Beiträge von Imrahil

    Salut,


    Da sich bis heute niemand meldete hatte ich die Lektüre einstweilen beiseite gelegt und derweilen in anderen Büchern gelesen. D.h. ich habe im Moment erst die Vorreden und das erste Kapitel hinter mir. Werde aber spätestens ab Donnerstag wieder mit Eifer einsteigen ;-)


    Harald und Xenophanes: Danke für die Hinweise, respektive Erklärungen.


    Imrahil

    Salut,


    So, nun habe ich die Einleitung zur zweiten Auflage, die Vorrede und das erste Kapitel gelesen, möchte nun meine Eindrücke, Anregungen einmal posten.


    > Einleitung zur zweiten Auflage


    Ist die in euren Ausgaben auch vorhanden? Jean Paul verfasste diese im September 1817 in Bayreuth. Er hält darin seine Verbesserungen fest, vor allem dass er deutsches Wortgut zuungunsten von Fremdwörtern eingesetzt habe. Des weiteren, dass ein Autor die richtige Mischung aus Herz und Kunstfertigkeit finden müsse.


    > Vorrede (1795 verfasst)


    Hier werden mehrfach die Wiener Briefe erwähnt. Was hat es mit denen für eine Bewandtnis?


    Sehr schön finde ich die Unterteilung des Publikums in drei Teile: Das Kauf-, Lese- und Kunstpublikum. Wobei ersters den Leib, zweiteres die Seele und letzteres den Geist verkörpert.


    In den Passagen wo der Erzähler den Gastgeber Jakob Oehrmann bewusst durch Langeweile in den Schlaf zu reden versucht, macht sich Jean Pauls Hang zur Komik bemerkbat. Wohlgemerkt, das ist mein erster Jean Paul, habe aber schon des öfteren gelesen, dass er zum Humor/Komik neige.


    Jean Paul spricht das Zeitalter an und schreibt: "in einem solchen Zeitalter gibt's für einen Autor keinen Trost..." dieser negativen Bezug zum Zeitalter hat mich spontan an Gotthelf erinnert, wenngleich er hier nur am Rande angerissen wird. Jean Paul suggeriert in der Folge gewissermassen, dass ein Autor ein Bettler sei.


    > Erstes Kapitel


    Siebenkäs wird sogleich eingeführt als sympathischer Armenadvokat, dem Geld ein Unsegen darstellt und humoristische Züge aufweist, auch lacht er gerne über sich.
    Die Vermählung mit Lenette steht an. Es finden sich dabei nette Metaphern zur Ehe.


    Auffällig ist der witzige Ton, Beispiele:


    "...machten vom Vorrechte des Trunks und der Spezialinquisition, nämlich Du zu sagen, untereinander Gebrauch."


    oder


    "die zwei Balsampappeln des Lebens, der Witz und die Menschenliebe"


    Auch der Liebesszene zum Schluss des Kapitels haftet eine Mischung aus Komik und Schönheit an.


    Zwei Verständnisprobleme, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen:


    Swedenborgs Vision (S.38 bei mir)
    Otaheiter (S.40)


    So, werde dann morgen/übermorgen das zweite Kapitel in Angriff nehmen, freue mich auf eure Kommentare.


    Imrahil

    Salut zusammen,


    Ich denke, dass wir mit der Leserunde nun starten können, vielleicht schliessen sich uns ja noch ein paar weitere Leser an :smile:


    Der Materialthread steht bereits und kann/soll ergänzt werden.


    Nochmals kurz zu meiner Ausgabe: Sie ist 1969 beim List Verlag München erschienen unter der Reihe Epikon "Europäische Meisterromane", gebunden und mit einem Nachwort von Hermann Hesse. Habe sie dieses Frühjahr in einem Antiquariat erworben.


    Es beginnt mit der "Einleitung zur zweiten Auflage"(1817), danach folgt die Vorrede (1795), in welcher ich gerade stecke. Werde mich dann dazu äussern, hoffe noch heute Abend. Sind bei euren Ausgaben auch die Einleitung und die Vorrede enthalten?


    Wie sieht euer Lesetempo aus, d.h. wie schnell/langsam beabsichtigt ihr etwa zu lesen?


