Beiträge von ikarus

    Hallo zusammen


    Momentan geht es mir so, daß mich die walfangkundlichen Abschnitte mehr interessieren als der Fortgang der Geschichte.
    Ich habe fast den Eindruck, Melville will seinem Leser sein gesammtes Wissen über Wale, Walfang und Walverarbeitung vermitteln. Man merkt dabei die Mühe, die er sich gegeben hat um auch ja kein Detail auszulassen. Mir gefallen Kapitel wie z. B. das 60. in dem es nur über die Walleine, ihre Beschaffenheit und Aufbewahrungsart im Boot geht. Eigentlich eine Nebensächlichkeit aber sehr interessant.
    "Aus dem Stamm wachsen die Äste, aus den Äste die Zweige. Nicht anders wachsen aus ergiebigen Themen die Kapitel hervor." heißt der erste Satz des 63. Kapitels "Die Gabel". Noch nebensächlicher als "Die Leine" aber nicht minder interessant.
    Wie gefährlich der Walfang früher war ist mir erst mit dem Lesen des 61. Kapitels "Stubb tötet einen Wal" so richtig bewußt geworden. Für mich bisher das spannendste Kapitel. Unglaublich, was für Gefahren und Strapazen sich Menschen aussetzten um an ein paar Fässer Walöl zu kommen.
    Trotz aller Sachlichkeit bekundet Melville aber auch immer wieder seinen Respekt vor der Kreatur und seine Faszination. Manchmal schimmert auch Mitleid mit den Walen durch. Und diese Haltung war zu Melvilles Zeit, als Wale von den meisten wohl lediglich als Rohstofflieferanten angesehen wurden, sicher ungewöhnlich.


    Ich komme jetzt zum 73. Kapitel.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria


    Zitat

    Kurze Frage zu Kapitel 51 "Der Geisterspaut"
    gleich zu anfang heißt es "die elfenbeinweiße Pequod"!


    Das ist mir auch aufgefallen und ich bin etwas stutzig geworden.


    Zitat

    Meine ich es nur, oder taucht hier zum 1. Mal eine farbliche Beschreibung des Schiffes auf?


    Ich bin nochmals zurück zu Kapitel 16 "Das Schiff" aber dort wird die Farbe des Schiffes nicht erwähnt.


    Ich habe auch nochmal dahin zurückgeblättert und dort steht auf S. 133: "Wirbelstürme und Kalmen auf allen vier Weltmeeren hatten ihren alten Rumpf über Jahre so dunkelbraun gebeizt und gegerbt, daß er an einen französischen Grenadier gemahnte, der in Ägypten wie auch in Sibirien gefochten hatte."


    Eine solche Ungereimtheit taucht auch in Kap. 63 auf, als Ahab plötzlich ein Steuerrad in der Hand hat, obwohl vorher (in Kap. 16) von einer "Pinne" aus Walknochen die Rede war. In den Anmerkungen heißt es dazu: "einer der von Melville vor Drucklegung nicht mehr beseitigten Widersprüche im Text."


    Mit der plötzlich weißen Pequod verhält es sich wahrscheinlich genauso. Vielleicht war Melville noch so von seinen Gedanken über die weiße Farbe eingenommen, daß nun auch das Schiff weiß sein mußte. Überhaupt taucht seit dem 42. Kapitel das Wort "weiß" sehr oft auf. (Oder ich achte seither nur mehr darauf).


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Ich habe gerade das 55. Kapitel "Über die ungeheuerlichen Zerrbilder von Walen" gelesen. Melville beschreibt und kommentiert darin viele historische Waldarstellungen. Damit man sich die besser vorstellen kann, stelle ich sie mal mit den dazugehörigen Zitaten aus dem Buch hier rein.


    "Das älteste noch vorhandene Bildnis überhaupt, das angeblich den Wal zeigt, findet sich aller Wahrscheinlichkeit nach in dem berühmten Grottentempel im indischen Elephanta."


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/elephanta.jpg]


    "... unter Gelehrten als Matse Avatar bekannt. Das Relief zeigt zwar ein Wesen, das halb Mensch und halb Wal ist, und dabei vom letzteren nur den Schwanz, doch selbst dieser kleine Teil des Tieres ist völlig falsch dargestellt."


