Beiträge von Hubert


    Hallo Fludribus,


    herzlich willkommen als neues Mitglied im Klassikerforum :blume: :blume: :blume:
    und auch als Teilnehmer der Fontane-Leserunde. Erfahrungen braucht man eigentlich für die Teilnahme an einer Leserunde nicht, Freude am Lesen hilft natürlich. Schreib einfach was Dir so beim Lesen auffällt oder durch den Kopf geht und scheue Dich nicht zu fragen, wenn Dir etwas unklar ist.


    LG


    Hubert

    ich verwende die derzeit im Handel kursierende dtv-Ausgabe aus dem Jahr 2003.


    Heute habe ich mir auch die dtv-Ausgabe besorgt, im Unterschied zur Insel-Ausgabe, die nur den reinen Text enthält, gibt es bei dtv einen Anhang von über 80 Seiten (Entstehungsgeschichte, Briefzeugnisse, Anmerkungen, Zeittafel, Nachwort usw)


    Gelesen habe ich Michael Endepols "Bob Dylan von A bis Z", .......... Soo viel Zeit habe ich leider nicht, dass ich das alles zeitnah lesen könnte, da höre ich mir lieber noch mal das Peking-Bootleg an ;-)


    und tust gut daran.


    Um "Bob Dylan von A bis Z" hatte ich bisher immer einen Bogen gemacht, das hörte sich so nach Bravo-Niveau an, auf Deine Empfehlung aber besorgt und Du hast Recht, es lohnt sich. Also vielen Dank für den Hinweis.


    Heute war ja auch wieder Gelegenheit Dylan zu hören>: der Meister feierte seinen 70. Geburtstag! :blume:

    ... und den entsprechenden Leserunden-Ordner gleich auch eröffnet! Nun bin ich ja wohl zum Mitmachen "verurteilt" ... :zwinker:


    LG


    Tom




    Hallo Tom,


    den Leserunden-Ordner zu eröffnen war eigentlich nicht meine Absicht, das ist einfach mein technisches Unvermögen, ich hoffe auf Berichtigung durch sandhofer - aber zum mitlesen "verurteilt", das bist Du :zwinker:


    LG


    Hubert
    [/quote]



    Wir vom Klassikerforum schon ... :breitgrins: :winken:


    Heute habe ich zufällig meinen lange vermissten Taschenrechner wiedergefunden und gleich mal getestet, ob er noch funktioniert:


    Der Inhalt von Thomas Manns Roman-Tetralogie „Joseph und seine Brüder“ umfasst in der Bibel das letzte Viertel vom 1. Buch Mose (Genesis). Die Leserunde zu diesem Thomas Mann Werk im Klassikerforum hat 110 Tage gedauert, eine Leserunde zum ganzen Buch Genesis würde also in Thomas-Mann-Deutsch ca. 440 Tage dauern. Alle 66 Bücher der Bibel somit wahrscheinlich 29.040 Tage, das sind etwas mehr als 79 Jahre! Wie alt bist Du eigentlich, sandhofer?



    Hallo Tom,


    natürlich ist es schade, um die verschwundenen Damen, aber ich denke wir beide werden das auch zu zweit schaffen. Ich habe den 30. Mai jetzt mal in den Kalender eingetragen und hoffe sandhofer, wird meine technischen Fehler berichtigen.


    LG


    Hubert

    Hallo zusammen,


    leider gibt es bei mir i.M. beruflich und privat (u.a. liegt meine Mutter schwerkrank im Krankenhaus) vieles, dass mich nicht die Zeit und die Muße finden lässt den „Hungerkünstler“ zu lesen, ich hoffe das wird sich in den nächsten Tagen ändern. Reingeschaut habe ich natürlich schon und eine Frage ist aufgetaucht, bei der ihr mir vielleicht helfen könnt:


