Hallo!
Melde mich eine Woche nach London ab :smile:
CK
Hallo!
Melde mich eine Woche nach London ab :smile:
CK
Man könnte meinen, die lesen bei uns mit ... :breitgrins:
Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft veröffentlicht dieser Tage den Reprint der ersten deutschen Auflage (Über die Entstehung der Arten im Thier- und Pflanzenreich durch natürliche Züchtung. Untertitel: Erhaltung der vervollkommneten Rassen im Kampfe um's Daseyn) von 1860. Übersetzer war H. G. Bronn.
Du hast offenbar den Katalog auch gestern bekommen :breitgrins:
CK
Der (zurecht!) bekannteste österreichische Germanist Wendelin Schmidt-Dengler ist völlig überraschend gestorben. Ein ordentlicher Schock für die hiesige Szene ...
http://wien.orf.at/stories/306080/
CK
Und gleich meine Rezension dazu :breitgrins:
http://www.koellerer.net/2009/…n-beispielhaftes-horbuch/
CK
Hallo!
Das scheint die besten Biographie zu sein, nach allem was man liest (2 Bände):
http://www.amazon.de/Charles-D…-de&qid=1220815265&sr=1-2
CK
Nein. Aber war zu jener Zeit überhaupt ein nennenswertes wissenschaftstheoretisches Bewusstsein schon ausgebildet?
Klar, das 19. Jahrhundert war ja eine Blütezeit der Naturwissenschaften.
In meiner Aufzählung oben habe ich vergessen: David Quammens "Reluctant Mr. Darwin. An Intimate Portrait of Charles Darwin and the Making of His Theory of Evolution" als Hörbuch habe ich hier auch noch. Damit werde ich morgen anfgangen.
CK
Sind es (wissenschafts-)theoretische Gründe oder ganz einfach Vorsicht, weil er genau wusste, dass er gegen sehr viel populäre Vorurteile verstiess?
Ich habe mir übrigens - allerdings auf Deutsch und in der Übersetzung der 2. Auflage - noch sein Buch über Die Abstammung des Menschen besorgt. Da sollte es ja nun richtig ans Eingemachte gehen ...
Das eine schließt das andere meiner Meinung nach nicht aus. Ich habe als Begleitlektüre hier noch die rororo monographie über Darwin sowie den Darwin-Roman von Irving Stone liegen.
CK
Hallo!
Kapitel fünf bis sieben sind nun ebenfalls gelesen.
Über den Begriffs "Law", den ich Darwin in "Laws of Variation" so gerne verwendet könnte man sicher auch trefflich streiten. Auch hier hat mich wieder sehr erstaunt, wie genau er die Rolle der Vererbung (er spricht ja immer vom "reproductive system") beim Prozess der Variation errät.
Die Beispiele, die er für die einzelnen Fälle bringt, erscheinen mir durchaus nachvollziehbar zu sein.
Beim sechsten Kapitel gefällt mir schon der Titel "Difficulties on Theory". Wissenschaftstheoretisch geht Darwin hier mustergültig vor: Er versucht mit kritischen Einwänden seine Theorie zu widerlegen und diese dann dagegen zu verteidigen. Es lässt sich ja bis heute gut beobachten, dass es die Evolutionstheoretiker sind, die sehr selbstkritisch zu Werke gehen, während die Creationisten / ID Anhänger gar nicht auf die Idee kommen, ihre göttlichen Inspirationen kritisch in Frage zu stellen.
Hier wird auch deutlich, dass Darwin nicht nur in Sachen Genetik auf das richtige Pferd gesetzt hat. Auch seine paläontologischen Vermutungen (nämlich, dass es viel mehr Fossile gibt, als zu seiner Zeit bekannt) haben sich später bestätigt.
"Instincts" setzt die Reihe der selbstkritischen Kapitel fort. Hier fand ich besonders die Diskussion rund um die mathematische Effizienz der Bienen und über die sklavenhaltenden Ameisten gut zu lesen.
CK
tja, wer zu spät kommt, den bestrafen die Antiquare ;-). Die Ausgabe war seinerzeit spottbillig (wie billig, weiß ich jetzt nicht mehr, aber so billig, dass ich sie mir als Student ohne langes Nachdenken gekauft habe).
Ich überlege gerade, es könnten auch noch 100 DM gewesen sein. Egal, jedenfalls habe ich selten diese Summe so gut investiert :zwinker:
CK
Ich habe den Reprint der Gesammelten Werke für ca. 100 Euro vor einigen Jahren antiquarisch gekauft.
