Beiträge von xenophanes

    September:


    Dale Hoak: The Age of Henry VIII (TTC Audio Lectures; 12h)
    Friedrich Torberg: Der Schüler Gerber. Roman (dtv)
    David Quammen The Reluctant Mr. Darwin. An Intimate Portrait of Charles Darwin and the Making of His Theory of Evolution (Audiobook)
    Charles Darwin: The Origin of Species. Or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. First Edition (Penguin Classics)


    Oktober:


    Philip Roth: Indignation (Jonathan Cape)
    Darwin: The Voyage of the Beagle (Audiobook, ca 15h)

    Hallo!


    Gibt es eigentlich einen wichtigen Grund, warum das Leserunden-Archiv schreibgeschützt ist? Bei mir käme es ab und zu vorher, dass ich später noch was über das Buch lese oder Informationen dazu habe, die kann man dort dann leider nicht mehr deponieren.


    Etwa zu Marco Polo heute.


    CK


    wer kennt belletristik zum thema klimawandel? ich kann fast nicht glauben dass zu diesem thema nicht mehr geschrieben wird. selber kenn ich nur von t.c.boyle - ein freund der erde- und aktuell von jonathan franzen - die unruhezone- (wenn auch nur ein kurzer abschnitt).


    Also bei Christoph Ransmayr ist es oft sehr kalt in den Romanen :breitgrins:


    CK


    Netter Vorschlag Sandhofer. Meine Ausgabe von "Wohlstand der Nationen" hat über 800 Seiten, eng und klein gedruckt. Das ist eher eine Altersvorsorge zum vorlesen lassen :zwinker:


    Meine Ausgabe (Englisch) hat zwei´Bände und ingesamt 1100 Seiten. Will ich aber trotzdem lesen, zumindest auszugsweise.


    CK

    Hallo!


    Mein vorläufiges Fazit zum Buch:


    Angesichts der Tatsache, dass Darwins Erstling wohl zu den einflussreichsten und berühmtesten Bücher zählt, die je geschrieben wurden, trifft man kaum Menschen, die es gelesen haben. Selbst unter Biologen kaum, allerdings genießt bei den meisten Naturwissenschaftlern die historische Perspektive keine sehr hohe Priorität, die Forschungsgegenwart dominiert.
    Ich lese ja nun sehr gerne Klassiker aller Art, weshalb es nur eine Frage der Zeit war, bis "The Origins of Species" an die Reihe kam. Ist der Entschluss gefasst, stellt sich gleich eine prinzipielle Frage: Welche Auflage soll man lesen? Zu Darwins Lebzeiten gab es sechs davon und an jeder hat er herumgebastelt. Nach einigen Recherchen war schnell klar: Die erste Auflage sollte es sein. Das macht nicht nur wirkungsgeschichtlich Sinn, es wird auch Darwins Intention klarer, wenn die zahlreichen späteren Ergänzungen noch nicht die Sicht auf den Originaltext versperren. Sperrig ist, cum grano salis, auch Darwins Stil bereits in der Erstauflage, so dass weiteres Hineinflicken von Sätzen kein Vorteil sein kann.
    Hätte ich Darwin in einer deutschen Übersetzung gelesen, wäre sicher schnell der Einwand entstanden, warum der Übersetzer aus englischen Sätzen deutsche Schachtelsätze konstruieren muss. Im Original wird jedoch schnell deutlich: Darwin versteht es meisterhaft, die konzise englische Sprache dahingehend zu erweitern, dass er immer wieder erstaunlich lange Schachtelsätze konstruiert. Ab und zu finden sich auch hervorragend formulierte Absätze, aber diese sind in der Minderheit.
    Stil ist freilich keine Messlatte für ein wissenschaftliches Jahrtausendwerk. Was eine historisch "objektive" Lektüre erschwert, ist die Selbstverständlichkeit mit der Darwins zentrale Ideen der natürlichen Selektion und der Evolution der Arten heute im modernen Bewusstsein veranktert sind. Versucht man jedoch, davon zu abstrahieren, wird man feststellen, dass Darwins Erklärung der Artenfrage, einen komplizierten Knoten an Fakten und Problemen elegant auflöst. Seine Theorie erscheint so nahe liegend, speziell wenn man sie mit den zahlreichen, notwendig absurden Annahmen der damaligen Kreationisten vergleicht.
    Das heisst nun nicht, dass Darwins Argumentation makellos wäre. So verweist er oft auf aufgezeichnete Beobachtungen, die er in seinem Buch aus Platzgründen nicht publizieren kann und vertröstet die Leserschaft auf sein nächstes Buch, das freilich nie erscheinen wird. Auf der anderen Seite ist er eine durch und durch wissenschaftliche Persönlichkeit. Er macht an jeder Stelle die Schwierigkeiten seiner Theorie klar, redet oft von "I believe" und versucht nie mit rhetorischen Mitteln Schwachpunkte in seiner Argumentationskette zu verstecken. Die zentralen Kapitel des Buches setzen sich im Gegenteil mit den Haupteinwänden gegen seine Theorie auseinander, etwa wie auf dem Wege der natürlichen Selektion Instinkte oder komplexe Organe wie das Auge entstehen konnten.
    Diese Penguin Ausgabe hat eine ebenso ausführliche wie gelungene Einleitung durch J.W. Burrow. Man kann nur hoffen, dass Darwin auch heute noch seine Leser findet. Dieses Leseabenteuer lohnt sich.

    Hallo!


    Ich möchte als kurzem Zwischenstand nur verkünden, dass ich das Buch inzwischen zu Ende las, und ein ausführlicheres Fazit folgen wird. Quammens kleines Buch über Darwin habe ich auch beendet und fange nun an, mir ungekürzt Darwins Beagle-Buch anzuhören. Außerdem plane ich noch weitere Lektüre rund um Evolution und Darwin, damit dieses Projekt eine schöne Abrundung erfährt.


    Habe mir auch einige Dokumentationen rund um Darwin geladen, darunter die dreiteilige von Richard Dawson (BBC).


    Kurz: Komme langsam in Schwung zum Thema :breitgrins:


    CK