Beiträge von Imrahil

    @FA:
    Hhm, ich denke wenn man lobt, darf man auch ablehnen. Denn wenn nur noch Lobhudelei, aber keine ablehnende Kritik mehr fabriziert wird, verfälscht doch das das Bil, oder? Es gibt immerhin auch schlechte Bücher, ich denke da sind wir uns einig.
    Aber Du magst Recht haben Friedrich-Arthur, vielleicht sind sie ungerecht oder überspannen den Bogen, das kann ich wie erwähtn nicht beurteilen, weil ich seine Verrisse nicht kenne. Aber selbst wenn dies der Fall ist, kann man sie für sich selbst ja immernoch annehmen oder eben ablehnen.


    Berch:
    Die "Sieben Wegbereiter" hatte ich im Buchladen auch schon mal in den Händen, ist es empfehlenswert? Und kannst Du mir vielleicht nochmals die sieben besprochenen Wegbereiter auflisten? :zwinker:


    Imrahil

    Hallo Erika,


    Habe die Taschenbuchausgabe, zum einen preiswerter und zum anderen hatten sie die gebundene Ausgabe auch nicht.
    Lohnt sich von mir ausgehen :smile:


    Imrahil

    Hallo Friedrich-Arthur,


    Warum lehnst Du seine Verrisse ab? Weil sie schlecht begründet sind, weil Du bestimmte verrissene Bücher gut findest oder weil er zu apodiktisch seine Urteile fällt? Würde mich interessieren, habe leider nie das Literarische Quartett gesehen und in Zeitungen / Zeitschriften auch keine Kommentare von Ranicki gelesen, halt jetzt die Bücher, aber da lobt er nur :zwinker:


    Imrahil

    Ich habe mir erst vorgestern zwei Bücher von ihm gekauft. Das eine beinhaltet Aufsätze zu Thomas Mann und der Familie Mann - "Thomas Mann und die Seinen", das andere beschäftigt sich in Dialogform mit 12 Autoren des 20. Jahrhunderts - "Lauter schwierige Patienten".


    Insgesamt ist es eine sehr interessant geschriebene Lektüre, die zum lesen bestimmter Autoren (sei es nun Mann oder Frisch, Brecht...) anregt und neben einem lehrreichen auch einen kurzweiligen Aspekt birgt. Mir gefällts :zwinker:


    Imrahil

    Ich nehme an das ist dasselbe Werk wie "Die Dämonen", einfach in anderer Titelübersetzung? Wäre sonst bei einem Dostojewski immer mal dabei.
    "Schuld und Sühne" habe ich beispielsweise auch schon als "Verbrechen und Strafe" gesehen. Leider kann ich kein russisch, mich würde schon einmal interessieren, welche Übersetzungen da dem Original näherkommen...


    Imrahil

    Da kann ich es mir an dieser Stelle doch nicht verkneifen, mitzuteilen, dass ich gerade mittendrin im Zauberberg und ebenfalls sehr angetan bin :zwinker:


    Imrahil

    Hallo Viola,


    Also ich habe schon immer so eine ungeschriebene Liste im Hinterkopf, das müssen nicht unbedingt Titel sein, sondern können auch Autoren oder bestimmte Epochen oder Themengebiete sein. Ich denke, dass ist bei jedem anders.
    Ich richte mich zugegeben schon manchmal nach Kanones :zwinker: , oft kommt man auch vom einen zum nächsten Titel. So lese ich ein Buch, in welchem sich viele Anspielungen zu anderen Büchern finden etc. Es gibt natürlich aber auch Momente, da gehe ich den Buchladen und stosse auf ein Buch, dass ich nicht im Hinterkopf habe, mich aber gerade reizt. Die meisten hier im Forum lesen ja auch nicht ausschliesslich Klassiker, sondern auch viel zeitgenössisch, ich für meinen Teil handhabe es jedenfalls so.


    Imrahil

    Hallo Zusammen,


    Lese zwar noch ein paar andere Sachen parallel, habe nun aber auch mit dem Wintermärchen begonnen und auch eure Gedanken dazu gelesen.


    Noch zu Caput I, letzte Strophe:
    "Der Riese hat wieder die Mutter berührt,
    Und es wuchsen ihm neu die Kräfte"


    Wer ist hier der Riese? Heine selbst, der grosse Dichter? Macht fast den Anschein, sehe jedenfalls keine andere Erklärung.


