Beiträge von Heidi HH

    Guten Morgen,


    mein Mann und ich haben gestern im Hamburger Schauspielhaus "Warten auf Godot" gesehen - ich kannte das Buch vorher nicht, ging also ganz erwartungsfrei in die Vorstellung.


    Im Grunde genommen geschah NICHTS, Didi und Gogo warteten einfach, wussten nicht worauf, wussten nicht wie lange schon und wie lange noch, wussten nicht wer genau Godot eigentlich ist. Selbst in den Dialogen ging es größtenteils um nichts...
    Den Diskussionen der umsitzenden Zuschauer zufolge, hatte jeder eine andere Vorstellung, wer oder was Godot ist und wofür es sich zu warten lohnt - oder auch nicht.


    Wie man aus Nichts noch so ein interessantes Theaterstück machen kann ist mir schleierhaft, aber es war sehr gelungen. Das Buch und das Theaterstück muss damals in den 50er Jahren zunächst auf totales Unverständnis gestoßen sein.


    (Gibt es eigentlich Pläne, das Klassikerforum um ein Theaterforum zu erweitern? Immerhin gibt's ja auch schon Höbücher.)


    Verregneten Gruß aus Hamburg
    Heidi

    Zitat von "Harald"


    Und damit zurück zur Frage, ist der Werther ein Liebesroman? Ich würde sagen, eher nein. Es gibt zu viele Nebenhandlungen (wußtet Ihr, dass im Werther ein Mord vorkommt?). Außerdem ist auch Werthers Vernarrtheit in Lotte dem Thema "Werthers Leiden" (an der Gesellschaft und an sich selbst) untergeordnet. Ähnlich wie ich bei Schuld und Sühne argumentiert habe, würde ich auch hier sagen, dass die Liebesgeschichte ein Aspekt von Werthers Leiden ist und nicht umgekehrt.



    Basieren nicht seine schon im Titel genannten Leiden eben auf seinem Liebeskummer? Es ist schon eine Weile her, dass ich das Buch las, aber ich erinnere mich dunkel, dass seine Leiden vorrangig damit zu tun hatten.


    Aber ich habe die Fragestellung ganz falsch aufgefasst. Ich dachte gleich an LiebesGESCHICHTEN, wohingegen ja von LiebesROMANEN die Rede war. Insofern zählen ja Emilia Galotti und Kabale und Liebe schon mal gar nicht dazu.


    Nix für ungut,
    Heidi

    [/quote]Mein Nenner wird für die meisten zu schlicht, zu einfach sein. Aber so empfinde ich nun mal, wenn ich das Wort Liebesroman höre. Ich denke in erster Linie an ein Happy-End.


    LG Maria[/quote]


    Hi Maria,
    genau an das dachte ich auch als ich in dem anderen Thread erwähnte, ich würde keine Liebesromane lesen. Ich meinte eben diese vor Schmalz und Herzschmerz triefenden Werke mit Happyend.


    Mit Blick auf mindestens eine/n Liebende/n fallen mir bei der Kombination von Klassiker und Liebesgeschichte Folgende ein (ohje, allerdings alle OHNE HappyEnd):


    - Emilia Galotti
    - Wahlverwandtschaften
    - Kabale und Liebe
    - Die Leiden des jungen Werther
    - Anna Karenina
    - Effi Briest


    Effi Briest ist vielleicht schon zu grenzwertig, da hat das "Beigemüse" fast mehr Gewicht als die Liebe. Bei den anderen steht die Liebe doch eher im Vordergrund.


    (Mal sehen, was hieraus nun für ein "Krieg" entsteht *ggg*...)


    LG Heidi

    Hallo zusammen,
    ich habe Sonntag auf dem Flohmarkt für 1 EUR dieses Büchlein erworben - es handelt sich um eine Ausgabe von 1965.
    Eben habe ich gesehen, dass das hier schon mal gemeinsam gelesen wurde. Dann werde ich Eure Gedanken in die Lektüre mit einbeziehen.


    Schönen Dienstagsgruß
    Heidi

    Ich erinnere mich dunkel an einen Eintrag, in dem ich kurz zu umreißen versuche, was ich sonst noch lese.
    Nun zerbrecht IHR Euch den Kopf, weil ich "Schuld und Sühne" nicht als Liebesroman eingestuft habe.


    So fangen Kriege an ... *ggg*


    Ein schönes Wochenende
    Heidi

    Hi Sandhofer,


    spontan würde ich sagen, ein Klassiker ist - wenn man ihn mit der Musik vergleicht - ein Werk, das immer wieder gelesen wird, weil es einfach gut und gewissermaßen zeitlos ist. Es spricht in jeder Generation eine Vielzahl von Menschen an. Der Leser kann einen Bezug zur Gegenwart und zu sich selbst herstellen.


    Das ist mal so in den Raum geworfen. Ich glaube, es passt zumindest auf die paar Klassiker, die ich so gelesen habe, wobei das nicht allzu viele sind.


    Gruß,
    Heidi

    Hallo Hubert,


    Du hast gut aufgepasst, ich habe Verbrechen und Strafe gelesen und es auch sehr genossen. Gerade habe ich auch Wahlverwandtschaften abgeschlossen, da geht es ja auch um Liebe.
    Ich habe mich also unpräzise ausgedrückt.


