Hallo Manjula
Ja, hiermit hast Du Mitleser gefunden. :zwinker:
Herzlich Willkommen!
Hallo Manjula
Ja, hiermit hast Du Mitleser gefunden. :zwinker:
Herzlich Willkommen!
Hallo zusammen
Wenn es so etwas wie eine Umfrage ist, stimme ich neugierumständehalber für Andeutungen, vor allem auch, damit diese Diskussion beim nächsten Spoiler nicht mehr neu entfacht. :breitgrins:
Zitat von "sandhofer"
Was genau meinen Vorwurf an Eco widergibt. Beim Genuss, beim Erleben bin ich ganz Deiner Meinung. Nur geniesse und erlebe ich offenbar nicht gleich wie Du. Und ich bleibe dabei, dass bei einem Klassiker die Spannung nicht simpel auf dem Ende aufgebaut sein kann. Sonst würde heute kein Mensch mehr Sherlock Holmes lesen. Oder die Stories um Dupin. Der Trick des Purloined Letter ist sprichwörtlich geworden, dennoch liest sich der Text spannend.
*unterstreich*
Ein Buch, das nur von einer grossen Pointe lebt, ist auch nicht das Wahre für mich. Aber wie Du an den von Dir aufgezählten Krimi-Klassikern verdeutlichst, sind Krimis auf ihre Pointe angewiesen, sonst ist der Zauber hin. :breitgrins: Das sollte berücksichtigt werden und darum geht es hier. Ecos Name der Rose ist nun mal ein Krimi. Und ecco: Das Problem ist ein weiteres Mal nur heisse Luft. :breitgrins:
Hallo zusammen!
Weil es dank unserer Meinungsfreiheit keine eindeutige Klassikerdefinition gibt, bleibt wohl die juristische Definition nach Alter (75-90 Jahre dazwischen) die für das Forum praktikabelste. Für mich kein Problem, dafür gibt es hier ja die Rubrik Allgemeine Literatur oder dann das allgemeine literaturschock-Forum.
Zitat von "sandhofer"Im Ernst: Ich habe - aus Rücksicht auf die 1. Gruppe - weder im Eco-Thread oder im Pompeii-Thread hier noch z.B. im Süskind-Thread im "grossen" Forum mehr als Andeutungen (wenn überhaupt!) über das jeweilige Ende fallen lassen. Das ist für mich auch ok so; ich kann damit leben; ich muss niemandem den Spass verderben.
Hallo zusammen
Da ich eine Wundernase bin, würde Spoiler bei mir eine echte Versuchung sein. :breitgrins:
Es nur bei Andeutungen zu belassen, wäre für mich deshalb sicher die beste Lösung. Ich habe es bisher immer so gehalten und die meisten hier auch, gerade bei besonders grossen Pointen.
Ich glaube schon, dass der Autor sich etwas überlegt, wenn er Spannungsbögen einbaut. Ich frag mal anders, Sandhofer: Willst Du wirklich jedes Detail Deiner Zukunft wissen? Ist es trivial, nur weil Du Deine Zukunft nicht kennst? Ich meine damit: Autoren spielen gern mit der Zeit, spiegeln das Leben, mit der Ungewissheit etc. Wenn Du immer schon das Ende der Geschichte kennst, geht Dir echt viel verloren. Für mich ist Literatur nicht nur Analyse, sondern auch Genuss von Rythmus, Wortklang, Spannungsaufbau etc. Es geht darum, das Buch zu "erleben". Dieser Aspekt gehört auch zu einem hochliterarischen Buch, sonst ist es papieren und geometrisch konstruiert. Manche Klassiker sind bewusst so aufgebaut, dass das Ende vorausgenommen wird, aber immer so verhalten, dass der Leser neugierig bleibt, wie genau es dazu kam. Dort ist die Spannung auf das Wie verschoben. Spannung ist nicht an sich ein trivialer Moment, Spannung kann sogar sehr kunstvoll umgesetzt werden, so ähnlich wie der Wortklang, Rythmus eines Buches. Aber das ist nur meine Meinung, wir sind uns ja in der Hauptsache einig: Andeutungen genügen.
Hallo zusammen!
Bei den meisten klassischen Werken liegt ja die Spannung nicht unbedingt in einer Pointe, aber bei Krimis ist es Voraussetzung. Ich glaube, darin können wir uns einigen, oder?
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier einen nichtklassischen Krimi behandeln, ist sehr gering. Die klassischen Krimis und ihre Pointen sind so ziemlich alle bekannt, also auch kein Spoiler nötig. Wo liegt also das Problem? eigentlich nur ein theoretisches... bzw. wegen einem einzigen Spoiler-Posting aufgrund einer nicht-klassischen Frage von Sandhofer. Wer nicht klassisch fragt, kriegt auch keine klassischen Antworten! Eigenrisiko! :breitgrins:
Zitat von "giesbert"
Yep. Wobei ich, Schande über mein einfältiges Haupt, gestehen muss, dass Harry Potter 5 der letzte Roman war, der das geschafft hat. Und es vermutlich Harry Potter 6 sein wird, der es wieder schafft.
