Ich weiß nicht, auf wen in diesem Fall die Bezeichnung Wettbewerb zurückgeht, aber um einen Wettstreit, wer am meisten Bücher oder die schwierigsten Bücher schafft, ging es nie. Man macht eine Liste und schaut, wieviel man davon liest. (Ich schreibe auf meine Leselisten immer alles mögliche, was sowieso gar nicht zu schaffen ist, aber es geht mir auch darum, im Gedächtnis zu behalten, was für mich noch ansteht. )
Beiträge von Zefira
-
-
Ich habe mir kürzlich Daniel Kehlmanns Büchlein über Leo Perutz gekauft - war im Städel und wollte unpetinkt was aus dem Museumsshop kaufen, deshalb dann dieses Buch - und beim Hineinschauen beschlossen, dass ich eine Perutz-Gesamtlektüre brauche. Die würde ich im nächsten Jahr beginnen, zusammen mit den Resten Lernet-Holenia, die mir noch fehlen, und einigen anderen, darunter auch zeitgenössische Autoren/Autorinnen.
Edit - eben habe ich die Klassiker-Leseliste nochmal abschließend bearbeitet. Vielleicht lese ich noch den Doderer, alles andere, was ich nur halb oder auch gar nicht gelesen habe, muss ich für dieses Jahr (oder je nachdem auch komplett) canceln. In der zweiten Jahreshälfte ist mir wenig gelungen; ich kenne auch die Gründe, aber es hilft ja nichts. Hoffentlich wird es nächstes Jahr besser und ich kriege den Kopf mal wieder frei.
-
Bei mir Neuzugang: Die Forsyte Saga, komplett. Für die geplante Leserunde.
-
Ich liebe den "Vetter Basilio" und "Das Verbrechen des Paters Amaro". Aber "Das berühmte Haus Ramirez" ist nicht so recht an mich gegangen, und ich fürchte, dass "Die Maias" ein ähnliches Thema hat, deshalb habe ich es mir - bisher - nicht gekauft. Obwohl es mich mächtig anlacht ...
-
Ich würde mich tatsächlich auch über einen neuen Listenthread freuen. Es hilft doch ein bisschen, eine Liste einzurichten. Ich habe nochmal darüber nachgedacht, klar habe ich nicht alles geschafft, aber einiges habe ich jetzt auch endgültig von der Liste gestrichen, "Die Flügel der Taube" vor allem, das wohl wirklich nichts von für mich ist. (Anderes, wie "Washington Square", lese ich auf jeden Fall noch.)
-
Ich komme mit meiner Liste nicht nach. Habe vorgestern versucht, "Oloaf Audunsson" wenigstens anzulesen, ich bin nicht hineingekommen.
Wahrscheinlich sollte ich mit diesen ganzen Listenplänen einfach mal aussetzen. -
Ich habe "Physik der Schwermut" von ihm als Ebook. Aber bisher noch nicht gelesen ...
-
Du kannst - wenn du elektronische Medien in Erwägung ziehst, Zefira - das Buch für den Kindle auch für 1,99 erhalten.
Ja, vielleicht mach ich das.
Übrigens stehen in unserem offenen Schrank hier am Ort seit Wochen die Bände "Forsyte Saga Teil 2 " und "Teil 3".
Teil 1 fehlt leider. Vielleicht taucht er ja noch auf ... -
Ich würde evtl. im Frühjahr mitmachen (so ab März, wenn es euch passt). Müsste mir die Bücher auch erst besorgen, aber die kann ich sicher bei Momox bekommen.
-
Kein Klassiker: Clemens Meyer, Die Projektoren. Ich komme aus persönlichen Gründen nur langsam voran, bin aber nach 200 Seiten beeindruckt. Ohne sagen zu können, warum überhaupt ;-).
Ich habe etwas über 200 Seiten gelesen und das Buch dann mit einer Lesefreundin gegen "Das große Spiel" von Powers getauscht.
