Beiträge von Ingrid

    Hallo nimue,


    schön, dass du mitlesen willst. Aber lass dir doch Zeit, Schloß Gripsholm läuft uns ja auch nicht weg. Ich habe gelesen, was du an Lavinia geschrieben hast, mach dir einfach nicht so viel Streß. Und wenn du wirklich wieder ein bißchen mehr Zeit hast, lesen wir es zusammen. Vielleicht kommt ja bis dorthin noch jemand dazu.


    Zu deiner Frage: Ja, ich war schon dort. Wir haben uns vor einigen Jahren auf einer Skandinavientour auch die Westküste angesehen.


    "Schloß Gripsholm" ist tatsächlich genauso dick und behäbig, wie man es sich vorstellt und wenn man dann noch einen tollen schwedischen Sommertag erwischt (reine Glückssache!), dann passt das einfach! Man kann mit ein bißchen Phantasie der ganzen Geschichte, wie er sie geschrieben hat, nachgehen, vielleicht hört man sogar, wenn es ganz still ist, das Lachen (Mein Mann behauptet, so was könnte nur ich mir einbilden, ähem. :zwinker:).

    Mariefred (die Stadt) ist nichts besonderes, nur auf dem Friedhof, da ist dann das Grab von Kurt Tucholsky, der sich ja 1935?? das Leben genommen hat.


    Was so eigenartig war, war dieses Gefühl, du stehst am Grab von jemanden, von dem du genau weißt, er mochte einfach nicht mehr leben. Und dann scheint über dir die schwedische Sonne, der Himmel ist unwahrscheinlich blau und alles sieht so einfach aus (diese Wirkung hat der skandinavische Sommer schon manchmal auf mich, man sieht alles ein bißchen lockerer).


    Warum zwei Menschen? Einfach nur ein so ein Gefühl, als wenn er den ersten Satz gesagt hat, als er vielleicht noch ein bißchen Hoffnung hatte. Und in dann Schweden ...


    Aber alles Spekulation, wer weiß schon, was in einem Menschen vor sich geht, der keine Perspektive mehr sieht.


    Also, wenn du mal wieder Zeit und Lust hast, ich les gerne mit!


    Liebe Grüße
    Ingrid

    Hallo Freiherr81,


    du machst mich müde, so schrecklich müde.


    All das, was du schreibst, erinnert mich an die endlosen fruchtlosen Diskussionen mit meinem längst verstorbenen Vater, ein Mann der sogenannten "Herrenrasse", der nicht verstehen konnte, dass seine Tochter nicht so denkt wie er.


    "Die Lehrer sind alle 68iger Zecken" ! Du lieber Himmel, wie alt bist du denn? Gegen was hast du dich denn in deinem Leben jemals aufgelehnt? Bist du schon einmal auf die Straße gegangen und hast protestiert? So wie die -wie du so schön sagst- die 68iger Zecken gegen den Vietnamkrieg? Wo warst du denn damals? Was für eine Generation bist du denn? Wo ist denn deine Lobby, wo protestierst denn du für den Irak-Krieg? Nur hier im Forum, wo außer uns wenigen keiner es liest?


    Aber weißt du was, vergiss es!
    Ich werde nie deiner Meinung sein, so wenig wie du unsere Meinung akzeptieren wirst.


    Ingrid

    Hallo, Freiherr81,


    du solltest dich besser informieren. bevor du ein Urteil über "einen Hans Dampf in allen Gassen" fällst.


    Nur zu deiner Information, wer Paulo Coelho ist: Hier der Link.


    http://www.rasscass.com/templ/te_bio.php?PID=1417&RID=1


    Bitte versteh das nicht als persönlichen Angriff, aber - wie gesagt - erst informieren, dann kritisieren.


    Liebe Grüße
    Ingrid



    Zitat von "Freiherr81"

    Ich find den Text schlichtweg duemmlich. Wer ist dieser Paulo Coelho ueberhaupt, und wenn interessiert seine einfaeltige Meinung? Irgendein Hans Dampf in allen Gassen der meint er muesse als "Intellektueler" doch wohl etwas zu der ganzen Irak-Frage schreiben. Gaenzlich uninteressant, denn es sind immer die selben Maulhelden die ihre Klappe gross aufreissen ueber politische Problemen von denen sie sehr wenig verstehen und fuer die sie meistens selber auch keine reale Loesung bereithalten. Traurig, das Menschen immer wieder auf diese Hochstapler reinfallen. Schuster , bleib bei deinen Leisten!

