Beiträge von Evelyne Marti


    Moin, Moin!



    Ich jedoch bräuchte eine Therapie, die mich vom Nichtlesen heilte. :rollen:


    Vielleicht ist das etwas Ähnliches wie eine Schreibblockade, wovon viele Schreibende hin und wieder betroffen sind. Mein Tipp in solchen Fällen: Alle Vorbilder und Ideale abschaffen, einfach nur sich selbst sein.(Deshalb habe ich alle Rezensionen auf meiner Site entfernt, weil ich nur noch mein eigenes Ding machen will.) Lies nicht, weil Du musst oder Du einem Ideal entsprechen willst. Sei einfach Dich selbst. Wenn Du im Moment durch die Leserunden zu viel Druck spürst, würde ich nur durchgeben, dass Du liest, aber nicht mehr. Nimm den Druck raus, es soll Dir Spaß machen.


    Es könnte auch sein, dass Du durch Dein eigenes Projekt auf Deiner Website, wo Du alles lückenlos dokumentierst, Dir selbst zu viel Druck machst. Ich erlebte das auch schon, weil ich immer wieder anfing zu lektorieren bei eigentlich privater Lektüre. Das hat mich eine Weile ausgebremst.

    Hallo ihr!


    Mich hat Tschechows Liebesgeschichte auch angesprochen in ihrer verführerischen Erzählsensorik und symbolischen Erzählkomposition, wo er Innen- und Außenleben geschickt symbiotisch verbindet in der beschriebenen äußeren Umwelt der aufkeimenden Liebe, die wiederum psychologisch nachvollziehbar aufgebaut wurde. Er greift auch einzelne Leitmotive neu auf und spiegelt an ihnen die innere Entwicklung und Reifung des Protagonisten, wodurch sich seine Wahrnehmung verändert, er eine Art Umkehr der Lebensprioritäten erfährt. Was ihm davor noch niedrig, triebhaft und austauschbar erschien, hebt er wie einen Schatz aus dem Dunkel der geheimen Liebschaft empor. So zumindest sein Wunsch, auch wenn die Lösung offen bleibt. Insgesamt würde ich die Entwicklung der Liebenden eher als Versuch sehen, sich gegenseitig aus ihrem Gefängnis zu befreien, denn beiden wurde in früher Jugend das Selbstbestimmungsrecht genommen. Aus diesem Grund wirken beide entsprechend emotional rückständig wie zwei unerfahrene Jugendliche (auch wenn er viel älter ist als sie, jedoch gleichsam zeitversetzt jung und unreif geblieben), eben dem Alter, wo sie durch Dritte verheiratet wurden an für sie widerwärtige Ehepartner, die ihrer eigenen jugendlichen Leidenschaft entgegenstanden, eingefahrene Gesellschaftsnormen, Lakaienbeamtentum, trockene Nüchternheit, Funktionalität. Der Schluss lässt ahnen, dass die beiden in ihrer normierten Gesellschaft keinen Weg finden werden auszubrechen, sie jedoch darum ringen.

    Ich schreibe wie eh und je in Foren und lehne Facebook als Kommunikationsform ab bzw. bisher hat mir nie jemand geantwortet. Vielleicht ein technisches Problem. :breitgrins:


    Es wird oft vom großen Forensterben gesprochen, aber einige Foren sind völlig unverändert aktiv geblieben, wie das Klassikerforum hier und einige andere Foren, die ich schon vor 10 Jahren kannte und die gleich blieben, sogar die User sind dieselben. Es hat sicher auch mit den Forenbetreibern zu tun. Die meisten Foren gehen ein, weil sie von den Betreibern aufgegeben werden.


    Nachdem Lost die Dame mit dem Hündchen lesen muss würde ich vorschlagen wir schieben das ein und lesen die Räuber danach. Dann müssen wir uns nicht hetzen.


    Okay, die Leserunde zur Dame mit dem Hündchen ist HIER eröffnet. Bitte diesen Thead nur für Vorschläge. Ich hab nämlich schon jetzt die Übersicht verloren bei den vielen Vorschlägen in unterschiedlichen Threads. Kämen da noch die Besprechungen dazwischen, wäre es vermutlich auch nicht im Sinne von Sandhofer, der das Forum sehr ordentlich hält.


    Dieser Thread müsste ja eigentlich unter Buchvorschläge geführt werden, wenn ich so darüber nachdenke.