Diese Zeit war bei mir schon mit 13 vorbei. Davor habe ich allerdings jeweils sonntags 12 Stunden am Stück durchgelesen. Ich stand gar nicht erst auf.
Hallo
Wer sagt, dass Klassiker nicht auch spannend sind? - Ich behaupte, Klassiker sind sogar besonders spannend! Und es ist am Schönsten, das Buch ganz unbelastet und unwissend zu lesen, denn sonst hat man nicht die volle vom Autor beabsichtigte Wirkung des Buches erlebt, und dazu gehören eindeutig auch Spannungsbögen, nicht nur einzelne Erzählelemente.
Deshalb bei mir bitte spoilern, wenn die Auflösung geschildert wird. Oder noch sicherer, da ich ne Neugiernase bin, gar nicht erst mit den wichtigsten Auflösungen rausrücken. Andeutungen genügen. :breitgrins:
Zitat von "Bluebell"das Pendel befindet sich noch auf meinem SUB.
Hallo zusammen
Bluebell, das Pendel liegt bei mir auch schon lesebereit, an einer Leserunde interessiert?
Hallo zusammen
Ich hab Ecos Name der Rose in einer Leserunde durchgenommen, ist einfach nicht meine Wellenlänge, bin froh, dass ich hier deshalb nicht gevierteilt werde. :breitgrins:
Zitat von "sandhofer"
aber der aufmerksame Leser sieht überall die Löcher, die der Zirkel des Autors beim Konstruieren hinterlassen hat. Dieser letzte Schritt zur Genialität, die Spuren hinter sich verwischen zu können, geht Eco meines Erachtens ab.
Hallo zusammen
So ist es mir bei der Lektüre von Eco auch ergangen, alles hübsch geometrisch aufgebaut, bemüht, dem Leser jede Denkarbeit abzunehmen, nichts wirklich Poetisches.
Hallo zusammen
Zitat"Mich beschäftigt, dass dadurch, dass du die Militärs so abgründig hasst, sie so wütend bekämpfst und so viel über sie nachdenkst, du ihresgleichen geworden bist. Und es gibt kein Ideal im Leben, das so viel Verachtung verdient."..."Wenn du so weitermachst", schloss er, "wirst du nicht nur der despotischste, blutrünstigste Diktator unserer Geschichte, du wirst auch noch meine Gevatterin Ursula erschiessen, um damit dein Gewissen zu beruhigen."
Fischer-TB Seite S.185
Hier wird die politische Dimension des Romans deutlich. Es gibt mehrere Deutungsebenen, unter anderem diejenige eines politischen Schlüsselromans. So langweilig ist es also doch nicht, wenn man beginnt, die Hauptprotagonisten mit der realen politischen Lage in Lateinamerika zu vergleichen. Ich bin jetzt auf Seite 210.
Hallo Friedrich-Arthur
Ich bin gespannt, welche Eindrücke Du dazu posten wirst. Jung ist spannend und kein bisschen schwierig zu lesen. Und Hesse machte ja eigens eine Jungsche Therapie, ist also sicher nicht verkehrt, Jung zu lesen.
Doch Jung wäre ohne Freud nicht denkbar. Jung ist in Bezug auf kollektive Symbolik ergiebig, Freud vor allem hinsichtlich der persönlichen Traummaterialien, beide ergänzen sich. Auch Adler soll nicht unerwähnt bleiben, der auf seine Weise Freuds Grundlage relativiert hat. Ich finde, alle drei zusammen kommen der Realität bedeutend näher als einer für sich allein.
Was mir an Jung auch gefällt, ist, dass er das System nach oben offen lässt und Freuds persönliches Unbewusstes immerhin als (etwas unterschätzten) Teilbereich einbezogen hat. Vor allem reduziert er den menschlichen Trieb nicht auf die Libido (was bei Freud zwar nicht nur Sexualität bedeutet, doch für mich immer noch zu reduktiv ausfällt) oder die Macht (wie bei Adler), sondern lässt es kollektiv offen, spricht von Bildern, welche wir uns machen, und wie die kollektiven Bilder in uns eine persönliche Bedeutung erhalten, dann eingeschränkt kollektiv sind, aber die Archetypen uns bei der Deutung unserer Träume zusätzlich zu Freuds Assoziationsmethode und Jungs Aktiver Imaginationsmethode amplifizierend helfen können, aufgrund von kollektiven unbewussten Bildern (Jungs Archetypen) und Verhaltensmustern (deutlicher bei Adler).
Frohe Pfingsten!
