Hallo,
bei der Gelegenheit möchte ich gerne fragen, ob mir jemand die Graborte bekannter Schriftsteller angeben kann, so vielleicht Fontane oder Kleist oder von welchen Dichtern und Denkern ihr das noch so wisst.
Gruß
Hallo,
bei der Gelegenheit möchte ich gerne fragen, ob mir jemand die Graborte bekannter Schriftsteller angeben kann, so vielleicht Fontane oder Kleist oder von welchen Dichtern und Denkern ihr das noch so wisst.
Gruß
deine Definition von Klassiker ist aber auch sehr ungenau, denn genaugenommen ist ein Klassiker ein Werk eines Autors der entsprechenden Literaturepoche, so können also Kafka, Fontane oder gar Arnim nicht als Klassiker angesehen werden.
J.-Paul
Ja, genau den.
Der typische Draufgänger-Offizier, truppennah und stets der Situation entsprechend handelnd, ähnelt einem Revolutionär (nicht politisch gemeint) auf dem Schlachtfeld, eventuell sogar mit Heldencharakter. Neben Kleist finden wir solche Charaktere auch noch bei Lenz und dem späten Fontane (so bei seinen Darstellungen über Soldaten aus dem 70/71er Krieg etc.)
J.-Paul
Gerade Schiller neigte doch sogar mehr als Kleist dazu, Heldenepen als Drama zu gestalten (siehe Tell, die Jungfrau...). Davon abgesehen ist Kleist ja nicht nur Militärgeschichte, sondern seine Erzählungen auch durchaus noch etwas anderes. Er war aber selbst Soldat, es war ein entscheidender Teil seines Lebens und die Typisierung des schneidigen Offiziers ein oft zu lesendes Motiv.
Deutsche Militärgeschichte sollte viel intensiver an Schulen gelehrt werden, vorzugsweise im Fach Geschichte, wobei Militärgeschichte mehr ist, als viele Leute denken. Dieses Teilgebiet der Geschichte befasst sich mit militärischen Ereignissen in untrennbarer Verbindung mit wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Aber das ist eine andere Diskussion.
Kleist sollte mehr gelesen werden, um auf die alte Diskussion zurückzukommen, weil seine romantischen Elemente sehr markant waren und er dies mit klassischen Motiven gut verbinden konnte.
J.-Paul
die Grundintention des Werkes ist neben der von mir bereits erwähnten Darstellung von Heldentum und Verderben im Krieg auch die Inszenierung der Soldatenromantik. Kleist, der ja selbst Offizier war, hat einige Motive deutscher Militärgeschichte für seine Dramen genutzt und das war damals halt angesagt.
J.-Paul
Nein, also Homburg ist auf keinen Fall ein Revolutionär, schließlich stellt er sich politisch gesehen nicht gegen seine Obrigkeit. Der Hang zum Unorthodoxen ist im brandenburgisch-preußischen Militär hatte schon immer lange Tradition, Befehlsverweigerung gehörte praktisch zum guten Ton, solange der Erfolg in direkter Aussicht stand.
Vielmehr zeigt Kleist, wie nahe Heldentum und Verderben im Krieg beieinander liegen.
Viele Adlige, darunter auch Frauen konnten sogenanter "Inhaber eines Regiments" werden, das heißt ihnen wurde dieser Truppenteil z.B. zum Geburtstag geschenkt und sie waren damit symbolischer Schutzpatron, ohne wirklich den Oberbefehl inne zu haben.
J.-Paul
Hallo,
ja ich bin dabei, tut mir leid, dass ich mich kurzzeitig hier nicht gemeldet hab, jetzt hab ich aber mehr Zeit.
J.-paul
Lichtenberg auf jeden Fall, aber bitte auch nicht Schopenhauer vergessen.
J.-Paul
Für mich sind die älteren Übersetzungen gerade problematisch. Ich kann das an den Metamorphosen des Ovidius festmachen. Ich habe sowohl das lateinische Original, als auch die Übersetzung von Voß gelesen und ich finde, dass in die Übersetzung viel zu viel hineingedichtet wurde, er hat wohl seine eigenen Intentionen hineingebracht, sprich es geht einfach zu viel verloren.
Unter anderem wurden Partizipien und Attribute grammatisch nicht so aufgelöst, dass es sinngemäß an das Lateinische herankommt.
