Hi Eni,
das freut mich sehr! Wie hat es dir insgesamt gefallen? Zuweilen fand ich das aufopfernde Wesen Helens fast ein wenig übertrieben, wenngleich sie, wie gestern angedeudet, immerhin noch Arthurs schönes Anwesen erbt, wobei schlecht zu sagen ist, ob sie es nun darauf abgesehen hatte, als sie so überraschend zu ihrem Mann zurückkehrte. Was mich auch etwas wunderte ist, dass sie sich am Ende doch auf Graham einlässt, obwohl für mich zwischen ihm und dem früheren Bewerber Hargrave eigentlich kein charakterlicher Unterschied zu bemerken war. Insgesamt fand ich das Buch fast etwas besser geschrieben als das ihrer Schwester, wobei dies natürlich mein rein subjektiver Eindruck gewesen ist.
Gruß
Meier
Hallo zusammen,
Meier, du meinst bestimmt Markham, auf den Helen sich einlässt, oder? Nun, die Wahl hat mich auch verwundert. Markham sehe ich dabei eher noch in einem schlechten Licht stehen. Unvergessen die Szene, in der kaltblütig seinen Freund Lawrence niederschlägt und seine Schuldgefühle auf sich warten lassen. Hingegen sehe ich Mr. Hargrave als durchweg positive Person. In seiner Zuneigung ist er mir sympathisch. Er hat einen Sinn für Dinge, die anderen durch den Kopf gehen, er schreitet ein, als die Männergruppe ihr Unwesen mit dem kleinen Arthur treibt. Warum Helen also Mr. Hargrave gar nicht in Betracht zieht, steht in den Sternen.
Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen. Ich habe vorher fast nichts darüber gelesen und mir so einiges an Spannung erhalten. Sonst wäre es mir zwischzeitlich wohl auch ein wenig langatmig vorgekommen. Hier war ich übrigens dankbar, dass Anne zweimal ein Jahr in den Tagebuchaufzeichnungen übersprungen hat. Die Schilderung weiterer, wiederkehrender Jagdgesellschaften wäre doch zuviel gewesen.
Andere Bronte-Romane habe ich noch nicht gelesen. Sturmhöhe hatte ich hier im Forum gerade verpasst. Meier, beziehst du dich auf diesen Roman mit deinem Kommentar dieses Buch sei besser geschrieben als das ihrer Schwester? Ich setze es mit Jane Eyre mal ganz vage auf meine Leseliste. Interessieren würde mich auch eine Buch über die drei Schwestern...
Die Existenz der großen Besitztümer von Arthur und Helens Onkel habe mich am Ende ein wenig überrascht. Sicher ist, Helen wir mit ihnen gut wirtschaften und finanzielle Notlagen sind nicht zu erwarten.
Gruß
Eni