Beiträge von Ingrid

    Hallo Sandhofer,


    ich habe lange darüber nachgedacht, was du geschrieben hast und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass du recht hast.


    Als ich damals diese Bücher gelesen habe, war die Zeit "reif" für eine solche Erkenntnis, bzw. war ich in der Verfassung, dass die Botschaft dieser Bücher bei mir auf fruchtbaren Boden gefallen ist.


    Wahrscheinlich ist es so, dass ein Buch nur einen Leser beeinflussen kann, wenn dieser durch seine momentane Lage bzw. Verfassung dazu bereit ist.


    Liebe Grüße
    Ingrid

    Hallo Hubert,



    Ariel (oder auch Uriel) = Engel des Wassers und des Windes im Midrasch; Geist der Lüfte bei Shakespeare und aber auch in Goethes "Faust II"


    Ariel: Alter Name für Jerusalem.


    Unter "Midrasch" versteht man in erster Linie die antike jüdische (rabbinische) Kommentarliteratur zur Bibel.

    Wahrscheinlich ist der gute "Ariel" ein bißchen in Vergessenheit geraten, wie so manches andere auch.


    Den Text, den ich oben geschrieben habe, habe ich mal irgendwo im Netz gefunden. Und weil es doch so schön gepasst hat..., oder etwa nicht? :zwinker: :zwinker:


    Liebe Grüsse
    Ingrid

    Hallo zusammen,


    ein bißchen etwas über den Erzengel "Ariel"



    Ariel: ist der Engel des Nordens

    Bedeutung: Großer Erdenfürst

    Farben: Grün und Braun

    Jahreszeiten: Winter

    Tageszeiten: Mitternacht

    Element: Erde

    Astrologische Zeichen: Stier, Jungfrau und Steinbock

    Hüter von: Visionen, Träumen und Prophezeiungen Engel der Mysterien, unterstützt Raphael bei der Heilung

    Beschützer: der übersinnlichen Medien und all jener, die im positiven Sinn die Zukunft voraussagen

    Patron von: Journalisten, Lehrer und Autoren

    Zuständig für: Tornados, Gewitter, Wirbelstürme, Vulkane und Erdbeben

    Ariel überwacht: die Arbeit der Naturgeister

    Magie Arbeit: wenn es um Prophezeiungen und Heilung geht



    Ein etwas finsterer Geselle, dieser Ariel...
    :winken:
    Liebe Grüße
    Ingrid

    Hallo zusammen,


    ich bin davon überzeugt, dass Bücher mein Bewußtsein beeinflussen.
    Das erste Buch, das ich gelesen habe, und nach dem ich die Welt mit anderen Augen angesehen habe, war "Früchte des Zorns" von Steinbeck. Überhaupt hat Steinbeck in mir eine Sehnsucht geweckt, ein bißchen so zu sein, wie seine Außenseiter und Lebenskünstler, die er in "Wonniger Donnerstag" oder überhaupt in seinen Büchern über die Cannery Row beschrieben hat. Und so jetzt auch wieder mit Alexis Sorbas.


    Es ist nicht viel, was diese Bücher bewirkt haben, nur ein Nachdenken darüber, ob wirklich alles so sein muss, wie es eben ist. Eine Sehnsucht, vielleicht etwas zu verändern.

    Ich denke, weil Bücher zu einem kleinen Bruchteil mein Leben beeinflussen, und ich ein Teil der Welt bin (wenn auch nur ein winziges Sandkörnchen), dann gibt es doch im Endeffekt diese Bücher, die die Welt verändern, oder nicht? Auch wenn es bei jedem andere Bücher, andere Schriftsteller waren.
    :schmetterling:
    Ingrid

    Hallo zusammen,


    ich habe einmal darüber nachgedacht, warum ich dieses Buch so mag.


