Beiträge von b.a.t.

    Monika Helfer: Löwenherz



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    Nun der Abschluss der Trilogie von Monika Helfers Familiengeschichte.

    Band 2 fand ich gleichwertig mit Band 1 und hoffe auch auf ein Lesevergnügen mit ihrem Bruder Richard "Löwenherz"

    Ich wurde durch das Buch von Nicole Seifert FRAUENLITERATUR auf Gabriele Reuter aufmerksam.

    Sie schrieb im Realisums und Naturalismus.

    Ich habe mir mal zwei Bücher von ihr downgeloadet


    Aus guter Famile

    Das Tränenhaus


    War zu ihrer Zeit eine Bestsellerautorin, ist aber irgendwie von der Bildfläche verschwunden.

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    Magalie Nieradka-Steiner: Exil unter Palmen. Deutsche Emmigranten in Sanary-sur-Mer


    Zu Beginn des ersten Lockdowns hatten wir für April einen Südfrankreich Urlaub geplant, Für diesen Urlaub habe ich mir ein Buch gekauft, leider wurde nichts daraus, ich wollte das Buch vor Ort lesen, ist aber vielleicht passend zum Thema.


    In diesem Dorf waren viele Literaten, unter anderem die Manns, Brechts, Feuchtwanger, Joseph Roth, Werfels, Zweig,...

    Eine kleine aber durchaus gelungene Überraschung aus meinem Bücherregal. Der Autor Piglia schreibt über einen wunderbaren Essay über Lektüre in Romanen.


    Er beleuchtet viele große Klassiker, angefangen von Cervantes und Borges, eine wirklich gelungene und spannende Darlegung über die Lektüre Kafkas ausgehend von seinen Briefen mit Felice Bauer. Poe und Chandler werden in ihren Kriminalromanen unter die Lupe genommen.


    Die Auseinandersetzung mit seinem Landsmann Ernesto Guevara, der ursprgl. Schriftsteller werden wollte, bevor er in den Guerrilla-Krieg abgebogen ist, für den aber das Lesen bis zum Schluss essentiell war. Trotz seiner Irrwege hat er stets Tagebuch geschrieben und Bücher mit sich auf den Schlachtfeldern herumgeschleppt.


    Die im Roman lesenden Frauen Anna Karenina, Emma Bovary und Molly Bloom werden entgegengestellt.


    Während bei Flaubert und auch bei Tolstoi die Protagonistinnen versuchen ihr Leben der Literatur anzupassen, die Literatur sozusagen als Beispiel nehmen, wie sie leben wollen, wie sie ihr Leben einrichten, so macht es Julio Cortazar in seinen Büchern genau umgekehrt. Er versucht der Literatur Inhalte für das eigene Leben der Protagonisten herauszuziehen. Das Gelesene soll im Leben helfen Sinn zu fassen. So auch bei Robinson Crusoe das Lesen der Bibel rettet ihn.


    Joyce und Proust brechen mit der Linearität von Ursache und Wirkung, ein vollkommener Leser wird anstelle des Erzählers gesetzt


    Mich hat das Buch fasziniert, weil einen der Autor in die Welten der unterschiedlichen Klassiker reinzieht, zum Nachdenken anregt. Er hat auch immer wieder auf die Philosophie Walter Benjamins Bezug genommen, der mir noch sehr gut von meiner Hannah Arendt Lektüre in Erinnerung ist.


    Ich kann für diesen Essay nur eine große Leseempfehlung aussprechen, kann mir vorstellen, dass es hier auch einige gibt, denen das Buch eine Bereicherung ist.


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    Monika Helfer: Die Bagage


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    Möchte, bevor es März wird nur kleine, aber feine aktuelle Bücher lesen, damit wir dann den Murr beginnen können:)


    Ich freue mich aber schon sehr auf den 1.Band von Monika Helfers Trilogie.

    giesbert ich habe mir auch die Fischer Übersetzung von Proust gekauft im vorigen Jahr. Den ersten Band habe ich bereits gelesen nebenher immer wieder mal das Original. Während der Pandemie hab ich mein Französisch wieder etwas aufgemöbelt und es ging überraschend gut. Soweit ich das beurteilen kann (bin aber weit davon entfernt Expertin zu sein) ist die Fischer Übersetzung ganz gut gelungen, auch sehr flüssig zu lesen und der heutigen Zeit angepasst. Bd. 2 kommt im Laufe der nächsten Monate, ich will das wieder so machen jedes Kapitel zuerst auf frz., dann auf dt.