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/matse.jpg]


    "Auch Hogarth macht es keinen Deut besser, wenn er in seinem Bild >Der hinabfahrende Perseus< dieselbe Szene malt."


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/perseus.jpg]


    "Dann wären da noch die Prodromus-Wale des altehrwürdigen Schotten Sibbald...


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/balana.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/blue.balana.jpg]


    ...und Jonas Wal, wie er auf Stichen in alten Bibeln und Holzschnitten in alten Fibeln dargestellt wird."


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/jonah.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/cast.jpg]


    "Was den Buchbinderwal betrifft, der sich wie eine Weinrebe um den Stock eines fallenden Ankers windet..."


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/anchor.jpg]


    "Auf dem Titelblatt der Erstausgabe der >Vermehrung der Wissenschaften< werdet ihr so manchen merkwürdigen Wal finden."


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/verulam.jpg]


    "Einer dieser Stiche zeigt die Wale, wie sie, großen Baumstammflößen gleich, zwischen Eisinseln im Wasser liegen, dazu große Eisbären, die ihnen über den schwankenden Rücken laufen. In einem anderen Stich hat man den unglaublichen Schnitzer begangen, den Wal mit senkrecht aufragender Fluke darzustellen."


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/fishery.jpg]


    "Dieses Buch enthält eine Skizze, vorgeblich ein >Abbild eines Physeter- oder Spermazetwales, maßstabsgetreu nach einem Thiere gezeichnet, welches im August 1793 vor der Küste von Mexiko erlegt und an Bord gehievt ward<."


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/colnett.jpg]


    "Des weiteren veröffentlichte im Jahre 1825 Bernard Germain, der Graf de Lacépède, ein bedeutender Naturforscher, eine wissenschaftliche, systematische Abhandlung über Wale, die etliche Abbildungen der verschiedenen Spezies des Leviathans enthält. Diese sind nicht nur allesamt fehlerhaft...


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/lacepede2.jpg]


    ...die Abbildung des Mysticetus oder Grönlandwals (das heißt, des Glattwals) findet überdies selbst Scoresby zufolge (einem erfahrenen Manne, der sich mit dieser Spezies auskennt) keinerlei Entsprechung in der Natur."


    [Blockierte Grafik: http://www.iath.virginia.edu/melville/lacepede.jpg]


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo adia


    Willkommen an Bord :smile:


    Matthias Jendis´ Übersetzung stützt sich auf die amerikanische Ausgabe. Den Anhang kann man in der Tat nicht genug loben. Darin steht auch welche Passagen in der Londoner Ausgabe fehlen. Z. B. die homoerotische Bettszene Ende des 10. Anfang des 11. Kapitels, in Kapitel 18 der Disput Bildads mit Ismael über die Erste Freikirche und natürlich das ganze Kapitel 25 "Postscriptum", kann man sich ja denken :smile: . Es gibt noch viel mehr Stellen, die ich jetzt nicht parat habe, aber der englische Lektor muß ziemlich viel gekürzt haben und ich finde es interessant das zu erfahren.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo Rainer


    Zitat

    Also, Ikarus, um langsamer zu werden, "Streichen" wir die Segel. Wir "Reffen" die Segel, wenn der Winddruck droht, unser Segel b.z.w. unsere Takelage zu zerstören. Eigentlich zwei verschiedene Begriffe für die selbe Sache .


    Danke für die Richtigstellung. Als absolute Landratte lag ich aber gar nicht so verkehrt. :smile:
    Falls sich jedoch Landratten wie ich durch irgendwelche Umstände plötzlich doch einmal auf einem Segelboot wiederfinden sollten, stehen hier ein paar Tips um sich nicht völlig zu blamieren :breitgrins:


    http://www.welt.de/data/2003/0…earch=segeln&searchHILI=1


    Zitat

    Aber ist dieses gestörte Verhältniss nicht vielmehr ursächlich auf die Andersartigkeit an Sich zurück zu führen? Und erst sekundär auf die Ausprägung der Andersartigkeit?


    Sorry, das verstehe ich nicht, wie Du das meinst. Ansonsten gebe ich Dir mit dem "Popanz" aber recht. Manches ist schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Albatrosse haben für mich auch nichts bedrohliches und unter diesem schäumenden Wasser konnte ich mir auch nichts vorstellen.


