Beiträge von GinaLeseratte


    Diese gelegentliche Melancholie versuche ich in Vorfreude auf die nächste Lektüre umzumünzen - an das Jetzt denken und nicht an das Unmögliche. :zwinker: (Manchmal klappt es.)


    Ja, meine Lesegeschwindigkeit hat auch sehr nachgelassen. Das frustriert mich manchmal wirklich. Je weniger Zeit zum konzentrierten Lesen ich habe, desto langsamer scheine ich zu lesen ... das sollte doch eigentlich andersrum sein.


    Für eine "Notfallliste" hätte ich genug Auswahl: Jean Paul auch, aber vor allem Proust ... allerdings will ich mir weder den einen noch den anderen für den Notfall aufsparen (wer weiß denn, ob Mifflins Idee wirklich funktioniert :smile:).


    Gruß, Gina

    Schöne Geschichte. Ähnliche Gedanken hatte ich auch schon.


    Gruß,
    Maria


    Ich auch. Ich habe zwar keinen bewusst ungelesenen Klassiker, um ihn als "Notfallmittel" einzusetzen, aber wenn ich an die ungelesenen Bücher denke, weiß ich, dass ich nie alles lesen kann, was ich gerne lesen würde und mir dadurch schöne Lesemomente entgehen. - Aber nicht, dass mich das belasten oder mir gar schlaflose Nächte bereiten würde. Damit habe ich mich längst abgefunden. :breitgrins:


    Gruß, Gina


    Bitte schön! :smile:


    Gruß, Gina

    Auch wenn jetzt erst der Sommer begonnen hat, hier eine kleine Auswahl aus den Herbstvorschauen:


    Zwar an anderer Stelle schon erwähnt, aber hier wiederhole ich mich gerne ...
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    Christopher Morley: Das Haus der vergessenen Bücher (Atlantik, September 2014)


    Finnland ist in diesem Jahr Gastland der Frankfurter Buchmesse:
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    Runar Schildt: Zoja - Erzählungen aus Finnland (Manesse, September 2014)
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    Karl August Tavaststjerna: Harte Zeiten (dtv, Oktober 2014)


    Und außerdem:
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    Honoré de Balzac: Verlorene Illusionen (Hanser, September 2014)
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    Isaak Babel: Mein Taubenschlag (Hanser, September 2014)


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    Murasaki Shikibu: Die Geschichte vom Prinzen Genji (Manesse, Oktober 2014)
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    Eduard von Keyserling: Dumala (Manesse, September 2014)
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    Italo Svevo: Ein gelungener Streich - Erzählungen (Manesse, September 2014)


    Gruß, Gina

    In The Haunted Bookshop schreibt der Buchhändler Mifflin an seinen Schwager:


    Zitat

    It saddens me to think that I shall have to die with thousands of books unread that would have given me noble and unblemished happiness. I will tell you a secret. I have never read King Lear, and have purposely refrained from doing so. If I were ever very ill I would only need to say to myself "You can't die yet, you haven't read Lear." That would bring me round, I know it would.


    :smile:


    Gruß, Gina


    Was du alles entdeckst, Gina.
    Interessant. Danke für den Hinweis!


    Gruß,
    Maria


    Gerne.

    Ich habe ein paar Seiten weitergelesen und bin sehr angetan und auch überrascht:
    Einmal ist die Handlung um das verschwundene Buch recht spannend und geheimnisvoll und eben hat der Buchhändler Mifflin einen längeren Monolog über den 1. Weltkrieg gehalten - seine Aussagen haben mich an Stefan Zweig erinnert und Mifflin hat auch einige Schriftsteller/Werke erwähnt, die in Die Welt von Gestern vorkommen. The Haunted Bookshop hat mehr "Inhalt" als ich erwartet habe.