CK
Und - damit ich ihn nicht mehr suchen muss :breitgrins: - der Originaltext der ersten Ausgabe bei Gutenberg (auf Englisch):
Also ich muss ihn nicht suchen, er steht laut und deutlich in meiner Penguin Ausgabe :breitgrins:
CK
Evolution
Beetle drive
Aug 28th 2008
From The Economist print edition
Dung beetles provide an object lesson in the speed of natural selection
ONE of the lies regularly promulgated by creationist ideologues is that you cannot see evolution in action right now. For microorganisms this is obviously untrue. The evolution of new viral diseases, such as AIDS, is one example. The evolution of antibiotic-resistant bacteria is another. But bacteria and viruses breed fast, so natural selection has time, within the span of a human life, to make a difference. For species with longer generations, examples are less numerous. But they do exist.
A new one has just been published, appropriately, in Evolution. It concerns dung beetles. Harald Parzer and Armin Moczek, of Indiana University, have been studying a species called Onthophagus taurus. Or, rather, it was a species 50 years ago, but it is now heading rapidly towards becoming at least four of them.
Onthophagus taurus lives naturally in southern Europe and the Middle East, but it has booted about a bit and is now found in many other places too. Mr Parzer and Dr Moczek looked at beetles from the east and west of Australia (where it was deliberately introduced to deal with the dung of non-native livestock) and North Carolina, together with an aboriginal population from Italy. Their interest was the trade-off that the males of various populations make between what they delicately describe as the beetles’ primary and secondary sexual characteristics—in other words, their penises and their horns. The researchers’ hypothesis was that the bigger the horns, the smaller the penis, and vice versa.
Male Onthophagus beetles use their horns to fight over females. Lose a fight and you do not get to mate. On the other hand, if you do get to mate, having big sexual organs is likely to increase the chance that it will be your sperm, rather than another male’s, that fertilise the female’s eggs. Beetles, like butterflies and moths, have a four-stage life cycle of egg, larva, pupa and adult. Mr Parzer and Dr Moczek hypothesised that given the limited resources available to make an adult beetle (in other words, the flesh of the larva that made the pupa), those parts of the adult focused on reproducing will take a constant chunk. Exactly how that chunk is allocated will depend on the local conditions the adult has to face. The more fighting it is likely to have to do, the more its horns will require, and the less will be left over for its penis.
The horns of a dilemma
As they predicted, the two researchers found that the bigger a beetle’s horns, the smaller its penis. More importantly, though, the ratio was different in each of the four populations, but similar within each population. That suggests it is being set by local natural selection in each place. Moreover, Mr Parzer and Dr Moczek also looked at ten other species of Onthophagus to see whether the trade-off applied to them too. It did. The ratio of horn to penis size was different in each species, but consistent within a species.
Given the need for male and female organs to fit together, the researchers suggest that selection of horn size might be the main method of speciation in Onthophagus. Horn size determines penis size. Penis size then dictates vagina size. That stops crossbreeding between groups and provides the reproductive isolation that groups need to evolve into species.
As evidence, they point out that the genus Onthophagus has 2,400 species—more than any other in the animal kingdom. And their work suggests it is just about to get three more, in the shape of the east and west Australian, and North Carolinian populations, if, indeed, these groups are not species already. Since it is known when these populations were introduced, and none is more than half a century old, evolution seems to have worked its wonders well within a human lifetime. Darwin, no doubt, would have been delighted.
Hallo!
Ich habe mich nun bis zum fünften Kapitel vorgearbeitet und bin in mehrere Hinsicht überrascht. So erscheinen mir diese Kapitel deutlich weniger diffus zu sein als das erste. Ich hätte auch nicht erwartet, dass sich die Kernbegrifflichkeit der Evolutionstheorie, die ja bis heute verwendet wird, schon so in aller Pracht bei Darwin wieder findet.
Ich lese übrigens die erste Ausgabe des Buches. Laut meinem Herausgeber sind die späteren Ausgabe durch Rechtfertigungen, Exkurse und diverse Streichungen gekennzeichnet, so dass man sich am besten mit der "Originalausgabe" ein Bild macht.
Was die Argumentation Darwins angeht, bin ich etwas hin und her gerissen: Eigentlich ist seine Vorgehensweise oft ziemlich frech, weil er zur Stützung seiner Thesen auf Fakten verweist, die er erst im nächsten Buch publizieren will, so dass er immer wieder auf empirische Sachverhalte verweist, die ins Leere laufen (obwohl er schon immer einige Beispiele bringt). Auf der anderen Seite tut er das mit einer erfrischenden Offenheit (schreibt auch sehr oft nur, dass er etwas glaubt (believe), so dass dies sehr aufrichtig, uneitel und auch objektiv klingt. Rhetorischen Tricks etc. ist er abhold, seine Spitzen sind ziemlich fein (gegen die Creationisten etwa).
