Beiträge von GinaLeseratte

    Eine offene Liste ist natürlich auch eine Möglichkeit, falls jemand noch keine Werkauswahl treffen will. Wobei das Aussuchen der Titel Spaß macht; ich habe mir zumindest schon ein paar mögliche Kandidaten überlegt. :zwinker:


    Falls ich dann ein Werk doch nicht lesen will, tausche ich eben den einen italienischen Klassiker gegen einen anderen. Genug Auswahl ist ja da.



    Ich finde, dass wir hier zu allem möglichen anderen, was auch mit anspruchsvoller Literatur zu tun hat, schreiben, aber nicht mehr so viel zu den Klassikern selber. Und das könnte man dadurch beleben.


    Das ist richtig, zu den Werken selber wird wenig geschrieben. Ich fasse mich direkt mal an die eigene Nase ...
    Ich hoffe, dass sich noch ein paar Teilnehmer melden.

    Keine Sorge, finsbury, in diese Richtung ging meine Überlegung zum Wettbewerb gar nicht.


    Meine Überlegung war eine persönliche: Ich nehme mir in der Regel nur vage vor, was ich in den kommenden Monaten oder in einem Jahr lesen möchte - um dann größtenteils ganz andere Bücher zu lesen.
    Wenn hier jetzt mitmache, möchte ich die ausgewählten Klassiker auch tatsächlich lesen und nicht nur munter Listen posten. Und das verlangt von mir eine gewisse "Lesedisziplin" ... :smile: Ein Jahr ist zwar lang, aber es ist auch schnell wieder vorbei.

    Das ist eine interessante "Belebungsidee", finsbury!


    Da ich noch nie bei einem solchen Wettbewerb mitgemacht habe, weiß ich nicht, ob mir das liegt. Aber ich versuch das einfach mal und mache mit.


    Mein Auswahlkriterium (wahrscheinlich verschiedene Literaturen) und das passende 5er-Päckchen Klassiker poste ich dann vorab hier?


    Ich habe spontan so viele Ideen, dass 5 gar nicht reichen. :breitgrins:
    Vielleicht schnüre ich gleich zwei Päckchen ...

    Ich habe das Büchlein inzwischen beendet. Am Ende wird auch die Geistererscheinung in der sechsten Fahrt aufgelöst.


    Die siebte Fahrt habe ich als Idylle gelesen und die schöne Sprache genossen. :smile:


    Kommt Giannozzo im Titan selbst eigentlich auch vor, vielleicht unter einem anderen Namen? Oder taucht er tatsächlich nur im Anhang auf?
    Ich hätte gerne mehr gewusst über sein Leben und die Umstände, die zu dieser Reise geführt haben. Auch wenn Giannozzo alles von oben beobachtet und immer wieder landet, um für Wirbel zu sorgen, wirkt er auf mich wie ein früher Aussteiger. Die Welt, in der er lebt, ist ihm zu eng und zu engstirnig, er hält es auf der Erde nicht aus und findet nur in der Luft genug Raum. Gleichzeitig fühlt er aber auch die Einsamkeit, die dieses Leben mit sich bringt.

    Beim Abflug zur sechsten Fahrt lässt Giannozzo seinen Jubelplan über der Prozession hinunter, was alles gehörig durcheinanderbringt, und segelt davon. Während der Weiterfahrt wird er wehmütig, “ein giftiger Stechapfel von Schmerz”. Er verdrängt den Schmerz, wieder ganz der Alte. Während er schläft, strandet er am Brocken. Im Haus dort hinterlässt er in einem Buch eine “Vorrede des Teufels”. Sehr bildhaft die Beschreibung, als er wieder ins Freie tritt! Dort hat er dann eine Erscheinung, “der Nachtwandler im Hemde”. Weiß jemand, was es damit auf sich hat??


    Während der vierten Fahrt macht sich Gianozzo über die Verführer der mehr oder weniger Unschuldigen lustig, ...


    Die vierte Fahrt fand ich sehr unterhaltsam mit den Wortspielen, auch der Beschreibung Fahlands und Giannozzos Verfolgungsfahrt mit dem unrühmlichen Ende, als er mit seinem Luftschiff steckenbleibt. Interessant ist, dass sein Gefährt ausgerechnet "Siechkobel" heißt - so nannte man ja Aussätzigenhäuser ...


