Beiträge von Zola

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Döblins Werke vom Walter-Verlag in Freiburg herausgegeben, der mittlerweile zur Patmos-Verlagsgruppe (und damit zu Cornelsen) gehört. Die Bände sind sehr ausführlich kommentiert aber meist fast unerschwinglich teuer.


    Seit Anfang des Jahres gehören die Rechte wieder dem Fischer-Verlag, bei dem Döblin selbst seine Romane ursprünglich veröffentlicht hatte. Der Fischer-Verlag hat diesen Monat 10 Romane von Döblin als gebundene Ausgaben zu einem günstigen Preis herausgegeben. Die Bücher kosten unter 20 Euro und sind in Leinen gebunden. So kostet der "Wallenstein" bei S. Fischer 19,90 Euro, bei Walter 88 Euro. Ich vermute aber stark, dass die Ausgaben des Fischer-Verlags nicht oder nur spärlich kommentiert sind. Ich hatte bislang nur eingeschweißte Bücher der neuen Ausgabe in der Buchhandlung gesehen und bei einigen sah ich auf der Rückseite des Schutzumschlages den Hinweis, dass der Band den Eintrag der neuen Kindler-Ausgabe enthält. Das ist ja auch schon mal etwas.


    Autorenseite beim Fischer-Verlag


    Kennt jemand Döblins "Reise in Polen"? Und wenn ja, wie war der Leseeindruck?


    Ich habe mittlerweile einige Bücher von Döblin, aber davon habe ich noch nie gehört. Ist das eine längere Reiseschilderung?


    Saramago - Die Stadt der Blinden


    heute erscheint eine Verfilmung von Jose Saramagos Roman "Die Stadt der Blinden" in den Kinos. Die ersten Kritiken sind des Lobes voll.


    Der Film lief schon vor einem Monat in Brasilien (der Regisseur ist Brasilianer) und dort habe ich mir den Film im September angesehen. Ich fand ihn sehr gut. Das Buch habe ich vor etwa 10 Jahren gelesen. Es ist auch sehr empfehlenswert.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    ich verreise jetzt für ein verlängertes Wochenende und komme dabei hoffentlich etwas zum Lesen, aber nicht hier zum Schreiben.


    Mich interessiert, wie die Oberhof-Teile als einzelner Roman überhaupt zusammenpassen. Sie können sich somit ja eigentlich nur wenig mit den Münchhausen-Teilen überschneiden. Ich kann mir das bislang noch kaum vorstellen, aber das wird sich alles noch in weiteren Verlauf des Buchs herausstellen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    ich bin jetzt auch (erst) im 10. Kapitel angelangt.



    Ich bin jetzt im 10. Kapitel. Sehr interessant fand ich die Geschichte um die Zinseintreibung. Ein schöner Seitenhieb war die Bemerkung, daß die Bauern auf die Erwähnung der Hölle und des Teufels nicht verzichten wollen. Ach wenn es mir doch gruseln würde... :breitgrins:


    Das fand ich auch lustig . Da ist wohl wieder ein bisschen der bissige Münchhausen-Stil durchgekommen. Ansonsten plätschert der Roman schön vor sich hin. Ich bin schon auf den nächste Stilbruch gespannt.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusamen,


    ich bin jetzt im 7. Kapitel. Auch mir ist gleich zu Beginn des zweiten Buches aufgefallen, dass der Schreibstil doch recht anders ist. An einen zeitlichen Bruch glaube ich aber nicht, ich denke, dass das bewußt als Stilmittel gewählt wurde. Ich bin leider noch nicht dazu gekommen genauer in die Tagebücher zu schauen.


    Hallo BigBen,


    mine Ausgabe hat in dem Teil 2 keine Fußnoten. :rollen:


    Meine Ausgabe hat auch Fußnoten. Zum Beispiel wird in der Mitte des vierten Kapitels das Wort "Baas" mit "Ausdruck für Brotherr" in der Fußnote erklärt. Das hat mich auch gewundert, da das Buch ja einen Anmerkungsapparat hat.


