amerikanische Literatur

  • Hallo Sir Thomas,


    Von Steinbeck habe ich sehr viel gelesen - allerdings ist das schon Jahre her. "Straße der Ölsardinen" und "Früchte des Zorns" empfand ich damals als die besten. Wenn dich noch weitere sozialkritische Autoren interessieren, würde ich dir noch Upton Sinclair "Der Dschungel" empfehlen. Dort werden die Arbeitsbedingungen in einer Fleischfabrik in Chicago thematisiert, ziemlich schonungslos. Demgegenüber empfand ich Steinbecks Romane ein bißchen positiver.


    Wie siehts eigentlich noch mit moderner,amerikanischer Literatur aus ?
    T.C.Boyle (Wassermusik, América, Willkommen in Wellville) oder Stewart O'Nan (Das Glück der anderen, Engel im Schnee) gefallen mir sehr !


    Gruß von Steffi


  • Eine Frage an das kundige Forum: Unter den amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts ist John Steinbeck, obwohl er ein ganz Großer war, für mich ein unbeschriebenes Blatt. Welcher Titel ist als Einstieg Eurer Meinung nach am ehesten geeignet? Die großen Wälzer "Früchte des Zorns" bzw. "Jenseits von Eden" oder besser die "kleineren" Sachen ("Tortilla Flat", "Von Mäusen und Menschen", "Straße der Ölsardinen")?


    Auf Eure Tipps freut sich


    Sir Thomas


    Hallo Sir Thomas


    Steinbeck hat eine zeitlang in Monterey gelebt und mit "Die Straße der Ölsardinen" der Stadt ein kleines Denkmal gesetzt. Es dreht sich um eine kleine Gemeinschaft von Menschen, Mittelpunkt ist Doc; es handelt von großen und kleinen Problemen, schräge Typen, liebevoll gezeichnet. Ich habe die Charkteren ins Herz geschlossen :-)


    Es gibt noch eine Fortsetzung "Wonniger Donnerstag".


    Ich sag mal, wer "So zärtlich war Suleiken" von Siegfried Lenz mag, der hat seine Freude an der "Straße der Ölsardinen".


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • T.C.Boyle (Wassermusik, América, Willkommen in Wellville)


    Einer von denen, die mich darin bestärkt haben, zeitgenössische Literatur ad acta zu legen. Zumindest in América ein Steinbeck/Faulkner-Imitator ... :sauer:


    Ich sag mal, wer "So zärtlich war Suleiken" von Siegfried Lenz mag, der hat seine Freude an der "Straße der Ölsardinen".


    Suleiken ist zwar bei weitem Lenz' Bestes, kommt aber nicht an Steinbeck heran ;). Übrigens sein anderes (wenn ich mich nicht irre: erstes) Werk über Monterey und seine Paisanos sollte man unbedingt auch als erstes lesen: Tortilla Flat. :smile: Und dann sein Alterswerk: Travels with Charley. Das dazwischen (wie so oft) kann man allenfalls weglassen.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • @ Steffi


    "Der Dschungel" ist mir bekannt. Vor vielen vielen Jahren gelesen habe ich es gut in Erinnerung behalten.


    @ Alle


    Vielen Dank für die interessanten Steinbeck-Hinweise. Wahrscheinlich werde ich mit "Tortilla Flat" beginnen. Das ist nicht so umfangreich und recht preiswert zu ergattern ... :smile:


    Zu T.C. Boyle kann ich nichts sagen. Ich weiß nur, dass er die Leserschaft polarisiert. Die Kritiken reichen von "langweiliges Zeug" bis zu "Geniesteich". Mal sehen, vielleicht mach ich mir irgendwann einmal ein eigenes Bild.