    Gruß, Gina

    "The Haunted Bookshop" von Christopher Morley


    Entdeckt habe ich dieses kleine Buch vor einiger Zeit bei gutenberg.org: Es spielt in Brooklyn kurz nach dem 1. Weltkrieg in der Buchhandlung "Parnassus At Home" (ein früheres Buch von Morley hieß "Parnassus On Wheels"). Roger Mifflin, der Inhaber, ist ein "Büchermensch" wie man es sich als Leser nur wünschen kann und dabei - natürlich - auch ein wenig schrullig.


    In der Buchhandlung scheint es tatsächlich zu spuken: ein Buch verschwindet, taucht wieder auf, um kurz danach wieder zu verschwinden ... Ich habe noch keine Ahnung was dahintersteckt. Und falls man nicht weiß, was mal als nächstes lesen will, gibt es auch dazu einige Anregungen. Interessant auch eine Diskussion unter Buchhändlern, was und wie sie verkaufen wollen! - Bisher eine ganz reizende und unterhaltsame Lektüre.


    Und soeben entdeckt: Das Buch erscheint im September in deutscher Erstausgabe
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    Gruß, Gina


    Hallo Maria,


    ja, das wäre praktischer. Den "Generator" nutze ich häufig.
    Ebola hab ich deshalb gar nicht mehr verwendet, weil ich selten auf zeno-Texte stoße (die es nicht bei Gutenberg gibt). Ich habe festgestellt, dass ich bei Ebola die Bücherliste gar nicht mehr neu/aktualisiert laden kann. Hoffentlich taugt der Link dann noch was. :smile:


    Gruß, Gina


    Jules Verne einziger Liebesroman, der zwar nicht ohne Abenteuer auskommt, jedoch keine SciFi Elemente beinhaltet. Interessant!


    Ein Liebesroman von Jules Verne? Das ist wirklich interessant und überraschend - hätte ich ihm gar nicht zugetraut. :zwinker: Die verlinkte Buchvorstellung liest sich zumindest ansprechend. Der zeno.org-Text durfte auf meinen Reader ...


    Ich habe früher sehr viel Jules Verne gelesen. Er mag vielleicht kein besonders großer Erzählkünstler gewesen sein, aber was mich immer fasziniert hat, war seine wirklich grenzenlose Fantasie. Die vielen Leseerlebnisse (und die schönen Bände im Regal) möchte ich auf jeden Fall nicht missen und weitere können ja noch folgen. :smile:


    Gruß
    Gina


    Hallo Maria,


    ich weiß ja nicht, ob das für Hawthorne-Erzählungen durchgängig gilt, aber ungewöhnliche und unheimliche Elemente scheinen bei ihm eine wichtige Rolle zu spielen. Und das "ganz nah am menschlichen Gefühlsleben" habe ich auch bei Rappaccinis Tochter gefunden. Gut, es ist eine Art Liebesgeschichte, aber eben nicht nur.
    Mir ist noch aufgefallen, dass alle drei Erzählungen auch etwas "Fabelhaftes" hatten: Sie schließen alle mit einer Moral.


    Für mich ist Hawthorne eine kleine Entdeckung. Natürlich geistert er schon länger durch meine Regale, die Romane warten darauf, gelesen zu werden, aber er war immer einer dieser "Irgendwann-Schriftsteller" - irgendwann lese ich ihn mal. Jetzt bin ich froh, endlich damit angefangen zu haben. :smile:


    Nach Joseph Roths "Hotel Savoy" habe ich einen Tag Lesepause gemacht. Auch wenn man die Handlung natürlich nicht 1:1 auf unsere Zeit übertragen kann, steckt doch viel Zeitlos-Allgemeingültiges in diesem kurzen Roman.


    Als nächstes werde ich eine Erzählung von Stefan Zweig lesen (wahrscheinlich Brief einer Unbekannten) und von Volker Weidermann Ostende: 1936, Sommer der Freundschaft.


    Gruß, Gina

    Zum 150. Todestag von Nathaniel Hawthorne gibt es einen Artikel im Spiegel.
    http://www.spiegel.de/kultur/l…l-hawthorne-a-969812.html


    Vielleicht sollte ich auch mal mein Manesse Bändchen mit Erzählungen entstauben.