    Soweit,
    Imrahil

    Salut,


    Zitat

    Murakami soll jedenfalls einige sehr ansprechen, vielleicht versuchst dus mal damit.


    Murakami ist aber meines Wissens Japaner und damit nicht der Chinesischen Literatur zuzuschreiben. Aber man kann ihn natürlich trotzdem empfehlen :zwinker: Habe bisher ein Buch von ihm gelesen, "Gefährliche Geliebte", welches bei mir einen gespaltenen Eindruck hinterliess.


    Imrahil

    Ein weiterer Link zu Jean Paul: http://hanskleine.de/romantik/jeanpaul.htm


    Zum Werk "Siebenkäs" aus dem Buch der 1000 Bücher:


    Siebenkäs
    OA 1796/97 Form Roman Epoche Romantik


    Im ersten Eheroman der deutschen Literaturgeschichte problematisiert Jean Paul zugleich die Idee der Unsterblichkeit angesichts des aufkommenden Atheismus. Der Kontrast psychologisch-realistischer Details und philosophischer Ideen ist ein Charakteristikum seiner humoristischen Literatur.


    Inhalt: Der volle Titel – Blumen-, Frucht- und Dornenstücke oder Ehestand, Tod und Hochzeit des Armenadvokaten F. St. Siebenkäs – gibt die ungewöhnliche Reihenfolge der Abläufe vor. Zunehmende Entbehrungen kennzeichnen den ehelichen Alltag des in einem schwäbischen Provinzstädtchen niedergelassenen Armenadvokaten Siebenkäs und seiner Frau Lenette, einer »Putzmacherin«, die der Armut mit einer rigiden Besessenheit fürs Putzen und Fegen begegnet. Ihr Mann verfasst unterdessen, gestört vom ebenso braven wie unverständigen Versuch seiner Frau, die häusliche Ordnung wiederherzustellen, die Auswahl aus des Teufels Papieren (eine Satiresammlung, die Jean Paul 1789 anonym und mit wenig Erfolg veröffentlicht hatte). Das Schreiben ist die einzige, kärgliche Einnahmequelle, denn keinen anderen Prozess wird der Anwalt im Roman zu führen genötigt sein als seinen eigenen: Ein Namenstausch mit dem Freund und Doppelgänger Leibgeber, einem kritischen Freigeist, lässt den Verwalter der Erbschaft von 1200 Gulden, den Geheimen Rat von Blaise, an der Rechtschaffenheit des Mündels zweifeln. Um der wirtschaftlichen Misere und der für gescheitert geltenden Ehe zu entkommen, sieht Siebenkäs keinen anderen Ausweg, als einen Scheintod zu sterben. Lenette wird finanziell versorgt, verbindet sich dem biederen Schulrat Stiefel, stirbt jedoch im Kindbett. Siebenkäs nimmt unterdessen die Identität des sich auf Wanderschaft begebenden Leibgebers an (also seine eigene, wiedererhaltene) und heiratet die ihm seelenverwandte Natalie.


    Aufbau: Aus einer geplanten Sammlung kleinerer philosophisch-poetischer Arbeiten wuchs das satirische »Dornenstück« der Eheszene zu einer eigenständigen Handlung, welcher »Blumen-« (surrealistische Traumsequenzen) und »Fruchtstücke« (philosophische Abhandlungen) beigegeben sind. Die aus der Kunstgeschichte entlehnten Begriffe deuten auf die Metaphern-Theorie von Jean Paul, wonach der poetischen Sprache durch ihre im Menschen erzeugten Bilder jene Transzendenz gelinge, die für den Übergang vom Diesseits ins Jenseits nicht mehr verbürgt werden könne. Die Zweifel an der Unsterblichkeit formuliert Jean Paul in der Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, dass kein Gott sei, einem literarischen Zeugnis des europäischen Nihilismus, das in der zweiten Auflage des Siebenkäs von 1818 in der Mitte platziert ist. Im Gegensatz hierzu erfährt der Armenadvokat seinen Scheintod nicht als Schrecknis, sondern als Befreiung und Wiederherstellung seines wahren Ichs. Der Dualismus Siebenkäs / Leibgeber ist indes ein Spiegel des humoristischen Erzählers, der sich, wie in allen Werken von Jean Paul, unter dessen Namen einmischt, mit Realität und Fiktion spielt sowie das Erzählte als ebenso geistreiche wie kunstvolle dichterische Collage ausweist.