Als jemand, der mit der Evolutionstheorie aufgewachsen ist, fällt es mir schwer, die Wirkung und die Überzeugungskraft des Origin zu beurteilen. Die Argumentation wirkt für mich durchaus sehr schlüssig und ich kann mir gut vorstellen, dass die ersten Leser eine Reihe von AHA-Erlebnissen hatten. Vieles geht ja auch mit dem Hausverstand konform, wenn man über das Theme nachdenkt.
"Höhepunkt" der Leseerfahrung war bisher das Kapitel "Struggle for Existence". Zum einen bin ich ein Freund einer nüchternen Naturbetrachtung. Zum anderen kann man sich denken, dass dieser schonungslose Blick auf den Existenzkampf im Tier- und Pflanzenreich vielen einen Schock versetzt hat. Das romantische Naturbild war ja speziell in der Bildungsschicht damals (und leider ja auch heute noch) weit verbreitet.
In Eure Begriffsdiskussion mische ich mal nicht ein. Denke dass sich Darwin aber dieser Problematik sehr bewusst war. Er thematisiert das ja auch regelmäßig.
CK
Möchte zu Protokoll geben, dass ich die Inszenierung dann doch noch gesehen habe :smile:
CK
Die Begeisterung für Zündels Abgang kann ich leider nicht teilen. Auch wenn er thematisch eines der spannendsten Themen dieser Zeit anfasst, nämlich den Wahnsinn des Alltags und somit den Sinn des Lebens thematisiert, ließ mich das Buch über weite Strecken emotionslos zurück. Erst das Ende hat mir besser gefallen, zuvor hat mich der Stil Werners nie richtig berührt. Für mich also eine Leseenttäuschung.
Das ist insofern interessant als ich sonst nur immer umgekehrt höre: Großartiger Roman, aber schwaches Ende ...
CK
Steht auch in meinem Regal und wird immer wieder mal konsultiert. Eine aktualisierte Fassung wäre freilich dringend wünschenswert ...
CK
Hallo!
Wie ich sehe, hat sich hier schon ein fruchtbarer Dialog entwickelt :smile:
Ich komme erst langsam in die Gänge. Bisher las ich J.W. Burrows sehr ausführliche "Introduction" seiner Ausgabe. Er versucht Darwins Leistung sowohl in den historischen als auch zeitgenössischen Kontext zu stellen und hebt speziell die Schwierigkeiten hervor, die sich Darwin in den Weg stellten.
Das erste Kapitel hat mich ob der eklektischen Vorgehensweise auch etwas verblüfft. Darwin schreibt ziemlich fröhlich darauf los und ich bin mir nicht sicher, ob die gewählte Beispiele immer so viel (oder so wenig) Platz bekommen, wie sie verdienen. Er scheint sich der argumentativen Probleme aber sehr bewusst zu sein und vermeidet jede Präpotenz in der Argumentation, was mir immer sympathisch ist. Er versucht nicht zu kaschieren, sondern spricht (auch schon in der "Introduction") die Schwierigkeiten immer offen an. Ein Beleg dafür ist ja auch die häufige Verwendung des Verbs "believe".
Werde am Wochenende noch einiges weiterlesen und habe wie Lost im Moment nicht so viel Lesezeit wie ich gerne hätte. Bin im September auch eine knappe Woche in London ...
CK
Hallo!
Auch der Materialienthread sei eröffnet, fanatasielos mit dem Link auf den Wikipedia-Artikel über Darwin:
http://en.wikipedia.org/wiki/Charles_Darwin
CK
Guten Abend!
Es freut mich sehr, die Leserunde zu einem der zweifellos wichtigsten und einflussreichsten Bücher zu eröffnen, die je geschrieben wurden, nämlich Darwins Hauptwerk.
Ich lese die von J.W. Burrows herausgegebene Penguin Classics Ausgabe und fing heute mit Burrows Einleitung an.
http://www.amazon.de/Origin-Sp…-Selection/dp/0140432051/
Ich habe mich immer wieder mit dem aktuellen Stand der Evolutionstheorie beschäftigt und Biologie ist sicher die Wissenschaft mit der ich mich am meisten beschäftigt habe. Das heisst freilich nicht, dass ich mehr als ein ambitionierter Dilettant wäre.
Jedenfalls bin ich auf das "Original" in Sachen Evolution sehr gespannt.
CK
Tres faciunt collegium :smile:
xenophanes: Richtest Du noch die Threads ein, bitte? :winken:
Klar. NOCH ist es nicht soweit
CK