    Ich habe dieses Kapitel als Essay gelesen. Laut Definition ist ein Essay (franz.: Versuch) eine "subjektive und dennoch leicht zugängliche Darstellung eines beliebigen Themas" und soll m. E. den Leser anregen sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Und in diesem Sinne hat es mir sehr gut gefallen.


    Trotzdem muß an der Farbe Weiß etwas faszinierendes sein, denn auch heutzutage machen sich Menschen noch Gedanken darüber, wie dieses kürzlich veröffentlichte Buch zeigt:


    http://www.amazon.de/exec/obid…_10_3/302-7328163-9006449


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria


    Zitat

    Kapitel 15 Cowder
    ein Kapitel mit Vorzeichen?


    Nicht nur dieses. Ich finde in vielen Kapiteln deutet Melville durch kleine, versteckte Hinweise an, daß das Abenteuer nicht gut ausgeht. Dadurch ergibt sich diese leicht unheimliche Stimmung. Gefällt mir sehr, wie er das macht. Z. B. im 41. Kapitel als er das Aussehen Moby Dicks beschreibt: "Auch sein übriger Körper war leichentuchfarben gestreift, gefleckt und marmoriert,..."


    Danke für das Muschelsuppen-Rezept. ich werde es aber trotzdem lieber nicht nachkochen :smile:


    Ich merke, daß ich euch schon ziemlich weit davongesegelt bin und werde deshalb ein paar Segel reffen (heißt das so, Rainer?) und etwas langsamer machen.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria


    Linda Ronstadt!!! Daß Du mich an die erinnerst! Von der war ich mal ein großer Fan. Ist aber schon ewig her. Mitte der 70er muß das gewesen sein. Außer an "It´s so easy" erinnere ich mich aber nur noch an zwei Titel von ihr: "Blue Bayou" und den Buddy-Holly-Titel "That´ll be the day.


    Aber "Rock-Lady" gibt´s für mich nur eine: Janis Joplin! Da geht nix drüber.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Steffi schrieb:

    Zitat

    da macht sich der Autor ab und zu ziemlich lustig über seine Kapitel ...


    Ich finde auch, daß Melville sein Buch manchmal nicht sehr ernst nimmt. Am Ende des 31. Kapitels heißt es ja auch: "Mein ganzes Buch ist nur ein Entwurf - nein, nur der Entwurf zu einem Entwurf." Von Vollkommenheit weit entfernt. Und manchmal wirkt es auch irgendwie "zusammengestupselt". Das stört aber nicht - im Gegenteil. Diese eingestreuten kurzen "Westentaschenkapitel", wie Melville sie an einer Stelle mal bezeichnet, lockern die Geschichte auf und tragen gleichzeitig zur Spannung bei, wie Steffi auch schon schrieb.


    Ich habe gerade das 42. Kapitel gelesen. Wieder so eines das völlig aus dem Rahmen fällt und ein Essay über die Farbe weiß darstellt. JMaria fragte in einem Posting weiter oben:


    Zitat

    was assoziiert ihr in der Farbe WEISS?


    Bisher habe ich damit eher positive Begriffe wie "Unschuld" oder "Reinheit" in Verbindung gebracht. Weniger etwas Schreckliches.
    Daß Melville in diesem Zusammenhang aber Eisbären ins Felde führt, kann ich nicht nachvollziehen. Ich denke, daß ihre weiße Farbe vor allem der Tarnung dient und nicht um den Schrecken zu erhöhen. Ich hätte sicherlich vor einem weißen Eisbären genau so viel Schiß wie vor einem schwarzen Grizzly. :entsetzt: Da spielt die Farbe keine Rolle. :smile:


    Dagegen muß ich Melville bei dem zustimmen, was er über Albinos schreibt:
    "Der Albino ist so wohlgeformt wie andere Menschen auch - er ist durchaus nicht mißgestaltet -, und doch wirkt er durch seinen bloßen Anblick, sein durchdringendes Weiß, befremdlicher und scheußlicher als die häßlichste Mißgeburt."
    Das stimmt (leider). Bei mir in der Nachbarschaft wohnt ein kleines Albino-Mädchen, das auf mich auch - unwillkürlich - abstoßend wirkt. Das arme Ding kann zwar nichts dafür und sie tut mir auch immer ein wenig leid, aber vielleicht liegt es wirklich daran, daß einen diese ungewöhnlich helle Erscheinung an die "marmorne Blässe des Leichnams" (Melville) erinnert.