    Während meines Studiums habe ich die "Recherche" auf Englisch gelesen. Ist aber schon etwas her, .... Damals war es aber ein schnelles Drüberlesen.

    Ich wills in kleinen Happen genießen, und die einzelnen Bände zwischendurch einstreuen.


    und die Tante Jolesch ist erfrischend )) auch wenn ich persönlich finde, dass sich Männer schon Luxus leisten könnten :)

    Ricardo Piglia - Der letzte Leser


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    Ich sehe die Bilder der Links übrigens auch nicht, kann aber damit leben, und das ganze ist bei mir browserunabhängig, geht bei keinem (Chrome, Edge, Firefox)

    Auf meinen Reisen, habe ich schon einige literarisch interessante Fleckchen besucht und gesehen.


    Auf dem Weg nach Bologna machten wir 2016 einen Zwischenstopp in Ferrara, eine wunderschöne alte Stadt.

    Einige Zeit zuvor hatte ich das Bassanis Buch - Die Gärten der Finzi Contini gelesen.


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    In Ferrara suchten wir den jüdischen Friedhof um das Grab, aus dem Buch. Die Familie die Bassani in seinem Buch geschrieben hat hieß in Wirklichkeit Finzi- Magrini, auch das Grab Bassanis ist gleich in der Nähe. Er war ja Teil der Resistenza und wollte auf dem jüdischen Friedhof bestattet werden.


    Schon der Weg vom mittelalterlichen Stadtkern zum jüdischen Friedhof war abenteuerlich. Wir gingen unbeabsichtigt einen Umweg und nach 7 km Fußmarsch haben wir endlich hingefunden. Der Friedhof war allerdings verschlossen und wir wollten schon fast wieder umkehren, als eine ältere Frau aus dem Eingangstor herauskam, sie war sowas wie die Friedhofswärterin. Als ich ihr von unserer Suche erzählte, ließ sie uns rein.


    Das Areal war sehr groß und sie zeigte uns die Richtung in die wir gehen mussten, kam aber selber nach mit einem Fahrrad, weil ihr das Gehen schon zu beschwerlich war. Sie erzählte und von den Juden in Ferrara, wie es war, als die Rassengesetze unter den Faschisten auch in Italien gültig wurden, vom großen Massaker bei der Burg von Ferrara (darüber hat Bassani in einem anderen Werk auch geschrieben). Das leere Grab der Finzi- Magrini war schon beklemmend, es war für Menschen bestimmt, die in Polen verbrannt wurden. Ich fand das Gespräch sehr sehr interessant, sie hat auch von ihr selber erzählt, sie war im Krieg bei einem Bauern versteckt als Magd untergekommen und konnte der Todesmaschinerie entkommen.


    Micol, das Mädchen aus dem Roman war nicht aus der Familie Finzi-Magrini, da hatte der Autor ein anderers Vorbild genommen.


    Während ich das hier so schreibe habe ich Lust bekommen, das Buch wieder zu lesen. Ich glaube, ich werde das auch tun, sobald ich mein jetziges Buch fertig habe.


    Unten die beiden Bilder vom Grab der Finzi Magrini und von Bassani.



    finzimagrini.JPG



    bassani.JPG

    Ich hab mir folgende Bücher für die nächste Zeit vorgenommen:


    Marcel Proust - Recherche Bd. 2 A l'ombre des jeunes filles en fleurs- Im Schatten junger Mädchenblüte

    Maya Angelou - Gather together in my name

    ETA Hoffmann - Lebensansichten des Katers Murr (habe Matou von Köhlmeier gelesen und bin neugierig geworden)

    Mihail Bulgakow - Der Meister und Margarita

    Henry James - The Patagonia

    Elsa Osorio - A veinte anos luz - Mein Name ist Luz

    Gustave Flaubert - Madame Bovary


    Vielleicht gibts ja interessierte Mitlesende

    Hallo zusammen,


    ich hab ja schon einige Beiträge hier geschrieben, möchte mich aber gerne kurz vorstellen.

    Ins Klassikerforum habe ich über die Literaturschock Seite gefunden und auch zum großen benachbarten Bücherforum.


