Beiträge von sandhofer

    Mit dem Forum komme ich nach nur drei Stunden hiesiger verwirrender Tätigkeit überhaupt noch nicht klar.

    Hallo und willkommen alldahier!


    Das kommt schon noch. Sich in eine Struktur einzudenken, die über Jahre - nein: Jahrzehnte - gewachsen ist, braucht etwas Zeit.


    Aber ich denke für alle zu sprechen, wenn ich sage, dass wir gern mehr über diese Fach- und Sachbücher zur Geschichte lesen würden.

    Und: die Bücher, die früher exklusiv nur bei der WBG zu kaufen waren, die kriegte man ja irgendwann auch anderswo.


    Totverallgemeinerung des Programms? Wohl einfach: the times they're changin'.

    Genau das meine ich ;). Ob aber dieses Einfach-mit-der-Zeit-Mitlaufen die beste Lösung der Krise war? Zumindest hat es offenbar nicht geholfen. Man kann in Krisenzeiten sein Profil verwässern oder schärfen. Beides ist gefährlich, aber dann wäre die WBG wenigstens mit wehenden Fahnen untergegangen statt des elenden (und elend kommunizierten!) Todes, den sie nun erlitten hat.

    Ich fände es interessant zu wissen, was sich die Verlagsgruppe Herder (ich hab gerade nachgelesen, die sind offensichtlich immer noch selbständig) von der Backlist der WBG verspricht.

    In der Tat. Zumal ja die WBG mit ihrer Namensänderung damals auch die Struktur ihres Programms geändert hat. Weg vom (geistes-)wissenschafltichen Verlag hin zu einem mehr der Allgmeinbildung verpflichteten. Sie hatten wohl schon damals ein Problem und vielleicht hat dieser Wandel mehr geschadet als geholfen?

    Ich denke am 25.12 kann man es wagen, nach euren Highlights und auch Reinfällen für das Lesejahr 2023 zu fragen.


    Gruß, Lauterbach

    Ich kann Dir erst jetzt Antwort geben:


    Highlights:


    - Joseph Roth: Die Kapuzinergruft

    - Joseph Roth: Die Geschichte der 1002. Nacht

    - Jan Philipp Reemtsma: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur

    - Jane Austen: Sense and Sensibility

    - Gottfried Keller: Das Sinngedicht

    - C. F. Ramuz: Sturz in die Sonne

    - Thomas C. Starnes: Christoph Martin Wieland – Leben und Werk

    - Paola Morpheus: Just Mary

    - Heidrun Eicher / Matthias Perkams / Christian Schäfer (Hrsg.): Islamische Philosophie im Mittelalter

    - Italo Calvino: Der Baron auf den Bäumen

    - Matthias Glaubrecht: Dichter, Naturkundler, Welterforscher. Adelbert von Chamisso und die Suche nach der Nordostpassage

    - Italo Calvino: Die unsichtbaren Städte


    Lowlights:


    - Frank McCourt: Die Asche meiner Mutter

    - Pablo Neruda: niemals allein, mit dir

    - Sarah Bakewell: Wie man Mensch wird

    - Otfried Höffe: Die hohe Kunst des Verzichts

    - Klaus Vieweg: Anfänge. Eine andere Geschichte der Philosophie

    - David Wagner: Ein Zimmer im Hotel

    - Abbé Prévost: Manon Lescaut


    Begründungen und Genaueres dazu kann man im Blog nachlesen; alle Bücher sind dort besprochen und zum Beispiel über das Inhaltsverzeichnis zu finden.

    Der Second Hand-Buchhandel ist ja noch einmal eine andere Geschichte. Werkausgaben bringst du gar nicht erst los.


    Und ein anderes Phänomen: In der Schweiz gibt es - meist von karitativen Organisationen geführte - Second Hand-Geschäfte, wo du Dinge gratis bringst (so sie noch brauchbar sind) und wenn du was mitnehmen willst, nur wenig dafür bezahlst. Tiefstes Preissegment also. Einige davon verkaufen (auch oder ausschliesslich) Second Hand-Bücher. Ich weiss nicht, ob man dort noch solche Bücher wie oben beschrieben los werden würde. Ich weiss nur, dass die im Moment ein ganz anderes Problem haben: Ihre Läden werden überschwemmt mit - Bestsellern, z.B. Krimis im Taschenbuchformat: Dan Brown, Donna Leon, Stieg Larsson, Hakan Nesser, Adler Olsen, Henning Mankell, aber auch Coelho, Nora Roberts und Charlotte Link. Das muss alles als Altpapier entsorgt werden, wöchentlich bis zu 900 kg ...


    Die WBG gibt auch der Inflation Schuld am geminderten Kaufinteresse ihrer Mitglieder. Kann ich nicht beurteilen.

    Ich bin gestern von Dostoevskij darauf aufmerksam gemacht worden, dass die WBG (die sich seit einiger Zeit allerdings schon anders nennt) Insolvenz anmelden musste. Offenbar auf Grund eines Schlamassels in der IT?

    Louise Glück, Literaturnobelpreisträgerin von 2020, ist mit 80 Jahren verstorben. Ich bin noch immer nicht dazu gekommen, etwas von ihrer Lyrik zu lesen.