    Es grüßt


    Sir Thomas


  • Vielen Dank für die interessanten Steinbeck-Hinweise. Wahrscheinlich werde ich mit "Tortilla Flat" beginnen. Das ist nicht so umfangreich und recht preiswert zu ergattern ... :smile:


    Sir Thomas


    Hallo Thomas


    Steinbeck hat "Tortilla Flat" der Sage um König Artus und seiner Tafelrunde angelehnt. Auf den Hinweis bin ich erst nach dem Lesen des Romans gestoßen und fand es im nachhinein ganz interessant zu wissen.
    Gruß
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Bei Steinbeck Vorsicht vor den alten Übersetzungen von Elisabeth Rotten (vgl. z. B. hier), die durchweg schlecht sind; zum Teil verkitscht Rotten die Texte, zum Teil kann sie nicht ausreichend Englisch und versteht die Originale nicht. Am besten sowieso auf Englisch lesen, wenn's geht.


    Besser die Neu-Übersetzungen von Rudolf Frank u.a. (Zsolnay und zum Teil auch schon dtv) lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von bonaventura ()


  • Bei Steinbeck Vorsicht vor den alten Übersetzungen von Elisabeth Rotten (vgl. z. B. hier), die durchweg schlecht sind; zum Teil verkitscht Rotten die Texte, zum Teil kann sie nicht ausreichend Englisch und versteht die Originale nicht. Am besten sowieso auf Englisch lesen, wenn's geht.


    Besser die Neu-Übersetzungen von Rudolf Frank u.a. (Zsolnay und zum Teil auch schon dtv) lesen.


    bonaventura, dieser Hinweis kam gerade noch rechtzeitig vor meiner Bestellung. Ich habe ihn berücksichtigt, DANKE!


    Gruß


    Sir Thomas


  • Suleiken ist zwar bei weitem Lenz' Bestes, kommt aber nicht an Steinbeck heran ;). Übrigens sein anderes (wenn ich mich nicht irre: erstes) Werk über Monterey und seine Paisanos sollte man unbedingt auch als erstes lesen: Tortilla Flat. :smile: Und dann sein Alterswerk: Travels with Charley. Das dazwischen (wie so oft) kann man allenfalls weglassen.


    Volle Zustimmung zu allem - bis auf das Weglassen des Dazwischenen. Grapes of Wrath, The Winter of Our Discontent, East of Eden, In Dubious Battle - das ist Amerikanische Geschichte und gute Literatur. Den einen oder anderen kleinen Kitsch hat er dann allerdings auch noch geschrieben.


    Und T.C.Boyle's The Road to Welville ist ebenfalls ein Stück wissenswertes Amerika (wenn man ein nichtklischiertes Amerika kennenlernen will und für jeden Cornflakes-Esser ist es sowieso wissenswert :zwinker:.
    The Inner Circle und Riven Rock fand ich ebenfalls sehr gut geschriebene und recherchierte Information. Speziell The Inner Circle (heißt auf deutsch glaub ich - saudumm - Dr.Sex) ist für die Kulturgeschichte der Sexualität im 20.Jahrhundert, auch für Deutschland interessant. Talk,Talk desgleichen und zudem beängstigend(seit dem achte ich noch etwas genauer auf meine Post und meine Kreditkarten Bewegungen).


    Und da ich schon mal im Zug bin:
    Von Thomas Wolfe (nicht Tom Wolfe obwohl der auch so schlecht nicht ist) unbedingt nicht nur Look Homeward Angel lesen, sondern auch The Web and the Rock und Of Time and the River - die reinen Schatzkisten. Natürlich Saul Bellow, Philip Roth, Salinger, Jonathan Franzen, Stewart O'Nan nicht zu vergessen (falls nicht schon längst genannt) und den großen Cormac McCarthy. Den vielgepriesenen Richard Powers kann man dagegen für meinen Geschmack beruhigt weglassen. Und nun hör ich besser auf, sonst spul ich hier die halbe Nacht noch Namen runter. :schnarch:
    eine gute solche wünscht
    g.


    Morgendliches, kleines Postscriptum: Kennt eigentlich noch jemand Sinclair Lewis? "Main Street", "Elmer Gantry" und den, von Tucholsky besprochenen, "Babbit"?


