hallo evelyne,
die kleinschreibung ist kein trotz, es fällt mir wirklich schwer zwischen den verschiedenen tastaturen sowie zwischen der deutschen groß- und der rumänischen kleinschreibung umzuschalten. ich kann versuchen mehr zeit darauf zu verwenden sobald ich meine beiträge nicht zwischen zwei physiologieaufgaben ins www jage. momentan käme nur ein noch verwirrender mischmasch heraus.
klar, neue namen haben es schwer sich zu etablieren. doch ich erinnere mich nur an kaminer, dessen erste satiren mir wirklich besonders positiv aufgefallen sind, schon allein wegen dem unkomplizierten ausdruck (oder war das doch nur der osteuropabonus?
) und der überall erwähnte kehlmann. ja, mir hat das buch gefallen, obwohl es auf allen bestsellerlisten war. auch judith hermanns stil habe ich als unglaublich ausdrucksstark und dicht in erinnerung, auch wenn bei ihr meiner meinung nach der vorwurf der inhaltsleere nicht ganz ungerechtfertigt war. aber vllt hab mich da auch zu sehr vom konsens beeinflussen lassen.
da wäre noch juli zeh, die meiner meinung nach manchmal etwas überambitioniert rüber kommt, geht aber nicht auf kosten der qualität. klar ist da potenzial und das wird sich auch gegen die widrigkeiten des literatursystems durchsetzen.
Hallo Yoana
Wenn es sich natürlich wirklich nur um ein PC-Problem handelt, kann ich es schon nachvollziehen. Ich wechsle auch zwischen deutscher und Schweizer Tastatur. So habe ich eine leise Ahnung von Deinem Tastatur-Problem.
Dazu schnell eine Frage in die Runde: Wo befindet sich das @ auf der deutschen Tastatur? Bei der Schweizer Tastatur ist es über der 2.
Yoana, auch ich begrüße Neulinge auf dem Literaturmarkt. Überhaupt unterstütze ich erstmal jede Literatur, welche sich in irgendeiner Form über den Einheitsbrei von Boulevard-Zeitschriften heraushebt. Es ist auch nicht so, dass mir Experimente in Form und Inhalt gegen den Strich gehen, im Gegenteil. Nur sind sie nicht mehr herausragend, wenn es zur Alltagskultur wird.
Bei den Kids z. B. hat sich eine ungute Sitte der verwahrlosten Rechtschreibung breitgemacht, welche sich auch schulisch negativ auswirkt. Von daher sehe ich allen Beugungen der deutschen Rechtschreibung äußerst kritisch gegenüber und finde schon die heutige Lockerung sehr problematisch und verwaschen. In Verlagen kann das sogar zu internen Streitigkeiten führen, wenn sich jeder eine eigene Rechtschreibung zurechtschustert. So habe ich mich als Lektorin gegen solche Risiken betrieblich versichern lassen, was auch nötig ist, wenn derart irrational mit Sprachregelungen umgegangen wird. Mir persönlich wäre eine noch klarere Rechtschreibregelung lieber. Ich muss gegebenenfalls alles beweisen können wie ein Anwalt.
Wenn die Kinder heute kein anständiges Deutsch mehr lernen, werden sie es später nur unnötig schwer haben im Beruf. Wer wird schon ernst genommen, wenn die Rechtschreibung schon fast an Analphabetismus grenzt? Und weshalb sollen sich die Kinder noch an Grammatik-Regeln halten, wenn die Erwachsenen einfach schnell mal die Großschreibung abschaffen? Heute die Großschrift, morgen die Grammatik und übermorgen?
Ich bin eher stolz darauf, etwas gegen die Verwahrlosung der deutschen Sprache zu tun. Aber wenn es bei Dir nur ein Tastatur-Problem ist, wirst Du ja nichts dagegen einwenden, wenn ich es richtig verstanden habe.