Die einzigen Übersetzungen antiker Lyrik, die fast an das Original herankommen sind die Übersetzungen der Oden des Alkaios und Sapphos (Übersetzung von Max Treu), da hierbei metrisch und vom vokabular her detaillgetreu übersetzt wurde.
J.-Paul
Bin auch dabei.
J.-Paul
ja bei zvab habe ich auch schon gesucht, nur gibt es da leider nichts Preisgünstiges.
Schade, dass es offenbar keine Sammlung der Werke dieses genialen Dichters gibt.
J.-Paul
Wo kann man gesammelte Werke des Kallimachos günstig kaufen? Es gibt ja offensichtlich kein Reclam-Heft dazu und auch sonst habe ich nirgendswo etwas zu dem bekannten Poeten gefunden.
Vielleicht wisst ihr ja, wo man etwas kaufen kann.
J.-Paul
Danke für die Antwort.
Trotzdem ist es schwierig im Unterricht immer damit konfrontiert zu werden, ohne wirklich zu wissen, warum Faust klassisch ist. Ich stelle mir das gerade für eine Erörterung sehr schwer vor, wenn es an die argumentatio geht und ich könnte es nicht beweisen, dass das Werk, wenigstens Inhaltsmäßig, zur Klassik gehört.
Vielleicht erkennt ja jemand noch wesentliche Merkmale der Klassik in dem Werk.
J.-Paul
Ich würde gerne Rilke's Duineser Elegien in die Leserunde aufnehmen.
J.-Paul
Faust I und II werden in der Literaturgeschichte als die klassischen Werk schlechthin angesehen.
Ich suche dennoch konkrete Beweise, dass Faust I klassisch ist, denn die Handlung, bzw. Nebenschauplätze haben wenig antiken Charakter ganz im Gegenteil.
1) Die Handlung fällt ins 16.Jahrhundert, Gott und Mephisto sind von der Weltanschauung auch dem christlichen Weltbild anzuhängen.
2) Die humane Gesellschaft kommt kaum zum Ausdruck, auch nicht als Utopie, die angesetrebt wird.
3) Die Form ist sehr unregelmäßig, Madrigalverse, Knittelverse und freie Rhytmen wechseln sich ab.
Wo ist also der klassische Aspekt?
J.-Paul
Ich möchte mich auf jeden Fall an Diskussionen über Lyrik beteiligen, jedoch habe ich noch nicht die Erfahrung zu einem solchen gemeinsamen Lesen hier im Forum.
Und welche Lyrik kommt überhaupt in Frage, von der Größenordnung her, kleinere Gedichte, oder auch Gedichte, die vielleicht hunderte oder tausende Verse haben?
J.-Paul
Warum erschöpft? Doch nicht wohl vom Lesen dieses Threads?
J.-Paul
Also meiner Meinung nach zeichnet sich Schiller in Bezug auf die Klassik vor allem durch seine Lyrik aus.
Man beachte Hymnen wie An die Freude, Der Ring des Polykrates, Die Götter Griechenlands oder Die Größe Welt. Besonders letzteres ist extrem komplex, dagegen liest sich Hölderlin richtig flüssig. Weniger die Sprache, als die Klassik-Chiffre erschwert dabei das Verständnis.
J.-Paul
Vielleicht kann sich ja der Site-Admin mal dazu äußern, ob die Einrichtung einer Lyrik-Rubrik in Frage kommt oder nicht, dann kann die Diskussion nämlich beendet werden.
J.-Paul
Die häufige Vertretung Kleists in einigen Bundesländern mag ja Fakt sein, dennoch steht im zentralen curriculum hier Brandenburg nichts von Kleist.
Schiller ist zwar der Klassik zuzuordnen, aber weniger wegen seiner Dramen, als viel mehr seiner Lyrik. Die Idee der Klassik war eine harmonievolle Welt, in der Mensch und Natur im Einklang stehen und sie war vor allem im Gegensatz zum Sturm und Drang unpolitisch. Daher passen Schillers Freiheitsvisionen, die ja fast alle seine Dramen begleiten, nicht richtig zur Klassik, zumal antike Ideen Weltanschauung und Mythologie in Tell, Don Carlos, Stuart und Co. keinerlei Rolle spielen.
J.-Paul