    Hallo Steffi,


    ich weiß, es ist ja fast Ostern, aber ich habe die Lesevorschläge erst jetzt so richtig angesehen. Wenn dein Angebot noch gilt, da würde ich gerne mitlesen, ich habe beide Bände von Charles Dickens, die Weihnachtsgeschichten und ich glaube, dass andere heißt die Weihnachtsmärchen. Mir würde es wirklich sehr viel Spass machen, mit jemandem wenigstens einen Teil dieser Geschichten zusammen zu lesen, wir könnten es ja, wenn du mitmachst, verschieben auf den November d. Jahres, wenn auch die Aussentemperaturen diesem Buch mehr angepasst sind :frieren: ?
    Was meinst du, oder hast du keine Lust mehr? :rollen: :rollen:


    Liebe Grüße
    Ingrid

    Hallo, nimue


    nach dem ich gestern einen großen Bericht (aus aktuellem Anlass) über Kurt Tucholsky gehört habe, ist mir heute morgen dein Lesevorschlag "Schloss Gripsholm" aufgefallen.


    Wenn dein Angebot, dieses Büchlein zu lesen, noch gilt, bin ich gerne irgendwann dabei!


    Liebe Grüße
    Ingrid


    Ps: Es ist wunderschön, wenn man vor Schloß Gripsholm steht, ein bißchen in Tucholskys Spuren zu wandeln. Und ein eigenartiges Gefühl, vor seinem Grab zu stehen.


    [list]"Soldaten sind Mörder" und "Schloß Gripsholm". Zwei verschiedene Menschen????[/list:u]

    Guten Morgen, nimue,


    kann man ihn falsch verstehen? Ich glaube nicht. Ich weiß nicht, was ich - wie ich es oben schon erwähnt habe - anders hätte sagen wollen, wenn ich es hätte sagen können. Obwohl ich jetzt langsam der Meinung bin, mit Ironie und Sarkasmus kommt man weder bei Bush noch bei Saddam weiter.
    Ich gestehe es ein: Meine Wut über die Ohnmacht werden immer größer und ein Ventil dafür gibt es leider nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, ich müßte schreien...


    Ingrid


    Zitat

    Zitat:
    Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.
    John F. Kennedy

    Hallo zusammen,


    hat jemand Lust, mit mir irgendwann einmal einen Ausflug in ein anderes Amerika zu machen? Einen Ausflug in die Welt der Sonderlinge und Aussenseiter?


    "Nur ein paar Häuser stehen in der Cannery Row im kalifornischen Fischerstädtchen Monterey: das Western Biological Labor, wo Doc sein Getier für Museen und Unversitäten präpariert, ein ehemaliger Lagerschuppen, die Zuflucht Macks und seiner Kumpane, das Lokal mir der roten Laterne, Lee Chongs Kramladen und dann die ausgedienten Dampfkessel und Röhren mit ihren Bewohnern.
    Ein kleines Welttheater mit weisen und verrückten, liebenden und weinenden, faulenzenden und unternehmungslustigen Käuzen."


    Für mich eine der liebenswertesten Geschichten von einem großen Schriftsteller, fortgesetzt in dem Buch "Wonniger Donnerstag".

    Hallo Fevvers,


    wußte ich doch, dass ich etwas vergessen habe, als wir letzthin über Bücher sprachen, die ich nie zu Ende gelesen habe. "Ulysses" war eines davon :entsetzt: :entsetzt: :schnarch: :schnarch: Ich glaube, ich habe das Buch 2 oder 3 mal angefangen, aber ich habe das Ende nie erreicht! James Joyce hat es jedenfalls nicht geschafft, mein Interesse zu wecken, absolut nicht! Ich hoffe nur, ich stehe jetzt nicht als Banause da! :redface:


    Das große Finale der Odyssee, dass du herbeisehnst, ist wirklich - wie von Steffi beschrieben - ein sehr großes Gemetzel. Was mich so sehr verwundert hat, ist einfach die Tatsache, dass die Odyssee einem "Reisser" von heute in nichts nachsteht. Völlig unverständlich für mich, dass mir das früher nicht aufgefallen ist!


