Beiträge von Zola


    Im September 2005 war ich online, zuerst in den so genannten <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Mailbox_(Computer)">Mailbox bzw. BBS</a>, hatte Zugriff auf das Usenet und begann in de.rec.buecher viele, viele Jahre mit anderen über Bücher zu diskutieren. Das waren tolle Jahre. Die erste Homepage bastelte ich im August 2006 und nannte sie damals "Bibliomaniac List"; eine <a href="http://ezines.onb.ac.at:8080/ejournal/pub/ejour-97-II/forum/kolbeck/index.htm">Version von 1997</a> ist sogar noch online.


    Hm, bist Du hier nicht etwas mit den Jahreszahlen durcheinander geraten?


    ich wundere mich immer, warum von stifter grösstenteils die schwere kost gelesen wird, wenn die mappe einfach eines der schönsten seiner werke ist (rein subjektiv natürlich)


    Danke für den Tipp! Ich möchte diesen Herbst auch endlich mal wieder Stifter lesen. Ich habe die Mappe in der früheren Fassung der "Studien" und die letzte Fassung. Lohnt es sich zuerst die ältere Version zu lesen?

    Lustig, das ist mir kürzlich bei einem Spaziergang auch aufgefallen. Eines der hiesigen Boulevard-Blätter (Abendzeitung oder tz) hat Werbung mit den BIldern gemacht für einen Bericht "hinter den Kulissen" des FCB. Ich musste natürlich sofort näher hinschauen und inspizieren, was im Regal steht. Ich denke, da hat sich jemand überhaupt keine Mühe gegeben und einfach einen Bildband über München gekauft (wer braucht denn so etwas wenn er hier wohnt?), noch ein paar andere Bilderbücher und diese relativ günstige SZ-Ausgabe, die ja auch im Regal ganz gut aussieht. Die Bücher können sie in 10 Jahren als "völlig neuwertig, ungelesen, ohne Gebrauchsspuren" bei eBay verhökern :breitgrins:


    Ich gehe nicht früher raus. Ich gehe gar nicht mehr erst hin!


    Niemand käme auf die Idee, die Mona Lisa mit Leuchtfarben zu übermalen, damit sie in einem "zeitgerechten" Look daherkommt. Nur die Regisseure glauben, Stücke bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln und verändern zu dürfen, um sie heutigen Verhältnissen anzupassen und eine eigene Botschaft rüberzubringen. Ich brauche in "Romeo und Julia" nicht eine Bettszene statt einer Balkonszene. Ich habe mich daher aufs Lesen verlegt.


    Das geht mir auch so. Wir hatten vor wenigen Jahren eine Phase, wo wir wieder öfters ins Theater gingen. Wir hörten aber schnell wieder damit auf, da die Inszenierungen zu grausam waren. Mein letzter Theaterbesuch war eine furchtbare, dreistündige Inszenierung von Schillers "Maria Stuart". Ich bendeidete einen jungen Mann, der neben mir laut schnarchend schlief, um die gut genutzte Zeit.

    Fing vielversprechend an, war dann aber doch sehr enttäuschend. Diesen Schreibstil, Handlungsablauf und die platte Darstellung der Charaktere erwartet man eigentlich nicht von einem Nobelpreisträger. Das erinnert mich eher an Schreibversuche aus meiner Jugendzeit.


    Gerade fertiggelesen: Doris Lessing, "Die Geschichte von General Dann und Maras Tochter...". Unterirdisch. So stelle ich mir Romanentwürfe vor, die wenig talentierte Jungautoren an Verlage schicken.


    Aktuell: Antonio Lobo Antunes, "Das Handbuch der Inquisitoren". So schreiben Nobelpreisträger :zwinker:


    habe kürzlich "Das Paradies der Damen" gelesen. Ich glaube, das ist in der Serie einer seiner gemäßigten Romanen, wenn es um den hier genannten harten Realismus geht. Die Geschichte hat mich fasziniert.


    Ich war im Mai in Paris und bin sogar extra durch die Straßen gelaufen in denen das "Paradies der Damen" und der Vorgängerroman "Ein feines Haus" spielen. Die Straßen sind viel kürzer und schmaler, als sie mir vorgestellt hatte. Auch der "place gaillon" ist ziemlich klein.


    In Lissabon hat übrigens jemand in kleinem Stil Octave Mourets Laden nachgebaut (auf französisch heißt er "au bonheur des dames"). Das ist mir schon vor ein paar Jahren aufgefallen:


    [Blockierte Grafik: http://www.3copinesetlamode.com/media/02/02/ba599e3328b7eac217c0239bcd64ed40.jpg]


    Moin, Moin!


    Bei Hugendubel sah ich es in dieser Woche zum ersten Mal. Alle Hardcover, die zur Ansicht ausliegen und von denen die Einschweißhülle entfernt worden war, wurden mir einer Folie, ähnlich der, mit der Bibliotheksbücher geschützt werden, eingebunden. Auf meine Nachfrage, ob das denn nicht furchtbar aufwändig wäre, erhielt ich ein Nein.


    Seid ihr auf ähnliche Methoden zum Schutze der ausliegenden Bücher gestoßen?


    Ja bei Hugendubel und das schon vor ein paar Jahren :zwinker:


    Der Unterschied zu Bibliotheksbüchern ist aber, dass die Plastikhüllen ohne Rückstände entfernbar sind. So haben wir früher bei uns zu Hause Schulbücher eingebunden. Einige meiner Bücher mit Pappeinband habe ich auch so eingebunden, damit sie nicht so leicht beschädigt werden. Die Folie kann man in jedem Schreibwarenhandel kaufen.