    Möchte ich nicht auch ein bißchen wie Alexis sein? Einfach sagen
    zu können, es ist jetzt vorbei, jetzt fangen wir von vorne an. Lachen zu können, wenn man Pech hat, tanzen zu können, wenn man
    eigentlich vor Schmerz und Kummer weinen sollte.
    Leider steckt in mir wahrscheinlich mehr der Schriftsteller, der zaudert und zögert und erst durch Alexis lernt, was es heißt, zu leben.


    Aber wer hat schon einen Alexis, der einem bei der Hand nimmt und sagt "Tanz"!


    Nicht ganz so einfach.....

    Hallo Ikarus,


    ich kenne auch nur "Unter dem Vulkan" von Malcom Lowry. Ich habe es vor einigen Jahren gelesen, es ist auch verfilmt worden und gar nicht mal so schlecht.


    Aber eine ganz andere Frage:


    Wo hast du diesen Smilie her???? Er ist herrlich!!


    Liebe Grüße
    Ingrid

    Hallo Erika,


    ich sortiere meine Bücher auch. Es gibt ein Regal mit Kriminalromanen, einen Schrank mit Klassikern, den ich mir aber mit den Büchern meines Mannes teilen muss, ein Regal mit "Romanen aller Art" und dann natürlich noch eines mit Kochbüchern. Und dann gibts dann noch die Regale mit den ungelesenen Büchern. Alle werden alphabetisch nach Autoren sortiert. Ganz ordentlich. Aber da z.B. die Krimis schon in zweier Reihen hintereinander stehen, kannst du dir sicher vorstellen, wie lange diese Ordnung bei mir anhält. :breitgrins:, vor allem, wenn ich ein Buch suche, um etwas nachzulesen, und es dann ausgerechnet in der hinteren Reihe steht.


    Aber wie heißt es so schön: I do my best :zwinker: :zwinker:


    Viele Grüsse
    Ingrid

    Hallo, nimue hat mich mit der Aufzählung von Klassikern auf Erich Fried aufmerksam gemacht und damit an eines meiner Lieblingsgedichte erinnert. Es heißt


    Meer



    Wenn man ans Meer kommt
    soll man zu schweigen beginnen
    bei den letzten Grashalmen
    soll man den Faden verlieren


    und den Salzschaum
    und das scharfe Zischen des Windes
    einatmen
    und ausatmen
    und wieder einatmen


    Wenn man den Sand sägen hört
    und das Schlurfen der kleinen Steine
    in langen Wellen
    soll man aufhören zu sollen
    und nicht mehr wollen wollen
    nur Meer


    Nur Meer


    Erich Fried


    Ich könnte mir denken, dass viele von euch auch ein Lieblingsgedicht haben. Möchtet ihr es nicht auch vorstellen? :zwinker:


    Liebe Grüsse
    Ingrid

    Erlöse uns von dem Bösen...


    Bert Brecht hat das in seiner "Dreigroschenoper" so gesagt:


    "Ein guter Mensch sein? Ja, wer wärs nicht gern?
    Doch leider sind auf diesem Sterne eben
    die Mittel kläglich und die Menschen roh.
    Wer möchte nicht in Fried und Eintracht leben?
    Doch die Verhältnisse sie sind nicht so!"