    LG Ingrid


    Zitat von "Fevvers"

    Hallo alle zusammen,
    ich hangele mich von einem Kapitel zum nächsten (bin jetzt beim 17.) in Erwartung des großen Finales. Ich find's nach wie vor gerade nicht so spannend, aber das gemeinsame Lesen mit Euch hat auch mir viel Spaß gemacht, und andernfalls hätte ich es wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr geschafft, die Odyssee in Angriff zu nehmen. :smile:
    Irgendwo habt Ihr mal kurz in Erwägung gezogen, den "Ulysses" von Joyce zu lesen. Auch so ein Buch, das schon bestimmt schon an die 10 Jahre in meinem Regal steht und das zu lesen ich allein überhaupt keine Lust habe.
    Gruß, Fevvers

    Hallo zusammen,


    bin auch fertig mit der Odyssee am Wochenende geworden.


    Es war sehr schön, dieses Buch mit euch zu lesen. Ich habe einiges entdeckt, was mir beim ersten Lesen nicht aufgefallen war, Unter anderem habe ich die Feststellung gemacht, dass das damals ziemlich blutige Zeiten waren! Ein heftiges Gemetzel zum Schluß nochmal an den Freiern ( :entsetzt: :entsetzt: )


    Und dann die Wiedervereinigung zwischen Penelope und Odysseus; er gibt sich ihr zu erkennen, in dem er ihr das Geheimnis des Bettes beschreibt: Schön! :engel:


    "Die Götter gaben uns Elend; denn zu groß war das Glück, daß wir beisammen in Eintracht unserer Jugend genössen und sanft dem Alter uns nahten".



    Liebe Grüße
    Ingrid

    Wisst ihr, welche Frage mich beschäftigt?


    Ich bin jetzt beim XIX. Gesang.
    Odysseus und Penelope treffen sich.
    Sie befragt ihn (noch als Bettler) und er erzählt ihr sein "Märchen".


    Wäre so etwas wirklich möglich? Man wartet auf einen Menschen so viele Jahre, und er möchte doch auch zu ihr zurück und doch gibt er sich ihr nicht zu erkennen und sie erkennt ihn auch nicht. :rollen:


    Frage: Müßte Penelope nicht bemerken, daß das Odysseus ist? Oder sehe ich das jetzt zu blauäugig? :roll:


    Und so ganz verstanden habe ich auch nicht, warum Odysseus (er fühlt im innersten Herzen den Gram der weinenden Gattin, dennoch standen die Augen wie Horn ihm oder wie Eisen, unbewegt in den Wimpern) ihr nicht die Wahrheit sagt :rollen: :rollen: .

    Hallo zusammen,


    habe da was nettes gefunden: Die Odysseus-News,, unter anderem mit einem Interview mit dem Schweinehirten Eumaios :breitgrins: :breitgrins:


    http://www.fh-lueneburg.de/u1/…sseus/odysonderthema1.htm


    Die von Ikarus angemerkte "Landkarte" hat heute morgen sehr zur Erheiterung unseres gesamten Büros beigetragen (immerhin 4 Leute) :klatschen: :klatschen: , und wir haben uns köstlich amüsiert.


    Ich hätte nie gedacht, dass es so lustig ist, einen alten Klassiker nochmals zu lesen!

    Hallo, alle zusammen,


    ich machte mir in der Mittagspause gerade ein paar Gedanken über das Leben der Menschen in der Odyssee. Sehr viel Fleisch, (Schwein und Rind), sehr viel Wein! Von dem gegenseitigen "nach dem Leben trachten" gar nicht erst zu reden! Nun ja, erwiesenermaßen sind die Menschen auch zur damaligen Zeit nicht sehr alt geworden!