    Wollen wir mit Caput III beginnen? Ich denke zum zweiten wurde das wesentliche bereits erwähnt.


    Caput III beginnt meiner Meinung nach schon sehr ironisch, spöttisch, indem Karl Mayer zum Narren gemacht wird. Dieser gehörte, was ich gelesen habe, der Schwäbischen Schule an, einer sehr konservativen Literatengruppe, die dem "jungen Deutschland" vorhielten, die christliche Religion zu verunglimpfen.
    Mayer ist auch in der zweiten Strophe gemeint, wo der Neckarstrome auf Neckarbischofsheim hinweist, wo Mayer lebte, der "kleinste Poet", köstlich amüsant :-)


    In der Folge die Statik Preussens kritisiert, es hat sich eben während Heines Abwesenheit nicht verändert, man ist immer noch starr, mit engem Horizont, eitel, eben auch mit einem gewissen Dünkel.


    In der 6. Strophe habe ich mich gefragt, ob der "rechte Winkel" neben der steifen, militärischen Art auch politisch verstanden werden könnte, also dass man in Deutschland also eben stockkonservativ war, im rechten Winkel angesiedelt? Was meint ihr?


    In Strophe 5 ist von Theodor Körner die Rede: Ein Nationalist? Über ihn habe ich kaum was gefunden.


    Ab der 9. Strophe kommt Heines Spott sehr deutlich zum tragen, vor allem über das Äussere der Preussen, ihre Affektiertheit!


    Am Ende stossen wir dann noch auf den Vogel, was ja nur der Reichsadler als Symbol für den deutschen Nationalgedanken sein kann, wenngleich ich nicht sicher bin, wie lange es diesen schon gibt. Jedenfalls äusserst Heine darüber seinen Unmut, womit wir schön die Parallele hätten zum Abschnitt aus der Rororo-Monographie, wo ebenfalls der enge Patriotismus der Deutschen angesprochen wird, welcher Heine ja verhasst ist.


    So, das war jetzt so grob der Inhalt, seht mir nach, wenn ich eindeutige Sachen niedergeschrieben habe, aber die LEserunde sollte ja schliesslich ein wenig belebt werden :zwinker:


    Imrahil

    Hallo zusammen,


    Danke für eure Antworten. Mir geht es eben meist ähnlich: An sich würde es mich durchaus reizen, weitere Bücher desselben Autors gerade anschliessend zu lesen, aber da es so viele andere spannende Autoren gibt, von denen ich meist noch nichts gelesen habe, gebe ich denen dann letztlich den Vorrang.


    Friedrich-Arthurs Methode finde ich überlegenswert, quasi ein Kompromiss.


    Imrahil

    Hallo zusammen,


    Immer wenn ich ein für mich sehr interessantes Werk eines Schriftstellers lese, stelle ich mir die Frage, ob es vorteilhaft wäre, in der Folge weitere Bücher dieses Autors unmittelbar nach Abschluss der ersten Lektüre zu lesen oder aber ganz etwas anderes, und später einmal wieder auf diesen Autor zurückzugreifen.
    Ich denke für ersteres könnte sprechen, dass so eine intensivere Beschäftigung mit dem Autor und seinem Werk möglich wäre und die Zusammenhänge zwischen den Werken - so es welche gibt - möglicherweise deutlicher werden, da der Leseeindruck noch frisch ist. Andererseits befürchte ich dann immer, dass die Abwechslung zu kurz kommt, immerhin gibt es noch sehr sehr viele Autoren, von welchen ich noch gar nichts gelesen habe, es jedoch noch unbedingt tun möchte.


    Es würde mich sehr interessieren, wie ihr das so handhabt? :smile:


    Imrahil

    Habe in letzte Zeit ein paar Balladen gelesen, unter anderm auch von Heine und da wurde in Kommentaren immer einmal wieder Schumann erwähnt, der diese Balladen und Gedichte vertont hat. Ich würde diese Vertonungen auch ganz gerne einmal hören, habe aber keine genauen Angaben dazu, weiss jemand zufällig unter welchem Titel diese Heine-Vertonungen von Schumann laufen? :smile:


    Imrahil

    Vielen Dank Hubert für diese Einführung :zwinker:
    Sollte eine Leserunde zustandekommen, bin ich dabei (falls zeitlich machbar).


