"Bleak House" ist auch schon länger ungelesen in meinem Regal. Viel Freude in der Dickenschen Welt.
Ts, ts, ts ;-). Ein tolles Buch. Und übrigens auch eine tolle BBC-Verfilmung.
"Bleak House" ist auch schon länger ungelesen in meinem Regal. Viel Freude in der Dickenschen Welt.
Ts, ts, ts ;-). Ein tolles Buch. Und übrigens auch eine tolle BBC-Verfilmung.
Gut. Dann kommt "Der rote Schal" auf meine "Mal-schauen-was-ich-mache-wenn-mir-das-Buch-zufällig-übern-Weg-läuft"-Liste. :eis:
ja, da gehört es auch hin. Es hat seine Stärken (zu denen, ausgerechnet, die komischen Passagen gehören), aber im Ganzen ist das das schwächste der drei Bücher, die ich von Collins gelesen habe.
Kurz nimmt der Roman ("Der rote Schal") dann doch endlich etwas mehr Fahrt auf. Ist aber immer noch weit vom "Monddiamanten" oder der "Frau in Weiß" entfernt.
Ich muss mein Urteil noch einmal verfeinern. Der Roman gewinnt nach ca. 200 Seiten deutlich. Und Collins erinnert sich daran, dass seine Stärke im äh wie nennt man das: Multiperspektivismus liegt. Der allwissende Erzähler nimmt großflächig Abschied, dafür werden Briefe und Tagebuchnotizen der Personen gebracht. Insgesamt ist der Roman immer noch schwächer als etwa der "Monddiamant", aber sehr viel lesenswerter, als es in meinen etwas apodiktischen Urteilen bislang geklungen haben mag ;-). Ich bin noch nicht durch (was auch ein Zeichen für die gesunkene Qualität ist - Frau in Weiß & Monddiamant habe ich sehr viel zügiger gelesen, hier lasse ich mich immer wieder willig ablenken. Egal, wo war ich … ) … und ich bin doch einigermaßen neugierig, wie Collins den geschürzten Knoten lösen will. Ein simples Happy End, wie es sich so um S. 550 andeutet, scheint mir jedenfalls unmöglich. Mal sehen, der Roman hat noch gut 150 Seiten Zeit ;-).
Heute war ja auch wieder Gelegenheit Dylan zu hören>: der Meister feierte seinen 70. Geburtstag!
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lieber His Bobness hören als diesen ganzen Feuilleton-Quark a la "Wie Bob Dylan mein Leben veränderte" lesen. Was da jetzt rund um den 70. publiziert wird, ist ja zu 99% einfach nur uninformierter und routiniert runtergespulter Müll. Der Rest ist einfach nur peinlich.
Von Delius kenne ich nur seine Dissertation: "Der Held und sein Wetter". Die hat mir ziemlich gut gefallen.
http://www.fcdelius.de/buecher/held_wetter.html
gilt aber nur für Amazon.com !?
Ja, natürlich. Hierzulande gibt es ja bislang kein nennenswertes E-Book-Angebot.
Ich traue ja solchen Zahlen noch nicht.
Da gibt es da noch nicht einmal Zahlen, nur eine Interview-Äußerung von Jeff Bezos ;-). Aber tendentiell ist das wohl auf jeden Fall richtig.
Quatsch. Es gibt eine offizielle Pressemitteilung: http://phx.corporate-ir.net/ph…cle&ID=1565581&highlight=
Das (gedruckte) Buch stirbt: Amazon verkauft jetzt mehr Kindle-Ebooks als Hardcover & Taschenbuch zusammen: http://paidcontent.org/article…oks-than-all-print-books/
Auf den Fichte? Da würde ich Dir die Meiner-Ausgaben empfehlen. Nicht billiger, aber sicherer, was Textqualität betrifft. :winken:
Fichte kann ich überhaupt nicht empfehlen ;-). Im ersten Semester Philosophie belegte ich "Fichte, Schelling, Hegel". Der Dozent demonstrierte Fichtes "Ich"-Philosophie so: "Ich" - er hebt die rechte Hand - "und Nicht-Ich" - er hebt die linke Hand - "zur Synthesis!" er ruft es fast exaltiert und fügte beide Hände fest zusammen.
