Hallo vienna,
obwohl Du „Ulysses“, „Anna Karenina“, „Verbrechen und Strafe“ und die Bücher von Zola nicht magst :rollen: , bist Du doch bei uns im Klassikerforum herzlich willkommen.

Welche Klassiker magst Du denn (Thomas Bernhard ist nach meinem Verständnis noch kein Klassiker – das hat aber nichts mit seiner Qualität zu tun, sondern mit dem Zeitablauf, ich will aber auch keine neue Klassikerdiskussion anregen)? Gibt es etwas bei unseren Lesevorschlägen das Dir gefällt?
Es ist sicher schön für Dich, dass Thomas Bernhards Stücke in Wien aufgeführt werden und ich gönne Dir das auch. Aber es bleibt eine Missachtung seines Verbots. Die entsprechende Passage aus seinem Testament, das Bernhard selbst eine posthume Emigration nannte, lautet:.
„Weder aus dem von mir zu Lebzeiten veröffentlichten, noch aus dem nach meinem Tod gleich wo immer noch vorhandenen Nachlass darf auf die Dauer des gesetzlichen Urheberrechts innerhalb der Grenzen des österreichischen Staats,........ etwas in welcher Form immer von mir verfasstes Geschriebenes aufgeführt, gedruckt oder auch nur vorgetragen werden. Ausdrücklich betone ich, dass ich mit dem österreichischen Staat nichts zu tun haben will...“ (Unterstreichung von mir)
Meine Lieblingsstücke von Bernhard sind „Die Macht der Gewohnheit“ (habe ich schon mehrmals gesehen) und „Der Theatermacher“. „Elisabeth II“ fand ich, vom Ende abgesehen, dagegen etwas langweilig und der Schluss konnte mich dann auch nicht mehr versöhnen. Trotzdem verstehe ich, wenn Dir das Stück gefallen hat, das kann aber auch an den Schauspielern und nicht am Stück gelegen haben. Meiner Meinung nach können Voss und Kirchner auch das Wiener Telefonbuch vorlesen und am Schluss würde man sagen: WUNDERBAR.
Liebe Grüße
Hubert
PS. Das Stück "Ritter, Dene, Voss" gehört auch zu meinen Lieblingsstücken (von Bernhard für die Schauspieler Ilse Ritter, Kirsten Dene und Gert Voss geschrieben und 1986 in Salzburg uraufgeführt, dieses Jahr in der Urbesetzung wiederholt, soll von Peymann im Sept. 2004 am Berliner Ensemble inszeniert werden)