    Gruß,
    Maria


    Tu das. Also für meinen Lesegeschmack hätte sich hier die Mühe des Entstaubens wirklich gelohnt. :breitgrins:
    Ich habe leider nur diese drei Erzählungen in einer Anthologie, sonst hätte ich noch mehr gelesen. (Auf dem Reader schlummert zwar einiges, aber nach ebook-lesen ists mir im Moment so gar nicht.)


    Mehrere Hawthorne-Romane tummeln sich in der Warteschleife ... Dort müssen sie aber erstmal noch ausharren.


    Gruß, Gina

    Ich habe den 150. Todestag von Nathaniel Hawthorne (am 19.05.) zum Anlass genommen, nun endlich auch etwas von ihm zu lesen, und zwar die Erzählungen Wakefield, Das Schneebild und Rappaccinis Tochter. So unterschiedlich diese drei Texte auch sind - mir haben sie sehr, sehr gut gefallen: ungewöhnlich, märchenhaft und unheimlich.


    Als nächstes habe ich mir Hotel Savoy von Joseph Roth ausgesucht (zufällig noch ein Jubilar, 75. Todestag am 27.05.). Nach Radetzkymarsch vor ein paar Jahren erst mein zweiter Roman von Joseph Roth. Ich bin gespannt.


    Gruß, Gina


    Der Autor des Textes sagt, er sei 43 Jahre alt. Sein Artikel liest sich eher wie das aufgeregte Geschnatter einer 16-Jährigen, die gerade entdeckt, dass es Spaß macht, ein gutes Buch zu lesen. Ja, Tolstoi ist großartig. Aber hat Moritz von Uslar noch nie ein anderes Buch gelesen? Noch nie ein anderes gutes Buch? :zwinker:


    Ja, zu diesem Schluss könnte man wirklich kommen. :zwinker:
    Und dann diese Sprache - entsetzlich! "Geschnatter einer 16-Jährigen" trifft es wirklich gut.


    Gruß, Gina


    Danke, wieder ein interessanter Tipp.
    Was mich auf der verlinkten Seite etwas irritiert, ist die Formulierung "er hasste Shakespeare". Ich hatte ja auf pepysdiary.com ein wenig rumgestöbert: Natürlich haben ihm nicht alle Stücke gefallen, manche fand er auch ziemlich schlecht und manchmal ist sein Urteil je nach Vorstellung unterschiedlich ausgefallen (die meisten Stücke sah er recht häufig). Ich habe nur einen Teil angesehen, aber bei den lobenden Worten, die ich gelesen habe, bezweifle ich, dass man so pauschal von "hassen" sprechen kann ... Und wer lernt schon "To be or not to be" auswendig, wenn es ihm nicht gefällt? :zwinker:


    Gruß, Gina


    Großartig! Jetzt bin ich neugierig geworden !
    Das erinnert mich an einen Eintrag Pepys, daß der Gnädige Herr im Nachthemd keine vorteilhafte Figur macht. :zwinker:


    Gruß,
    Maria


    Ja, der Gnädige Herr war wohl etwas "aus der Form" geraten. :smile:


    So langsam nähere ich mich (leider) dem Ende: Es gab noch Ausflüge in englischer, irischer (hat mich an Bowens "Der letzte September" erinnert) und europäischer Geschichte und zu interessanten Exzentrikern. Jetzt bin ich gerade bei Chateaubriands "unglaublicher Liebe" - für mich ein solches Highlight, dass ich diese Seiten gleich ein zweites Mal lesen werde. :smile:


    Gruß, Gina

    Hab ich auch noch im Bücheregal stehen, ungelesen!
    Bin auf deine Eindrücke gespannt.


