Beiträge von xenophanes


    Natürlich ist es etwas Schönes, wenn ein guter Schauspieler ein Buch vorliest. Aber es nur zu hören und nicht selbst zu lesen, reicht nicht, um ein Buch wirklich zu erfahren. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Wenn ich in eine Lesung gehe, dann nicht wegen des Textes, sondern wegen des Schauspielers.


    Lesungen und Hörbücher sind meiner Meinung nach völlig unterschiedliche Dinge. Wenn ich ein Hörbuch höre bin ich ebenso alleine und konzentriert als wenn ich ein Buch lese ...


    "Nur zu hören" klingt für mich abwertend. Man soll nicht vergessen, dass die Literatur aus der Mündlichkeit entstanden ist, und es lange Zeit üblich war, Literatur zu hören.


    CK

    Hallo!



    wenn du schreibst, "gehört", meinst du etwa, du hast "Die Straße" nur gehört ( gelesen von dem Oberraunzer und Knarzer Christian Brückner?), nicht selbst gelesen? Das wär schade.


    Wieso denn das? Wenn ein Buch komplett & gut gelesen wird, spricht doch absolut nichts gegen das Hören. Viele literarischen Eigenheiten kommen auch erst beim lauten Lesen zum Vorschein (alle Stilmittel, die mit Klang zu tun haben).


    Ich habe "The Road" auch gehört, im Original allerdings.


    CK


    Nein. Ehrlich gesagt: Meine Hemingway-Phase ist schon lange, lange her ... :breitgrins:


    Lohnt es sich Hemingway zu lesen? Ich kenne den "Alten Mann und das Meer" sowie seine short stories. Muss man mehr von ihm lesen :breitgrins: ?


    CK


    Um die Semiotik habe ich bisher immer einen Bogen gemacht. Vielleicht sollte ich mich mal mit Eco als Semiotiker beschäftigen.


    Das ist durchaus lohnend... :smile:


    Ich halte die literaturwissenschaftliche Ansätze aus dieser Ecke (Strukturalismus und Semiotik) für sehr ergiebig, da sie sich auf Deskription konzentrieren und vergleichsweise wenig spekulativ sind.


    CK

    Andererseits ist Goethe damit ganz im aktuellen (postmodernen) Trend, man werfe z.B. einen Blick in Christoph Marzis Lycidas. (Der - bevor man mir etwas unterstellt - sprachlich allerdings ... nun ja ... hinter Goethe zurücksteht. Selbst hinter dem Kanzleideutsch des Juristen Goethe ... )


    Also meiner Meinung nach gelingt es Goethe doch nicht so schlecht, diese Divergenz der Mythen formal zusammenzubringen. Die entsprechenden Einfälle sind nicht unwitzig und auch Versmaß etc. sind geschickt gemacht. Ich schätze Faust II durchaus und sehe keinen Sinn darin, die beiden Teile gegeneinander auszuspielen.


    CK


    Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, aber dieses Buch ist "schlechte Literatur" (wie der von mir nicht geschätzte M. Reich-Ranicki sagen würde).


    Einspruch euer Gnaden!


    Das ist Buch ist keine Literatur, nicht mal schlechte :breitgrins:


    CK
    (Der leider den Vorsatz, zu diesem Thema nichts zu schreiben, nicht durchhalten konnte, nun aber anmerken muss, dass er in seinem Leben kein schlechteres Buch von vorne bis hinten gelesen hat)

    Über dem Atlantik befand sich ein barometrisches Minimum; es wanderte ostwärts, einem über Russland lagerndem Maximum zu und verriet noch nicht die Neigung, diesem nördlich auszuweichen. Die Isothermen und Isotheren taten ihre Schuldigkeit. Die Lufttemperatur stand in einem ordnungsgemäßen Verhältnis zur mittleren Jahrestemperatur, zur Temperatur des kältesten wie des wärmsten Monats und zur aperiodischen monatlichen Temperaturschwankung. Der Auf- und Untergang der Sonne, des Mondes, der Lichtwechsel des Mondes, der Venus, des Saturnringes und viele andere bedeutsame Erscheinungen entsprachen ihrer Voraussage in den astronomischen Jahrbüchern. Der Wasserdampf in der Luft hatte seine höchste Spannkraft, und die Feuchtigkeit der Luft war gering. Mit einem Wort, das das Tatsächliche recht gut bezeichnet, wenn es auch etwas altmodisch ist: Es war ein schöner Augusttag des Jahres 1913.


    Musil, MoE


    Ich kenne bisher auch nur "Am Hang" welches ich kurz nach Erscheinen gelesen habe. Kann die Erfahrung von Sir Thomas teilen. Nach den Kommentaren hier sollte ich es wohl mal mit Zündel probieren, ich hätte ohne Eure Empfehlung nie zu dem Buch gegriffen, da der Name bei mir negativ vorbelegt ist (siehe wikipedia zu Ernst Zündel).


    "Am Hang" und "Der ägyptische Heinrich" sind seine schwächsten Bücher. "Zündels Abgang" sein bestes, die anderen sind auch lesbar.


    CK


    Ich stehe ja immer noch vor der Frage, ob ich mir mal In Stahlgewittern noch antun sollte. Aber bisher fühle ich kein dringendes dahingehendes Bedürfnis ... ;)


    Ich fühle auch kein sehr dringendes, nur ein allgemeines kulturgeschichtliches Bedürfnis ...


    CK