    Ich habe einige eher langweilige Klassiker gelesen, aber bereut habe ich es nie, auch wenn ich mich manchmal durchquälen musste. Mir fällt momentan kein Buch ein, vor dem ich warnen würde. Auch ein schlechtes Buch kann man mit Gewinn lesen.

    Hallo Maria,


    danke für den Tipp! Ich hatte das gar nicht mitbekommen. Da Lenz zu meinen Lieblingsautoren gehört, werde ich mir das Buch wohl demnächst zulegen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen!


    Finsbury und ich möchten im Oktober Immermanns Münchhausen lesen. Hat noch jemand Lust mitzumachen?
    Auf Amazon gibt es eine gute Leserrezension des Romans, die das Mitlesen vielleicht dem einen oder anderen schmackhaft machen könnte: http://www.amazon.de/gp/product/3446124357



    »Was für ein schändliches Laster ist das Lügen! Denn erstens kommt es leicht heraus, wenn einer zu arg flunkert, und zweitens kann jemand, der sich's angewöhnt hat, auch einmal die Wahrheit sprechen, und keiner glaubt sie ihm dann.
    Daß mein Ahnherr, der Freiherr von Münchhausen auf Bodenwerder einmal in seinem Leben die Wahrheit sagte, und niemand ihm glauben wollte, das hat bei dreihundert Menschen das Leben gekostet.«
    »Wie?« riefen der Baron und seine Tochter aus einem Munde.
    »Geschätzte Freunde und liebe Wirte, mäßiget Euer Erstaunen«, versetzte der Gast, indem er, wie ein Kaninchen, die Nasenflügel zitternd bewegte, und mit den doppelfarbigen Augen zwinkerte. »Nichts natürlicher, als das. Hört nur zu...


    Den Text gibt's zum Reinschnuppern auch Online im Projekt Gutenberg: http://gutenberg.spiegel.de/?i…e25ee16fmuen1011#gb_found

    Hallo Madeleine,


    herzlich willkommen im Klassikerforum :klatschen:
    Hier wirst Du garantiert viele Menschen treffen, die Dein liebstes Hobby teilen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Wahrscheinlich leider auch durch mangelnden kaufmännischen Erfolg ... :sauer:


    Verkaufen sich Klassiker als Taschenbücher in dieser Preisklasse so gut?
    Hier gibt es ja auch immer mehr Konkurrenz durch Billiganbieter. Ich dachte immer, wer auf einen guten Kommentar Wert legt, der ist auch gerne bereit etwas mehr für eine bessere Ausstattung zu bezahlen.

    Vor wenigen Jahren hat der Fischer-Verlag die Reihe "Sammlung Fischer - die Bibliothek der klassischen Moderne" gestartet, Klassiker des frühen 20. Jahrhunderts als gebundene Ausgaben mit Leineneinband und grünen Schutzumschlägen. Ein paar von den Bänden habe ich zu Hause. Die Reihe wurde nicht zu Ende geführt, viele der angekündigten Bücher erschienen leider nicht mehr.


    Die in dieser neuen Klassikerreihe angebotenen Romane und Erzählungen sind doch schon längst von anderen oder demselben Verlag in identischer Ausstattung (Taschenbücher) und teilweise sogar günstiger erhältlich. Schön wäre es, wenn der Fischerverlag den Mut gehabt hätte, die Serie als gebundenen Ausgaben (Leinen) herauszubringen. Damit hätte er sich von der Konkurrenz abgehoben.

    Hallo zusammen,


    ich habe jetzt auch das fünfte Buch fertiggelesen (mit dem ersten Buch hatte ich am 9.Mai letzten Jahres angefangen). Es war zwar weitgehend sehr interessant und kurzweilig, brachte aber stilistisch oder inhaltlich nichts Neues. Im Nachwort meiner Ausgabe steht, dass das fünfte Buch vermutlich gar nicht von Rabelais selbst geschrieben wurde, sondern vom Verleger aus Skizzen oder einzelnen Kapiteln, die Rabelais bereits fertiggestellt hatte, zusammengestellt und fertiggeschrieben wurde. Große Veränderungen im Geschichtsablauf, die zu interessanten Wendungen der Handlung hätten führen können, wie der Tod eines Protagonisten oder die Hochzeit von Panurge oder Pantagruel oder eine Reise zum Mond oder in die Unterwelt fanden nicht statt, stattdessen ging die Seereise zu abenteuerlichen Inseln, von der auch schon das vierte Buch handelte, in derselben Form weiter. Ein letzter Höhepunkt war aus meiner Sicht noch die Beschreibung der Eroberung Indiens durch Bacchus. Das Zusammentreffen mit dem Orakel der Flasche, immerhin Ziel der sich über zwei Bücher erstreckenden Reise, fand ich nicht besonders herausragend.
    (Nach Lektüre des fünften Buchs, vor allem der Episode mit dem Orakel der Flasche, bekam ich den Eindruck, dass Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis", das ich vor einigen Jahren mehrfach gelesen hatte, teilweise an "Garagantua und Pantagruel" angelehnt sein könnte.)


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    seit gestern geht's bei mir mit dem fünften (und letzten) Buch weiter. Es scheint inhaltlich nahtlos an das vierte Buch anzuschließen und berichtet von Abenteuern auf einer Seefahrt durch das Nordmeer, die wieder an Lukians "Wahre Geschichte" erinnern. Gleich zu Beginn gibt es die meiner Erinnerung nach bislang offenste Kritik an der Katholischen Kirche und ihrem Klerus, der als (faule, gierige und rücksichtlose) Vögel dargestellt wird.


    Weiterhin beeindruckend sind natürlich Rabelais Literaturkenntnisse, die er immer wieder in Anspielungen vorweist. Ohne dem Anmerkungsapparat meiner Ausgabe würde mir das zugegebenermaßen gar nicht auffallen.


    Viele Grüße,
    Zola