Eigentlich interessiert mich das Thema, und das Buch ist glänzend geschrieben. Trotzdem bin ich nicht hineingekommen - auch in einem zweiten Anlauf nicht.
Am Rande: "Die Passagierin" von Franz Friedrich, ein Buch von der Longlist, hat mich sehr beeindruckt. Ich fand es so toll, dass ich mir gleich danach den Vorgänger "Die Meisen von Usimaa" gekauft habe. -
Bisher glaubte ich immer, "Jude the Obscure" sei Hardys letzter Roman gewesen. Nun erscheint aber demnächst bei Reclam Die Liebe seines Lebens (The Well-Beloved), ein Roman über die drei Lieben des Bildhauers Jocelyn Pierston.
Ich habe vielleicht Gelegenheit, an einer Vorab-Leserunde teilzunehmen; wenn nicht, kaufe ich mir das Buch. Was von Hardy in Deutsch erhältlich ist, kenne und liebe ich. -
Ach, das letzte Abenteuer habe ich eigentlich auf meiner Leseliste für dieses Jahr ...
-
Herrlich, klingt so schön nach Urban Legend, Akte x lässt grüßen ...
-
Ich weiß nicht recht, ob ich "Die Flügel der Taube" auslesen soll. Ich stehe ungefähr in der Mitte und komme noch immer nicht klar mit dieser Erzählweise, die ich als extrem schwammig empfinde. Manchmal lese ich eine ganze Seite, ohne am Ende zu wissen, was sie mir sagen wollte.
Vielleicht sollte ich es gut sein lassen, obwohl ich mich schon wieder über mich selbst ärgere; früher hatte ich wesentlich mehr Geduld beim Lesen (einfach weil ich noch nicht soviel Auswahl beim Lesen hatte - heute ist halt immer mindestens ein anderes Buch in Griffweite, das lautstark tönt ...). -
Ich habe gerade noch einmal darüber nachgedacht, wie die Lektüre auf mich als Schulkind gewirkt hat. Ich war wie gesagt vielleicht 12 oder 13 Jahre alt.
Die "Plörösenmieze", die in einer Gasthausszene vorkommt, wird von Zuckmayer genau beschrieben (wie er überhaupt alle Personen erstaunlich genau beschreibt): sie sei (aus dem Gedächtnis zitiert) "noch recht jung, aber etwas quallig und mit einem leisen Stich."
Das mit dem leisen Stich habe ich nicht verstanden und meine Mutter gefragt. Heute vermute ich, sie konnte sich denken, was gemeint war - die Plörösenmieze ist ja eine Prostituierte und mit dem Stich ist wohl gemeint, dass sie zwar jung, aber etwas verlebt aussieht. Man sagt ja zb von Sahne oder Butter, die nicht mehr frisch, aber auch noch nicht richtig verdorben ist, dass sie "einen Stich hat". Meine Mutter gab mir eine ausweichende Antwort. Sie hatte es sicher verstanden, wollte es aber nicht erklären.Komischerweise kann ich mich nicht erinnern, wie es auf mich gewirkt hat, dass ein im Gasthaus anwesender Arzt sagt, er kenne die Plörösenmieze "beruflich", d.h. er untersucht Prostituierte als Amtsarzt auf Geschlechtskrankheiten. Das kann ich damals eigentlich nicht spontan verstanden haben, es hat mich aber - im Gegensatz zu dem Stich - offenbar nicht weiter beschäftigt, sonst wüsste ich das sicher noch.
Das nur so am Rand. Ich finde solche Erinnerungen immer wieder interessant - wie man etwas als Kind gelesen und nur halb verstanden hat.
-
Ich habe dieses Stück als Schülerin mehrmals begeistert gelesen und mir immer wieder die Szenen ausgemalt, und als ich dann irgendwann den Film mit Heinz Rühmann sah, war ich enttäuscht, weil ich mir alles ganz anders vorgestellt hatte ....