    Bin jetzt beim XVII. Gesang. Odysseus hat sich ja Telemachos zu erkennen gegeben und sie haben einen Plan geschmiedet, sich der Freier zu entledigen.
    Telemachos und Odysseus sind beide im Palast des Odysseus, letzterer noch als Bettler, der von den Freiern verhöhnt wird und dem Antinoos einen Scheml auf die Schulter wirft. Niemand erkennt ihn, nur sein Hund. Eigenartig. Ob jeder Mensch für einen Hund einen besonderen Geruch hat? Der arme Hund ist völlig verwahrlost. Auf die Frage. warum das denn so sei, antwortet ihm der Schweinehirt: "Die Weiber, die faulen, versäumen ihn gänzlich. Das ist die Art der Bedienten, sobald ihr Herr sie nicht antreibt, werden sie träge und gehn nicht gern an die Arbeit". (anm. Heute heißt der Satz: Wenn die Katze weg ist, tanzen die Mäuse... :breitgrins: :breitgrins: )



    Mir geht nur immer Ikarus Indiana-Jones nicht mehr aus dem Kopf! Mir fehlt glaube ich - im Moment der richtige Ernst für dieses Buch! :smile:
    Ehrlich gesagt: Wisst ihr, wieviele Leichen es mittlerweile in diesen Gesängen gegeben hat (ich rede jetzt nicht vom Krieg gegen Troja)!


    Der Schweinehirt vereinbart mit Penelope ein Treffen mit Odysseus; sie selbst hat ihn ja nicht erkannt, für sie ist er der Bettler, der ihr von Odysseus erzählen wird.


    Ich denke, so langsam steuert die Geschichte auf den Count-down hin.


    LG Ingrid

    Hallo, zusammen,


    bin leider nicht viel weiter gekommen am Wochenende, Odysseus ist bei dem Schweinehirten auf der Insel Ithaka angekommen in der Gestalt eines alten zerlumpten Bettlers. Er versucht diesen, von der Heimkehr Odysseus durch eine sagen wir mal "Lügengeschichte" zu überzeugen, das klappt aber nicht.


    So am Rande bemerkt, hatte der gute Odysseus eine sehr blühende Phantasie, oder was meint ihr?


    Er "erschwatzt" sich einen Mantel, weil es draußen stürmt, und schläft den Schlaf des Gerechten, während draußen der Schweinehirte die Herde bewacht.


    Übrigens: :zwinker: :zwinker: Weil Ikarus eine so schöne Übersetzung ins Bayrische gefunden hat, da ist noch etwas:



    Albert Meyer: Homer Bärndütsch - Odyssee
    Dr Albert Meyer isch 1893 z Langnau uf d Wält cho. Im Buttenried bi Mühleberg isch er Lehrer gsi - ob em Wohlensee und em Atomi. Gstorben isch er 1962. - Loset guet, syner Värse sy schöni Hexameter!



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    Di erste Värse
    Göttlechi Tochter, o sing mer das Lied doch vom gwaglete Ma itz!
    Isch es gwüss ihn ja, wo Troja, di herrlechi Veschti het proche.
    Het er drufabe dert mängerlei Lüten Örter glehrt bchenne.
    Allerlei Bittersch u Leids ufem Meer uss erläbt und erlitte.
    Toll um sys Läben ou grunge, für d'Heifahrt vo all syne Gspane.
    Aber doch alles für nüt und ekeine het er errettet.
    Zgrund si si ggange dür eigeti Schuld u verwägene Frävel.
    Töde di Tröpf nid am Sunnegott syner heilige Stiere!
    Gwaltig ertöibt wäge däm laht dä Gott sälb Fahrt la vergrate.
    Öppis vo däm doch sing is u pricht is, du herrlechi Göttin!
    Si doch di angere längscht scho deheim gsi, etwütscht am Verderbe,
    Drus u dännen u sicher vor Waffen u wüetige Wälle.