    Imrahil

    Erst einmal willkommen im Forum Mandel!


    Hubert: Ich habe jetzt schon mehrfach den Namen Arno Schmidt gelesen, mir sagt der Name aber nichts :redface: In meinem Literaturbuch steht, er sei ein "umstrittener" Autor?
    Welche Art Literatur schrieb er denn bzw. was zeichnet denn -grob umrissen - sein Werk aus?


    Imrahil

    Hallo Georg,


    Danke für die Antwort. Dann werde ich mir wohl doch die etwas teuere Ausgabe aus dem Buchladen leisten, ist einfacher zu erwerben und zudem mag ich gebundene Bücher, wenngleich halt ein wenig teurer.


    Imrahil

    Ich habe heute einen Artikel über die beiden Schiller-Biographien von Damm und Safranski gelesen.
    Safranksi wird durchwegs gelobt, da er zum einem zwar die Biographie Schillers durchaus beleuchtet, zum anderen aber auch sehr intensiv auf dessen Werk eingeht und die beiden Komponenten Werk und Biographie anscheinend auch gekonnt in Zusammenhang setzt. Damm hingegen soll weit mehr auf die Biographie eingehen und vor allem sehr persönlich schreiben, so beispielsweise, was sie berührt hat und dass Wallenstein zum dritten Mal lese um ihm "näher zu kommen".
    Da ich auch schon andernorts ein sehr positives Echo zu Safranskis Buch vernommen habe, werde ich diese Biographie wohl erwerben, freue mich, leider ist sie etwas teuer. Da erstaunt es mich, dass sie in Deutschland bei der bpb für 4 Euro zu haben ist?! Ist das die gleiche Ausgabe, wie diejenige, welche man im Laden kaufen kann?


    Imrahil

    Noch zur Sprache: Es mag vielleicht sein, dass Kafkas Sprache klarer sei, aber ich finde Hesses Stil ungemein elegant. Einfach sehr angenehm zu lesen, jetzt einmal losgelöst vom Inhalt.


    Und schön ist auch zu sehen, dass es anscheinend unterschiedliche Erfahrungen gibt: Während Hubert in seiner Jugen zunächst von Kafka überaus angetan war und nun mehr Hesse schätzt, ist es bei Xenophanes genau umgekehrt. Ich selber bin noch von keinem der beiden -also Hesse und Kafka - richtig fasziniert, aber ebensowenig enttäuscht, ich muss und möchte vor allem noch einiges dieser beiden Herren lesen.


    Wann kam eigentlich der Begriff "kafkaesk" in der Literaturwissenschaft in Gebrauch, heute ist er ja eine feste Grösse?


    Imrahil

    Das habe ich jetzt in letzter Zeit schon des öfteren vernommen, dass einerseits Leute, welche Kafka mögen, von Hesse weniger angetan sind und andererseits überhaupt sehr viele auch in meinem Bekanntenkreis geäussert haben. sie schätzten Hesse nicht sehr. Ich selber mag eigentlich auch beide, wenngleich ich mit Kafka anfangs Mühe hatte. In den nächsten Tagen werde ich "Narziss und Goldmund" lesen und bin sehr gespannt, ob auch ich zu einem Hesse-Ablehner werde, "Unterm Rad" oder der "Steppenwolf" haben mir beispielsweise gefallen.
    Gibt es auch Leute die Hesse mögen, und Kafka nicht? :zwinker:


    Imrahil

    Hhm, bei mir stehen "Anna Karenina", "Schuld und Sühne", "Der Idiot" und "die Brüder Karamasow" in einer Reihe, in der vordersten wohlgemerkt. Aber wer den Idioten langweilig fand (was mir unbegreiflich ist), wird wohl auch die anderen Romane langweilig finden, oder?


    Imrahil

    Habe noch kein Drama von ihm gelesen - bin eher der Prosaliebhaber - aber gerade deswegen wäre ich natürlich bei einer Leserunde zu einem Drama dabei. Spontan fällt mir nur "Heldenplatz" ein.


    Imrahil