    „Als Höchstzeit für das Hungern hatte der Impresario vierzig Tage festgesetzt, darüber hinaus ließ er niemals hungern, auch in den Weltstädten nicht, und zwar aus gutem Grund. Vierzig Tage etwa konnte man erfahrungsgemäß durch allmählich sich steigernde Reklame das Interesse einer Stadt immer mehr aufstacheln, dann aber versagte das Publikum, eine wesentliche Abnahme des Zuspruchs war festzustellen; es bestanden natürlich in dieser Hinsicht kleine Unterschiede zwischen den Städten und Ländern, als Regel aber galt, daß vierzig Tage die Höchstzeit war.“


    Mit diesem Zitat spielt Kafka natürlich auf das 40-tägige Fasten in der Bibel an, dass sowohl im Alten Testament


    „Denn am Horeb erzürntet ihr den HERRN also, daß er vor Zorn euch vertilgen wollte, (2. Mose 32.1) 9 da ich auf den Berg gegangen war, die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch machte, und ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berge blieb und kein Brot aß und kein Wasser trank“


    als auch im Neuen Testament vorkommt:


    „1 Da ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde. (Hebräer 4.15) 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. (2. Mose 34.28) (1. Könige 19.8)“


    Wenn ich lese, was Kafka über die Gründe schreibt, die den Impressario zu den 40 Tagen kommen lässt, bin ich mir nicht sicher, ob sich Kafka da über die biblischen Stellen lustig macht. Wie seht ihr das?


    Oh mein Gott! Ich liebe Euch!!! Wie doll und verrückt! Alle! Danke, ich habe schon lange nicht mehr so gelacht. Der sich von seiner Frau sagen lässt.... :jumpies:


    Liebe Poppea,


    ich verstehe Dein Entzücken, vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt: Es ging mir nicht darum, dass man sich von seiner Frau nicht sagen läßt, wenn eine Frau mir nichts zu sagen hätte, wie könnte sie meine Frau sein?


    Aber wenn man ein Buch schreibt ohne selbst das Bedürfnis zu diesem Thema zu haben, dann kann da zwar eine gute Klassenarbeit herauskommen, aber kein Buch das ich lesen möchte.


    Liebe Grüße


    Hubert


    PS: Du könntest mir sicher vieles sagen?


    Es muss der schlecht Rasierte sein, weil der mit den schlimmen Haaren ist Sloterdijk. Ich war übrigens neulich auf einer Martin-Walser-Lesung - unglaublich, was dieser Mann für Augenbrauen hat. So produktive Follikel hatte nicht mal der späte Nietzsche. Aber ansonsten pieksauber, der Walser, konnte man echt nicht meckern.


    Für mich ist Walser immer noch mehr wert als Safranski + Sloterdiyk Safranski x Sloterdijk Safranski * Sloterdijk.


    Ich weiss nie: Ist Safranski nun der mit den langen ungewaschenen Haaren oder der schlecht Rasierte? :breitgrins:


    Da ich inzwichen gelernt habe, dass man Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen darf, habe ich mir zu Safranski gemerkt: das ist der, der sich von seiner Frau sagen läßt, über welches Thema er das nächste Buch zu schreiben hat.

    Die sechste und letzte Erzählung in unserer Leserunde heißt: „Ein Hungerkünstler“. Die Erzählung ist gleichzeitig titelgebend für einen Sammelband, der insgesamt vier kurze Erzählungen enthält. Welche das sind kann man dem unten verlinkten wikipedia-Artikel entnehmen.

    Hier findet man den Text:
    http://www.textlog.de/32076.html


    hier den Wikipedia-Artikel:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Hungerk%C3%BCnstler


    und hier weiterführende Links:
    http://dpie.ch/school/pdf/deut…eet%20hungerkuenstler.pdf


    http://www.susanne-schmid.de/Hungerkuenstler_Theorie.pdf

    Auf Vorschlag der ehemaligen Schauspielerin, Sängerin („Ein Schiff wird kommen, …“) und damaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri benennt die EU seit 1985 jährlich eine Kulturstadt Europas. Die erste Kulturstadt war Athen, es folgte Florenz, Amsterdam und Westberlin. Seit 1999 heißt die Kulturstadt Europas, Kulturhauptstadt Europas und dieser Titel wird meistens an mehrere Städte verliehen.


