Beiträge von GinaLeseratte


    Hm, in den 7 Bänden (von 10), die hier liegen, befinden sich 66 Erzählungen. Die 10-bändige Taschenbuchausgabe könnte also durchaus mit der gebundenen konkurrieren können. Oder andersrum. :breitgrins:


    Ja, das sieht doch gut aus. Ich vermute mal, die beiden Ausgaben sind deckungsgleich. Aber dazu erhältst Du sicher vom Verlag noch Bescheid.


    Zu Band 7 "Ashenden" habe ich das gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Abstecher_nach_Paris
    Ziemlich weit unten auf der Seite ist eine Tabelle. In der linken Spalte sind die in der Diogenes-Ausgabe enthaltenen Erzählungen genannt.

    Gelesen: "Augustus" von John Williams


    [kaufen='0099445085'][/kaufen] Der Roman liegt auch in deutscher Erstübersetzung vor: [kaufen='3423280891'][/kaufen]


    Ein klug komponierter Briefroman, großartig geschrieben. Für mich ein Highlight!



    Jetzt geht es in Gontscharows "Oblomow" weiter. Der Faulpelz hatte eine Weile Pause.
    [kaufen='3717515780'][/kaufen]


    Ich finde er hat sich durch seine Suche nach der Untreue selbst ans Kreuz geschlagen.


    Gut lässt ihn sein Verhalten wirklich nicht aussehen ...


    Ich bin etwas gnädiger mit Fridolin und denke, er war auch erleichtert, als er erkennt, dass die Situation eben doch nicht hoffnungslos ist, und die ganze Anspannung dieser beiden Tage fällt von ihm ab. Er erwacht wie aus einem Wahn, der ihn umgetrieben hat.


    Übrigens finde ich das Geflüsterte "Niemals in die Zukunft fragen" sehr schön.



    Ich glaube, man kann einiges hinein interpretieren, wie es sich für eine gute Geschichte gehört.


    Ja, die Novelle gibt unheimlich viel her, nicht nur der Schluss. Ich kann mir gut vorstellen, sie mit etwas Abstand nochmal zu lesen.



    Ich finde Gefallen an unsere kurzen Leserunden :winken:


    Mir machen sie auch viel Freude. :winken:


    Gruß, Gina


    ... Allerdings ist mir beim durchblättern des 19. Jahrhunderts aufgefallen, dass Dostojewski mit ein und demselben Werk doppelt vertreten ist. Einmal als Schuld und Sühne und ein zweites mal als Verbrechen und Strafe.


    Was meint ihr. Absicht?


    Ich glaube nicht, dass das Absicht ist. Vielleicht haben einfach mehrere Personen die Liste zusammengestellt: Der eine kennt den Roman unter dem einen, der andere unter dem "aktuellen" Titel und keiner hat es gemerkt. Wäre jetzt meine Idee.


    Gruß, Gina


    Fridolin geht mir irgendwie voll auf die nerven. Seine Frau hat ihn nicht betrogen und für den Traum kann sie nichts. Aber er sucht jede Gelegenheit um untreu zu sein. Unfassbar.


    Ja, und er scheint gar nicht zwischen Traum und Wirklichkeit zu trennen. In Kapitel 6 malt er sich gar ein Doppelleben aus und will Albertine dann alle Sünden gestehen, "um so Vergeltung zu üben für das, was sie ihm in einem Traume Bitteres und Schmachvolles angetan hatte". Vergeltung für etwas, das gar nicht geschehen ist?


    Eigentlich wäre es auch interessant, die Traumnovelle noch aus Albertines Sicht zu lesen!



    @gina: die Tagebücher sind auf mehrere Bände aufgeteilt. Mich würde die zeit um 1914 interessieren.


    Uffz, das sind ja 10 Bände! Einer geht von 1913 - 1916, der passt ja. :smile:


    Gruß, Gina


    Beim Kapitel mit dem Ball musste ich stutzen. Das kam mir sooo bekannt vor. Dabei bin ich 100% sicher dass ich die Novelle noch nicht gelesen habe.


    Hast Du vielleicht eine Verfilmung gesehen? Ich kenne den Film nicht, aber vielleicht kommt die Szene auch in "Eyes Wide Shut" vor ... (Oder ein anderer Schriftsteller hat abgeguckt.)



    Schnitzler schrieb ja ein umfangreiches Tagebuch. Kennt das wer von euch? In der bib kann man es ausleihen.


