Beiträge von Zola

    Hallo Bettina,
    Hallo zusammen,


    mittlerweile bin ich in der Mitte des zweiten Teils. Das Buch ist ernsthafter geworden. Oblomow ist verliebt und ist (für seine Verhältnisse) richtig aktiv geworden. Er unternimmt viel, träumt die sonstige Zeit von seiner Liebe Olga aber man kann sich schon denken, dass er sie nicht endgültig erobern wird, d.h. es nicht zur Hochzeit kommen wird.


    Der Roman erinnert mich in der jetzigen Phase etwas an "Die Erziehung der Gefühle" von Gustave Flaubert, Oblomos derzeitige Form von Trägheit ähnelt der Frédéric Moreaus, er wirkt nicht mehr so lächerlich, indem er den ganzen Tag im Bett liegt oder eine Seite eines Buchs liest und dabei einschläft, nein, er unternimmt mehr, er ist in der jetzigen Phase des Buchs nur noch ein "normaler" Mensch ohne Initiative.
    Das Buch ist meiner Meinung nach im zweiten Teil auch etwas langatmiger geworden, die ironisch überzogenen Beschreibungen des ersten Teils haben mir besser gefallen.
    Mal gucken wie's weiter geht...


    Viele Grüße,
    Zola

    Arno Schmidt, noch nie gehört.....


    Ist er eher ein Insider oder in Vergessenheit geraten ?
    Jedenfalls habt ihr mein Interesse geweckt, ich werde mir mal ein Buch von ihm besorgen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo,


    beim Rumstöbern bei Jokers bin ich auf zwei ältere Klassiker gestoßen, die heutzutage fast vergessen sind: "Der Eraclius des Otte" von Winfried Frey und "Der Oberhof" von Karl Immermann.


    Letzteres ist ja ein Teil des "Münchhausen", die eigentliche Geschichte ohne den eingeflochtenen Lügengeschichten.
    Dazu hätte ich ein paar Fragen:
    Lohnt es sich überhaupt den Oberhof zu lesen oder sollte man gleich zum Münchhausen greifen ?
    Welche Münchhausen-Version ist am besten, bzw. wer weiß wie sich die Münchhausen-Versionen von Bürger und immermann (bzw. gibt es noch andere Autoren ?) unterscheiden ?


    Danke für Eure Antworten,
    Zola

    Zitat von "Iwan Iljitsch"


    der deutschen Kultur. All die Gymnasiasten (wir reden von der zukünftigen "Elite" Deutschlands) haben keine Ahnung von der deutschen Literatur, weil sie ihnen nicht mal ansatzweise nahe gebracht wurden


    Literatur wird einem in der Schule vergrault.
    Sachen, die wir in der Schule behandelten kann ich erst jetzt, nach über 10 Jahren, wieder lesen - und siehe da, es waren richtig gute Sachen dabei !

    Guten Morgen Bettina,


    ich habe mittlerweile Kapitel 9 "Oblomows Traum" gelesen. Aus seiner Kindheit und Erziehung läßt sich ja einiges an seiner Trägheit und Unmotiviertheit herleiten.
    Anfangs wirkt die Beschreibung der Oblomowka sehr paradiesisch, ich hielt es zuerst für einen Phantasieort seines Traums. Für ihn muß es auch eine Erinnerung an das Paradies sein so schön behütet aufgewachsen zu sein.


    Sehr interessant fand ich auch in Kapitel 8 die Diskussion um die anderen Leute. Andere Leute müssen früh aufstehen und arbeiten, was er ja als ganz widerwärtig ansieht. Er dagegen ist stolz darauf sich noch nie selbst die Strümpfe angezogen zu haben. Vielleicht läuft das auf eine allgemeine Kritik am russischen Adel hinaus ?


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Bettina,


    ich habe den Abschnitt gestern abend nochmals nachgelesen. Ich glaube nicht, dass er auf ein existierendes Buch anspielt. Der Roman muß ja ein ziemlicher "Schund" sein ("Die Liebe eines korrupten Beamten zu einem gefallenen Frauenzimmer"), in dem Roman werden angeblich "gefallene Frauenzimmer" aus den verschiedensten europäischen Ländern beschreben. Der Gast (ich glaube er heißt Penkin ?), behauptet jedoch, dass man das Buch mit den Werken Shakespeares und Dantes vergleichen kann.


    Vielleicht möchte sich Gontscharow nur über die Dummheit des Gasts lächerlich machen ? Oder über die der damaligen Journalisten allgemein ?
    Das halte ich für am wahrscheinlichsten.
    Selbst wenn er sich auf ein existierendes Buch bezogen hätte, heutzutage wäre es wohl nicht mehr bekannt.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo und guten Morgen !