    Wirkung: Siebenkäs zählte zu den größten Erfolgen von Jean Paul und übte nicht nur wegen seiner sozialkritischen, realistischen Schilderungen Einfluss auf zahlreiche Schriftsteller aus, sondern vor allem wegen der oft aus dem Romankontext gelösten und in zahlreiche Sprachen übersetzten Rede des toten Christus, deren apokalyptische Vision das die europäische Literatur im 19. Jahrhundert bestimmende Nihilismus-Erlebnis dichterisch vorwegnahm. C. Z.


    Eine Kurzbeschreibung des Werkes von Amazon:


    Kurzbeschreibung
    Der volle Titel - Blumen-, Frucht- und Dornenstücke oder Ehestand, Tod und Hochzeit des Armenadvokaten F. St. Siebenkäs - gibt die ungewöhnliche Reihenfolge der Abläufe vor. Zunehmende Entbehrungen kennzeichnen den ehelichen Alltag des in einem schwäbischen Provinzstädtchen niedergelassenen Armenadvokaten Siebenkäs und seiner Frau Lenette, einer >>Putzmacherin<<, die der Armut mit einer rigiden Besessenheit fürs Putzen und Fegen begegnet. Ihr Mann verfasst unterdessen, gestört vom ebenso braven wie unverständigen Versuch seiner Frau, die häusliche Ordnung wiederherzustellen, die Auswahl aus des Teufels Papieren (eine Satiresammlung, die Jean Paul 1789 anonym und mit wenig Erfolg veröffentlicht hatte). Das Schreiben ist die einzige, kärgliche Einnahmequelle, denn keinen anderen Prozess wird der Anwalt im Roman zu führen genötigt sein als seinen eigenen: Ein Namenstausch mit dem Freund und Doppelgänger Leibgeber, einem kritischen Freigeist, lässt den Verwalter der Erbschaft von 1200 Gulden, den Geheimen Rat von Blaise, an der Rechtschaffenheit des Mündels zweifeln. Um der wirtschaftlichen Misere und der für gescheitert geltenden Ehe zu entkommen, sieht Siebenkäs keinen anderen Ausweg, als einen Scheintod zu sterben. Lenette wird finanziell versorgt, verbindet sich dem biederen Schulrat Stiefel, stirbt jedoch im Kindbett. Siebenkäs nimmt unterdessen die Identität des sich auf Wanderschaft begebenden Leibgebers an (also seine eigene, wiedererhaltene) und heiratet die ihm seelenverwandte Natalie.

    Salut,


    Was man über Jean Paul bei Wikipedia findet:


    Jean Paul (* 21. März 1763 in Wunsiedel, † 14. November 1825 in Bayreuth), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, war ein deutscher Schriftsteller, nach kundigen Urteilen einer der 'ewigen Bestenliste'.


    Leben


    Kindheit und Jugend
    Johann Paul Friedrich Richter, der sich später "Jean Paul" nannte, kam als Sohn eines Lehrers und Organisten zur Welt. 1765 wurde sein Vater Pastor in Joditz, 1776 erhielt er eine bessere Stelle in Schwarzenbach an der Saale. Die Atmosphäre des protestantischen Landpfarrhauses prägte Jean Pauls Kindheit. Weniger durch seinen konservativen Vater als durch einen verehrten Lehrer und den Pfarrer eines Nachbarortes wurde er mit dem Gedankengut der Aufklärung vertraut gemacht. 1779 wechselte Jean Paul an das Gymnasium in Hof, wo er seinen engen Jugendfreund Johann Bernhard Hermann kennenlernte, das Vorbild vieler seiner Romanfiguren, etwa des "Leibgeber" im "Siebenkäs". Wenige Monate später starb sein Vater, wodurch die Familie in materielle Nöte stürzte. Jean Pauls Lebensweg stand nun für die nächsten Jahre im Zeichen des Hungers.


