So, ich habe den Roman heute Vormittag beendet. Es wurde ja immer spannender, so dass ich gar nicht mehr unterbrechen wollte.
Zu den Erzählebenen: Ich denke schon, dass die Handlung aus mehreren Perspektiven erzählt wird, zwar ist Ellen die Haupterzählerin, aber wenn Lockwood erzählt wird doch klar, dass man alles auch anders sehen kann und dann gibt es ja mehrmals noch eine dritte Erzählebene (z.B. wenn Ellen einen Brief bekommt) und es scheint wieder alles ganz anders. Im Gegensatz zu anderen Schriftstellern in der Zeit, macht Emily meiner Meinung nach das sehr gut, erinnern will ich nur mal an Moby-Dick, vier Jahre nach „Sturmhöhe“ geschrieben und da erzählt Ismael oft von Sachen die er überhaupt nicht wissen kann, z.B. was in der Kapitänskajüte beim Essen gesprochen wird usw.
Zu den Handlungsmotiven: Für mich ist das meiste sehr gut nachvollziehbar, vor allem, dass sich Isabella in Heathcliff verliebt ist durchaus vorstellbar (Gegensätze ziehen sich an) und eine große Auswahl an Männern hatte sie in der abgelegenen Gegend ja nicht zur Verfügung. Revolutionär für die damalige Zeit finde ich dagegen, dass Isabella Heathcliff verlässt und mit ihrem kleinen Kind nach London zieht.
Alles in allem: ein gut geschriebenes Buch aus einer für uns fernen Zeit mit einer spannenden aber durchaus nachvollziehbaren Handlung.