    Mir hat der Anfang auch gleich sehr gut gefallen. Das wäre eigentlich ein perfektes Theaterstück. Die ganze Handlung spielt in Oblomows Zimmer. Er liegt im Bett, schafft es bestenfals sich aufzurichten und die Besucher geben sich die Klinke in die Hand. Die Personen sind auch interessant, am besten hat mir die Beschreibung der "farblosen" Person gefallen, die so unscheinbar ist, dass man nicht mal richtig ihren Namen kennt.
    Mir gefällt auf jeden Fall der humorvolle Schreibstil des Autors. Spannend ist es eigentlich auch. Man wartet ja eigentlich drauf, dass es endlich mal jemand schafft ihn aus seinem Bett und seinem Zimmer zu "locken".
    Gespannt bin ich auch ein bischen auf "Stolz", auf den er sehnsuchtsvoll wartet der aber (zumindest so weit ich bin ;-)) noch nicht aufgetaucht ist.


    Viele Grüße,
    Zola

    Also entschuldigung, aber Karl May mit Balzac vergleichen ??
    IMHO hätte May niemals das Niveau eines Balzac erreichen können.
    Da liegen Welten dazwischen, was Psychologie und vor allem Zeitgeschichte anbelangt. Von Balzac lernst du nicht nur viel (immer noch aktuelles) über die Psyche des Menschen und gewinnst einen Einblick in die französische Gesellschaft des (frühen) 19. Jahrhunderts. Selbst sein Frühwerk waren meist historische Romane und haben somit immer noch einen recht hohen Wert.
    Karl May lehrt uns folgendes: Der Deutsche ist am schlausten, durchschaut alles, findet immer einen Ausweg aus jedem Problem, dann kommt der Europäer (ich glaube Engländer sind überdurchschnittlich dumme Europäer ?), dann Eingeborene (Indianer, Afrikaner), die mit dem Helden befreundet sind und ganz am Ende die "normalen" Eingeborenen, die sich immer ziemlich doof anstellen. Das ist mir schon als Kind aufgefallen. Eben der Einfluß des Wilhelminischen Weltbilds.
    Die Ausdrucksweise Mays ist sicherlich nicht schlecht, aber den Romanen fehlt für mich Wahrheitsgehalt und Tiefgang.


    Dass May Adolf Hitlers Lieblingsschriftsteller waer, lag wohl nicht nur am Niveau, sondern auch am vermittelten Weltbild.


    Ein Vergleich mit Alexandre Dumas würde ich noch eher gelten lassen. Beide Autoren schrieben phantasievolle Klassiker der Trivialliteratur.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    Bettina Andrea und ich starten jetzt mit "Oblomow".
    Wir würden uns freuen, wenn noch jemand Lust hat mitzulesen.


    Zum Inhalt:
    "Lebenszentrum für den jungen Gutsbesitzer Oblomow ist das Bett, sein wichtigstes Kleidungsstück der Schlafrock. Passiv und entschlußlos hängt er seinen Ideen nach, zu deren Verwirklichung er nicht im Stande ist. Nur kurze Zeit erwacht er aus seiner Trägheit, als ihn Olga, deren Liebe Oblomow gerührt erwidert, vor der Verkümmerung bewahren möchte. Doch Olga heiratet schließlich den tüchtigen Geschäftsmann Stolz, die tatkräftige Gegenfigur im Roman. während Oblomow um der ungestörten Bequemlichkeit willen seinen ihm ergebene Haushälterin Agafja ehelicht."


    Ich habe das Buch in der Übersetzung von Josef Hahn.


    Viele Grüße,
    Zola

    Habe diesen Thread erst jetzt entdeckt...


    Zitat von "elahub"

    allerdings habe ich mir vorgenommen, im Laufe der nächsten Jahre alle Bände dieser Reihe zu lesen, so ich nicht die Lust daran verliere.
    Und da dies nun einmal beschlossene Sache ist, würde ich logischerweise mit dem ersten Band weitermachen.


    Damit habe ich letztes Jahr auch angefangen, nachdem ich einige Bände der Reihe "durcheinander" gelesen hatte. Sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen lohnt sich schon, da man viele Zusammenhänge so besser versteht. Demnächst geht's mit Teil 6 "Son Excellence Eugène Rougon" weiter.