    "Alexis Sorbas", Nikos Katzanzakis -
    Er lässt Sorbas dieses sagen: "Wann wird der Mensch endlich ein Mensch? Da tragen wir Hosen, Kragen, Hüte und sind immer noch wie Maulesel, wie Wölfe, wie Füchse, ja sogar wie Schweine. Wir sind das Ebenbild Gottes, heisst es. Wer, wir?"
    Dann erzählt Sorbas, um diese Behauptung zu begründen, aus seinem Leben: "Es war im Befreiungskrieg gegen die Bulgaren. Eines Tages kam ich in ein bulgarisches Dorf und versteckte mich im Stall des Dorfpopen. Nachts legte der Pope seine Kutte ab, verkleidete sich als Hirte, nahm seine Waffen und überfiel griechische Dörfer. Ein paar Tage zuvor hatte er einen griechischen Lehrer umgebracht. Gegen Abend kam der Pope in den Stall, um die Tiere zu füttern. Ich überfalle ihn und schlachte ihn ab, wie einen Hammel. Nach einigen Tagen kam ich wieder ins Dorf. Am hellichten Tag. In der Verkleidung eines Hausierers. Ich sollte Lebensmittel kaufen für meine Kampfgenossen.
    Vor einem Haus stosse ich auf fünf kleine Gören, barfüssig und ganz in Schwarz. Sie hielten sich an den Händen und bettelten. Ich fragte sie auf bulgarisch: Habt ihr den keine Eltern, wem gehört ihr? Da sagte das älteste Kind: Wir sind die Kinder des Popen, den man vor einigen Tagen umgebracht hat.
    Das traf mich wie ein Blitz. Da hatte ich einen Bösewicht umgebracht und dachte, damit wäre die Sache erledigt. Doch nun stellte sich heraus, dass ich selber ein Bösewicht geworden war.
    Ich gab den Kindern alles, was ich bei mir hatte, das Geld und auch die Waren. Und ich lief davon. Lief weg vom Krieg, lief weg von allem. Ich laufe immer noch..."



    .
    Das Böse
    Das Böse, dieser Satz steht fest,
    ist stets das Gute, das man lässt!


    (Nach Wilhelm Busch)


    Das Zwiebelchen
    Es lebte einmal ein altes Weib, das war sehr, sehr böse und starb. Diese Alte hatte in ihrem ganzen Leben keine einzige gute Tat vollbracht. Da kamen die Teufel, ergriffen sie und warfen sie in den Feuersee. Ihr Schutzengel aber stand da und dachte: Kann ich mich denn keiner einzigen guten Tat von ihr erinnern, um sie Gott mitzuteilen? Da fiel ihm etwas ein, und er sagte zu Gott: "Sie hat einmal", sagte er, "in ihrem Gemüsegärtchen ein Zwiebelchen herausgerissen und es einer Bettlerin geschenkt." Und Gott antwortete ihm: "Dann nimm", sagte er, "dieses Zwiebelchen, und halte es ihr hin in den Feuersee, so dass sie es zu ergreifen vermag, und wenn du sie daran aus dem See herausziehen kannst, so möge sie in den Himmel kommen, wenn aber das Pflänzchen abreisst, so soll sie bleiben, wo sie ist." Der Engel lief zum Weibe und hielt ihr das Zwiebelchen hin. "Hier", sagte er zu ihr, "fass an, wir wollen sehen, ob ich dich herausziehen kann!" Und er begann vorsichtig zu ziehen - und hatte sie beinahe schon ganz herausgezogen, aber da bemerkten es die anderen Sünder im See, und wie sie das sahen, klammerten sie sich alle an sie, damit man sie mit ihr zusammen herauszöge.
    Aber das Weib war böse, sehr böse und stiess sie mit den Füssen zurück und schrie: "Nur mich allein soll man herausziehen und nicht euch, es ist mein Zwiebelchen und nicht eures." Wie sie das ausgesprochen hatte, riss das Pflänzchen und das Weib fiel zurück in den Feuersee. Und dort ist sie immer noch.
    Der Engel aber weinte und ging traurig davon.


    ("Die Brüder Karamasoff", F.M.Dostojewski)


    Die Massnahmen
    Die Faulen werden geschlachtet, die Welt wird fleissig.
    Die Hässlichen werden geschlachtet, die Welt wird schön.
    Die Narren werden geschlachtet, die Welt wird weise.
    Die Kranken werden geschlachtet, die Welt wird gesund.
    Die Traurigen werden geschlachtet,
    die Welt wird lustig.
    Die Alten werden geschlachtet,
    die Welt wird jung.
    Die Feinde werden geschlachtet,
    die Welt wird freundlich.
    Die Bösen werden geschlachtet,
    die Welt wird gut.


    (Erich Fried)

    Michael Cacoyannis: Alexis Sorbas


    mit Anthony Quinn, Alan Bates, Irene Papas, Lila Kedrova u.a.