    Vor sehr langer Zeit war ich schon einmal in einem Forum (die-leselust.de) aktiv, allerdings hat sich das bei mir dann irgendwie verlaufen. Als ich vor einiger Zeit wieder mal daran gedacht habe, gab es das alte Forum nicht mehr, ich wurde aber über den lieben Freund Google hier her geschickt. Manchmal ist Google auch zu etwas gut :)


    Ich glaube, dass einige Mitschreibende der beiden Foren hier damals auch im Leselust Forum waren. Manche Nicknamen kommen mir zumindest bekannt for. Ich kann mich aber nicht mehr an meinen eigenen Nick erinnern (evt. ginie) es ist leider schon 15 Jahre oder so her.


    Ich habe Anglistik und Amerikanistik, Germanistik und Politikwissenschaften studiert in Wien und Chicago.

    Ich liebe Reisen, weil man da soviel vom Land, den Menschen und auch von den Hintergründen zur Literatur mitnehmen kann.


    Meine Lesepräferenzen:


    Klassiker - auch gerne nach Jahren ein re-read, die Frage ist wie ein Klassiker definiert ist, da gibt es ja viele Ansätze

    aber gerne auch Aktuelles und Neues


    Was ich nicht so gerne mag:

    Fantasy, Science Fiction - bedingt und Krimis.


    Ich freue mich auf spannenden Austausch mit euch in diesem Forum.


    LG Beate

    Danke)

    Würde mich freuen, wenn sich wieder mal eine Leserunde ausgeht. Ich lese eigt. querbeet. Mal etwas älteres, dann wieder etwas aktuelles.

    Es ist leichter zu schreiben was ich nicht mag :)


    Keine Fantasy, Science Fiction oder typische Krimis.


    Ich lese auch schon mal ein Buch wieder, das ich vor langer Zeit gelesen habe.

    Ich hab mir z.B vorgenommen in nächster Zeit "A L'ombre des jeunes filles en fleurs" von Proust zu lesen. Das ist der zweiter Teil der "Suche". Ich hab mir auch die dt. Fassung aller sieben Bände vom Reclam Verlag in der Übersetzung von Bernd Fischer gekauft, wenn die Originalfassung zu kompliziert werden sollte :)


    Ansonsten bin ich immer für deutschsprachige, englischsprachige Klassiker, Südamerikaner, Franzosen, Portugiesen, Spanier, Russen oder mal ganz was anderes zu haben. Ich wechsle immer mit aktuellen Büchern ab, je nach Lust und Laune.


    Vielleicht sollten wir einen Thread eröffnen, nicht was ich derzeit lese, sondern was ich vorhabe in der nächsten Zeit zu lesen. Ein paar Bücher eintragen, vielleicht ergibt sich ja dann eine Leserunde.


    Diese hier war klein aber sehr fein - richtig gemütlich )

    Geschafft :)


    Steinar hat sein Paradies wiedergefunden, er hat erst fortgehen müssen, um zu verstehen, dass er schon immer dort gewesen ist.


    Nomen est omen, sein Paradies sind Steine. Zunächst ist er ausgefahren nach Dänemark um für ein Pferd und ein Kästchen Edelsteine zu bekommen, was ihm blieb waren ein paar Nähnadeln, die er seiner Frau viel später erst schickte.


    Da es mit den Edelsteinen (Ruhm und Reichtum) nichts wurde, zog es ihn nach Utah zu den Mormonen, dort wurde er Ziegelmacher und Maurer, also versuchte er es diesmal mit Ziegelsteinen. Er konnte sich zwar etwas Ansehen und Wohlstand erarbeiten, kam aber mit den Moralvorstellungen und Eingeschränktheiten nicht zurecht. Zum Schluss fand er sein Paradies doch in der Steinmauer von Hlida. Er begann wieder die stark ramponierte Mauer zu richten. Eine ganze Entwicklungsgeschichte, die er sich hätte sparen können. Der Preis war ziemlich hoch, dass er draufkam, dass er ein paradiesisches Leben hatte. Er hat für das Paradies seine Frau und seine Kinder geopfert. Deren Leben hätte sich anders entwickelt, wenn sie nicht auf sich alleine gestellt gewesen wären.


    In Utah davor:


    Er schenkte sein Haus, das er eigtl. für sich und seine Familie erbaut hatte der Näherin mit ihrer Tochter und deren Baby, versiegelte sich mit ihr. Die Nadeln halten wohl die Ehen zusammen. Seine erste Familie brauchte ihn anscheinend nicht mehr. Was mit dem Sohn passierte ist völlig unbekannt.


