Liebe Thelianer,
bin jetzt im vierten Buch gelandet, wo die beiden eben ihre ersten Führer-Einsatz haben. Das ist alles sehr komisch erzählt und ich habe den Eindruck, dass der Auszug aus dem Turm literarisch nicht geschadet hat. Ich finde es ja immer interessant, ob/wie in einem Buch ein Autor versucht, seine "Ästhetik" zu erklären.
Bisher sind mir dazu folgende Stellen aufgefallen:
Zum "Vigoleis":
Vigoleis? Und Vogel-F? Sie führen da einen romantischen Namen, wenn ich Sie recht verstanden habe, wohl ein Verwandter jenes Ritters von der Artusrunde [...] Wigalois? Minnesang, 13. Jahrhundert, ich besitze die Benecke-Ausgabe [...]
"Verwandt [...] artverwandt, ja, das bin ich schon mit der Gravenbergschen Gestalt", - verschwieg aber, daß ich das Rad, welches mein Namensvetter als Helmzier auf dem Kopfe trug, im Kopf selbst hatte, wo es sich zuweilen so rasch dreht, daß mir schwindlig wird.
[S. 173f.]
Was der Hauptmann über meinen Stil gesagt hatte, war so abwegig nicht, aber das einzig Treffende wäre doch gewesen, ihn mit Kaktusstil zu bezeichnen: es bilden sich Ableger ins Wilde hinein, wie beim Kaktus, der gerade Augen setzt, wo man sie nicht erwartet.
[S. 325]
Ich rede dem freien Spucken das Wort, und ich preise mich glücklich, mit diesen Aufzeichnungen an einen Verleger geraten zu sein, der diese Kunst aus vollem Halse beherrscht [...]
[S. 383]
"Kaktusstil" finde ich ziemlich passend. Überlege auch, ob die "Insel" nicht der geeignete Anlass wäre, den "Wigalois" noch mal zu lesen.
CK