    Kommentar:


    Wenn man diesen Kultfilm aus dem Jahr 1964 gesehen hat, kann man sich Alexis Sorbas nur noch so vorstellen, wie Anthony Quinn ihn darstellt; der Amerikaner ist so mit der Rolle verwachsen, dass ihn seither viele für einen Griechen halten.


    Michael Cacoyannis
    Alexis Sorbas
    Inhalt:
    Ein belesener Engländer, der ein Bergwerk auf Kreta pachtet, um unter einfachen Menschen ein neues Leben zu beginnen, wird mit archaisch-grausamen Elementen der griechischen Kultur konfrontiert. Der Intellektuelle trifft auf einen ungebildeten, aber lebenserfahrenen Mann mit einem unverfälschten gesunden Menschenverstand ... Regie: Michael Cacoyannis - Buch: Michael Cacoyannis, nach einem Roman von Nikos Kazantzakis - Kamera: Walter Lassally - Musik: Mikis Theodorakis - Darsteller: Anthony Quinn, Alan Bates, Irene Papas, Lila Kedrova - 1964; 136 Minuten

    Inhalt:


    Der etwa 35 Jahre alte englische Schriftsteller Basil (Alan Bates) pachtet ein aufgelassenes Braunkohlenbergwerk an der Küste Kretas und schifft sich ein, um es in Betrieb zu nehmen und ein "tätiges Leben" zu beginnen.


    Bei einem Zwischenaufenthalt im Hafen von Piräus spricht ihn der etwa 65 Jahre alte Vagabund Alexis Sorbas (Anthony Quinn) an: "Kannst du mich mitnehmen?" Basil fragt: "Wieso? Was soll ich mit dir anfangen?" Unwirsch erwidert der Makedonier: "Wieso? Weshalb? Kann denn der Mensch nicht auch einmal etwas tun ohne ein Wieso?" Der urwüchsige Mann gefällt Basil; er nimmt ihn mit nach Kreta und stellt ihn als Aufseher ein.


    Alexis Sorbas ist nicht zur Schule gegangen; sein gesunder Menschenverstand ist unverdorben. Er beobachtet alles aufmerksam, neugierig und wissbegierig -- als ob er alles zum ersten Mal sähe. Er konzentriert sich immer auf das Hier und Jetzt: "Ich denke nicht mehr an das, was hier gestern geschah. Ich frage nicht mehr danach, was morgen geschieht. Mich kümmert nur noch, was heute, in dieser Minute, passiert!" Arbeit und Vergnügen weiß er zu unterscheiden: "Der Tag ist für die Arbeit. Darum ist er ein Mann. Die Nacht ist für das Vergnügen, darum ist sie eine Frau. Man soll nicht alles durcheinanderbringen."


    Wenn Basil ins Bergwerk kommt, versucht sein Aufseher ihn wieder loszuwerden, denn es passt ihm nicht, dass der Chef den Arbeitern eine Pause gönnt oder sich mit ihnen unterhält: "Was interessieren dich die Privatangelegenheiten der Arbeiter? Du wirst sie bedauern, du wirst sie mehr lieben als nötig und besonders mehr, als im Interesse unseres Unternehmens liegt. Und du wirst sie stets entschuldigen, was sie auch ausfressen mögen..."


    Alexis Sorbas hofiert die verwelkte Witwe Madame Hortense (Lila Kedrova), die in der Einsamkeit ihres aus einigen ausrangierten Badekabinen zusammengestellten Gasthauses von besseren Zeiten träumt. Damals, so erzählt sie, lagen die englische, französische, italienische und russische Flotte in der Suda-Bai vor Anker und sie war die Geliebte der vier Admiräle. Der Makedonier macht sich keine Illusionen, aber Madame Hortense ist hier die einzige für ihn erreichbare Frau und er hat Mitleid mit ihr, genügt doch eine weibliche Träne, um ihn zu ertränken. Er hat seine eigene Auffassung von der Liebe und ist nicht mit den Hähnen vergleichbar, "die blitzschnell auf die Hennen springen, dann den Hals aufblähen, auf den Misthaufen steigen und, stolz über ihre Leistung, krähen. Die Henne gilt ihnen nichts, ihr roter Kamm ist ihnen die Hauptsache. Was für einen Begriff können die von der Liebe haben?"