    Viele Grüße

    Hallo,


    von den Büchern, die ich 2004 erstmals gelesen habe , fand ich zwei besonders überragend:



    Heinrich Mann "Der Untertan"


    Siegfried Lenz "Deutschstunde"


    ich habe noch einige gute Sachen gelesen, aber mir fällt kein dritter Roman mehr ein, der sich so stark wie diese beiden herausgehoben hat.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo,


    ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was an der Ausgabe so besonders ist und weshalb sie von so vielen Leuten gesammelt wird.
    Der Einband (der normalen Ausgabe) ist aus Pappe und daher sehr empfindlich, wird ziemlich leicht bestoßen und schiefgelesen. Die Bindung ist nicht besonders, keine Fadenheftung so weit ich das gesehen habe. Ist es wirklich nur der Satz, der den hohen Preis und den Sammelwert ausmacht ? Oder habe ich etwas übersehen ?


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Dosto,


    danke für die Infos, das wußte ich alles noch nicht.
    Von Maupassant sind mir nur die dreibändige Ausgabe aus dem Aufbau-Verlag und die jeweils zweibändigen aus dem Manesse- und dem Winkler-Verlag bekannt. Ich schätze mal, dass jede dieser Ausgaben etwa 100 Novellen enthält (bei Manesse ist es sogar aufgrund des Titels sicher: "50 Novellen" und "weitere 50 Novellen" ;-)).
    Von Schnitzler kannte ich bisher nur die aktuellen Ausgaben von S.Fischer und Artemis&Winkler. Beide sind nicht vollständig, was schade ist, da Schnitzler ja ein deutschsprachiger Autor ist. Es ist schade, wenn das Gesamtwerk von Autoren nicht mal in der Originalsprache erhältlich ist.
    nach der älteren S.Fischer-Ausgabe werde ich mich mal antiquarisch umschauen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Zitat von "Dostoevskij"

    Ich gehe dieses Problem an, indem ich Listen erstelle, d.h. ich bibliografiere existierende Erzählbände und versuche möglichst herauszubekommen, was sie enthalten, um endlich herauszubekommen, was ich später kaufen und lesen werde. Mit dieser Popelarbeit habe ich erst <a href="http://www.prowiki2.org/user/Dostoevskij/wiki.cgi?OrdnerAutoren">begonnen</a>, es ist also eine ziemlich beanspruchende Aufgabe.


    Die Auflistung ist sehr interessant. Das Problem ist ja, dass es von den großen Erzählungen- und Novellenschreibern (z.B. Maupassant, Schnitzler) keine vollständige Ausgaben auf Deutsch gibt. Wenn man möglichst viel von einem Autor lesen möchte bleibt einem nur die Möglichkeit die Summe aus verschiedenen Ausgaben zu lesen. Kaufen wird dann wohl zu teuer, weil man von der zweiten Ausgabe 90 % schon hat.

    Zitat von "siodmack"

    Aber wenn man etwas älter wird kehrt einer wohl immer öfter zu ihm lieb gewordenen Werken zurück und soviel neues kommt nicht mehr hinzu.


    Hallo Siodmack,


    na das sind ja erfreuliche Aussichten. Irgendwann bin ich von Taschenbüchern auf Hardcover umgestiegen und anschließend von "gewöhnlichen" Hardcovern zu hochwertigeren Ausgaben. Es wäre schade, wenn ich die ganzen (teilweise recht teuren) Bücher nur einmal lesen würde.


    Viele Grüße,
    Zola


    Hallo Sandhofer,


    indiziert oder ähnlich ist gar nichts. Ich schreibe nur in der Lesreihenfolge Name und Titel auf, mittlerweile sollte ich eigentlich die ISBN dazuschreiben, wenn ich "Erzählungen" von Tschechow gelesen habe, weiß ich 5 Jahre später natürlich nicht mehr welcher Band das war und welche Erzählungen er enthielt.
    Bei Romanen ist Autor und Titel wohl ausreichend.


    Ich komme im Schnitt auf 2-3 Bücher pro Monat und habe schon noch ungefähr im Kopf wann ich was gelesen habe, was zu finden war bisher nicht zu schwer. Ich habe aber schon geplant das zu "digitaliseren" um leichter suchen zu können.



    Ich lese auch öfters Bücher aus der Bücherei und in meinem Regal (und Keller) gibt's einen Haufen Bücher, die ich noch nicht gelesen habe. Der Blick ins Regal würde in meinem Fall also wenig weiterhelfen :-)


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo,


    vor etwas mehr als 10 Jahren habe ich angefangen, in ein kleines Büchlein Name, Autor und Lesedatum sämtlicher Bücher zu schreiben, die ich gelesen habe. Das ist manchmal ganz hilfreich, wenn einen das Gedächtnis im Stich läßt :-)
    Also seit 1993 könnte ich jetzt nachzählen, wieviele Bücher ich seitdem gelesen habe ;-)


    Viele Grüße,
    zola