    Verstanden habe ich jetzt auch, warum der weiße Hai in dem gleichnamigen Spielberg-Film unbedingt weiß sein muß. Durch dieses andersartige Aussehen, wird das Ungewöhnliche des Hais deutlich gemacht und seine Monstrosität dadurch gesteigert. Und bei Moby Dick ist es genau gleich. Andersartigkeit im Aussehen wirkt auf die Menschen zunächst einmal bedrohlich.


    Beim Lesen dieses Kapitels ist mir auch das Schnee-Kapitel aus dem Zauberberg in den Sinn gekommen. Thomas Mann schreibt darin vom "weißen, wirbelnden Nichts". Dieses verhilft allerdings Hans Castorp letztendlich zu seiner lange gesuchten Selbsterkenntnis.


    "Das Weiß des Wals" ist für mich das bisher beeindruckendste Kapitel des Buches und regt sehr zum Nachdenken an. Ich bin gespannt auf Eure Eindrücke.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Steffi schrieb:


    Zitat

    Sollten die homosexuellen Anspielungen auf die auf See herrschenden Praktiken hindeuten ?


    Wahre Liebe gibt es eben nur unter Männern! :breitgrins:


    Zitat

    Auf jeden Fall plädiert er für Toleranz gegenüber Andergläubigen


    Deshalb wird Ismael von Kapitän Bildad auch als "Hethiter" verspottet. Laut Anhang ein Volksstamm der "großzügig war in der Aufnahme vieler Götter und Kulte". Es gipfelt in dem Plädoyer Ismaels für den Glauben. Und darin haben auch Queequeg und sein "Jojo" Platz.


    Überhaupt scheint Toleranz ein großes Thema Melvilles zu sein. Die Besatzung der Pequod ist ein zusammengewürfelter Haufen verschiedener Rassen und Volksgruppen. Melville macht deutlich, daß ohne Toleranz gegenüber anders denkenden oder anders aussehenden (Queequeg als extremstes Beispiel) ein Unterfangen wie der Walfang unmöglich wäre. Melville bezeichnet die Manschaft als "Konföderierte eines Kieles". Das hat mir gut gefallen.


    Ist euch aufgefallen, daß auf dem Umschlag des Buches das Wort "Roman" fehlt? Ich denke das hat einen guten Grund. Denn Kapitel wie "Der Anwalt" sprengen den Rahmen und man liest plötzlich eine Streitschrift für den Walfang. Ich würde das Buch auch nicht guten Gewissens als Roman bezeichnen, denn Melville schweift oft in die Geschichte oder Philosophie ab. Und dieses "mehr" macht für mich den Reiz des Buches aus.


    Ich komme nun zum 28. Kapitel und weil ich zu den Glücklichen gehöre die heute Feiertag haben, werde ich heute wohl noch einiges lesen :smile:


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Dies ist die Kirche, die Melville beschreibt: (Auf das erste bild in der rechten Reihe klicken)


    http://www.painetworks.com/cgi-bin/search.cgi?find=%20seamens%20bethel%20church%20guide%


    "In der Seemannskapelle "Seamens Bethel" erinnert noch heute eine Plakette an seinen "Sitzplatz", wie das ganze Ambiente noch heute genau so aussieht, wie es Melville beschrieben hat. Noch heute erinnern Marmortafeln an den Wänden an Seeleute, die beim Walfang ihr Leben ließen. Nur die Kanzel in Form eines Schiffsbugs wurde erst Mitte der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts eingebaut. Zu viele Besucher hatten sich beschwert, kannten sie den Ort doch schon bestens aus John Houstons Film "Moby Dick"." (Quelle: ZDF)


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Ich habe nun die ersten 100 Seiten gelesen und kann es kaum erwarten, bis es endlich aufs Schiff geht. Melville versteht es wirklich gut, die Spannung ganz langsam zu steigern und läßt einen mit Ismael über dieses doch sehr fremdartige Walfang-Städtchen New Bedford staunen. Daß Melville so humorvoll und anschaulich erzählt, hätte ich auch nicht erwartet. Der Walfang ist allgegenwärtig. Sogar in der Kirche. Da trifft die Bezeichnung "Kirchenschiff" im wortwörtlichen Sinne zu. Der Pastor predigt in der Sprache der Seeleute - natürlich - über Jonas. Ich habe mich gefragt, ob der eigentlich jeden Sonntag die gleiche Predigt hält. Jedes andere Thema wäre doch deplaziert.