  • ... den großen Cormac McCarthy


    UNBEDINGT! Ich kenne zwar nur zwei seiner Werke, aber die haben es in sich:


    „Die Abendröte im Westen“, McCarthys elegischer und brutaler Abgesang auf die Mythen des „Wilden Westens“, ist ein mit Unmengen Blut gemaltes Panorama der menschlichen Wolfsnatur, ein permanenter Showdown mit Bergen von Leichen, eine Meditation über den allgegenwärtigen Tod und das sinnlose Sterben – kurz: eine morbide Vision vom Untergang jeglicher Zivilisation. Mit biblischer Wucht und in den düstersten Farben Hieronymus Boschs wird der menschenverachtende Raubzug einer Gruppe von Outlaws geschildert, die in den Jahren 1849/50 das texanisch-mexikanische Grenzgebiet auf der Suche nach ganz besonderen Trophäen durchkämmt: Indianerskalpe.


    Wegen der grandiosen und menschenfeindlichen Weite der geschilderten mexikanischen und texanischen Wüstenlandschaften wird „Die Abendröte im Westen“ gern mit „Moby Dick“ verglichen – einem Roman, in dem ebenfalls die bedrohliche Seite der Natur eine wesentliche Rolle, wenn nicht gar die Hauptrolle, spielt. Der Vergleich ist gelungen, doch es gibt noch weitere Parallelen zwischen den beiden Monumentalwerken der US-amerikanischen Romanliteratur: Das Motiv der Jagd (auf Wale und auf menschliche Skalpe) und des dämonischen Kapitäns bzw. Anführers. Die Rolle Ahabs übernimmt in der „ ... Abendröte ...“ der ungleich grausamere und pädophile Massenmörder „Richter“ Holden, den McCarthy als einen gebildeten Schlächter mit sozialdarwinistischen Idealen beschreibt. Extrem harter Stoff!


    „Draußen im Dunkel“ ist ein Anti-Roadmovie, ein finsterer, hoffnungsloser und vom Fieberwahn durchzogener bösartiger Albtraumtrip durch eine Welt, die in der schwülsumpfigen Feuchte des Südstaatenklimas zerfällt und verfault. Vergleiche mit Conrads Reise in das „Herz der Finsternis“ drängen sich auf. Das Universum McCarthys ist bevölkert von in Lumpen gehülltem, hungerndem Abschaum, entwurzelten, aus der Zivilisation ausgestoßenen Wiedergängern und debilen Kretins. Die meisten Menschen handeln mitleidlos, asozial und egoistisch. Die Welt ist kein zivilisierter, sondern ein brutaler, prähistorisch schmutziger Ort. Sie ist am Verfaulen und ohne Sinn, das Leben ist voller Heimtücke, Lug und Betrug, ein immer währender Krieg, in dem Jeder gegen Jeden kämpft.


    Die grandiose Kulisse der schwül-feuchten US-Südstaaten-Natur wird von McCarthy geschickt eingebaut, um diese Atmosphäre des Grauens, der Sinnlosigkeit und des allgegenwärtigen Todes zu verstärken. Häufig fallender Regen, anschwellende Flüsse, brackige Tümpel, schlammige Wege und Pfützen, dampfende Sümpfe und verkrüppelte Bäume ziehen sich durch den gesamten Roman und bilden den albtraumartigen Hintergrund für den Überlebenskampf einer Menschheit, die sich auf einer sehr niedrigen Zivilisationsstufe zu befinden scheint.


    Wie gesagt: Nichts für sanfte und zarte Gemüter ...


    Es grüßt


    Sir Thomas

  • Hallo !