    2010 waren, neben Pécs, die Metropolregion RUHR und die türkische Metropole Istanbul Kulturhauptstädte Europas. Anselm Weber, der neue Intendant des Schauspielhauses Bochum hatte daher die Idee das Kulturhauptstadtjahr mit einem Kulturen übergreifenden Event zu beschließen. Der türkische Regisseur Mahir Günsiray, der eine freie Theatergruppe in Istanbul leitet, sollte das „deutscheste aller deutschen Dramen“, „Goethes Faust“ in Bochum inszenieren. Premiere war am 4. Dez. 2010, ich habe mir die Inszenierung am 4. März 2011 angesehen:


    Günsiray zeigt in etwas mehr als drei Stunden beide Teile von Goethes „Faust“, dabei reduziert er die Figuren auf Faust, den Homunculus und den Türmer Lynkeus, sowie auf Mephisto, der dafür von acht Schauspielern (vier Männer und vier Frauen) gleichzeitig gespielt wird, die sich den Mephisto-Text teilen, aber manchmal auch als Chor sprechen und bei Bedarf dann in die anderen Rollen schlüpfen und Gretchen oder ihren Bruder, Wagner oder Euphorion spielen – alles Projektionen von Mephisto.


    Am Anfang lungern die acht Mephistos sichtlich gelangweilt auf der Bühne herum, dann kommt Faust mit seinem „Habe nun ach, …“-Monolog zu ihnen (nicht umgekehrt!) und ab da geht’s richtig schnell: Ein Mephisto verwandelt sich in Gretchen, schnell kommt man zusammen, bzw. aufeinander, schnell ist ein Kinderwagen da, schnell das Kind ertränkt, irgendwo dazwischen wird schnell noch der Bruder (natürlich ein Mephisto) ermordet und noch vor der Pause ist man mit der Homunculus-Szene im zweiten Teil.


    Nach der Pause nimmt sich Günsiray etwas mehr Zeit. IKEA?Möbel werden ausgepackt und aufgebaut (das dauert logischerweise etwas länger als ein Baby zu zeugen und zu töten). Ein Bürostuhl für Papa Faust, ein Sofa für Mama Helena, ein Fußball für Söhnchen Euphorion, der aber lieber Krieg als Fußball spielen möchte.



    Vieles entfällt in Günzirays Inszenierung, z.B. die Rahmenhandlung, anderes wird umgestellt, Lynkeus muss sterben, weil Philemon und Baucis nicht auftreten – weil man’s aber in Bochum trotzdem „Faust von Goethe“ nennt, ist’s imo ein Fall für den Verbraucherschutz –


    andererseits habe ich den Besuch der Aufführung nicht bereut, Goethe hat ja den Faust nicht für sich gepachtet (man darf’s halt nicht Goethes Faust nennen), der Stoff geht bis auf biblische Zeiten zurück und auch Thomas Mann hat den Mephisto auf mehrere Figuren verteilt und seit der „Ersten Allgemeinen Verunsicherung“ wissen wir’s ja eh: „Das Böse ist immer und überall“.


    Eine schöne Stelle will ich noch erwähnen: Zu Gretchens Grablegung tanzen alle Mephistos (Männer und Frauen) in weißen Brautkleidern einen Totentanz


    und manchmal gibt es live von einem Cellisten begleitete Lieder – und ich bin nicht bereit zu sagen: hätte man dafür nicht ein paar Szenen weniger streichen können, sondern eher: könnte man nicht mal den Faust pantomimisch aufführen, nur von einem Cellisten oder einer Cellistin („Cello, Du …“) begleitet, - so schön war’s


    Die nächste Vorstellung: 11. Juni 2011, 19:30 Uhr – Meine Wertung: Nicht unbedingt eine Reise wert, aber bei Gelegenheit nicht verpassen!