    Meine Definition von Liebesromanen hat einen negativen Beigeschmack, ich verbinde damit Romane von Rosamunde Pilcher, Danielle Steel etc.


    Nix für ungut!


    Gruß
    Heidi

    Hi Sandhofer,
    hi Hubert!


    Alles in allem schreit es eigentlich nach einem Theaterbesuch.


    Ich vergesse einfach, dass das Stück von Goethe ist und genieße den Abend... (Wer war noch gleich Goethe?)


    Danke für Euren Input.


    LG, Heidi

    Hallo Hubert,


    doch, die Idee des gemeinsamen Lesens finde ich schon gut, ich habe allerdings erst einmal bei "Schuld und Sühne" = "Verbrechen und Strafe" von Dostojewski teilgenommen, und jetzt bei den Wahlverwandtschaften habe ich schlichtweg nicht dran gedacht.


    Was nun unseren Goethe angeht, werde ich mich wohl erstmal durch meine Sammlung lesen, und vielleicht - wenn uns der Weg ins Theater führt - auch "Stella" zu Gemüte führen.


    Bislang habe ich nur Goethe's gelesen, indem mindestens eine Person ums Leben kommt...


    Gruß
    Heidi

    Emilia Galotti habe ich kürzlich im Thalia Theater gesehen und war sowohl von der Aufführung als auch von der Thematik recht angetan. Die Kulisse war modern, die Sprache aber altertümlich.


    Wenn das mal zusammen gelesen wird, bin ich dabei!


    Gruß, Heidi

    Hallo Sandhofer,


    weißt Du rein zufällig auch, wovon "Stella" handelt?


    Dieses wird in Kürze im Thalia Theater aufgeführt, aber ich wüsste schon ganz gern - zumindest grob - worum es da geht?


    Gruß aus HH
    Heidi

    Hallo mal wieder,


    ich habe mir gerade mal wieder einen Goethe aus meiner Sammlung zur Hand genommen, "Wahlverwandtschaften". Hat das schon mal jemand gelesen?


    Die Charaktere und ihre Gefühlsentwicklung werden so gut dargestellt, dass man sich in ihren Gedankengängen gut wiederfinden kann. Ein schönes Buch, aber wohl auch mit traurigem Ende (bin erst im ersten Teil, Kapitel 12).


    Gruß,
    Heidi

    Hallo Steffi,


    nein, das ist mein erstes Werk von Zola.
    Das macht durchaus Lust auf mehr.


    Vielleicht klinke ich mich danach auch mal wieder ins Gemeinsame Lesen ein. Wenn man sich mit anderen austauscht, bekommt das Gelesene manchmal ganz neue Aspekte.


    Viel Spaß bei der Göttlichen Komödie weiterhin!


    Heidi

    Hallo,


    melde mich nach mehrmonatiger Abwesenheit zurück.


    Ist schon mal über "Germinal" diskutiert worden? Ich habe dieses Buch gerade angefangen. Man spürt förmlich die drückende Luft und Dunkelheit des Bergwerks, und die Armut legt sich wie ein enges Korsett um den Körper...


    Woran lest Ihr gerade?


    MFG
    Heidi

    Um einen Zugang zu Schiller zu bekommen, habe ich mir kürzlich Kabale und Liebe im Theater angesehen.
    Eine moderne Inszenierung, keine Requisite auf der Bühne, die Personen agierten lediglich durch Mimik, Gestik und Wiederholung gewisser Phrasen, wodurch die Gefühle und Widersprüche in den einzelnen Personen sehr deutlich wurden.
    Sehr gelungen und dadurch - für mich überraschend - sehr verständlich. Ich hätte mir unter Schiller eine schwerere Ausdrucksweise vorgestellt.


    Schade, dass die Vorstellung nach 1,25 Stunden bereits vorbei war.


    Gruß, Heidi

    Obiges Buch habe ich mir aus der Bücherei geliehen und an einem Tag verschlungen (kein Wunder bei nur 112 Seiten).
    Im Prinzip passiert nichts, außer dass ein 45 Jahre alter Untersuchungsrichter an einer Blinddarmentzündung stirbt.


    Er beleuchtet in seinen letzten Tagen seinen Werdegang und seine Lebensführung und kann erst in Frieden sterben als er einsieht, dass die eingeschlagenen Wege genau die falschen waren obwohl sie ihm zu Lebzeiten immer richtig erschienen: immer angepasst, nie aus dem Rahmen fallend, immer bestrebt allen zu gefallen...


    Ein nicht so bekanntes Buch von Tolstoi, aber sehr kurzweilig und zeitlos.


    Gruß, Heidi :smile:

    Habe hier länger nicht mehr vorbeigeschaut :redface: , war mit moderner Literatur beschäftigt. Jetzt musste mal wieder ein Klassiker her - und zwar der Faust.


    Es ist ganz sicher kein Buch um mal eben schnell vor'm Schlafengehen drin zu lesen, sondern man (besser gesagt: ICH) braucht hohe Konzentration, um das Gelesene zu begreifen und in Zusammenhang zu bringen.


    Jetzt habe ich noch gelesen, dass Goethe den ersten Teil im Alter von 25 (?) geschrieben hat, den zweiten jedoch erst mit 82 (!!!). Für diesen zeitlichen Abstand klingt das Ganze aber ziemlich zusammen hängend!


    Im LK hätte ich bei diesem Thema damals kläglichst versagt!


    LG, Heidi