Ich habe die ersten beiden Kapitel mit Genuss gelesen.
Gerade das zweite Kapitel gefällt mir gut. Die Beschreibung des Zimmers und des Toten, vor allem aber von Marianne finde ich sehr gelungen ("die Lippen wie von vielen ungesagten Worten schmal"). Auch als sie redet, während Fridolin seinen Gedanken nachhängt, die ganze Atmosphäre der Szene ... großartig erzählt.
ganz schön gewagt. In den 1930er Jahren wäre die Geschichte womöglich nicht erschienen.
Das dachte ich auch. Wie wohl die Leserinnen damals auf die Novelle reagiert haben?
Schnitzler war, glaube ich, unter den Nazis verboten oder? Muss ich mal nachlesen ...
Mir ist aufgefallen, dass die Frauen, denen Fridolin in der Nacht begegnet, immer anonymer werden: Marianne, Mizzi, die Pierrette, seine Retterin ... und von der Letzteren kennt er nur den nackten Körper, so dass er sie nicht einmal wiedererkennt.
Ich habe die Traumnovelle gestern Abend beendet. Es blieb bis zum Schluss interessant und teilweise richtig spannend. - Fridolin, der Tropf, kann froh sein, dass er eine so kluge Frau hat!
Und wenn es um gegenseitige "Rache" ging, finde ich Albertines Traum überzeugender ... :breitgrins:
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel verraten.
Gruß, Gina