    Sorbas glaubt, dass Gott am Ende alles verzeiht -- bis auf eines: Wenn ein Mann eine Frau haben könnte und sie verschmäht, kommt er in die Hölle.


    Als er sich mit Basil vor einem Regenschauer in das Dorfcafé "Zum schamhaften Josef" rettet, das übrigens gleichzeitig eine Metzgerei ist, beobachtet er, wie sein Chef die junge Witwe Surmelina (Irene Papas) anstarrt, die draußen im nassen Kleid vorbeiläuft. Auch ihren Blick hat er nicht übersehen. Da stachelt er Basil an, Surmelina unter einem Vorwand zu besuchen. Aber der möchte keine Scherereien. Das kann Alexis Sorbas nicht verstehen: "Du willst keine Schererei? Was willst du denn sonst? Das ganze Leben ist eine Schererei, der Tod ist es nicht."


    Als Basil wieder einmal im Bergwerk ist, hört Sorbas als Einziger verdächtige Geräusche. Der Stollen droht einzustürzen. Er schickt seinen Chef und die Arbeiter ins Freie, während er selbst versucht, die Decke mit einen mächtigen Baumstamm abzustützen. Aber es hilft nichts. Im letzten Augenblick kann Alexis Sorbas sich retten.


    Er will eine Seilbahn vom Bergwerk zum Strand bauen, um die Kohle auf Schiffe verladen zu können. Immer wieder studiert er an einem Modell, wie es funktionieren könnte. Er weiß, dass es vor allem auf den Neigungswinkel ankommt. Schließlich reitet er auf einem Maultier in die nächste Stadt, um Material für den Bau der Seilbahn zu kaufen und verspricht, in drei Tagen zurück zu sein. Am sechsten Tag erhält Basil einen Brief, in dem der Grieche mitteilt, er sei bei einer Kokotte namens Lola gestrandet. Weil die Geschäfte in Kandia bei seiner Ankunft bereits geschlossen waren, ging er in ein Lokal. Als sich dort das "fingerdick angestrichene Flittchen" mit den Worten "Du erlaubst, Großväterchen?" neben ihn setzte, musste er seine und die Ehre seines Chefs verteidigen und deshalb auf der Stelle zwei Flaschen Sekt bestellen. Anschließend begleitete er Lola in ihre Wohnung, und da ist er noch immer. Basil telegrafiert nach Kandia: "Kehre sofort zurück!"


    Madame Hortense sucht Basil auf und fragt nach Sorbas. Voll Mitleid tut er so, als lese er Passagen aus dem Brief vor und erfindet lauter Schmeicheleien. Aber das genügt der einsamen Frau nicht. "Ist das alles?", murmelt sie enttäuscht. Da behauptet Basil, Sorbas habe auch geschrieben, dass er sie nach seiner Rückkehr heiraten wolle. Jetzt ist sie glücklich und trocknet sich die Augen. Im nächsten Augenblick beauftragt sie Basil, Sorbas zu schreiben und zählt auf, was er für die Hochzeit besorgen soll. So versucht sie ihren zukünftigen Gatten bereits vor der Ehe zum Dienstmann zu machen.


    Als Sorbas nach seiner Rückkehr erfährt, was Basil der ältlichen Französin in seinem Namen versprochen hat, kritisiert er ihn zwar, doch als sie mit zwei Ringen vorbeikommt, bringt er es nicht übers Herz, sie abzuweisen und improvisiert am Strand eine Hochzeitszeremonie.


