Hallo zusammen,
zwischenzeitlich habe ich den Überblick verloren, wer mitliest und wer wie weit ist?
@adia
Hast Du das Buch inzwischen? Mit dem Einklinken würde ich nicht mehr so lange warten, Du weißt ja, wer zu spät kommt ....... :zwinker:
Gandalf
Bist Du noch dabei, oder schon fertig? Aufgegeben wirst Du doch hoffentlich nicht haben?
Suse
Hast Du das Buch wieder gefunden? Und willst Du dich noch beteiligen?
Steffi
Du hast geschrieben:
Ich habe das Diogenes-Taschenbuch, übersetzt von Erich Noether.
Ich kenne das Diogenes TB nicht, gibt es da Anmerkungen?
Nun will ich mal meine ersten Eindrücke schildern: .......- das war mir alles ein bißchen viel Romantik, fast zu dick aufgetragen
Könnte es sein, dass einem nach „Moby Dick“ alles ein bisschen zu romantisch vorkommt?
"Lieben Sie mich." - "Ich werde sie lieben
Ich habe den Satz nicht gefunden, wo ungefähr soll ich suchen?
"Zwischen zwei Liebenden gibt es einen der liebt und einen der sich lieben läßt." Ich habe festgestellt, dass das oft zutrifft und eine gute Grundlage für eine Beziehung sein kann.
Ich glaube auch, dass das oft zutrifft und kann mir auch vorstellen, dass es eine Beziehungsgrundlage sein kann. Aber als Ideal ist es doch nicht anzustreben, oder?
Die philosophische Ebene geht mir nicht aus dem Kopf.. ......
Und dann beschäftigt mich die Theorie Balzacs, daß die gesellschaftlichen Gesetze und die Moral die Persönlichkeitsentfaltung hemmt
Diese Theorie Balzacs ist wahrscheinlich nicht so falsch, oder?
Und wer weiß, ob Nietzsche nicht Balzac gelesen hatte
Ich glaube, daß Balzac weiter gehen will, als Julies Handlungen einfach als depressiv zu erklären.
Glaube ich auch, fast scheint mir Balzac habe Sören Kierkegaards Werk „Die Krankheit zum Tode“ schon vorweggenommen.
Wie weit bist Du mit dem Roman fortgeschritten, Steffi?
ikarus
Ich habe mich beim Lesen ständig gefragt, was an der Ehe Julies und Victors eigentlich so schlimm ist, daß sie dermaßen unglücklich ist. Konkret hat man darüber nichts erfahren, oder habe ich das nur überlesen? Mittlerweile denke ich, daß Victor mit Julies "Unglück" gar nicht viel zu tun hat. Sie leidet an der Institution Ehe an sich. Mit jedem anderen Mann wäre es ihr wahrscheinlich genau so ergangen.
Sehe ich genauso!
Diesen Stimmungsumschwung empfand ich auch als etwas krass. Julie begründet es im Gespräch mit dem Pfarrer: "Helene ist nicht von >ihm<!" Dieses "ihm" hat mich zunächst verwirrt, und es hat eine Weile gedauert, bis ich dahinter Grenville erkannte. Wenn also Grenville der Vater wäre, könnte Julie ihre Tochter mehr lieben.
Da hatte ich auch erst gestutzt und bin dann zu dem selben Ergebnis gekommen, wie Du.
Ikarus, in welchem Kapitel steckst Du?
Maria
Aber geht es wirklich um Emanzipation bzw. eine bessere Stellung der Frau, oder eher um diese "Verirrung" von Julie's Gedankenwelt? Ich glaube nämlich auch, daß das Problem in Julie selbst liegt.
Das Problem liegt in Julie selbst. Das glaube ich auch, aber ich denke Balzac geht es doch auch um Emanzipation.
das merkt man wirklich und ich glaube er bringt auch die Altersangaben etwas durcheinander.
Maria, da hast Du recht, die Altersangaben sind völlig durcheinander. Ich habe mir so geholfen: Ich lese das Buch nicht als geschlossenen Roman, sondern jedes Kapitel, als eine abgeschlossene Erzählung oder Novelle, so wie sie auch entstanden sind und dann ist es erträglich.
Wo im Roman steckst Du gerade, Maria?
Antonio
die Frage ist, ob Balzac tatsaechlich Ironie beabsichtigte.
Das wissen wir natürlich nicht, ich will aber gelegentlich begründen, warum ich das zumindest glaube
Nun, hat nicht jemand in diesem Forum geschrieben, dass gerade an diesem Roman sich die Geister scheiden, ob er der beste oder der schlechteste Balzacs sei? Ich hoffe, es sei nicht der Beste...
Der beste wird es wohl nicht sein. Zumindest ich habe schon bessere von ihm gelesen, obwohl ich sagen will, dass ich mich gut unterhalte und dass auch viele interessante Fragen aufgeworfen werden und langweilig wird’s eigentlich nie, sonst hättest Du wahrscheinlich auch nicht so schnell zu Ende gelesen. Du hast doch selbst schon was von Balzac gelesen, („Glanz und Elend ...“), dann weißt Du doch, dass er auch besser? schreiben kann.
@ ?
Liest sonst noch jemand mit?
Grüsse von Hubert