    Studienjahre
    Im Mai 1781 immatrikulierte Jean Paul sich an der Universität Leipzig, betrieb sein Studium der Theologie jedoch nur sehr lustlos. Stattdessen begann er nun, sich als Schriftsteller zu verstehen: Er schrieb nach ersten literarischen Experimenten vor allem Satiren, die in gesammelter Form 1783 als "Grönländische Prozesse" gedruckt wurden. Nach dieser ersten Publikation blieben jedoch weitere Erfolge aus. 1784 musste Jean Paul vor seinen Gläubigern fliehen und kehrte als "gescheiterte Existenz" nach Hof in das Haus seiner Mutter zurück. Wie er sich dort fühlte, ist in seinem späteren Roman "Siebenkäs" nachzulesen. Erst als Jean Paul ab 1787 ein Auskommen als Privatlehrer fand, linderte sich seine Notlage allmählich.


    Beginnender Ruhm
    Die Reihe seiner schriftstellerischen Erfolge begann 1793 mit dem Roman "Die unsichtbare Loge". Jean Paul hatte dem Schriftsteller Karl Philipp Moritz das Manuskript geschickt, und Moritz zeigte sich begeistert: "Ach nein, das ist noch über Goethe, das ist was ganz Neues!", soll er gesagt haben, und durch seine Vermittlung fand das Buch rasch einen Verlag. Aber "Die unsichtbare Loge" blieb ein Fragment, denn schon begann Jean Paul mit einem neuen Roman, dem "Hesperus", der 1795 erschien. Das Buch, das zum größten literarischen Erfolg seit Goethes "Werther" wurde, machte Jean Paul schlagartig berühmt. Herder, Wieland und Gleim äußerten sich enthusiastisch über den "Hesperus" - Goethe und Schiller fanden an dem Roman allerdings keinen Gefallen.


    Blütezeit
    Auf Einladung seiner Verehrerin Charlotte von Kalb besuchte Jean Paul 1796 Weimar - im literarischen Mekka seiner Zeit wurde er respektvoll aufgenommen. Zwei Jahre später wurde er selbst zum "Weimaraner"; inzwischen hatte er eine stattliche Anzahl literarischer Werke vorzuweisen: "Siebenkäs" (1796/97), "Das Leben des Quintus Fixlein" (1796), "Der Jubelsenior" (1797), "Das Kampaner Tal" (1797). Besonders in Weimar häuften sich die erotischen Verwicklungen, die Jean Paul Zeit seines Lebens begleiteten: Er verlobte sich mit Karoline von Feuchtersleben, was wegen des Standesunterschiedes einige Schwierigkeiten mit sich brachte - und als diese endlich ausgeräumt waren, entlobte Jean Paul sich wieder. Auch gegenüber Charlotte von Kalb musste er immer wieder neue Strategien der Ehe-Vermeidung austüfteln. Doch auch der ehescheue Jean Paul konnte sich schließlich seinem Schicksal nicht entziehen: Im Frühjahr 1800 lernte er auf einer Reise nach Berlin Karoline Meyer kennen, die er ein Jahr später heiratete. - Die Berlin-Reise stellte den Höhepunkt seines literarischen Ruhms dar: Selbst die preußische Königin Luise zeigt sich ihm als begeisterte Leserin seiner Werke. Dies brachte Jean Paul dazu, im Oktober 1800 ganz nach Berlin zu ziehen, wo er sich u.a. mit den Brüdern Schlegel, Tieck, Schleiermacher und Fichte anfreundete.



    Richter in späten Jahren
    Die späten Jahre
    Doch vom Gipfel des Erfolges ging es allmählich bergab: Jean Pauls nächste Romane "Titan" (1800-03) und "Flegeljahre" (1804/05) erzeugten nicht mehr den früheren Enthusiasmus bei den Lesern, obwohl sie heute als seine wichtigsten Werke gelten. - 1804 siedelte er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern nach Bayreuth um, nachdem er kurze Zeit in Meiningen und Coburg gewohnt hatte. In Bayreuth führte er fortan ein zurückgezogenes Leben, unterbrochen nur von einigen Reisen, z.B. nach Bamberg, wo er E. T. A. Hoffmann besuchte, oder nach Heidelberg, wo ihm 1817 auf Vorschlag Hegels der Ehrendoktortitel verliehen wurde. Jean Pauls literarische Werke aus diesen Jahren, z.B. "Levana oder Erziehlehre" (1807) oder "Dr. Katzenbergers Badereise" (1809), erhielten bei weitem nicht mehr die Beachtung, die der "Hesperus" erlangt hatte. 1813 begann Jean Paul mit seinem letzten großen Roman, "Der Komet", doch der Tod seines Sohnes Max 1821 war ein Schicksalsschlag, den der Autor nicht verwinden konnte - "Der Komet" wurde aufgegeben und blieb Fragment. Die letzten Lebensjahre waren von Krankheiten gezeichnet: 1823 erkrankte Jean Paul am Grauen Star und erblindete allmählich. 1825 kam Brustwassersucht hinzu, an der er am 14. November verstarb.