    Mir ging es ähnlich wie Rainer. Ich habe auch erst lange im Anhang rumgelesen. Ist der nicht klasse? Ich bin so froh, daß wir das Erscheinen dieses Buches abgewartet haben. Ohne die Anmerkungen wäre mir vieles unverständlich geblieben.


    Jetzt will ich aber endlich aufs Schiff...


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria


    Vielen Dank für den Tip :smile: Das war gerade noch rechtzeitig. Ich habe mir´s natürlich gleich angeschaut. Schön nostalgisch war´s, mit Auftritten ganz aus der Anfangszeit der "Who".
    Leider fiel nach gut der Hälfte der Sendung der Ton aus [Blockierte Grafik: http://www.elliott-charts.de/smile/wut.gif
    Weil ich aber gerade so schön in Who-Stimmung war habe ich eben die "Tommy"-CD in den Player geschoben und weitergeschwärmt :bang:


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria und Hubert


    Danke für Eure Antworten.


    JMaria, Deine Zusammenfassungen sind so hervorragend, daß ich die Geschichten in der Bibel gar nicht mehr hätte nachlesen müssen. Ich hab´s aber natürlich trotzdem getan :zwinker:
    Melville hat die Namen der beiden gut gewählt und die Parallelen zur Bibel sind deutlich. Ahab, der gottlose, brutale, überhebliche Kapitän und Ismael, ein gesellschaftlich Verstoßener, der sich in eine neue Gemeinschaft, die Schiffsmannschaft, einfinden muß.


    Mein Buch ist übrigens da. Es kann losgehen :smile:


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Mir hat Amazon heute auch mitgeteilt, daß mein Buch unterwegs sei. :smile:


    Ich bin gerade dabei, mich etwas auf das Buch vorzubereiten.
    Ishmael und Ahab sind Personen aus der Bibel. Weiß jemand von Euch die entsprechenden Kapitel dort? Ich würde das gerne vorher nachlesen und mit meiner Bibelfestigkeit ist es leider nicht so weit her :redface:


    Danke und Gruß
    ikarus

    Hallo zusammen


    Vor dem Problem des Bücherordnens stand ich vor einem halben Jahr nach meinem Umzug auch. Zuerst habe ich es auch mit alphabetischer Ordnung probiert. Als ich fertig war und mir das Ergebnis betrachtet habe, bin ich aber doch etwas erschrocken: Da stand Hemingway neben Kafka :entsetzt: Oder Jane Austen neben Charles Bukowski :entsetzt: So ging´s also nicht.


    Jetzt habe ich meine Bücher geographisch und chronologisch geordnet.
    D. h.: In der 1. Reihe stehen die Nordamerikaner angefangen bei Charles Brockden Browns "Arthur Mervyn" über Hawthorne, Poe, Melville bis Philip Roths "Der menschliche Makel" als momentan letztes in der Reihe.
    In der 2. und 3. Reihe die deutsche Literatur vom "Nibelungenlied" bis zur Gegenwart mit momentan Juli Zeh´s "Adler und Engel" als letztem.
    Dann gibt´s noch eine Reihe für die Russen, die Franzosen und die Italiener.
    In den restlichen Reihen steht alles was da nicht reinpaßt: Südamerikaner, Spanier, Afrikaner usw.


    Jetzt steht Hemingway zwischen Faulkner und Bukowski, Kafka bei Hermann Hesse und Jane Austen bei Mary Shelley.
    So paßt´s jetzt besser :smile:


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen,
    hallo hafis


    Erstmal Herzlich Willkommen, nachträglich. :smile:


    Du schriebst:

    Zitat

    Jeder wird nach seinem geschmack ganz unterschiedliche gewichte setzen. Als allgemeine einleitung finde ich hilfreich die hier schon gepostete ZEIT-liste der 100 besten romane, den MRR-schul-kanon bei gutenberg.spiegel.de (den man dort auch zum großen teil online lesen kann) und hesse's "bibliothek der weltliteratur".