Wieder einmal Hallo
Vorher auf Seite 138, jetzt bin ich auf Seite 183, warum verwundert mich das nicht, Schnapszahlen erheitern das Leben.
Der Krieg steht nun im Zentrum, auch er nur aus inzestuöser Leidenschaft entstanden.
Zitat"...wir führen diesen Krieg gegen die Pfaffen, damit einer seine eigene Mutter heiraten kann."
S.173 Fischer-Taschenbuch-Ausgabe
So wiederholt sich im grossen Bogen das, was in unzähligen kleinen Affären zwischen nahen Verwandten, Geschwistern, Tante-Neffe, etc. vorgegeben wird, als wäre es eine Seuche wie die Schlafkrankheit.
Überhaupt scheinen die Figuren kein wirkliches Innenleben zu besitzen, ihr Wesen ist Körper, der alle tabuisierten Gefühle auslebt. Schon von Anfang an wird dies im Mord des Gegenbuhlers deutlich, es sind traumhaft symbolische Szenen, welche die jeweilige Seelenlage der Figuren ausdrücken.
Und auch die Figuren selbst sind austauschbar, Anteile zweier Pole, dem Männlichen und Weiblichen, oder genauer das, was den Krieg auslöste, dem Inzest als etwas, das ausgelebt werden will, doch eigentlich verboten gehört. Die Pfaffen bzw. das Verbot stehen für das Gewissen, deshalb der Krieg.
Zitat von "xenophanes"Du bist doch hier der Allesfresser, ich meine -leser :zwinker:
CK
-fresser stimmt (ausser einige Gemüse) :breitgrins:
-leser leider nicht, hab zu wenig Zeit für Triviales, wär sicherlich literaturwissenschaftlich gesehen interessant zu untersuchen, vor allem, wie triviale Stoffe Eingang in hohe Literatur finden und umgekehrt.
Hallo
Und wie wäre es mit Thomas Manns Zauberberg, passt auch sehr gut zu dessen Tod in Venedig, sozusagen eine (ironische) Erweiterung davon, sind beide aus derselben Idee heraus entstanden.
Zitat von "xenophanes"Also ich beobachte dieses Verhalten bei mir schon seit meinem dreißigsten Lebensjahr :zwinker:
CK
Dann besteht ja noch Hoffnung. :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:
Hallo
Interessanter Artikel...ich denke immer noch darüber nach, obwohl ich noch nicht 40 bin. :breitgrins:
Ich bezweifle, dass nun alle über 40 Jährigen so weise geworden sind. Ich rechne mal: Alterspyramide - Realer Verkauf von Anspruchsvoller Literatur. Da müsste doch viel mehr verkauft werden, oder nicht?
Was ich bisher darüber erfahren habe: Im Alter wird weniger gelesen.
Ich hab schon als Kind Gotthelfs Schwarze Spinne u.a. verschlungen und Goethe in der Schule vorgetragen. Ich denke, der Sinn für grosse Literatur muss schon etwas früher entwickelt werden. Wie sagt man doch so schön: Was Hänschen nicht lernt...lernt Hans vielleicht doch noch... :breitgrins:
Halihallo
Endlich komme ich durch, hatte über Auffahrt Mühe mit meinem analogen Internetanschluss, ist immer so bei Feiertagen und an Montagen.
Ich bin jetzt auf Seite 138 und es fällt mir komischerweise sehr leicht, den Text zu lesen, obwohl ich gerade kränkle, passt ein bisschen zum Inhalt, wo ja regelmässig irgendwie gefiebert :breitgrins: und gestorben wird.
Man merkt, wie sehr Marquez von Kafka, seinem grossen Vorbild, gelernt hat, vor allem sprachlich, eine klare unverschnörkelte prägnante Poetik, er versteht es wirklich, den Leser in die Geschichte zu ziehen.
Der Magische Realismus stellt sich allerdings bei Hundert Jahre Einsamkeit ganz anders dar als bei Kafka. Bei Kafka sehr existenziell, bei Marquez wie der fliegende Teppich, von dem eingangs die Rede ist. Dieser bunte Zauberteppich hat mich durch das Buch getragen, wie bei einem Volksmärchen, wo all diese menschlichen Leidenschaften nur symbolische Aspekte des Lebens sind, wo Innen und Aussen verschmelzen. Ich würde das Buch nicht als phantastisch bezeichnen, da kein Realitäts-Riss zu spüren ist, es geht eher in Richtung Märchendefinition, wo profane und übernatürliche Welt eine homogene Einheit bilden. Manche nennen es auch eine mythische Welt, geht in dieselbe Richtung.
Halihallo
Ja, Jung gehört längst zur allgemeinen Bildungsgrundlage, auch für andere Wissenschaftszweige, nicht nur der Psychologie. Ich denke dabei vor allem an die Volkskunde (z.B. G.Isler/Die Sennenpuppensage) oder die zweibändige Enzyklopädie des Märchens etc.