    Einer von denen, die mich darin bestärkt haben, zeitgenössische Literatur ad acta zu legen. Zumindest in América ein Steinbeck/Faulkner-Imitator ... :sauer:


    Dann hat sich seit deren Zeiten nichts in USA geändert ! Ich las América nach einem USA und Mexiko-Besuch - meine Schwester wohnt in Arizona - und fand diesen seltsamen Umgang mit der Natur und das Verhältnis zu den eingewanderten Mexikanern mehr als befremdlich. Im übrigen habe ich nichts gegen Imitatoren, wenn sie gut gemacht sind, immer auf der Jagd nach den neuesten Einfällen, nach noch nie Dagewesenem bin ich nicht.


    Wassermusik ist ein historischer Roman - irgendwie :breitgrins: - thematisiert die Entdeckung/Eroberung des Kongo durch Mungo Park und die historische Überlieferung der englischen Oberschicht an sich; sehr zynisch, sehr böse. Ich könnte mir eine Anlehnung an englische kassische Autoren gut vorstellen, evtl. Bulwer-Lytton ?


    Bei "Road to Wellville" ist als Vorbild ja "Der Zauberberg" zu erkennen. Ein Sanatoriumsroman, der ins Absurde abgleitet und gleichzeitig die Europa-Amerika-Kultur (damit meine ich, dass ja sehr viele Amerikaner in Europa ihre kulturelle Wurzeln sehen) ironisiert.


    gantenbeinin schrieb:

    Zitat

    Morgendliches, kleines Postscriptum: Kennt eigentlich noch jemand Sinclair Lewis? "Main Street", "Elmer Gantry" und den, von Tucholsky besprochenen, "Babbit"?


    Babbit steht schon auf meiner Liste - oder welches Buch von Lewis wäre empfehlenswert ?


    Cormac McCarthy sagt mir gar nichts - aber "Die Abendröte im Westen" klingt interessant, auch wenn soviel Gewalt und Blut nicht meine Sache sind. Muss ich mir mal näher ansehen. Danke für die ausführliche Schilderung !


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen!


    Ich hole diesen Ordner mal hervor, da ich gerade White Noise von Don DeLillo gelesen habe. Dieser Autor wurde hier noch nicht genannt und ich kannte bisher auch nichts von ihm. DeLillo wird als einer der besten amerikanischen Gegenwartsautoren bezeichnet und in einem Atemzug mit Thomas Pynchon, Cormac McCarthy und Philip Roth genannt. Außerdem gilt er als ein postmoderner Autor - was immer das so genau heißen soll.


    Zu Beginn ist dieses Buch eine akademische Satire und schildert das Leben der Patchworkfamilie des Collegeprofessors Jack Gladney in einer amerikanischen Provinzstadt. Nach einem Chemieunfall, bei dem der Ort evakuiert werden muß, wird bei Gladney und seiner Frau die permanente Angst vor dem Tod immer stärker und allumfassender; sie lähmt beide in ihrer Existenz, jedoch auf unterschiedliche Weise.


    Themen dieses Romans sind die Konsumgesellschaft, die allgegenwärtigen Medien, die anscheinend völlig sinnlose Existenz in einer Gesellschaft, in der keiner mehr weiß, was genau seine Ziel oder Wünsche sind, oder was ihn selbst überhaupt ausmacht.


    Das Buch liest sich ganz angenehm, fast im Plauderton berichtet der Ich-Erzähler Gladney banale und weniger banale Ereignisse während eines Collegejahres. Man erfährt von seinen Ängsten und versteht, was ihn bedrückt, obwohl es für mich nicht immer nachvollziehbar war. Ganz schlüssig bin ich mir noch nicht darüber, ob man dieses Buch gelesen haben muß. Und was da dran nun genau postmodern ist, ist mir auch nicht ganz klar. Das liegt aber wohl daran, daß für mich der postmoderne Roman nicht ganz greifbar ist, obwohl ich immer mal wieder versuche, da endlich durchzublicken...


    Nach den begeisterten Meinungen zu Cormac McCarthy, werde ich als nächsten amerikanischen Roman wohl etwas von ihm lesen. Bin schon sehr gespannt!