    Pawlis, der Sohn des Dorfschulzen Mawrandonis, hat sich aus Liebeskummer ertränkt, weil ihn die stolze Witwe Surmelina nicht beachtete. Als Manolakas die Leiche seines Vetters ins Dorf trägt, hetzt eine Bewohnerin die Männer auf und schreit: "Findet sich denn kein Mann im Dorf, um sie auf seinen Knien wie einen Hammel zu schlachten? Pfui, diese Feiglinge!"


    Der Dorftrottel Mimithos bringt Basil ein Körbchen Orangen von Surmelina. Endlich schleicht er sich zu ihr und verbringt die Nacht mit ihr.


    Am nächsten Tag bringt sie Orangenzweige in die Kirche. Die Dorfbewohner rotten sich zusammen. Als Surmelina die Kirche verlässt, wird sie gesteinigt.


    Am Ostermorgen warten Sorbas und Basil vergeblich auf Madame Hortense. Sie hat sich erkältet und kann nicht aufstehen. Einige Tage später liegt sie im Sterben. Als die beiden in einer Ecke des Totenzimmers kauernden Klageweiber merken, dass die anderen Dorfbewohner bereits die Hühner der Sterbenden schlachten, werden sie unruhig, weil sie bei der bevorstehenden Plünderung nicht leer ausgehen wollen. Frauen, Männer und Kinder klettern über die Zäune und schleppen alles weg, was sie packen können: Pfannen, Schüsseln, Matratzen, Kaninchen, Türen, Fenster. Die Schuhe der Toten bindet sich der Dorftrottel um den Hals.


    Endlich ist die Seilbahn fertig. Sie führt durch einen Wald, den Alexis Sorbas im Auftrag Basils dem nahen Kloster abgekauft hat. Zur Eröffnung kommen die Mönche und die Honoratioren aus dem Dorf. Im Sonntagsanzug steht Alexis Sorbas am Strand und gibt ein Zeichen, damit der erste Baumstamm losgeschickt wird. Das Gefälle ist viel zu stark, aber Alexis Sorbas will es nicht wahrhaben. Beim vierten Baumstamm reißen die Drahtseile die Träger um. Kreischend laufen die Leute weg. Basil und Alexis Sorbas bleiben allein zurück. "Der Hammel wird verkohlen", ruft Alexis plötzlich. Er und Basil schneiden sich große Fleischstücke ab, essen und trinken und lachen. Dann fordert Basil seinen Freund auf, ihm das Tanzen beizubringen. Schon früher hatte er Alexis Sorbas gestanden: "Die Kohlen sind nur der äußere Anlass. Ein Vorwand, um bei den Leuten nicht in Verdacht zu kommen. Sie müssen uns für brave Unternehmer halten, sonst schmeißen sie uns faule Eier nach." Er hat sein ganzes Geld verloren, aber der blasse, belesene, grübelnde Akademiker hat von dem vitalen, zuweilen singenden und tanzenden Griechen gelernt, dass es auch eine unkomplizierte Weisheit, eine schlichte Humanität und eine unmittelbare Lebensfreude gibt.
    Kommentar:


    Nikos Kazantzakis' wunderbarer Roman wurde 1964 verfilmt. Die inneren Monologe Basils lassen sich in einem Film kaum wiedergeben, aber es gelang Michael Cacoyannis, das Aufeinanderprallen der beiden Kulturen und Lebensauffassungen in einem mitreißenden Film zu veranschaulichen. Der Zuschauer fragt sich unwillkürlich, ob er nicht wie der blasse Akademiker Basil (Alan Bates) von dem urwüchsigen Griechen Alexis Sorbas (Anthony Quinn) etwas lernen kann. Wenn man diesen Kultfilm aus dem Jahr 1964 gesehen hat, kann man sich Alexis Sorbas nur noch so vorstellen, wie Anthony Quinn ihn darstellt; der Amerikaner ist so mit der Rolle verwachsen, dass ihn seither viele für einen Griechen halten.


    Lila Kedrova, die Kameraführung und die Ausstattung wurden mit "Oscars" ausgezeichnet.

