Inzwischen bin ich bis Bologna gekommen. Es macht Spaß, hält aber ziemlich auf, dass man soviel nachschlagen muss, wenn man nur die Basisausgabe hat. (...)
Triest lässt Seume kalt, weil es eine Kaufmannsstadt ist und er nicht "merkantil" sei. Aber auch Venedig und Padua erledigt er schnell und lässt immer wieder merken, dass es ihm nicht um Kultur im engeren Sinne geht: Am interessantesten findet er noch die Theateraufführungen.
Bei meiner Ausgabe steht zwar viel in den Anmerkungen, aber da ich mich in der Antike nicht so gut auskenne, übergehe ich die meisten Anspielungen. So komme ich relativ schnell voran. Ich bin inzwischen auf Sizilien angekommen. Mir ist auch aufgefallen, dass Seume sich wenig für die Kultur interessiert. Und in Italien geht er dann auch nicht mehr so häufig ins Theater... Er beschreibt nachwievor sehr ausführlich die Lokale und Gasthäuser, die er besucht. Oder auch Menschen, die er trifft und mit denen er sich unterhält.
Von Räubern und Plünderern spricht er auch häufiger, ich denke, dass das schon ein Problem damals war. Er geht aber davon aus, dass die Räuber ihn uninteressant finden, weil er ärmlich wirkt und kaum Sachen dabei hat. Auf Sizilien reist er sogar extra ohne Tornister, da der wohl Begehrlichkeiten weckt.
Interessant auch, dass er meist genervt ist von den aufdringlichen "Reiseführern" o.ä., die ihn als "reichen" Touristen gerne ausnehmen möchten. Und die Abneigung gegen (jeden Tag) Makkaroni mit Öl
Ich bin dann auf der "Zielgeraden" nach Syrakus.