    Viele Grüße
    thopas

  • Bei den Amerikanern bin ich neben Cormac McCarthy in letzter Zeit zufällig über Jonathan Franzen gestolpert, der ja mit "Korrekturen" so etwas wie ein Wunderwerk des frühen 21. Jahrhunderts abgeliefert haben soll (wird von der FAZ mit den "Buddenbrooks" verglichen). Kennt jemand dieses Buch oder etwas Anderes von diesem Autor?


    Gespannt wartend, mit lieben Grüßen


    Sir Thomas

  • Hallo!


    Ich habe mir den Ordner gerade auch noch einmal angeschaut, ist ja doch interessant!


    Zu Jonathan Frantzen kann ich nichts sagen; leider!


    Anführen wollte ich William Gaddis; "Die Fälschung der Welt"; vor einiger Zeit von mir mit Elan begonnen, nunmehr jedoch erst einmal zur Seite gelegt! Ein "gewaltiges" Werk, jedoch für meinen Geschmack zu wenig zugänglich, vielleicht später in einer anderen "Stimmung".


    Gruß
    josmar

  • Franzen halte ich für überschätzt (wie auch De Lillo und Thomas Pynchon), seine "Korrekturen" kenne ich nicht, aber "Die 27ste Straße" und "Schweres Beben" haben in mir keinen Eindruck hinterlassen. William Gaddis schätze ich sehr, besonders "Die Erlöser". Überhaupt sind die englischsprachigen Autoren, was die Gegenwartsliteratur angeht, meine absoluten Favoriten (diese Meinung habe ich im Forum wohl schon mehrmals geäußert, aber man kann für seine "Lieblinge" ja nie genug werben.)


    Gruß von der Leserin


  • Bei den Amerikanern bin ich neben Cormac McCarthy in letzter Zeit zufällig über Jonathan Franzen gestolpert, der ja mit "Korrekturen" so etwas wie ein Wunderwerk des frühen 21. Jahrhunderts abgeliefert haben soll (wird von der FAZ mit den "Buddenbrooks" verglichen). Kennt jemand dieses Buch oder etwas Anderes von diesem Autor?


    Meine Meinung:


    http://www.koellerer.net/2007/…cormac-mccarthy-the-road/


    CK


  • Franzen halte ich für überschätzt (wie auch De Lillo und Thomas Pynchon)


    Das deckt sich mit der Kritik von xenophanes. Ich lass dann mal die Finger davon, der SUB ist ohnehin auf Eiffelturmhöhe angewachsen ... :breitgrins:


    Herzliche Grüße


    Sir Thomas

  • Hallo !


    Von Cormac McCarthy habe ich inzwischen "Die Straße" gehört. Ein sehr intensiver Roman, was mich ein bißchen am Schluß gestört hat, ist das fast schon religiöse Festhalten am Guten und schließlich sozusagen ein Happy End. Es soll vielleicht Hoffnung geben, aber das war mir zu plakativ.


    Gruß von Steffi

  • Hallo Steffi,


    wenn du schreibst, "gehört", meinst du etwa, du hast "Die Straße" nur gehört ( gelesen von dem Oberraunzer und Knarzer Christian Brückner?), nicht selbst gelesen? Das wär schade.
    Über dieses Buch ist schon so viel geschrieben worden (ganz wunderbar von Ulrich Greiner in der "Zeit"), darum möchte ich nur noch sagen, dass ich es für ein begnadetes Buch halte, eines von denen, die man weiter in sich trägt. Das hoffnungsvollste Buch, das ich seit vielen Jahren gelesen habe ( er hat es ja schließlich auch für seinen Sohn geschrieben). Ein erschütterndes Alterswerk, das von den großen Themen der Menschheit handelt, von Liebe, Abschied und Tod, von dem was vergeht und von dem was bleibt. Eine Liebeserklärung an das (so zerbrechliche) Leben.


    Die Leserin