    Viele Grüße,
    Zola

    Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich das e-book als Alternative zu Tageszeitungen und Zeitschriften durchsetzen kann. Als ernsthafte Alternative zum Buch kann ich es mir aber kaum vorstellen, zum einen wegen einiger Gründe, die hier schon aufgeführt wurden, zum anderen weil es preislich kaum einen Vorteil zum Buch geben wird: Die Herstellungskosten des Buches schlagen sich nur bei bibliophilen Ausgaben nennenswert im Buchpreis nieder. Beim neuen Bestseller, normalerweise ein Pappband mit billigem Papier für über 20 Euro - macht das nur einen relativ kleinen Teil aus (auch wenn man die Kosten für Transport und Zwischenhändler hinzuzählt). Dasselbe gilt für die Klassiker: Die kriegt man auch als Bücher hinterhergeschmissen, wenn's richtig billig sein soll, dann lässt man sie wie Weltbild in China herstellen und bringt für 6 Euro Dünndruckausgaben mit Leineneinband, Goldschnitt und sehr ausführlichem Kommentar auf den Markt (klick).


    Gut möglich, dass ich mal auswandere. Da wäre das e-book natürlich auch für das Lesen von Romanen vorteilhaft, als eine einfache Möglichkeit weltweit schnell an deutschsprachige Literatur zu kommen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo BigBen,
    hallo zusammen,


    dieser Teil wurde unter dem Titel "der Oberhof" veröffentlicht, das Buch habe ich auch noch im Keller liegen. Ich vermute, dass diese romantischen Schilderungen des ländlichen Lebens in Westfalen weitaus leichtere Kost sind, als der Münchhausen-Teil und das damalige Lesepublikum viel mehr angesprochen haben, als der satirische und mit versteckten Anspielungen gespickte Münchhausen.
    Wie ich eben hier nachgelesen habe, wurde der Oberhof separat erstmals 1857 und damit nach Immermanns Tod veröffentlicht - ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass er damit einverstanden gewesen wäre. Der Münchhausen selbst ist dadurch sogar eine zeitlang fast in Vergessenheit geraten.
    Auch damals zählten also knallharte wirtschaftliche Faktoren ;-)


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    ich stehe jetzt kurz vor dem Ende des ersten Buchs (es fehlen noch 5 Seiten).



    Faszinierend finde ich, wie Immermanns Werk offensichtlich innerlich "verwebt" ist. Immer wieder wird im Kommentar auf andere Stellen in seinem Werk verwiesen (und ich muß mich schwer beherrschen, um nicht allen diesen Spuren zu folgen und mich zu verzetteln).


    Verweise auf seine anderen Werke fand ich in meinem Kommentar leider bislang wenige. Ich habe noch Immermanns Tagebücher von 1831 - 1840 im Regal stehen, am Wochenende möchte ich einmal schauen, was sich dort alles zu dem 1839 veröffentlichten Roman findet.


    Zu den zuletzt gelesenen Kapiteln:
    Die Beschreibung des Schlosses und seiner Bewohner ist wirklich ulkig. Sehr gelungen fand ich auch die Schilderung des Streits zwischen den beiden theologischen Büchern im Regal (die Idee war aber geklaut, wie ich dem Kommentar entnehmen konnte). Sehr lustig fand ich auch den fliessenden Übergang vom 10. zum 16. Kapitel: Zu Ende des 10. Kapitels wird die Frage nach Münchhausens Gesichtsfarbe gestellt, dann wird schnell eingeworfen, dass diese Frage vorerst hintenangestellt wird, da sie ja in den vorgezogenen Kapiteln 11-15 nicht behandelt wurde und zu Beginn des im Buch direkt nachfolgenden 16. Kapitel wird sie gleich zu Beginn beantwortet. Die Behauptung, dass das Vorziehen der Kapitel 11-15 während der Niederschrift nicht geplant war und vom Buchbinder vorgenommen wurde, wird vom Autor selbst durch diesen bewussten Dilettantismus erst Recht ins Lächerliche gezogen.