    Ganz genau. Wer beginnt, sich für klassische Literatur zu interessieren, wird ohne solche von Dir genannten Hilfen kaum auskommen. Er wird sich auch zuerst für das naheliegendste, sprich deutsch-sprachige Literatur, interessieren.


    nimue schrieb:

    Zitat

    Es geht mir um Menschen, die eigentlich keine Ahnung von Klassikern haben, sich aber in Zukunft damit befassen möchten.


    Mir auch.
    Dieser Mensch wird sich wohl zuerst für das naheliegendste, sprich deutsch-sprachige Literatur, interessieren. Und deshalb mache ich es mir jetzt auch sehr einfach und würde einem solchen Menschen als Grundstock für eine Klassiker-Bibliothek den letztes Jahr erschienenen 10-bändigen Kanon von Marcwel Reich-Ranicki empfehlen. Ich finde, man bekommt damit einen erstklassigen Abriss der deutschsprachigen Literatur in verschieden Epochen.
    Folgende Bücher sind darin enthalten:


    Goethe (Die Leiden des jungen Werther, Die Wahlverwandtschaften), Theodor Fontane (Frau Jenny Treibel, Effi Briest)
    Thomas Mann (Buddenbrooks, Der Zauberberg).
    E.T.A. Hoffmann (Die Elexiere des Teufels),
    Gottfried Keller (Der grüne Heinrich),
    Heinrich Mann (Professor Unrat),
    Hermann Hesse (Unterm Rad),
    Robert Musil (Die Verwirrungen des Zöglings Törleß),
    Franz Kafka (Der Proceß),
    Alfred Döblin (Berlin Alexanderplatz),
    Joseph Roth (Radetzkymarsch),
    Anna Seghers (Das siebte Kreuz),
    Heimito von Doderer (Die Strudlhofstiege),
    Wolfgang Koeppen (Tauben im Gras),
    Günter Grass (Die Blechtrommel),
    Max Frisch (Montauk)
    Thomas Bernhard (Holzfällen)


    Wenn unser Klassiker-Anfänger diese Bücher gelesen hat, wird er seine Vorlieben herausgefunden haben und das "Spinnennetz", von dem sandhofer schrieb, wird sich von ganz alleine bilden.


    Ich höre jetzt schon den Aufschrei: Kanon - MRR - Dogmatismus!!! :entsetzt:


    Bitte bedenken: Es gibt Menschen, die nicht das Glück hatten in der Schule auf Lehrer zu treffen, die in der Lage waren, das Interesse und die Freude an klassischer Literatur zu wecken. Es gibt Menschen, die das Pech hatten in nahezu bücherlosen Haushalten aufzuwachsen. Ich weiß wovon ich rede. Wenn man dann versucht auf eigene Faust den Literatur-Dschungel zu erkunden, steht man bald auf verlorenem Posten, weil man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Man ist dankbar für jemanden, der sich in diesem Dschungel auskennt und einem Hinweise gibt.


    Der mir liebste Führer durch die klassische Literatur ist aber Rolf Vollmann. Dessen Buch "Die wunderbaren Falschmünzer" kann ich nur wärmstens empfehlen. Im Untertitel heißt es "Ein Roman-Verführer" und das trifft es auf den Punkt. Vollmanns Liebe und Begeisterung zur Roman-Literatur überträgt sich mühelos auf den Leser.
    Meine Klassiker-Bibliothek ist nach dem Lesen dieses Buches jedenfalls enorm gewachsen. :smile:


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo Steffi


    Schön, daß Du auch dabei bist :smile: . Tatsächlich steht dort, das Buch wäre lieferbar, obwohl als Erscheinungstermin August 2003 angegeben ist. Gedulden wir uns eben noch etwas.


    Das ZDF scheint auch von unserer nächsten Leserunde Wind bekommen zu haben und zeigt uns deshalb zur Einstimmung am Sonntag, 3. August, eine Dokumentation zu Moby Dick. Das finde ich ausgesprochen nett von denen :smile:


    http://www.zdf.de/ZDFde/einzel…nt/0,1972,2163834,00.html


    Viele Grüße
    ikarus