    Vo Troja wäg
    Gäge d'Kikonestadt Ismaros zue u gradwägs vo Troja
    trybt is der Luft. Ig erobere d'Stadt. Mir töden all Manne.
    Frouen u Wärtsache teile mer unger is glychlig u fridlech,
    dass ekeine bim Roub mit lääre Händen ewägg chunnt.
    D'Fründe mahnen ig itze, z'hören u gleitig umzchehre.
    Aber di Lätzchöpf folge mer nid u si no für z'blybe,
    trinke Wy druflos u metzge Schaf itz am Ufer,
    Hornvieh ou, wo gmüetlech derhär chunnt cho z'trample u z'watschle.
    Ungerdessi rüefen all di etwütschte Kikone
    ihri glychstämmige Manne z'Hülf zäntum us der Gäged,
    gröösser a Zahl und a Muet als di vorige, güebt, vo de Rossen
    aben oder ou z'Fuess mit dem Find aazbingen u z'kämpfe.
    Si nid zum Zelle, si z'Hüüffe, wi d'Bletter u d'Blüeten im Früehlig,
    chöme bim Früehrot derhär mit Wüsse u Wille vom Zeus zu
    üsem Verderbe. Är laht's für üs a Jammer nid fähle.


    Dr Odysseus vor dr Nausikaa
    «Fürschtin! Gott oder Möntsch! Sigischt ds eint oder ds andre, so hilf mir!
    Bischt de ne Göttin, dobe deheimen im ewige Himel,
    niemer andrischt channscht si, als am Zeus sy eigeti Tochter
    Artemis. Seje bischt den a Wuchs und a herrlicher Schöni.
    Chunnscht den aber vo Ärden u stammscht vo stärbliche Möntsche,
    drümal sälig der glücklech Vatter, di ehrberi Mueter,
    drümal sälig ou d'Brüeder, u ds Härz i der Bruscht schlaht ne hööher
    gseh si di, prächtegi Blueme, bim Reige mit anderne Meitschi.
    Sälig schetzen i äine, wo ds Glück het, di ändtlige z'gwinne,
    wärtvolli Gschänk dir darf bringe, als Brut di heizue cha füehre.
    Gwüss, ekeinisch han i so öppis blooss gseh unger Möntsche,
    weder Ma no Frou. I cha mit Stuune nid höre.
    Öppis ähnlichs isch mer vor Jahre blooss z'Delos begägnet
    vorem Altar vom Apoll: E herrliche Stamm vore Palme!
    Keinisch han i voranen e settige Prachtsstamm gseh wachse.
    Win i denn vorzueche bi gstande, vom Wunderwärch bannet,
    o so stahn ig itz, Meitschi, vor dir, ergriffen u stuune,
    finde der Muet nid, dir z'Füesse z'falle, u doch zwingt mi d'Not hie!»


    Odysseus bländet der Zyklop
    «'Niemer' namse mi sälber, u 'Niemer' rüefe mer Gspane!»
    Aber da seit er drufabe us ganz bösartigem Härze:
    «Weisch du, Niemer, di frissen i zletscht vo all dyne Gspane.
    Also, di andre vora! Das Gastgschänk söll di gwüss freue!»
    Wott itz sitze. Da überrieschteret's ihn ufe Rügge.
    Hingerüber hanget der Chopf am mutschligen Äcke.
    Schlaf übernimmt ne, muess gorbse. Da schüttet er Wy usem Rache.
    I der Völli erbricht er itz Broche vom gässnige Mannsfleisch.
    Itze bohren ig aber gleitig der Spare i d'Äsche,
    bis er tüechtig erglüejt, u hitzge di Gspane zum Hälfe,
    dass nid einen öppe der Schlotter ebzieht u sech furtpfäiht.
    U der Chloben erglüejt z'Trutz aller Grüeni u Früschi.
    Grüüslige, füürigen Ate verspreitet itz ds gluetroten Ändi.
    Gäjlocht schryssen en use. Bim Trage hälfe mer Gspane.
    Heldemuet giesst e Gott i ds Härz üs u Todesverachtig.
    Z'vierem stelle si itze der Sparen u stoosse druf ds Ändi
    töjf i ds Kyklopenoug. I stemme vo obe dergäge,
    dräje ne ständig, wi eine, wo Balke dürbohrt, mit dem Näpper,
    währet ungerfür d'Ghülfe di Rieme packen u schrysse,
    dass er zringsetum suuset ohni z'ebstächen u z'höre.
    Ähnlech dräije mer itz i ds Oug di glüejigi Stange,
    dass sys Bluet um dä füürig Chlobe nume so brodlet!
    D'Wimpere brönnen u d'Braue vom bitzige, füürigen Ate,
    sprätzlet der Ougöpfel, chrooset bis zu den innerschte Würze.
    Wi der Schmied di glüejegi Achs u ds füürige Biel
    blitzschnäll i ds chalte Wasser versänkt, u's de brodlet u chrooset,
    wott er für ds Yse di früeheri Chraft u Herti erziele.
    Däwäg brodlet im Oug inn das ölboumhölzigen Ändi.
    Hu, winer bäägget! Es fürchterlichs Brüel, u d'Höli erbäbnet.
    Aber uheimelig chunnt's. Mir flüchten i hingerschten Egge.
    Gäjlocht schrysst er di bluetüberströmti Stange sech use,
    bängglet se wüetig ewägg u schlaht mit den Arme desume,
    rüeft mit gruusiger Stimm di andre Kyklope itz häre,
    wo zäntum uf all dene luftigen Egge tüe huse.



