Hallo zusammen!
Steffi hat geschrieben:
Meine Lieblingsoper ist "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach.
Obwohl ich sonst nichts von Offenbach mag, die Oper „Hoffmanns Erzählungen“ ist wirklich super. Interessant ist ja, dass das nicht eine direkte literarische Vorlage hat, sondern jeder Opernakt hat eine eigene Erzählung von E.T.A. Hoffmann zum Thema und in der Rahmenhandlung schaut Hoffmann eine andere Literaturoper, nämlich „Don Giovanni“ von Mozart an (Mozart war ja tatsächlich der Lieblingskomponist von Hoffmann, daher auch das A. für Amadeus in seinem Namen). Ich habe mal in der Oper Frankfurt die zwei Opern, also „Don Giovanni“ und „Hoffmanns Erzählungen“ an zwei Tagen hintereinander, quasi als Doppel-Feature gesehen und da begann „Hoffmanns Erzählungen“ dann mit dem wirklichen Bühnenbild von „Don Giovanni“. Fand ich einen tollen Regieeinfall.
Sandhofer hat geschrieben:
Nun sind Opern ja eh so ein merkwürdiger Zwitter zwischen Drama und Musik..
Das kann man auch so sehen: Opern sind (im Idealfall) eine perfekte Symbiose von Kunst (Bühnenbild), Literatur (Vorlage), Sprache (Libretto), Schauspiel, Instrumentalmusik (u.a. Ouvertüre) und Gesang.
Die meisten Opern rettet dann ja auch die Musik. "Die Zauberflöte" ohne Musik wäre einfach nur wirr und abstrus.
Für Wagner, einer der wenigen, der die Texte für seine Opern selbst schrieb (ein anderer wäre Albert Lortzing) war Text und Musik ebenbürtig und das ist auch der Idealfall der Oper, obwohl es natürlich Opern gibt, bei denen die Musik die Hauptsache ist. Der Inhalt der „Märchenoper“ Zauberflöte ist aber m.M. nach keineswegs wirr, sondern, wenn man den esoterischen Aufbau (im übrigen vom esoterischen Thema mit dem Roman „Moby Dick“ vergleichbar) erst einmal durchschaut hat, sehr zielgerichtet.
die wirklich geniale Vertonung eines literarischen Werkes - und man braucht dazu das Original gar nicht zu kennen: Edvard Grieg: Peer Gynt Suites No. 1 & 2
Einverstanden: Griegs Peer Gynt ist genial, auch einverstanden: man kann es genießen ohne die literarische Vorlage zu kennen (Grieg hat übrigens zuerst als Auftragsarbeit eine Bühnenmusik zu Ibsens Drama geschrieben und war dann vom Thema so begeistert, dass er noch die Suite Nr. 1. u. 2 komponierte), aber das gilt für die Opern auch. Ich denke, dass die wenigsten Opernbesucher, die sich von Mozarts „Figaros Hochzeit“ oder von Rossinis „Barbier von Sevilla“ begeistern lassen, die literarische Vorlage kennen, ja überhaupt wissen dass es eine solche gibt. Trotzdem, könnte es nicht sein, dass man „Solveig’s Lied“ aus Griegs „Peer Gynt“ noch besser versteht und damit auch mehr genießt, wenn man Ibsens „Peer Gynt“ kennt?
Musicals:
“My Fair Lady” und “Hello Dolly” kenne ich natürlich auch, Die sind aber weniger nach meinem Geschmack, da gefällt mir ja „Cats“ noch besser, das ja auch eine literarische Vorlage hat. Auch bei den Opern könnte man noch viele ergänzen, ich habe ja nur meine Lieblingsopern aufgezählt und auch da nur eine kleine Auswahl.
Grüße von Hubert