    Hallo zusammen,
    hallo Albrecht,


    schön, dass du auch zu uns gefunden hast und mit uns zusammen lesen willst.


    Ich kann nur von mir reden, ich bin bei Kapitel 17, aber ich denke, dass das bei den Diskussionen keine Rollen spielen sollte.


    Hubert: Das Gedicht von Hesse ist wirklich wunderschön, ich hatte es leider völlig vergessen.


    Euch einen schönen Tag noch und Suse, falls du es noch lesen solltest, dir einen wunderschönen Urlaub!


    Ingrid

    Hallo nimue,


    ist es nicht so, dass dann die Angst da ist, etwas zu verlieren, wenn man nicht alleine lebt? Eine Angst, die man sonst nicht kennen würde? Und wenn man merkt, dass der andere gehen muss, ist es nicht besser, man dreht sich um und geht schnell weg, als noch lange zu warten und hinterher zu sehen?


    Vielleicht wäre es wirklich besser, einsam zu sein, diese Angst nicht zu kennen, keinen Abschied befürchten zu müssen.


    :rollen: Ich sagte es ja bereits, in diesem Buch taucht ständig irgendetwas auf, über das man stundenlang nachdenken könnte!


    Ingrid

    Hallo zusammen,


    ich lese in jeder freien Minute. An ein bestimmten Zeitplan halte ich mich absolut nicht, Lesen gehört für mich einfach zum Tagesablauf. Nur das allabendliche "Im-Bett-noch-ein-paar-Minuten-lesen" ist ein absolutes Muss für mich.


    Es gehört für mich zur Urlaubsvorfreude, mir auszumalen, welche Bücher ich mitnehmen werde. Und dann, dann habe ich endlich mal genug Zeit zum lesen!


    Ingrid (zählt schon mal die Tage, bis es soweit ist)

    Hallo Hubert,


    mein "naja" zu Sorbas Einstellung, Frauen gegenüber kommt daher, weil ich mich einfach darüber amüsiere, wie er sich "ringelt", um Frauen zu beschreiben, die er einesteils verdonnert und andererseits vergöttert und anbetet. Er kann doch ohne Frauen überhaupt nicht existieren, der arme Tropf... :breitgrins: "Die Frau ist was ganz anderes, sie ist gar kein Mensch, die Frau ist ein unbegreifliches Ding! Ich würde kein Gesetz aufstellen für die Frau. Die Frau ist ein schwaches Geschöpf. Auf das Wohl der Nuschas (der Frau). Und Gott möge uns Männern Verstand geben!"


    Eigentlich gesehen ist er das Bild eines Machos, noch ausgeprägter kann man sich einen solchen Typ nicht vorstellen. Allein sein Verhältnis zu Madame Hortense versucht er damit zu erklären, dass er ihr einen Gefallen tun will. Aber so sehe ich die Sache eigentlich nicht ganz, ein bißchen tut er sich den Gefallen doch auch, oder?


    Der Schriftsteller "Namenlos" tut sich sehr viel schwerer mit seiner Beziehung zur "Witwe", er weiß auch nicht so recht, wie ihm geschieht, und wahrscheinlich ginge es ihm auch bedeutend besser, wenn er seinem Trieb (ähem, was für ein Wort!!) nachgeben würde.


    Hast du es gelesen? Alexis tanzt, als sein 3jähriger Sohn gestorben ist. Ist es nicht wunderschön, seinem Schmerz so Ausdruck geben zu können? Einfach durch das Tanzen alles Leid, alles Unglück aus dem Herzen herauszulassen?


    Ich habe vor einiger Zeit einmal einen Film aus einer Serie gesehen, der mich auch sehr berührt hat. Ein Indianer schenkte einer älteren Frau ein Stückchen Land zum Geburtstag. Ein sehr kleines Stückchen Land. Es war ein Stückchen Land mit einer herrlichen Aussicht, im Wald. Sie wunderte sich, "Warum ein so kleines Stückchen Land, Ed"? "Es ist für dein Grab, Ruth Ann", sagte er. Und sie hatte verstanden. Und sie tanzten auf dem Grab.