    Ich kenne es nicht. Aber falls Du es ausleihst, würde mich Dein Eindruck interessieren. :smile:


    Gruß, Gina


    Ich habe die ersten beiden Kapitel mit Genuss gelesen.


    Gerade das zweite Kapitel gefällt mir gut. Die Beschreibung des Zimmers und des Toten, vor allem aber von Marianne finde ich sehr gelungen ("die Lippen wie von vielen ungesagten Worten schmal"). Auch als sie redet, während Fridolin seinen Gedanken nachhängt, die ganze Atmosphäre der Szene ... großartig erzählt.


    ganz schön gewagt. In den 1930er Jahren wäre die Geschichte womöglich nicht erschienen.


    Das dachte ich auch. Wie wohl die Leserinnen damals auf die Novelle reagiert haben?
    Schnitzler war, glaube ich, unter den Nazis verboten oder? Muss ich mal nachlesen ...



    Mir ist aufgefallen, dass die Frauen, denen Fridolin in der Nacht begegnet, immer anonymer werden: Marianne, Mizzi, die Pierrette, seine Retterin ... und von der Letzteren kennt er nur den nackten Körper, so dass er sie nicht einmal wiedererkennt.



    Ich habe die Traumnovelle gestern Abend beendet. Es blieb bis zum Schluss interessant und teilweise richtig spannend. - Fridolin, der Tropf, kann froh sein, dass er eine so kluge Frau hat!


    Und wenn es um gegenseitige "Rache" ging, finde ich Albertines Traum überzeugender ... :breitgrins:


    Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel verraten.


    Gruß, Gina


    ... finde das "Spielchen" das die Eheleute treiben sehr gefährlich, aber interessant ...


    Ein wirklich gefährliches Spiel, dass auch schnell - ohne dass es einer der beiden will - aus dem Ruder laufen kann.


    ja, darauf bin ich auch gespannt. Sie hegt ja den Wunsch (1. Kapitel), dass auch sie, wie ihr Ehegatte, vor der Ehe mehr sexuelle Erfahrung gehabt zu haben. Der Gedanke macht ihn wütend.


    Ja, nicht einmal für den Wunsch konnte sie wohl von Fridolin Verständnis erwarten. Er ist ganz seiner "Männerrolle" verhaftet, daher eigentlich erstaunlich, dass Albertine so offen alles erzählt hat.



    Hass und Wut kommt dem Menschen schneller hoch als Liebe. Der Ansicht war auch Arthur Schnitzler, wenn man seine "Beziehungen und Einsamkeiten" liest:


    Der Mensch will lieben, will hassen, ebenso wie er Schadenfreude, Entrüstung, Neid, Bewunderung empfinden will....


    Der Genius des Hasses auf Erden ist vielleicht noch ein gewaltigerer als der Genius der Liebe....


    Die Zitate passen hervorragend. :klatschen:



    Ich habe gestern nur die wenigen Seiten von Kapitel 5 gelesen, weiter geht es frühestens heute Abend.


    Gruß, Gina

    Ich habe jetzt bis einschließlich Kapitel 4 gelesen.


    Mir gefällt die Traumnovelle bisher sehr. Das liegt einmal daran, dass ich Schnitzler generell gerne lese – ich mag seine Sprache, sie liegt mir. Dann natürlich an der Novelle selbst: Sie ist wunderbar dicht und intensiv erzählt. Dabei gelingt es Schnitzler sehr gut, die einzelnen Regungen, das Nachhorchen, die Neugier, die aufkeimende Eifersucht etc. darzustellen. Das ist fein beobachtet.


    Auch der Titel "Traumnovelle" scheint nach ca. der Hälfte des Textes gut gewählt: Denn spätestens, nachdem Fridolin das Haus des Hofrats verlassen hat, wirkt sein Durch-die-Nacht-Driften auf mich immer mehr wie ein Traum, der dann in dem “geheimen Fest” gipfelt. Fridolin ist nach Albertines “Geständnis” ihrer Gedanken und Träume so aufgewühlt, dass er das Abenteuer sucht. Um sich zu beweisen? Aus “Rache”? Dabei ist er sich seiner Selbst gar nicht sicher und hofft, dass sein Abenteuer durch äußere Umstände abgebrochen wird. (Er hofft, dass der Maskenverleiher gar nicht in dem Haus wohnt und er, Fridolin, dadurch nicht an das notwendige Kostüm gelangt.)


    Wer wohl die geheimnisvolle Frau ist, die ihn rettet?


    Gruß, Gina