    Literatur
    Rolf Vollmann: Das Tolle neben dem Schönen – Jean Paul. Ein biographischer Essay. Nördlingen: Greno 1988 (Neue Edition der Erstausgabe von 1975. – Ideale Einführung in die Literaturwelt Jean Pauls, die mithilfe vieler Zitate des Dichters auf unakademische Weise Lust auf die Lektüre des Originals bereitet.)
    Peter Sprengel: Innerlichkeit. Jean Paul oder Das Leiden an der Gesellschaft. München u. Wien 1977
    Kurt Wölfel: Jean-Paul-Studien. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1989. (Mittlerweile klassische Aufsatzsammlung des großen Jean-Paul-Forschers)
    Julia Cloot: Geheime Texte. Jean Paul und die Musik. de Gruyter 2001
    Ludwig Börne: Denkrede auf Jean Paul. In: Sämtliche Schriften, Band I. Düsseldorf 1964


    Weiterführende Links:
    Viele der Texte Jean Pauls sind beim Projekt Gutenberg (http://projekt.gutenberg.de/autoren/jeanpaul.htm) abrufbar
    Jean Paul-Gesellschaft (http://www.uni-wuerzburg.de/ge…/neu/jean-paul/index.html) (Uni Würzburg)
    Jean-Paul-Online (http://www.jean-paul-richter.de/jeanpaul.htm) (Der Nachlass Jean Pauls)
    Kommentierte Linksammlung (http://www.ub.fu-berlin.de/int…ren/multi_pqrs/jpaul.html) (FU Berlin)

    Salut,


    Zitat

    Nimmst du dich der Siebenkäs-Leserunde an? Georg scheint ja im Moment verschwunden zu sein.


    Was verstehst Du unter Annehmen? In den Kalender eintragen? Kann doch nur der Urheber des Threads oder? Einen Termin kann ich natürlich vorschlagen...aber besprechen wir das im Siebenkäs-Thread :smile:


    Imrahil

    Zitat

    Sandhofer und Imrahil haben ja auch noch nicht abgesagt


    Wenn wir zuvor noch die Siebenkäs-Runde angehen, bin ich wohl auch dabei im Juli :zwinker:


    Imrahil

    Hi Fosca,


    Ich habe dieses Buch vor ein-zwei Jahren gekauft und werfe eigentlich immer wieder mal einen Blick hinein, finde es empfehlenswert.


    Zitat

    Habe mir überlegt es mir zuzulegen, sowohl für Anregungen als auch für eine kurze Zussamenfassung oder allgemein Informationen zu Büchern die ich wohl nicht lesen werde.


    Hhm, bei mir verhält es sich umgekehrt. Ich finde dieses Buch gerade deswegen hilfreich, weil es Anregungen zu neuer Lektüre geben kann und ich mir vor der Lektüre eines Buches einen Überblick über selbiges verschaffen kann.


    Imrahil

    Hi,


    Anscheinend ja, steht zumindest bei Amazon so, also ohne Ali Baba, Sindbad und Aladin.


    Hier: Buchnotiz zu : Die Tageszeitung, 30.04.2004
    "Lesesucht" hat Angelika Ohland bei der Lektüre von "Tausendundeine Nacht" befallen. Ali Baba, Sindbad und Aladin hat sie in diesem Buch allerdings vergeblich gesucht: sie wurden nämlich erst von dem Orientalisten Antoine Galland vor dreihundert Jahren eingefügt, während die hier versammelten Erzählungen auf dem Text aus dem 15. Jahrhundert beruhen, erzählt Ohland...