    Er überlässt ihnen sein Haus, weil sowohl die lutherische Kirche als auch das Haus der Näherin hatte nur von "Kindern" eingeschlagene Scheiben. Scheibenlos ist wohl ein Synonym für seelenlos. Die Näherin und ihre Tochter wurden ausgestoßen und verhöhnt, weil die Tochter ein Kind von einem Lutheraner bekommen hat. Sie wurden isoliert und vegetierten nur noch so vor sich hin. Sie kamen auch gar nicht auf die Idee, woanders hinzugehen, wo es keine engstirnigen Mormonen gab. Im Buch heißt es, dass die Leute nicht mal mehr Unterwäsche von ihr schneidern lassen - ich hab mir im Mormonenbeitrag von Wikipedia angesehen, was die traditionelle mormonische Unterwäsche ist, die heute noch getragen wird, da ist Keuschheit vorprogrammiert :),


    Stone/Steinar wird Missionar. Kurz bevor er aufbricht kommen auch seine Kinder und sein Enkel mit Theoderich an, der die Tochter gesiegelt hat, damit sie nicht mit einem unehelichen Kind leben muss. Die Interaktion zwischen Vater und wieder vereinten Kindern ist so gut wie nicht vorhanden. Vielleicht auch nordische Zurückhaltung, wäre dem Klischee zumindest entsprechend, ich tu mir aber sehr schwer mit Klischees.


    In Edinburgh hat er noch eine Zwischenstation, bevor er die Isländer missionieren soll. Ein NLP Kurs für Mormissionen.

    Inhaltlich war nicht viel zu berichten, wie uns Laxness erzählt. Er trifft in Edinburgh auf den Bezirksvorsteher aus Island, der mittlerweile mit seinen Dampfschiffen für Fischfang zu großem Reichtum gekommen ist.

    Er erzählt ihm, wer der wahre Vater von seinem Enkel ist, allerdings nur so am Rande. Der Hof in Island, der versteigert wurde, weil ihn Frau und Kinder nicht mehr bewirtschaften konnten war im Besitz des Bezirksvorstehers. Dieser schenkte ihm den Hof zurück.


    In Island nahm niemand von ihm Notiz. Sogar der Pfarrer war freundlich zu ihm. Der einzige der seinen Vorlesungen zuhören wollte, war Björn von Leyrur, der zum Mormonentum bekehrt wurde, als er gesehen hatte, dass sein Sohn von Theoderich getauft wurde. Das Vielfrauentum dürfte ihm ja zu Recht kommen. Allerdings ist er schon sehr alt, schwach, fast blind und arm.



    Im Nachwort habe ich gelesen, dass Laxness eine reale Person als Ausgangspunkt nahm, Eirikur Olafsson.


    Es gibt schon einige Passagen, die ich interessant finde in dem Buch. Manchmal lese ich auch, vor allem Klassiker gerne ein zweites Mal. Ich glaube bei diesem Buch trifft dies nicht zu. Einmal ist ok, aber reicht auch.


    In der Ecke von Utah war ich auch schon und dann noch Richtung Lake Powell....Mormonen sind uns da nicht begegnet.

    Ich glaube die sind überall in Utah. 60% der Bevölkerung sind Mormonen. Heutzutage wird das nicht mehr so engstirnig sein. Es gibt ja auch Christen, die das nur dem Papier nach sind. Wird sich dort evt. auch so verhalten.

    In Wien sieht man sie manchmal in U-Bahnstationen, ähnlich wie die Zeugen Jehovas, und sprechen Menschen an, verteilen Schriften.

    Merkmal - immer Anzug und Krawatte.


    Das war meine erste Leserundenerfahrung in einem Forum und das hat riesigen Spaß gemacht. Auch eure Inputs und das was ihr beobachtet hat, war sehr interessant und regt weitere Gedanken an.


    Vielen Dank <3

    LG Beate

    Vor langer Zeit habe ich "Der See" gelesen. Dürfte wohl in den 1990ern gewesen sein. Es ging um das politische Sittenbild in Österreich (da hat sich nicht viel geändert bis heute) und das Verschwinden eines bereits vor langer Zeit verschwunden Vaters.


    Ich glaube ich habe das Buch damals ganz OK gefunden, aber danach keine mehr von ihm gelesen. Es wäre einen Versuch wert ein neues zu versuchen.


    Der Standard hat sein Leben und Wirken ganz gut zusammengefasst.


    Nachruf auf Gerhard Roth