    Ist das nicht herrlich? :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    "

    was mir (bin jetzt auch beim 11. Gesang) nicht so ganz klar ist: wieso dürfen die anderen Toten nichts vom Blut trinken, bevor Teiresias davon gekostet hat? Wieso dürfen sie das auch nicht, nachdem der Seher Odysseus die Zukunft vorhergesagt hat? Und warum sind sie auf das Blut so scharf? :entsetzt: :rollen: Lauter dumme Fragen...


    Hallo,


    ja, das habe ich auch nicht richtig verstanden.


    Berührt hat mich die tragische Geschichte des Elpinor, den ich als "Dummbeutel" bezeichnet hatte :redface: und jetzt irrt die Seele des Armen umher, weil sein Leichnam noch nicht beweint und begraben war.


    Agamemnon erzählt seine Geschichte und gibt Odysseus den Rat, heimlich in Ithaka zu landen, "denn nimmer ist den Weibern zu trauen" :grmpf: :grmpf: und das, obwohl er vorher Odysseus von der Rechtschaffenheit Penelopes berichtet!


    Odysseus sieht seine Mutter, kann mit ihr reden, aber er kann sie nicht umarmen! Eine kleine traurige Geschichte, wie sie ihm erzählt, daß sie sterben mußte aus Angst um ihn.


    Sind euch die anderen Sagengestalten aufgefallen:
    Tityos, dem die Geier die Leber zerhacken
    Tantalos, der nicht trinken kann
    Sisyphos, der den schweren Stein immer wieder den Berg hinauf rollt!


    Ich wußte nicht mehr, dass diese "Gestalten" in der Odyssee beschrieben werden.


    Weiter bis zum Ende dieses XI. Gesanges bin ich gestern abend nicht gekommen. Nachdem mich so langsam die "allgegenwärtige Grippe" auch heimsucht :frieren:, hab ich dann doch lieber die Äuglein geschlossen. :breitgrins:


    Maria: "Meine" Athene ist "blauäugicht"

    Zitat von "Elfenkönigin"

    öhm.. halloooooo, JMaria und Fevvers, seid ihr auch noch daaa? :breitgrins:


    Hallo, Elfenkönigen,


    vielleicht wollen sie uns beide damit überraschen, in dem sie uns mitteilen, dass sie schon viel weiter sind als wir, oder aber - welche Idee - sie haben aufgegeben :rollen: :rollen: und uns alleine gelassen!


    Das mit der "Circe" und der "Kirke" hast du aber zu meiner völligen Verwirrung ganz toll erklärt. Mir ist jetzt alles klar :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:
    Liebe Grüße
    Ingrid

    Guten Morgen,


    habe gestern abend noch ein bißchen weitergelesen. Das Kapital "Kyklop" habe ich ganz schnell hinter mir gelassen (er hatte ein sehr bildhafte Sprache, der Herr Homer, man kann sich alles ganz genau im Detail vorstellen :breitgrins:) und bin jetzt am Ende des X. Gesanges angelangt.