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    Diese Neuübersetzung von Tausendundeine Nacht macht erstmals die älteste arabische Fassung der berühmten orientalischen Erzählsammlung auch deutschen Lesern zugänglich. Die Übersetzerin Claudia Ott führt uns mit einer Frische und Ungezwungenheit durch das Labyrinth der kunstvoll verwobenen Erzählfäden, daß man meint, Schahrasad selbst zu hören. Nicht mehr ein europäischer Orientalismus spricht durch Tausendundeine Nacht zu uns, sondern endlich der Orient selbst.


    Die nächtlichen Erzählungen von Schahrasad, mit denen sie ihren königlichen Gatten verzaubert und so ihre Tötung immer wieder aufschiebt, entführen den Leser in die Welt der Basare und Karawansereien, der weisen Kalifen und verschlagenen Händler, der vornehmen Damen und klugen Ehefrauen, der mächtigen Zauberinnen, Dschinnen und bösen Dämonen. Sie berichten von erotischen Vergnügen und harten Schicksalsschlägen.
    Wie kein anderes Werk ist Tausendundeine Nacht Inbegriff eines romantischen, exotischen Orientbildes. Dieses Orientbild geht allerdings nicht unmittelbar auf Tausendundeine Nacht zurück, sondern wurde seit dem 18. Jahrhundert von Europäern in die verschiedenen Übersetzungen und Sammlungen hineingetragen. Zudem wurden die Erzählungen dem europäischen Geschmack angepaßt, indem die zuweilen derbe Ausdrucksweise und unverblümte Erotik des Originals durch einen biederen Märchenstil ersetzt wurden. Nachdem Muhsin Mahdi 1984 die weitaus älteste Handschrift aus dem 14./15. Jahrhundert ediert hat, ist es jedoch möglich, die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht in einer von allen Übermalungen, Ausschmückungen und Prüderien der letzten Jahrhunderte freien Form kennenzulernen.



    Imrahil

    Hallo zusammen,


    Heute ebenfalls im Radio: "Die Soldaten-Kersta" - BR 2 von Eduard von Keyserling, ca. 50 min um 21.30.


    Ich kenne bisher noch kein Werk dieses Schriftstellers, welches könntet ihr als Einsteiger empfehlen, "Wellen" (erschien auch bei der SZ-Bibliothek)?


    Imrahil

    Hallo Zusammen,


    giesbert: Ist mir schon klar, aber ich finde eben, dass das von Dir gewählte Zitat aus diesem Artikel dessen Aussage nicht erfasst, da lohnt in der Tat die Lektüre des ganzes Artikels, wie Sandhofer anmerkte. War jetzt auch gar kein Angriff auf Dich, aber ich habe den Artikel vorgestern gelesen und war halt der Meinung, man sollte dann auch Kehrseite nicht verschweigen :zwinker:


    Imrahil

    Hallo Giesbert,


    Habe den Artikel auch gelesen und Du hast da jetzt einfach willkürlich einen Teil herausgenommen, man könnte genau so gut das Folgende hier hin kopieren:


    "Abgesehen davon, daß ein Leben ohne Bücher nicht gut ist fürs Gefühl, werden diese Kinder bildungsverhungern und letztlich von dem anderen Drittel getragen werden müssen. Zusätzlich zu der Last der Alten, die auf die wenigen Erfolgreichen ebenso zukommt. So besonders klug werden die aber nicht sein, wenn sie zwar immer mehr, dafür aber immer seichtere Bücher lesen. Es wird Zeit, alle stillen Reserven zu mobilisieren."


    Imrahil

    Hallo Mecki,


    Danke für Deine Antwort. Habe nun auch "Der kurze Brief zum langen Abschied" gelesen, konnte mich dafür jedoch nicht so erwärmen wie für "Wunschloses Unglück". Es wirkte irgendwie konstruirter und hat mich stellenweise auch gelangweilt, wenngleich es auch gute Passagen gab, ein gespaltener Eindruck. Aber das ist meine subjektive Sicht :zwinker:


    Mal sehen, was mir noch so über den Weg läuft.