Da wusste ich: Ist nix für mich. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Fichte freiwillig lesen? In einer hist. krit. Ausgabe? Warum um alles in der Welt? Für sich genommen ist das wirres Zeug, allenfalls wegen der seinerzeitigen Rezeption wichtig. Und um die vielen Fichte-Anspielungen etwa bei Jean Paul zu verstehen, muss man nur wenig Originalstexte von Fichte, da reichen kluge Kompilationen, Zusammenfassunge, Einführungen.
Ich hänge irgendwo so um Seite 200 fest, das funktioniert für mich einfach nicht.
Kurz nimmt der Roman ("Der rote Schal") dann doch endlich etwas mehr Fahrt auf. Ist aber immer noch weit vom "Monddiamanten" oder der "Frau in Weiß" entfernt.
Das "vergriffen" bzw. "kommt wieder rein" bezieht sich wohl auf die gebundene (= 1.) Ausgabe. Die ist vergriffen. Die 2. (= Broschur) kommt (erstmals) im September.
Schmidts "Scharlatan"-Diktum geht davon aus, dass man jedes Buch, das man besitzt, gefälligst auch gelesen haben muss. Das ist natürlich Quatsch. Gesamtausgaben werden sagenwirmal zu 30-50% gelesen, der Rest ist zum Nachschlagen da, wenn man's mal braucht.
Mitunter sind Gesamtausgaben der einzige Weg, an eine nennenswerte Werkauswahl zu kommen, etwa wenn der Autor mit Einzelbänden nicht mehr auf dem Buchmarkt vertreten ist und man antiquarisch günstig über eine Gesamt- oder doch recht vollständige Werkausgabe stolpert.
Wenn ich mich da richtig erinnere, lobt Schmidt dort noch den "Witiko". Das hat er in "… und dann die Herren Leutnants" wieder zurückgenommen und den Witiko als "Handbuch für Faschisten" (oder so ähnlich, ich bin jetzt zu faul, das nachzuschlagen ;-)) bezeichnet.
Ich habe mich nciht recht erinnert. Nicht so ganz jedenfalls:
ZitatA.: Ja, meinen Sie denn immer noch, die fürchterliche Leichtigkeit, mit der ein Kühn ihn für’s Dritte Reich vereinnahmen konnte, sei nur von ungefähr, und eigentlich an den Haaren herbeigezogen? Oh nicht doch: der Witiko ist schon folgenreicher, weil ‹giftiger›, als der ‹Nachsommer›; ist ein ausgezeichnetes ‹Handbuch für Offiziersanwärter› .....
Ansonsten:
ZitatA.: Was ich=für=mich noch so einengen möchte: STIFTER?: das ist mir der ‹Narrenburg›=Komplex; an den ja vielleicht auch das zweite, durchaus dämonische Stück, der ‹Hagestolz› anzuschließen ist. – Im Lauf der Jahrzehnte wird es sich, ähnlich wie im Falle GOETHE, schon noch herumsprechen, daß der Akzent auf dem jungen & mittleren STIFTER liegt: Der war gar keine unebene Figur, und ein guter Meister zweiten Ranges! Wogegen eine Vorliebe für ‹Nachsommer› und ‹Witiko›, diese sprachlichen Endmoränen mit höchstens ab & zu 1 kümmerlichen ‹Gartenflüchtling›, gar nichts Apartes oder Auszeichnendes ist; vielmehr ein Symptom der Schrumpfung im Humanen. Gern rühme ich die schüchtern=rosenrote Genitalität der Stud=Studien: das kann Einem noch im Traume einkommen!