    Die Erzählung mit Kirke (komisch für mich, ich kenne nur "Circe") ist sattsam bekannt. Es hat mir nur ein bißchen zu denken gegeben: Penelope wehrt mit Macht den Freiern, d.h. für mich, sie verwehrt ihnen auch das Bett, oder irre ich mich da? Aber Odysseus bestieg mir Kirke das köstlich bereitete Lager! :grmpf:



    Eine nette Geschichte am Ende dieses Kapitels, als Kirke die Gefährten und Odysseus zum Aufbruch drängt, was nicht ohne Verlust eines der Gefährten abgeht:


    "Denn der jüngste der Schar, Elpenor, nicht eben besonders tapfer gegen den Feind noch mit Verstand gesegnet, hatte sich heimlich beiseit auf Kirkes heilige Wohnung, von der Hitze des Weines sich abzukühlen, gelagert. Jetzo vernahm er den Lärm und das rege Getümmel der Freunde; plötzlich sprang er empor und vergaß in seiner Betäubung, wieder hinab die Stufen der langen Treppe zu steigen, sondern er stürzte sich grade vom Dache hinunter."


    Fazit: Also Dummbeutel hats tatsächlich zu allen Zeiten gegeben, selbst in der Antike! :zwinker: .

    Hallo zusammen,


    bin jetzt beim IX. Gesang.


    Odysseus erzählt dem König Alkinoos seine Geschichte.


    Bin jetzt gerade bei der Erzählung über den einäugigen Kyklop (? - so wird es jedenfalls in meiner Ausgabe geschrieben) und lese mit leisem Gruseln, mit welchem Appetit der Polyphemos die Gefährten von Odysseus fachmännisch zerlegt und dann verspeist.



    "Blutig entspritzt ihr Gehirn und benetzte den Boden"


    "Dann zerstückte er sie Glied für Glied und tischte den Schmaus auf und verschmähte weder Eingeweide noch Fleisch noch die markichten Knochen" :entsetzt: :entsetzt:


    Und dann die Rede von Odysseus:


    "Nimm, Kyklop, und trink eins, auf Menschfleisch ist der Wein gut"


    Nun ja, man muss es ja nicht unbedingt ausprobieren...



    Die Beschreibung, wie er dann den Kyklopen schachmatt setzte, schenk ich mir. Ich hab dann gestern abend erst mal aufgehört zu lesen (schluck..)


    Leicht angewiderte Grüße


    Ingrid

    Hallo alle zusammen,


    mir ist aufgefallen, daß im Gegensatz zur Ilias in der Odyssee eigentlich nur 2 Götter die Geschicke der "Helden" lenken, bzw. versuchen zu lenken: Poseidon, der alles daran setzt, Odysseus das Lebenslicht auszublasen, und Athene, die alle Hände voll damit zu tun hat, dies zu verhindern. Seltsamerweise hält sich aus Zeus vornehm zurück, d.h. der große Rat der Götter tritt in der Odyssee so gut wie nicht in Erscheinung.


    Ich habe gestern abend im dtv-Lexikon der Antike, Literatur, ein bißchen über Homer nachgelesen. Es ist zwar ein altes Lexikon, aber sehr ausführlich, mit ständigen Hinweisen wie vgl. da und vgl. dort :entsetzt: . Viel mehr erfahren zu Homer ist dort auch nicht, der Name kommt aus dem griechischen H'omerus = Bürge, Geisel. Wenn er denn gelebt hat, soll er ursprünglich Melesigenes geheißen haben, nach dem Fluß Meles bei Smyrna. Es gibt eine große Anzahl von Städten, die von sich behaupten, seine Vaterstadt zu sein. Sein eigentliches Wirkungsfeld soll Chios gewesen sein. Sein Grab soll sich auf IOS befinden.


    Selbst seine Blindheit wird angezweifelt, es gibt eine Redensart "der blinde Mann von Chios" und möglicherweise haben erst diese Worte die Vorstellung vom blinden Homer ausgelöst.


    Einzig die Ilias wird ihm zugeschrieben, und das ist auch nur ein Zugeständnis, weil eigentlich nicht bewiesen, seufz.


    Alles sehr verworren :rollen: :rollen: , aber auch sehr interessant.


    Liebe Grüße
    Ingrid