Die Drastik, die du erwähnst, ging mir allerdings erst später auf. Als Schülerin sah ich vor allem die komischen Momente, zum Beispiel in der Szene, als Willy beim Ball einem anderen Gast über den Tisch hinweg Feuer reicht und dabei alles, was auf dem Tisch steht, so umreißt, dass der Inhalt aller Sektgläser und Kompottschüsseln den Damen auf die Kleider spritzt.
Eine dieser Damen trägt ja als Kostüm eine Hauptmannsuniform, und als Wilhelm Voigt diese Uniform später beim Trödler kauft, werden ihm diese Spritzflecken als Qualitätsmerkmal angepriesen. "Das sind so feine Schampanjerflecken, das sind überhaupt keine Flecken."
Ich habe mich vor Vergnügen nur so geschüttelt. Da war ich wohl 12 oder 13. -
"Washington Square" habe ich mir - wie so vieles andere - reduziert gekauft, als der Weltbild-Laden in Leipzig die Reste verramschte.
Aber erst muss ich "Bildnis einer Dame" lesen, das seit Ewigkeiten auf meiner Liste steht. Ich habe es gestern angefangen. Will mich mal ein bisschen entschleunigen.ps. muss mich korrigieren, es handelt sich um "Die Flügel der Taube." "Bildnis einer Dame" habe ich vor Jahren gelesen.
Ich bringe das immer durcheinander, weil in "Die Flügel der Taube" die Hauptfigur diese Ähnlichkeit mit einem Bronzino-Porträt hat. -
Danke für diese Vorstellung! Ich kenne von Doctorow nur "Das Wasserwerk", das ich irgendwann vor dem Millennium gelesen habe, weil es im Literarischen Quartett sehr gelobt wurde (ich glaube, von Karasek vorgestellt).
Leider kann ich mich kaum erinnern - nur, dass es mir gefallen hat. Da ich im nächsten Jahr eine ganze Reihe Re-Reads plane, kann ich es evtl mal dazusetzen. -
Han Kang aus Korea hat gewonnen. Ich habe zwei Bücher von ihr auf dem Reader, aber noch keines davon gelesen. Das werde ich jetzt ganz schnell nachholen. Man will ja mitreden können ...
-
I
Da hier Margaret Atwood genannt wird, welche Bücher außer "Report der Magd" kann man denn noch lesen, habt ihr Empfehlungen. Ich kenne gar nichts von ihr.
O ja, da kann ich gern helfen: "Die Räuberbraut" ist ganz phantastisch, ich habe dazu eine Rezension geschrieben, die ich hier verlinke: Die Räuberbraut
Sehr gut gefallen hat mir "Alias Grace" , darin geht es um eine junge Dienstmagd. Tochter einer Einwandererfamilie, die angeklagt wird, ihren Arbeitgeber ermordet zu haben. Das Buch wurde - unter dem gleichen Titel - ungewöhnlich gut als Serie verfilmt.
Etwas speziell ist "Der blinde Mörder", da kenne ich ein paar Leute, die damit gar nichts anfangen können, aber mir hat es gefallen. In allen genannten Büchern stehen Frauen und ihre Probleme im Mittelpunkt. Die zwei letztgenannten könnte man als History bezeichnen, "Der blinde Mörder" beginnt nach meiner Erinnerung in den Zwanzigern ... muss aber nicht stimmen, ich habe es so im Kopf.Ich habe auch "Hexensaat" gelesen. Das ist Atwoods Beitrag zu dem Hogarth-Shakespeare-Projekt, d.h. die Handlung orientiert sich an einem Shakespeare-Stück, "Der Sturm". Es hat mir nicht ganz so gut gefallen; der Ansatz der Serie - Shakespeares Stücke irgendwie in der Gegenwart zu verorten - ist auch gerade bei dem "Sturm" immens schwierig, und besonders glaubwürdig ist der Plot entsprechend nicht gerade. Aber sehr originell. Der Roman spielt in einem Gefängnis.
Ich würde gern noch mehr von Atwood lesen, sie hat mich noch nie enttäuscht. Vielleicht nehme ich mir im Winter "Katzenauge" vor.