Beiträge von xenophanes


    Der Zauberberg - das muss unbedingt sein! Ich habe ihn schon 2mal durch, und vor meinem Ableben will ich ihn ein 3. Mal schaffen. Halte durch, es lohnt sich!
    Ich habe nie verstanden, was an den Buddenbrooks so toll sein soll, ich mag keine Familiensagas oder -sagen, oder wie man sagt. Der Zauberberg ist 1000mal besser als diese Familienstory. Keine Ahnung, warum der Zauberer dafür gerade den Nobelpreis erhalten hat. War nicht ein 2. Nobelpreis in Aussicht, der aber nicht verliehen werden konnte wegen der Satzungen?


    Also ich habe die "Buddenbrooks" vier Mal gelesen, den "Zauberberg" zwei Mal und halte beide für ähnlich gut. Vergesst mir auch "Dr. Faustus" nicht, zwei Mal gelesen bisher.


    CK


    Ich freue mich auf das weitere Lesen dieser merkwürdigen Schrift. Hamann kritisiert darin (zur Zeit der Aufklärung) den Primat der Vernunft und weist den Weg wieder in die sinnliche Offenbarung der Schöpfung. So fromm das klingen mag, so wild scheint seine Feder zu sein.


    Wild die Feder, sehr verwildert die Gedanken.


    Quasi das Gegenteil von Musil, statt eines klaren Bergsees eine trübe Pfütze :breitgrins:


    CK

    Hallo!



    Ich finde es interessant, wie heutige Schriftsteller die Welt deuten, daher lese ich auch Zeitgenössisches. Ich beschränke mich jedoch auf wenige Werke im Jahr. Bei der Auswahl ist das Feuilleton diverser Zeitungen zusammen mit dem Internet eine große Hilfe. Dadurch greift man schon mal nur die besseren Werke ab.
    Ich persönlich würde es jedenfalls bedauern, wenn ich Schriftsteller wie Javier Marias oder Ph. Roth nicht für mich entdeckt hätte. Zudem finde ich es auch interessant, moderne Schriftstellern an den Klassikern zu messen und mal darüber zu diskutieren, warum sie sich so schwer tun.


    Ich halte es ziemlich genau so, habe ja nicht gemeint, dass ich keine Gegenwartsliteratur mehr lese. Früher hatte ich nur den Irrglauben, ich müsste mich im Detail über die Gegenwartsliteratur auf dem Laufenden halten (durch eigene Lektüre) und dann muss man 30 oder 40 Neuerscheinungen pro Jahr lesen. Inzwischen bin auf 3-4.


    Wobei ich "privat" große Gegenwartsautoren wie P. Roth oder Updike oder Bernhard ja fast schon wieder in meine persönliche Klassikerschublade lege.


    CK


    Und wenn man nun entschiede, seine Autoren gefunden zu haben und sich auf die Wiederholungslektüre beschränkte? Würde man etwas verpassen? Ginge das? Der Literatur- und Buchmarkt drängt einen unentwegt zu Neuentdeckungen. Und wenn man das außer acht ließe? Sich wieder und wieder auf die 30, 40 oder 50 Autoren einließe, die man bereits schätzt?


    Mit einigen Ausnahmen mache ich das seit einiger Zeit so. Die Qualitäts-Trefferquote hat sich dadurch deutlich erhöht.


    CK


    Ich möchte nachfragen, ob ihr meine in den letzten Tagen doch reichlichen Postings als Belästigung empfindet. (?) Oder geht das so in Ordnung? Mangels Reaktion und derzeitiger Flaute fühle ich mich ein bißchen als Alleinunterhalter und benötige unbedingt ein Korrektiv bzw. eine Resonanz.


    Aber nein, wir wissen ja, das legt sich wieder :breitgrins:


    CK

    Hallo,


    wenn ich mein Lesejahr Revue passieren lassen, so gibt es folgende Höhepunkte:


    Erstlektüren:


    Johnsons "Jahrestage" (vierter Teil ist noch in Arbeit)
    Abschluss der Josefs-Tetralogie mit dem letzten Band
    Manzonis "Die Brautleute"
    Seumes "Spaziergang nach Syrakus"


    Zweitlektüren:


    Platos "Staat"
    Goethe/Schiller Briefwechsel


    CK

    Hallo!


    Die gut ersten hundert Seiten des vierten Bands sind gelesen und mir drängt sich die Feststellung auf: Johnson wird von Band zu Band besser. Nachdem die Lektüre der einzelnen Bände nun einige Zeit auseinander liegt, will ich das nur mal als Hypothese in den Raum stellen. Was ist Eure Meinung dazu?


    Ich finde, er meistert die unterschiedlichen Handlungsstränge immer souveräner und wird auch stilistisch vielfältiger. Vergleichbares zum fulminanten ironischen Porträt der Mrs. Carpenter etwa gab es früher nicht, zumindest nicht in dieser Schärfe. Überhaupt scheint mir Johnson ironischer und sarkastischer zu werden.


    Die problematische Tagebuchform für seinen ästhetischen Zweck thematisiert er (soweit ich mich erinnere zum ersten Mal) explizit:


    Zitat

    Wie dies keins ist [nämlich ein Tagebuch; CK], aus anderen Gründen: hier macht ein Schreiber in ihrem Auftrag für jeden Tag eine Eintragung an ihrer Statt, mit ihrer Erlaubnis, nicht jedoch für den täglichen Tag.


    [2. Juli 1968]


    CK

    Zitat

    Boutterwecks ästhetischer Kramladen ist wirklich merkwürdig. Nie hab ich den flachen belletristischen Schwätzer mit dem konfusen Kopf so gepaart gesehen, und eine so unverschämte Anmaßung auf Wissenschaft bei einem so erbärmlich rhapsodischen Hausrat.


    [Schiller an Goethe am 12.1.1798]