B. (resümierend): Aber ‹Nachsommer & Witiko› nicht?
A.: Nein. – Dergleichen gehört zu den unangenehmen ‹Alterswerken›. Denn wenn es überhaupt eine Wahrheit gibt, dann ist es diese, daß nur sentimentale Narren oder aber selbst=interessierte Alternde sich einbilden können, sie würden, wie Whisky, je älter desto besser. – Noch einmal: nein!: die Zahl der unerläßlich zu lesenden Bücher ist inzwischen zu groß geworden, als daß man guten Gewissens den ‹Witiko› noch Jemandem, den man gern hat, empfehlen könnte. –
Irgendwo mokiert sich Adorno über die bürgerlichen Büchersammler (nicht: -leser), deren Bibliotheken vor Werk- und Gesamtausgaben wimmeln. Aber das Zitat finde ich jetzt gerade nicht, auch nicht in Adornos Gesammelten Werken in der Digitalen Bibliothek
Falls irgendwer noch Nachschlag möchte:
Stifter, der sanfte Unmensch. Einhundert Jahre Nachsommer in: Arno Schmidt, Nachrichten von Büchern und Menschen II
Wenn ich mich da richtig erinnere, lobt Schmidt dort noch den "Witiko". Das hat er in "… und dann die Herren Leutnants" wieder zurückgenommen und den Witiko als "Handbuch für Faschisten" (oder so ähnlich, ich bin jetzt zu faul, das nachzuschlagen ;-)) bezeichnet.
Schön und gut, aber es scheint, daß auf der zweitausendeins Seite nun eine Vormerkung nicht möglich ist!?
Hat irgendjemand dort sich vormerken lassen und kann mir sagen, wie?
Die Information habe ich vom Verlag, anscheinend wird das aber noch nicht beworben. Ist ja auch noch was hin ;-).
Ich kenne den "Roten Schal" nicht.
Derzeit würde ich sagen: lohnt auch nicht. Ich hänge irgendwo so um Seite 200 fest, das funktioniert für mich einfach nicht. Ohne zuviel zu verraten: es geht um die "Schatten der Vergangenheit" und um die "Sünden der Väter", die als drohendes Schicksal über den Söhnen hängen. Nicht real in Form von Strafverfolgung, Gefahr für Leib & Lebe oder doch wenigstens Geldnot, sondern als Einbildung: Papa war böse, also bin ich auch böse. Oder so. Wird vielleicht noch, aber wenn man die Prämisse der (und sei es auch nur geglaubten) Charakterdeterminierung nicht akzeptiert (udn das Personal des Romans für entsprechend abergläubisch & albern hält), fallen zumindest die ersten 200 Seiten zusammen wie ein Kartenhaus.
Nun fehlt Dir noch "Die gelbe Maske" ... :breitgrins:
Schade nur, dass mir der Rote Schal weit weniger gefällt als Die Frau in Weiß oder der Monddiamant. Die Probleme des Romanpersonals sind doch eher weit weg, so recht in Gang kommt das auch alles nicht und die auktoriale Erzählform ist nicht so lebendig lesbar wie verschiedenen Ich-Erzähler in den anderen beiden Romanen.
Der Artikel von MRR über Schmidt in faz-online hat mir auch gefallen.
Selbst wenn man mal davon absieht, dass MRR Schmidt wohl zuletzt vor 40 Jahren gelesen hat und die biografischen Legenden, die Schmidt in die Welt gesetzt hat, anscheinend alle glaubt und jeder Selbstinzenierung Schmidts auf den Leim geht, kommt der Text über ein paar dumme Gemeinplätze nicht hinaus. (Aber ok, die Frage, die MRR beantwortet, ist ja auch schon ziemlich dämlich.)
Nach dem amüsanten "Monddiamanten" habe ich dann gleich den nächsten Collins nachgeschoben, den ich zu meiner Überraschung hinten im Regal fand: "Der rote Schal". (Falls sich jemand wundert, dass sein berühmtester Roman nicht auftaucht: Die "Frau in Weiß" habe ich erst letztes Jahr gelesen.)