    Hat natürlich nichts mit Sorbas zu tun, ist mir nur eben gerade wieder eingefallen.


    Danke für die Erklärung des Salbeitees. Ich dachte mir schon so etwas, aber "und sie wandte sich ab mit Schaudern"....


    Liebe Grüsse
    Ingrid


    Ps: Würde mich doch einmal interessieren, was unsere Mitleserinnen
    denken!

    Hallo zusammen,


    also ich würde auch erstmal die Klassiker reinstellen, die ich gelesen habe und die mir gefallen habe. Was soll ich mit einem Meter Goethe, wenn ich Goethe zwar in der Schule gelesen habe oder ähem, mit Kafka, wenn ich die Bücher ja überhaupt nicht wieder lesen will? Was soll das? Angabe? Nur damit da Klassiker stehen? Nein, lieber nicht! Und dann kämen da die Bücher der Schriftsteller rein, die mich interssieren. Übrigens: Goethe war nur als Beispiel gedacht, nicht als Wertung.

    Mein erster Klassiker war John Steinbeck, dann kam Hemingway, aber nicht zu vergessen, meine Ausgabe der Odyssee, die ich vor vielen Jahren als Teenager gelesen habe und jetzt wieder mit euch.


    "Meine" Bibliothek hätte sowieso viele Regale, ein Regal auch mit Krimis, ein kleines Regal mit Kinderbüchern, ein Regal mit meinen Romanen, die ich in den letzten Jahren verschlungen habe, die aber sicher keine Klassiker werden, wie vielleicht meine heißgeliebte Highland-Saga.


    Liebe Grüße
    Ingrid

    Hallo zusammen,


    habt ihr euch schon mal gefragt, wo um alles in der Welt die Bibliothek stehen sollte, in der Bücher von all diesen genannten Autoren und von denen, die noch genannt werden, stehen sollen und welche Größenordnung sie wohl haben müßte :zwinker: :zwinker: :zwinker: ?


    Ich plädiere auf jeden Fall für eine Leiter, die man dann von einem Regal an das andere schieben kann (so etwa wie auf dem Gemälde von Spitzweg "Der Bücherwurm")


    [Blockierte Grafik: http://www.poster.net/spitzweg-carl/spitzweg-carl-der-buecherwurm-2403616.jpg]


    Liebe Grüße
    Ingrid

    Hallo zusammen,


    seit ich in diesem Buch lese, komme ich aus dem Staunen, dem Wundern, dem Kichern nicht mehr heraus.


    Eine herrliche Geschichte, die Begegnung zwischen Mde. Hortense und Alexis, vor allem der Vergleich mit Shakespeares Sturm, Hubert hat es ja schon erwähnt.


    Und dann: Alexis sagt "Eine mysteriöse Geschichte, eine seltsame Geschichte. Für den Triumph der Freiheit in der Welt sind Mord und Totschlag notwendig. Das kann ich nicht kapieren"


    Der Schriftsteller sagt: "Wie wächst und gedeiht aus Mist und Dreck eine Blume? Nehmen wir an, Sorbas, der Mensch ist der Mist und die Freiheit die Blume."


    "Aber das Samenkorn? Wer hat ein solches Samenkorn in unsere dreckigen Eingeweide gelegt? Und warum entsteht nicht aus diesem Korn die Blume? Warum verlangt es Blut und Dreck?"


    "Ich weiß es nicht".


    Wer weiß das schon...


    Übrigens: Die Einstellung von Alexis "Damen" gegenüber ist schon ein bißchen, naja.... :breitgrins:


    Und wieso in der Taverne von Piräus soviel Salbeitee getrunken wird, wird mir wohl auch weiterhin ein Rätsel bleiben.


    Es ist sehr schwierig, die Gedanken und Gefühle (jedenfalls meine) zu diesem Buch auszudrücken, weil es einfach so vieles gibt, über das man nachdenken kann.


    Ingrid