    Es wäre natürlich immer interessant zu wissen, was an den zensierten Stellen stand und manchmal finde ich es doch erstaunlich, dass manche spitze Kommentare nicht der Zensur zum Opfer fielen.


    Viele Grüße
    Zola


    Wo sie recht, hat sie recht die Frau Heidenreich:



    http://www.spiegel.de/kultur/g…aft/0,1518,583671,00.html


    Meine Frau beklagt sich manchmal über meine Ausdrucksweise mit dem Hinweis, dass ich so viel Literatur lesen würde und es offensichtlich nicht zur Besserung meiner Wortwahl beiträgt. Ich habe ihr gestern die wichtigsten Zitate von der viel beleseneren Frau Heidenreich aus dem Artikel vorgelesen: ".... armselige, grottendumme Veranstaltung ... stundenlangen Schwachsinn ... hirnlose Scheiße ..."


    Danke, liebe Elke!



    Da ich mich über diese (wahrhaft) "hirnlose Scheiße", die heutzutage im deutschen Fernsehen läuft, gewaltig ärgere, habe ich mir den zweiten Teil der Sendung angeschaut und wurde mit dem Auftritt von MRR und den eingeblendeten verwirrten Blicken der aufgetakelten Privatfernsehen-Verblöder doch etwas entschädigt. Nur den Verbrüderungsabschluß mit Gottschalk hätte er sich sparen können, aber MRR ist halt auch ein Show-Man.

    Hallo zusammen,



    Huhu :hallo:,


    na, seid ihr in Münchhausens Geschichten verloren gegangen?


    nein, nicht ganz :winken:
    Ich hinke nur etwas hinterher, da ich dieses Wochenende kaum zum Lesen gekommen bin (ich bin noch im 6. Kapitel). Das Buch ist sehr erfrischend und mit seinen spitzen Anspielungen sehr mutig, das hatte ich kaum erwartet. Manchmal driftet es für meinen Geschmack auch zu sehr und zu offensichtlich ins alberne ab, so beispielsweise die Aufzählung der Namen der Familienverzweigungen im ersten Kapitel. Die Korrespondenz des Herausgebers mit dem Buchbinder war hingegen in der Tat ein genialer Einfall. Vielleicht schaffe ich es heute noch bis zum 2. Buch, ich freue mich schon auf die Oberhof-Schilderungen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    ich bin jetzt im vierzehnten Kapitel und finde, dass das Buch sich sehr locker liest und es Spaß macht, es zu lesen. Durch die von Finsbury bereits geschilderten offenen Fragen zu Münchhausen selbst und weshalb er sich bei dem Baron aufhält, wird auch gleich zu Beginn die Neugierde des Lesers geweckt.
    Immermanns Schreibstil erinnert mich etwas an E.T.A. Hoffmann, aber vielleicht scheint mir das auch nur so, weil beide aus derselben Phase der Romantik stammen und sich auch sprachlich ähnlich ausdrücken. Die völlig wirre Reisegeschichte, die Münchhausen in den ersten Kapiteln erzählt, erinnert ein bischen an die Stellen in "Gargantua und Pantagruel", die offensichtlich nur dazu dienten den Leser zu verwirren. Dasselbe unterstelle ich Immermann hier auch.
    Mit Gesellschaftskritik hält der Autor sich auch zu Beginn wenig zurück, am offensichtlichsten wurde mir das bisher am Ende des 12. Kapitels, wo er schreibt: "Spanien hat seine Weine, Italien den Gesang, England die Konstitution, Rußland den festesten Juchten, Frankreich die Revolution, und in Deutschland geraten die Bediensteten am besten."
    Soweit für den Anfang, ich muß jetzt weiterlesen ;-)


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo,


    hiermit eröffne ich die Leserunde zu Immermanns Münchhausen.
    Bislang lesen Finsbury und ich mit (wir würden uns aber natürlich noch über spontanen Zuwachs freuen :zwinker:)


    Ich lese die Ausgabe aus dem Hanser-Verlag (ca. 800 Seiten Roman + 200 Seiten Anhang). Ich habe gestern zu lesen angefangen und da der Roman praktischerweise gleich mit dem elften Kapitel beginnt, bin ich schon bis zum fünfzehnten gekommen. Meine ersten Eindrücke schildere ich hier heute Abend.