    LG
    Maria


    Ich habe inzwischen einige Seiten gelesen und mein erster Eindruck hat sich bestätigt. "Die Ringe des Saturn" haben mich vollkommen in ihren Bann gezogen! Dies ist wirklich ein besonderer Reisebericht. Natürlich berichtet Sebald von seiner Wanderung, was er unterwegs sieht und besichtigt, aber er erzählt auch Geschichte und Geschichten - Menschen, Orte, Jahre und Jahrhunderte gehen fließend ineinander über, so dass man sich z. B. mit Joseph Conrad im Kongo oder beim Kaiser in China wiederfindet. Das ist aber weder verwirrend noch willkürlich - es besteht immer eine Verbindung zu seiner Wanderung in Suffolk.


    Mir gefällt vor allem auch Sebalds genaue Sprache. Als er jetzt nach 15 Jahren wieder nach Lowestoft kommt, ist ihm unbegreiflich, wie weit der Ort heruntergekommen ist. Und dieses Heruntergekommene wird besonders deutlich, als er sein Abendessen im Hotel beschreibt. Man sieht das Essen regelrecht vor sich .... iiiiiiiiiih!


    Und dann - wieder eine Verbindung zu Pepys:
    Sebald blickt in Southwold abends aufs Meer und malt sich aus, welche Szenen sich dort wohl im Mai 1672 abgespielt haben. Es war die Seeschlacht von Solebay (3. Englisch-Niederländischer Seekrieg): "Verschiedene Augenzeugen wollen den nahezu drei Zentner schweren Earl von Sandwich, den Befehlshaber der englischen Flotte, zuletzt von Flammen umzingelt und verzweiflungsvoll gestikulierend auf dem Hinterdeck gesehen haben."


    Der 1. Earl of Sandwich (Edward Montagu) fiel in dieser Schlacht - der Förderer von Samuel Pepys!


    Gruß, Gina


    Mich würde interessieren, wie verbreitet und bekannt Shakespeares Stücke im 17. Jht. , zur Zeit Pepys, waren, denn Pepys besucht fast wöchentlich das Theater, aber Shakespeare ist kein Thema in seinen Aufzeichnungen bisher (1660 - gelesen, 1661 - im Mai angelangt).


    Bin gespannt, ob er noch Erwähnung in den Tagebücher findet.


    Gruß,
    Maria


    Auf jeden Fall. - Vor meiner Hamlet-Lektüre habe ich das entsprechende Kapitel im Shakespeare-Führer von Ulrich Suerbaum gelesen und bin dort auf Pepys gestoßen. Thomas Betterton war zu der Zeit ein "Theaterstar" und die Hamlet-Rolle der Gipfelpunkt seiner Karriere.


    Im Shakespeare-Führer heißt es: "Samuel Pepys, der Hamlet immer wieder sah und "To be or not to be" auswendig lernte, fand Betterton in der Rolle des Prinzen "beyond imagination": "The best part, I believe, that ever man acted."


    Laut pepysdiary.com müsste die erste Hamlet-Erwähnung in den Tagebüchern im August 1661 sein (also bald!). In der "Encyclopedia" auf der Seite sind viele Theaterstücke gelistet, darunter auch einige von Shakespeare. Bei jedem Stück gibt es unter "References" einen Link zum jeweiligen Tagebucheintrag - tolle Sache!


    Gruß, Gina

    Ich lese jetzt endlich "Die Ringe des Saturn" von W. G. Sebald.


    Endlich, da mir ein Kollege vor über 15 Jahren von diesem Buch erzählte, ich es interessant fand und es trotzdem, warum auch immer, wieder vergaß. Vor zwei oder drei Jahren entdeckte ich es wieder und jetzt ist es an der Reihe. Nach den ersten Seiten zu schließen, eine sehr gute Wahl!


    Gruß, Gina


    Ich habe eben den Monat Mai in Edith Holdens schönem Tagebuch gelesen und prompt werden dort einige Zeilen aus "Aurora Leigh" zitiert, die letzten beiden Zeilen lauten:


    "Bis ich verstand, daß meines Vaters Land
    Auch meines Shakespeares würdig sei."


    So fügt sich eins zum anderen und morgen geht es mit Hamlet weiter. :lesen:


    Gruß, Gina