Beiträge von ikarus

    Hallo JMaria


    Du hast aber auch gut recherchiert und eine sehr schöne Ägypten-Seite gefunden :) Sehr interessant der Abschnitt über das Gold und das Ra-Zitat. Soviel ich weiß, war Thomas Mann zweimal in Ägypten. Und wie wir es von ihm ja gewöhnt sind, muß er sehr tief in die Materie eingetaucht sein.


    Mich fasziniert immer mehr, daß Thomas Mann an dem Joseph-Roman von 1926 bis 1943 mit teils längeren Unterbrechungen geschrieben hat und das ganze Werk trotzdem sehr homogen und wie aus einem Guß wirkt.


    Ich bin nun mit dem 3. Hauptstück fertig. Ich weiß nicht, was ich von diesem jungen Pharao halten soll. Er scheint mir etwas vergeistigt, überdreht und seine übertriebene Gestikuliererei hat mich manchmal sogar genervt. Aber trotzdem keineswegs unsympathisch. (Das habe ich bei Thomas Mann ja so schon öfter erlebt). Dann wirkt er auf mich sehr kindisch, was meiner Meinung nach aber daran liegt, daß seine Mutter die eigentliche Regentin ist und ihm bisher keine Entwicklungschance gelassen hat. Mit Josephs Auftritt merkt sie allerdings, daß ihr die Zügel aus der Hand gleiten. Man hat auch sofort gespürt, daß sich der Pharao und Joseph auf Anhieb sympathisch waren. Sehr schön zu lesen, wie er es versteht Amenhoteps Gedanken behutsam in die von Joseph gewünschte Richtung zu lenken, der sich somit wieder in eine vorteilhafte Situation und Position bringt.
    (Ich traue mich´s ja fast nicht zu sagen. Aber weißt Du, an wen mich diese Pharao-Figur erinnert? An König Ludwig II. Genauso stelle ich mir diesen Pharao vor.) :lol:
    Ich habe auch immer mehr den Eindruck, daß Thomas Mann wieder sehr viel von sich in diese Joseph-Figur hineingelegt hat. Einmal wird Joseph von Amenhotep mit "Zauberer" tituliert. Und so ließ sich ja auch Thomas Mann gern nennen.


    Wie weit bist Du? Nicht daß ICH jetzt zu sehr vorauseile.


    Viele Grüße
    ikarus