    Viele Grüße,
    Zola

    Gerade ausgelesen:


    Elisabeth (und Walter) Hering: "Der Diakon von Monstab"


    Ein historischer Roman aus der Zeit zwischen Reformation und dreißigjährigem Krieg. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, sie scheint auch sehr gut recherchiert zu haben. Hat zufällig jemand schon etwas von ihr gelesen?

    Hallo Finsbury,


    ich habe den Termin jetzt auf den 7. Oktober geändert. Ich denke auf einen Tag früher oder später kommt es bei einem so dicken Werk auch nicht an :breitgrins:
    Wenn Du vorher noch Bürgers Münchhausen lesen willst, können wir es auch noch weiter nach hinten schieben.


    Ich habe mit vor einiger Zeit die Ausgabe aus dem Hanser-Verlag antiquarisch gekauft. Sie hat (wie die Winkler-Ausgabe der Epigonen) ein sehr ausführliches Nachwort von Peter Hasubek, der Vorsitzender der deutschen Immermann-Gesellschaft ist. Das klingt doch vielversprechend :zwinker:




    Hallo BigBen,


    liest Du mit? Einen neue Werkausgabe muss man doch gleich mal anlesen :smile:




    Hallo Knabe,


    ich glaube so überaus lustig ist das Buch gar nicht. Der "weniger lustige" Handlungsstrang wurde ja auch unter dem Namen "der Oberhof" veröffentlicht und das soll eine sehr schöne Beschreibung des ländlichen Lebens in Westfalen sein.



    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Finsbury!


    ich hoffe, mit meinen beiden derzeitigen Lesrunden bald zu Rande zu kommen. Dann werde ich deine Pfaden folgen und auch den vorherigen Münchhausen lesen. Der macht ja, scheint's, auch Spaß!


    In meiner Ausgabe (Europäische Buchgemeinschaft als Lizenz eines Verlages "Fleischhauer & Spohn") fand ich das Nachwort sehr erhellend. Einige Abenteuer kamen mir schon aus Lukians "Wahre Geschichte" bekannt vor, was mir im Nachwort auch bestätigt wurde.



    Willst du die Leserunde mal für Oktober eintragen? Scheint nicht so, dass wir noch Mitleser bekommmen.


    Die Leserunde habe ich für 1. Oktober eingetragen. Da ich an dem Tag erst vom Urlaub zurückkomme, werde ich aber wahrscheinlich erst am 2. oder 3.10. einsteigen können.
    Die Mitleser finden wir vielleicht schon noch, wenn wir etwas Werbung machen ;-)
    Auf Amazon findet sich eine interessante Rezension, die auch auf Parallelen zu E.T.A. Hoffmanns "Kater Murr" eingeht. Vielleicht kann das noch dem einen oder anderen Hoffmann-Fan das Buch schmackhaft machen:


    "Karl Immermann ist eine der interessantesten Schriftstellerpersönlichkeiten zwischen Romantk und Realismus, und es ist schade, daß neben seinem "komischen Heldengedicht" Tulifäntchen (ein Vetter des "Atta Troll") nur der Roman "Münchhausen" einigermaßen leicht erhältlich ist. DER Roman? Eigentlich handelt es sich um ZWEI raffiniert ineinander verschachtelte Romane, nach Vorbild des "Kater Murr" von E.T.A. Hoffmann. (...)"


    (zur vollständigen Rezension)