    Außerdem gibt´s noch Großeltern, Tanten und Onkel. Das Lesen lässt sich auch gut einrichten, indem die Kinder früh zu Bett gebracht werden, dann noch Mittagsschläfchen. Oder dann ganz raffiniert: ZUSAMMEN das schöne Büchlein von Mama lesen. Sollte aber nichts Ausgeliehenes sein! :breitgrins:

    Andererseits muß allerdings auch bei diesem Forum hier festgestellt werden, daß immer häufiger über Befindlichkeiten, Leseblockaden oder sonstigen Müffeligkeiten geschrieben wird. Nun ja, wie gesagt Zeichen der Zeit und anscheinend unabhängig vom Alter! :breitgrins:


    Das ist eine Psychologisierung der Rezeption, ein wesentlicher und fortschrittlicher Aspekt, für mich sehr spannend! :zwinker:

    Hallo ihr!
    Mir gefällt die Geschichte auch sehr gut, sie ging mir länger nach. Sie wirkt in ihrer Psychologisierung und Aufklärungshaltung erstaunlich modern. Da ich aus Interesse an strafrechtlichen Sachverhalten bereits einige vergleichbare Fälle aus der heutigen Zeit näher untersuchte (auch mit Aktenstudium), sehe ich darin tatsächlich die Grundpfeiler der heutzutage gängigen Praxis der Psychologisierung, durchaus auch mit naheliegenden Begründungen wie z. B. Mobbing in der Jugend aufgrund des Aussehens, Armut, Vaterlosigkeit, Kompensation durch Selbstwirksamkeit bei "falschen" Freunden, Diebstahl als Kennzeichen fehlender elterlicher Zuwendung. Es gibt sogar Statistiken zu solchen Merkmalen Delinquenter. Es wirkt in Schillers Geschichte schon sehr klischeehaft überzeichnet, aber so wird es auch im Strafrecht und sogar in Gutachten modellhaft pauschalisiert, wie ich feststellte. Schiller wandte diese Klischees bewusst so an, um eine nahtlos nachvollziehbare Psychologisierung hinzukriegen. Heutzutage würden noch Gutachten dazukommen und die Ursachen nicht nur im Gruppenverhalten gesucht werden, sondern bereits in der Kindheit die ersten Züge einer oftmals impulsiven und antisozialen Störung der Persönlichkeit aufgedeckt werden. Wenn z. B. bei Schiller davon die Rede ist, dass die Strafbehörden die Verbrecher geradezu an der Physiognomie erkennen, ist das zwar ein Klischee, wird aber tatsächlich heutzutage von solchen, die mit Delinquenten arbeiten, oftmals hervorgehoben, womit sie aber mehr das ganze Rollenverhalten in der Szene beschreiben. Interessant sind auch gewisse Parallelen zu ähnlich gelagerten Klassikern mit jedoch komplett anderen Botschaften, die jedoch auch ihre Berechtigung haben, z. B. Kleists Kohlhaas.

    Die können wir doch gleich nach Schiller lesen, vielleicht zusammen, weil sie thematisch zusammenpassen unter "Nachlass, Notizen". Es geht übrigens nicht darum, ob der Text das erste Mal gelesen wurde, ein erneutes Lesen und gemeinsames Besprechen ist doch auch ganz erbaulich!


    Die anderen von Dir genannten Autoren lese ich auch gern. Vielleicht können wir danach nochmal darauf zurückkommen.

    Hiermit eröffne ich die erste Leserunde zu unserer Idee "Leserunden zu kürzeren Klassikern aus dem Projekt Gutenberg":


    Friedrich Schiller
    Der Verbrecher aus verlorener Ehre
    Eine wahre Geschichte


    Schiller soll mit dieser kurzen Erzählung die moderne, objektive Berichterstattung im deutschen Rechtswesen begründet haben. Deshalb interessiert mich dieser Text.


    Ab sofort kann diese Geschichte hier kommentiert werden.

    Hallo zusammen


    Viele von uns sind voll eingespannt durch Familie und Beruf, würden aber doch gern hin und wieder mit anderen zusammen Klassiker lesen.


    Dann wäre da noch das Projekt Gutenberg, wo so viele wundervolle Texte und Klassiker liegen, die wir gemeinsam lesen könnten.


    Deshalb meine Idee: Lasst uns doch gemeinsam kürzere Klassiker lesen, die auf Gutenberg liegen. Dafür kann sich jeder von uns Zeit nehmen, weil die Texte nicht so lang sind. Aber doch hochwertige Perlen der Literatur!


    Ich wäre für Vorschläge offen.


    Moin, Moin!



    Eine gute Idee. Ich blicke ja zumeist bei der Fülle an neuen Texten im PG wie ein Schwein ins Uhrwerk und wünsche mir Orientierung und Tests.


    Okay, ich werde unter den Buchvorschlägen einen entsprechenden Thread starten. Ich hab gerade bei Dir auf der Website gelesen, dass Du auch arg angeschlagen bist vom Stress. Wie so viele, auch hier im Forum, vielleicht wäre das eine Möglichkeit, doch noch zu einem kleineren Lesegenuss zu kommen, trotz wenig Zeit. Wäre wünschenswert, denn gerade auf Gutenberg liegen sehr viele Perlen.

    nachdem ich mich schon eine Weile mehr oder weniger sporadisch im Literaturschock-Forum herumgetrieben habe, will ich auch hier ein wenig mitschreiben, da ich doch auch viele Klassiker lese. Ich bin 28 und Schweizer. Mein zweites Hauptinteresse neben Literatur ist Philosophie.
    Meine Lieblingsautoren sind etwa: Dostojewski, Tolstoi, ...


    Hallo Rydal


    Ich bin auch Schweizerin und außerdem Fan von Kafka und Tolstoi, die Du beide erwähnst. Vielleicht ergibt sich ja mal eine Leserunde dazu.