    Dass Giannozzo keine Vergnügungsreise macht, zeigt die fünfte Fahrt.



    ... die fünfte ist wieder ein Höhepunkt, insofern als Gianozzo ein Szenario für ein Galgenjubiläum vorlegt, wo er wieder seine Häme -wie JP es immer gerne tut - über die Verbrecher, die im Gewande der Bürgerlichkeit und des Adels daherkommen, ausschüttet: die Spekulanten, die Raubdrucker - die JP als Schriftsteller natürlich immer wieder besonders auf dem Kieker hat - und die Spieler.


    Seine Darstellung der Prozession und der gesamten "Jubelveranstaltung" ist teilweise ganz schön böse und zum Abschluss noch die überaus tröstenden Worte des Galgenpaters ... Ich bezweifle, dass die den Galgenkandidaten geholfen haben; tiefschwarzer Humor. :breitgrins:


    Seine Geburt fiel ja auf die Tag- und Nachtgleiche, 21.3.. So meinte wohl Jean Paul, dies steht in Beziehung zu seinem Doppelstil, humoristisch-satirisch und pathetisch-sentimental. (Günter de Bruyn. Das Leben des Jean Paul Friedrich Richter).


    Hast Du die Biographie schon gelesen oder liest Du sie gerade?



    Bei der 3. Fahrt gibt es statt Schalk eher Segen, zumindest gibt er eine Geldzuwendung für die Dorfgemeinschaft "Dorf".


    Diese Zuwendung hat mich etwas überrascht. Ein so großer Menschfeind, wie ich erst dachte, ist Giannozzo doch nicht. :zwinker:

    Hallo,
    also ich weiß nicht, wie Du suchst, aber bei mir bringt eine schnelle Amazon-Suche einige Ergebnisse: Bei Reclam, Insel, Wagenbach, Eichborn (Sämtliche Dramen, 1999) - teilweise neu, teilweise antiquarisch erhältlich.


    Von irgendwelchen Theorien, wer Shakespeare war oder gewesen sein soll, halte ich nichts. MMn war Marlowe Marlowe und Shakespeare Shakespeare.


    ich bin es ja gewöhnt, erstmal kaum was zu verstehen, was Jean Paul sagen will.


    Ich auch und ich glaube nicht, dass ich jemals alles verstehe. :breitgrins:



    Trefft ihr einen Schwarzkopf in grünem Mantel einmal auf der Erde, und zwar so, daß er den Hals gebrochen: so tragt ihn in eure Kirchenbücher unter dem Namen Giannozzo ein...


    frage ich mich was ein Schwarzkopf ist.


    Bei Schwarzkopf hab ich auch gestutzt und vermutet, dass er schwarzes Haar meint. Aber vielleicht gibt es ja eine richtige Erklärung.



    Ansonsten fiel mir auf, dass sich Giannozzo lieber in den Lüften aufhält, als auf dem Boden. sein Name klingt dagegen doch recht romantisch, oder? Könnte man doch grob "Johanns Vermählung" sagen? Eine Vermählung mit seinem Luftschiff und den Lüften?


    Über den Namen habe ich mir gar keine Gedanken gemacht, aber nozze - nozzo ... könnte sein. Vielleicht ist es auch ein Hinweis auf seine Vergangenheit, wer weiß?

    Nanu, noch gar nichts los hier. Dann mach' ich mal den Anfang ...


    Willkommen zur Leserunde und viel Spaß! :winken:


    Gleich im ersten Satz nimmt der Luftschiffer Giannozzo sein Ende vorweg - das Seebuch ist sein Vermächtnis. Er hinterlässt es seinem Freund Graul, den er in seinen Aufzeichnungen auch immer wieder anspricht.


    Ich habe bis einschließlich der Dritten Fahrt gelesen und auffällig ist der negative Ton Giannozzos. Er hält nichts von seinen Mitmenschen, er ärgert sich über sie, verachtet sie und macht sich über ihr Verhalten lustig. Ein Menschenfreund ist der Gute nicht. Er schwebt in seinem Luftschiff über allem und landet nur, um die Menschen zu triezen. - Welch ein Kontrast zum heiteren Schulmeisterlein Wutz!


    Besonders gut gefallen mir die Passagen, in denen Jean Pauls Humor aufblitzt wie bei der Beobachtung der Tanzkolonne und vor allem der Krötenorden ... köstlich!