    Imrahil

    Salut zusammen,


    Wollte nur melden, dass mein Probeabo (zum vergünstigten Studentenpreis natürlich :zwinker: ) bei der FAZ begonnen hat. Und ich bin sicher, diese Zeitung nun auf längere Sicht zu abonnieren.
    Man hat natürlich nicht die Zeit alles zu lesen, und Teile wie den "Finanzmarkt" landen auch Flugs im Altpapier, aber in der Hauptsache geht es mir ja ums Feuilleton. Und dieses hat mich bisher absolut überzeugt. Da lese ich über Klassikerautoren wie Gottfried Keller, Hartmann von Aue, Bettina von Arnim, von aktuellen wie Ian McEwan, aber auch gute Musikbeiträge (gerade heute zur legendären Band "Cream"), Theaterrezensionen oder aber Historisches. Freue mich zur Zeit jedenfalls Tag für Tag auf die FAZ :zwinker:


    Imrahil

    Hallo zusammen,


    Bin kürzlich im Antiquariat auf die Erzählung "Wunschloses Unglück" Peter Handkes gestossen und habe einen positiven Eindruck - auch wenn der Inhalt eher traurig und erschütternd ist - gewonnen.
    Es war mein erstes Buch, welches ich von Peter Handke und daher wollte ich fragen, ob ihr mir Empfehlungen für weitere Werke aussprechen könnt?


    Im Harenberg-Lexikon werden "Die Wiederholung" sowie "Der kurze Brief zum langen Abschied" vorgeschlagen.


    Habt ihr spezifische Empfehlungen?


    Danke,
    Imrahil

    Hi Xenophanes,


    Hehe, danke dafür. Habe Thomas Bernhard letztes Jahr "entdeckt" und halte sehr viel von ihm, "Die Ursache" habe ich Anfang dieses Jahres gelesen und da habe ich mir schon gedacht, dass seine fast schon Gleichstellung von Nationalsozialismus und Katholizismus, zumindest als nahtloser Übergang bezeichnet, sicher Kritik hervorgerufen hat.


    Überlege mir übrigens derzeit die Werkausgabe zu subskribieren (was für mich als Student aber fast unbezahlbar ist). Hast Du die Ausgabe bzw. kannst Du sie empfehlen?


    Imrahil

    Hallo zusammen,


    Caput XIX: Ja, dieser Ernst August soll ein klarer Sympathisant des preussischen Militäres gewesen sein! Kein Wunder also wenn er bei Heine nicht allzu gut wegkommt :-) Der heutige Ernst August von Hannover liegt ja derzeit im Krankenhaus...habe ich heute per Zufall in der Zeitung aufgeschnappt :zwinker:


    Caput XXI: Zum Brand in Hamburg, 5.-8. Mai 1842, wovon ein Drittel der Stadt betroffen war, ist zu erwähnen, dass bei den grossen Spendenaktionen auch Hilfe aus Paris kam, das finde ich noch erstaunlich und nicht uninteressant im Zusammenhang mit Heine. Es ist zwar eine Rivalität zwischen F und D, aber ab und an gibt es auch Nachbarschaftshilfe! Schön eigentlich :smile:


    XXIV: Ich möchte unbedingt einmal Klopstock lesen, gerade weil ich mich momentan intensiv mit Schiller auseinandersetze, welcher Klopstock j auch verehrt hat.
    Warum aber macht sich Heine über Klopstock lustig? Jedenfalls heisst es:
    "Dort auf der Kommode steht noch jetzt
    Die Büste von meinem Klopstock,
    Jedoch seit Jahren dient sie mir
    Nur noch als Haubenkopfstock


    Ist ja nicht gerade schmeichelhaft, oder?


    Im selben Caput heisst es:


    "Ich glaube, Vaterlandsliebe nennt
    Man dieses törigte Sehnen"


    Heine begreift seine Sehnsucht nach der Heimat also als Krankheit.


    ---


    Ja, schade, dass sich nicht mehr an dieser Leserunde beteiligt haben, gerade der Leserundeninitiator oder andere Angemeldete hätten doch ab und an was schreiben können. Aber ich fand, dass wir zu dritt auch eine interessante Runde zustandebekommen haben, ich fand die Lektüre und ihre Besprechung jedenfalls interessant.


    Imrahil