niel, spielt in Französisch-Guyana und wird als Thriller vermarktet, was m.E. falsche Erwartungen weckt. Es geht darin um sehr wichtige Themen.
    "Notizen zu einer Hinrichtung" von Danya Kukafka.

    "Die Passagierin" von Franz Friedrich, auch Kategorie Phantastica, und gleich danach habe ich auch "Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr" von Franz Friedrich gelesen.

    Und als Überraschung "Terror" von Dan Simmons. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Simmons hätte ich ein derart tolles Buch nicht von ihm erwartet.


    Ich möchte auch noch zwei wunderschöne Graphic Novels erwähnen, die ich seit dem Kauf immer wieder hervorhole: "Der letzte Tag des Howard Philips Lovecraft" (phantastisch gestaltet von Jakub Rebelka) und "Dantes Inferno" von den Brüdern Brizzi.


    Aufgegeben habe ich das gerühmte "Die Projektoren" von Clemens Meyer - wegen Überforderung -, und richtig angeödet war ich von "Achtsam morden", obwohl mir die Verfilmung gefallen hat.

    Ich habe im letzten Jahr David Copperfield parallel als Print und als Ebook gelesen, je nachdem wie es passte (da ich außerdem nebenher "Demon Copperhead" las, war mir der Reader manchmal lieber). Das Ebook war von Meyrink übersetzt, die Printausgabe - eine sehr schöne vom Insel Verlag mit den Illustrationen von Phiz und einem kundigen Essay von Stefan Zweig als Vorwort - nannte überhaupt keinen Übersetzer.
    Ich kann mich erinnern, dass mir die Meyrink-Übersetzung besser gefiel - was ich aber auch darauf zurückführte, dass ich sie schon kannte: Ich hatte irgendwann mal eine Printausgabe dieser Übersetzung im Haus gehabt, aber meine Tochter hat sie bei ihrem Auszug mitgenommen, so dass ich mir eine andere nachkaufen musste, also die genannte von Insel.

    In diesem Jahr will ich übrigens unbedingt Bleakhouse wiederlesen. Überhaupt plane ich ein Jahr mit vielen Zweitlektüren.

    Ich habe "Der begrabene Riese" 2015 gelesen und eben mal herausgesucht, was ich in meinem damaligen Lieblingsforum dazu schrieb (während des Lesens, ich war also noch nicht ganz durch):


    "

    Ein kurioses Buch. Ich kann nicht anders, als das Buch als Allegorie auffassen, und suche ständig nach Deutungshinweisen. Auf den ersten Seiten dachte ich gar, die handelnden Personen seien Kaninchen (wohl weil ich mich sehr an ein bestimmtes Kapitel in "Watership Down" erinnert fühlte). Inzwischen weiß ich, dass das nicht stimmen kann, bin aber immer noch nicht sicher, ob es ein historischer Roman werden soll oder eher etwas aus der Riege Phantastica. Manche Figuren scheinen immer noch eindeutig allegorisch, vor allem der Fährmann, der sich weigert, Ehepaare gemeinsam überzusetzen, wenn sie einander nicht wirklich innig lieben."

    Ein Mitforist, der mir das Buch empfohlen hatte, verglich es mit Kafkas "Verwandlung" oder Ransmayrs "Die letzte Welt" und sah es als eindeutig allegorisch an.

    Ich werde Buddenbrooks auch sicher nochmal wiederlesen, wäre bei mir das vierte Mal.
    Manchmal denke ich, so in zehn Jahren (falls ich dann noch lebe) schmeiße ich alle Bücher raus bis auf die "all-time-faves". Die, die man fast auswendig kennt und trotzdem immer wieder lesen kann. Insgesamt nicht mehr als fünfzig oder so. Und die reichen dann für den Rest.

    Ich habe es auf den letzten Metern geschafft, "Das letzte Abenteuer" von Doderer zu lesen. Ich habe es als Ebook mit dem kundigen Nachwort von Martin Mosebach. Hat mir sehr gut gefallen - vielleicht empfindet es der eine oder die andere hier als Sakrileg, wenn ich das so sage, aber der Erzählton hat mich manchmal sehr an Tania Blixens phantastische Geschichten erinnert. Das Buch ist ein Kleinod. Eine schön aufgemachte gebundene Ausgabe wäre ein Muss für mich, wenn es denn eine gäbe, aber das scheint nicht der Fall zu sein ...

    Meine Erstlektüre war in den Siebzigern, mit 17 oder 18. Ich habe das komplette Werk mehrmals wiedergelesen, auch meine 1987 und 1990 geborenen Töchter sind praktisch damit groß geworden. Meine grüne Ausgabe ist mit meinen Töchtern aus dem Haus verschwunden .... Seit Jahren habe ich eine gebundene Weltbild-Ausgabe, sechs Bände und den kleinen Hobbit zusammen im Schuber, die alte Übersetzung von Margaret Carroux. Vor einigen Jahren entdeckte ich den dicken, schön aufgemachten Band mit der Übersetzung von Krege in einem Antiquariat und der Inhaber versicherte mir, Krege sei zu Unrecht kritisiert worden; seine Übersetzung berücksichtige die verschiedenen Sprachebenen des Originals viel besser. Ich habe das Buch gekauft und plane irgendwann eine x-te Lektüre damit.
    HdR wäre mein Buch für die Insel. Ohne Frage.

    Danke für diese Vorstellung! Ich kenne von Heyms Prosa nur "Das Schiff", eine finstere, sehr eindrucksvolle Geschichte, die öfter in Gruselanthologien auftaucht - mit der personifizierten Pest als Antagonist. Die Novellensammlung werde ich mir bei Gelegenheit vornehmen, sie ist ja bei Gutenberg zu haben.

    Vogelbeere, deine Auswahl gefällt mir sehr. Das Vorhaben mit David Copperfield und Demon Copperhead habe ich auch, in einer analogen Leserunde hier vor Ort, wir beginnen mit dem Dickens direkt im Januar und hoffen, dass der Demon Copperhead dann möglichst bald als Taschenausgabe erhältlich ist.

    Ich habe beide im Herbst parallel gelesen, es ist ein tolles Vorhaben, weil dann zu der tollen und ergreifenden Geschichte, die Kingsolver erzählt, noch die Genugtuung hinzukommt, wenn man die einzelnen Phasen mit dem Copperfield vergleicht.
    Kingsolver hat bewusst Copperfield zum Vorbild gewählt, weil ihr Dickens' lebenslanger Einsatz gegen Kinderarbeit und -armut imponiert, und die gleiche Grundlage hat auch der Copperhead. Viel Freude damit!

    Edit: ich arbeite noch an meiner Liste. Ich plane etliche Zweitlektüren, darunter auch eine von Dickens, und möchte mich im kommenden Jahr auch wieder Perutz zuwenden.

    Ich würde die Elenden auch wiederlesen - ich kenne das Buch seit Jahren und finde es einfach nur großartig.

    Aber ich will mir jetzt auch nicht zuviel vornehmen. Fürs nächste Jahr plane ich einige seit langem aufgeschobene Zweitlektüren. Wie - glaube ich - schon mal hier besprochen, will ich aber nicht nur Klassiker auf die Liste setzen, bzw. eine gemischte Liste machen.